Die Arbeit entwickelt ein Konzept für ein Wahlmodul Triathlon im Gymnasium. Dazu werden wichtige Eigenschaften und trainingstheoretische Grundlagen des Triathlonsports angeführt. Außerdem zeigt die Arbeit die Möglichkeiten der Integration des Triathlonsports in den Unterricht auf.
Basierend auf der Schulstruktur des Modulunterrichts und dem theoretischen Wissen zur Trainingsgestaltung wird ein Unterrichtsentwurf für Bewegung und Sport mit dem Schwerpunkt Triathlon geliefert. Das Wahlmodul Triathlon wird dabei aus acht Einheiten aufgebaut, in denen neben den jeweiligen Inhalten auch deren Lernziele und damit geschulte Kompetenzen behandelt werden. Bezüglich des Unterrichtsinhalts wird dabei auf die technischen und koordinativen Aspekte der Sportart Wert gelegt.
Die Stundenbilder sind dabei ausgelegt auf technische Aspekte des Sports und nicht auf Training der Ausdauerfähigkeit, die erstellte Unterrichtsplanung in mehreren Einheiten lässt sich also sehr gut für Pädagogen verwenden, die Kindern die ersten Erfahrungen in der Sportart Triathlon erfahren lassen wollen. Abschließend wird im Resümee gezeigt, dass das modulare Schulsystem gerade für Ausdauersportarten wie Triathlon eine gute Möglichkeit bietet, vermehrt in den Sportunterricht eingebaut zu werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
1.2 Problemstellung
1.3 Zielsetzung der Arbeit
1.4 Aufbau der Arbeit
2 Die modulare Oberstufe
2.1 Dieneue Oberstufe
2.2 Leistungsbeurteilung, Aufsteigen und Wiederholen
2.3 Individuelle Lernbegleitung
2.4 Begabtenförderung
2.5 Das Modulsystems
2.5.1 Begriffsbestimmung
2.5.2 Gliederung in Basis- und Wahlmodule
2.5.2.1 Basismodule
2.5.2.2 Wahlmodule
2.6 Kritik
3 Integration von Triathlon in das modulare System
3.1 Bildungsstandards und Kompetenzmodell
3.2 Lehrplan für Bewegung und Sport
3.3 Korrelation Lehrplan-Triathlon
3.4 Organisationsformen des Wahlmoduls Triathlon
4 Historische Entwicklung des Triathlons
4.1 Triathlongeschichte in Österreich
4.2 Historische Entwicklung der Teildisziplinen
4.2.1 Geschichte des Schwimmens
4.2.2 Geschichte des Radfahrens
4.2.2.1 Entwicklung des Fahrrades
4.2.2.2 Geschichte des Radrennsports
4.2.3 Geschichte des Laufens
5 Triathlon und seine Aspekte
5.1 Definition Triathlon
5.2 Wettkämpfe undDistanzen
5.2.1 Rennserien
5.2.1.1 ITU Welt-undEuropacup
5.2.1.2 World Triathlon Series
5.2.1.3 Ironman70.3
5.2.1.4 Ironman
5.2.1.5 Challenge-Serie
5.2.2 Distanzen
5.2.2.1 Internationale Standarddistanzen
5.2.2.2 Crosstriathlon und Wintertriathlon
5.2.2.3 Kindertriathlon
5.3 Physiologische Aspekte
5.3.1 Energiestoffwechsel
5.3.1.1 Energiereiche Phosphate
5.3.1.2 Kohlenhydrate
5.3.1.3 Fette
5.3.1.4 Proteine
5.3.1.5 Überblick
5.3.2 Atmung und Herz-Kreislauf-System
5.3.3 Sauerstoffaufnahme
5.4 Anatomische Aspekte
5.4.1 Anpassung der Muskulatur
5.4.2 Bewegungsstrukturen im Triathlon
5.4.2.1 Muskelbeteiligung beimSchwimmen
5.4.2.2 Muskelbeteiligung beim Radfahren
5.4.2.3 Muskelaktivität beim Laufen
5.5 Technische Aspekte
5.5.1 Schwimmtechnik
5.5.1.1 Bewegungsbeschreibung Kraulschwimmen
5.5.1.2 Fehleranalyse des Kraulens
5.5.2 Radtechnik
5.5.2.1 Radeinstellung
5.5.2.2 Radhandling
5.5.2.3 RichtigesPedalieren
5.5.3 Lauftechnik
5.5.3.1 Unterschiedliche Lauftechniken
5.5.3.2 Komponenten der idealen Lauftechnik
6 Leistungsfähigkeit im Sport
6.1 Trainingsadaption
6.2 Leistungsanforderungen im Triathlon
6.2.1 Ausdauer
6.2.2 Kraft
6.3 Schnelligkeit
6.3.1 Beweglichkeit und Koordination
6.4 Leistungsstruktur im Triathlon
6.4.1 Struktur der Wettkampfleistung im Triathlon
6.5 Leistungsentwicklung
6.5.1 Trainingsstufen eines langfristigen Trainingsprozesses
6.6 Leistungsdiagnostik
6.6.1 Stufentest
6.6.2 Weitere leistungsdiagnostische Verfahren
7 Trainingim Triathlon
7.1 Trainingsprinzipien
7.2 Trainingssteuerung
7.2.1 Trainingsbereiche
7.2.1.1 Einflussfaktoren auf die Herzfrequenz
7.2.2 Trainingsmethoden
7.2.2.1 Dauermethode
7.2.2.2 Intervallmethode
7.2.2.3 Wiederholungsmethode
7.2.2.4 Wettkampfmethode
7.2.3 Training in den Sportarten
7.2.3.1 Schwimmen
7.2.3.2 Radfahren
7.2.3.3 Laufen
7.3 Trainingsplanung
7.3.1 Periodisierung
7.3.1.1 Einfach- und Doppelperiodisierung
7.3.2 Trainingszyklen
8 Triathlonspezifische Fertigkeiten
8.1 Entwicklung koordinativer Faktoren im Triathlon
8.1.1 Derschnelle Wechsel
8.1.2 Entwicklung der Kopplungsfähigkeit
8.1.3 Technik und Taktik beim Freiwasserschwimmen
8.2 Gestaltung technischer Elemente im Triathlon
8.2.1 Technikübungen im Schwimmen
8.2.1.1 Kraulwenden
8.2.2 Technikübungen im Radfahren
8.2.3 Technikübungen im Laufen
9 Triathlon in der Schule
9.1 Nutzen und Aspekte des Ausdauersports im Jugendalter
9.1.1 Körperliche Aspekte und Nutzen
9.1.2 geistige Aspekte und Nutzen
9.2 Konzeption eines Triathlon-Moduls im Fach Bewegung und Sport
9.2.1 Rahmenbedingungen
9.2.1.1 Zielgruppe
9.2.1.2 Lernziele und Kompetenzen
9.2.1.3 Methodenanwendung
9.2.1.4 Leistungsbeurteilung
9.2.2 Gestaltung der Unterrichtseinheiten
9.2.2.1 l.Einheit
9.2.2.2 2.Einheit
9.2.2.3 3.Einheit
9.2.2.4 4.Einheit
9.2.2.5 5.Einheit
9.2.2.Ó 6.Einheit
9.2.2.7 7.Einheit
9.2.2.8 8.Einheit
10 Resümee und Ausblick
11. Quellenverzeichnis
11.1 Literaturquellen
11.2 Internetquellen
Kurzfassung
In dieser Arbeit wird auf die Rahmenbedingungen der „Oberstufe Neu“, welche mit dem Schuljahr 2017/18 in Österreich eingeführt wird, eingegangen. Weiters werden wichtige Eigenschaften und trainingstheoretische Grundlagen des Triathlonsports angeführt. Außerdem zeigt die Arbeit die Möglichkeiten der Integration des Triathlonsports in den Unterricht im neuen Oberstufensystem auf. Dabei stellt sich die Konzeption in Form eines Wahlmoduls als vorteilhaft heraus. Basierend auf der neuen Schulstruktur und dem theoretischen Wissen zur Trainingsgestaltung wird ein Unterrichtsentwurf für Bewegung und Sport mit dem Schwerpunkt Triathlon geliefert. Das Wahlmodul Triathlon wird dabei aus acht Einheiten aufgebaut, in denen neben den jeweiligen Inhalten auch deren Lernziele und damit geschulte Kompetenzen behandelt werden. Bezüglich des Unterrichtsinhalts wird dabei auf die technischen und koordinativen Aspekte der Sportart Wert gelegt. Abschließend wird im Resümee gezeigt, dass das modulare Schulsystem gerade für Ausdauersportarten wie Triathlon eine gute Möglichkeit bietet, vermehrt in den Sportunterricht eingebaut zu werden.
Abstract
In this thesis, the general conditions of the "Oberstufe Neu", which is introduced in Austria with the school year 2017/18, are discussed. Furthermore, important features and theoretical foundations of training in triathlonsports are given. In addition, the thesis shows the possibilities of integration triathlon into the lessons of the new system of upper school. The concept in form of an elective module turns out to be advantageous. Based on the new school structure and the theoretical knowledge of training design, a teaching layout for physical education focued on triathlon will be prepared in this thesis. Therefore, the elective module Triathlon consists of eight units. In addition to the content and the learning target of each unit, also trained competences will be pointed out. Concerning the content of the lesson, the technical and coordinative aspects of the sport are of importance. Finally, the summary shows that the modularized school system offers a great opportunity to be integrated into sports lessons, especially for sports such as triathlon.
..Ausdauer wirdfrüher oder später belohnt - meistens aber spät.1
Wilhelm Busch
1 Gemäß diesem Zitat soll es Ziel des Triathlons im Unterricht sein, Schüler längerfristig für den Ausdauersport begeistern zu können, damit sie mit den gesundheitlichen Folgen des Sports belohnt werden.
Vorwort
Das Bundesministerium für Bildung, Kunst und Kultur (mittlerweile Bundesministerium für Bildung und Frauen) hat im Jahr 2011 die Kernpunkte eines neues Konzept für die Oberstufe an Österreichs Schulen vorgestellt. Nach einzelnen Pilotprojekten bereits ab dem Jahr 2004 und ersten Schulversuchen ab dem Unterrichtsjahr 2013/14, in denen das neue Konzept erprobt wurde, kommt es ab dem Schuljahr 2017/18 zu einer verpflichtenden Umstellung auf das neue Oberstufenmodell an allen AHS und BHS Österreichs. Durch diese Änderung wird es auch zu einer Umstellung des Unterrichts in der Oberstufe kommen, und zwar dahingehend, dass verschiedene Unterrichtsfächer in Form eines aus mehreren Modulen zusammengefassten Semesters angeboten werden. Daher wird diese Form des Unterrichtskonzepts als „modulare Oberstufe“ bezeichnet. Eine semesterweise Benotung soll dabei das Sitzenbleiben verringern und dadurch den Erhalt des Klassenverbandes über die gesamte Oberstufe gewährleisten. Außerdem soll die Semestrierung besser auf die Universität vorbereiten.
In dem neuen System können Schulen unterschiedlichste Module anbieten, aus denen die Schüler2 nach ihren Interessengebieten auswählen können. An den AHS und BHS wird eines der Unterrichtsfächer Bewegung und Sport sein. Der Vorteil des neuen Modulsystems für dieses Unterrichtsfach ist, dass die Möglichkeit besteht, auch unkonventionelle Sportarten in den Unterricht zu integrieren und somit den Schulsport für die Schüler abwechslungsreicher zu gestalten.
Da dem Verfasser in den letzten Jahren der Triathlonsport immer mehr ans Herz gewachsen ist, behandelt er in dieser Arbeit eben diesen Sport und versucht, diesen mit dem Konzept der modularen Oberstufe so in Bezug zu bringen, damit der Mehrwert für den Schulunterricht ersichtlich wird. Der gesundheitsfördernde Aspekt von Triathlon sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene spricht für eine Implementierung des Triathlonsports in den Schulunterricht. Der Autor begrüßt daher die Möglichkeit, triathlonspezifische Schwerpunkte im Zuge der modularen Oberstufe im Sportunterricht setzen zu können.
Mit dieser Arbeit will der Verfasser ein Konzept für ein triathlonspezifisches Modul schaffen, das prinzipiell sofort von Sportlehrern als Leitfaden aufgreifbar und im Unterricht umsetzbar sein soll. Dazu werden acht Doppeleinheiten sowohl methodisch-didaktisch als auch organisatorisch durchgeplant. Neben Bezügen zu modernen Bildungsstandards und dem aktuellen österreichischen Lehrplan sollen anfangs in Form eines theoretischen Einblicks auch die Grundlagen der modularen Oberstufe geklärt werden und triathlonrelevante Gesichtspunkte erläutert werden.
Anmerkung der Redaktion:
Aus urheberrechtlichen Gründen wurden einige Abbildungen aus dieser Arbeit entfernt. Mithilfe der ausführlichen Quellenangaben können die entsprechenden Abbildungen jedoch problemlos eingesehen werden.
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
Olympische Sommerspiele 2004 in Athen: das olympischen Triathlonrennen entscheidet die Österreicherin Kate Allen für sich und schreibt mit dem Gewinn der Goldmedaille österreichische Sportgeschichte. Seit dem bereits über ein Jahrzehnt zurückliegenden Ereignis ist der Triathlonsport in Österreich kontinuierlich am wachsen. Dies belegen unter anderem die aktuellen Analysedaten des im Februar 2017 erschienenen Jahresberichts für 2016 vom Österreichischen Triathlonverband (ÖTRV), dem offiziellen Fachverband für österreichische Triathleten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: ÖTRV Jahreslizenzen-Entwicklung (aus Homepage ÖTRV, 2017)
Betrachtet man beispielsweise die Anzahl der von Österreichs Triathlonsportlern gelösten Jahreslizenzen des ÖTRV (vgl. Abbildung 1), so ist ein stetiger Zuwachs auf bereits über 2200 Lizenzen im letzten Analysejahr 2016 zu beobachten. „Das ist eine Steigerung von 13,1% gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde ein lang angestrebtes Ziel, die 2.000er-Marke zu übertreffen, erreicht.“3
Auch die Anzahl der im ÖTRV registrierten Vereine geben den Wachstumstrend des Triathlonsports wieder, so gibt es derzeit 288 Triathlonvereine in Österreich (vgl. Abbildung 2). „Auch hier ist die große Zielsetzung Ende 2018 über 300 aktive Vereine im ÖTRV zu beheimaten.“4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: ÖTRVMitgliedsvereine - Entwicklung (aus Homepage ÖTRV, 2017)
Der Blick auf die Teilnehmerlisten der Triathlonbewerbe zeigt außerdem, dass nach dem Rekordjahr 2015 mit knapp über 40.000 Teilnehmern auch im Jahr 2016 das hohe Niveau mit 38.233 Teilnehmern annähernd gehalten werden konnte. Im Schnitt waren 2016 bei den 106 ÖTRV- Veranstaltungen rund 370 Athleten am Start.5
Auch das Erscheinen in den Medien mit Beiträgen über Triathlon im TV-Sportkanal ORF Sport+ oder die Medienpräsenz des ÖTRV in sozialen Medien (Ende 2015 hatte der ÖTRV auf facebook knapp 10.000 Fans. Mit dieser Anzahl an Followem befand man sich damit unter den Top 5 der österreichischen Sportverbände) unterstreicht den Stellenwert des Triathlons für Österreichs Sportler.
All diese Daten sollen nun davon zeugen, dass der Triathlonsport keineswegs eine Randsportart in Österreich ist, ganz im Gegenteil: die Beliebtheit dieser mittlerweile als Massensportart zu bezeichnenden Betätigung nimmt in Österreich zu wie bei kaum einer anderen Sportart. Von einer Modeerscheinung am Anfang seiner Etablierung entwickelte sich der Triathlon zu einer Sportbetätigung für die breite Masse. Triathlon ist ein Sport für jedermann und somit auf dem besten Weg, Volkssport zu werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die meisten Freizeitsportler ohnehin potentielle Dreikämpfer sind, schließlich können die meisten Leute schwimmen, Rad fahren und laufen.6
Doch was macht den Reizt dieser Sportart aus? Was früher das Finishen eines Marathons war, ist heute das Erreichen der Ziellinie einer Triathlon-Langdistanz: die Königsdisziplin des Ausdauersports, zumindest nach Meinung vieler Hobby-Ausdauerathleten. Die Zeiten, in denen man Triathleten noch als verrückte Masochisten oder auf der anderen Seite als Übermenschliches vollbringende Hochleistungsmaschinen gesehen hat, sind anscheinend vorbei. Nichtsdestotrotz wird die Sportart Triathlon in den Köpfen vieler Leute nach wie vor auf die extrem herausfordernde Ironman-Distanz, also auf eine Triathlon-Langdistanz, reduziert. Dadurch scheint diese Sportart in den Augen vieler nicht als gesunder Breitensport zu gelten, geschweige denn als Jugendsport. „Doch in der näheren Vergangenheit stieg mit dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein auch das Interesse vieler Bürger an einer aktiven Freizeitgestaltung durch Sport. [...] Zunehmend setzte sich die Erkenntnis durch, dass körperliches Wohlbefinden ohne Training nur selten auf Dauer zu erhalten ist.“7 Und gerade der Triathlonsport bietet mit den drei Einzelsportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen (welche die verbreitetsten Ausdauersportarten in Österreichs Bevölkerung darstellen) eine sehr abwechslungsreiche Sportausübung, was wiederum wichtig für ein kontinuierliches Training ist, da so keine Monotonie auftritt und dadurch eine fehlende Motivation für das Training weniger wahrscheinlich ist.
Auch wichtig für ein langfristiges Ausdauertraining: „Die Einzelsportarten können in beliebiger Reihenfolge trainiert werden, je nach Witterungsverhältnissen kann das Training variabel gestaltet werden. [...] Der Triathlonsport eignet sich aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten als Breiten-, Spitzen-, Freizeit- und Gesundheitssport.“8
Weiters wirkt die wechselnde Belastung der unterschiedlichen Muskelgruppen im menschlichen Körper durch Triathlon im Vergleich zu einseitig betriebenem Ausdauersportarten nachweislich weniger erschöpfend für Körper und Geist. Daher bietet Triathlon in Zeiten wachsenden Gesundheitsbewusstseins eine optimale sportliche Betätigung in der freien Natur.9
Alle unterschiedlichen Ausrichtungen des Triathlonsports haben das „Finishen“ gemeinsam: Weil die Leistungen aufgrund des unterschiedlichen Geländes bei Wettkämpfen nicht vergleichbar sind, zählt beim Triathlonsport nicht in erster Linie die Zeit, sondern das Ankommen.10
Dies genannten Umstände sprechen dafür, dass Triathlon nicht nur geeignet als Kinder- und Jugendsport ist, sondern sich vielmehr geradezu als Sport im Schulunterricht aufdrängt.
Weiters spricht für eine Implementierung des Triathlonsports in den Schulunterricht, dass für das anfängliche Kennenlernen der Sportart nicht viel materieller Aufwand vonnöten ist. Als Ausrüstung reicht neben einer Garnitur Sportbekleidung samt Sportschuhen eine Badehose und Schwimmbrille zum Schwimmen und ein verkehrstaugliches Fahrrad samt Fahrradhelm für das Radfahren. Diese Ausrüstung ist bei den meisten Kindern ohnehin schon vorhanden. Damit steht dem Hineinschnuppern in das Abenteuer Triathlon, bei dem gerade im Schulkontext der Spaß an der Bewegung im Fokus stehen sollte, nichts im Wege. Leider ist vielmehr das Problem die aktuelle Lebensweise der Jugend. In einem Zeitalter, in dem das Internet, Smartphones und diverse Unterhaltungselektronik scheinbar ständige Wegbegleiter der Jugend sind, ist eine Veränderung des Aktivitätsmusters der Kinder zu beobachten. So viele Vorteile die moderne Technologie auch mit sich bringen mag, sie hat auch negative Auswirkungen auf die körperliche Betätigung, sehr viel Zeit wird vor Computer oder TV verbracht. Ein daraus resultierender Bewegungsmangel führt (neben oft einhergehender ungesunder Ernährung) auf physischer Ebene häufig zu Übergewicht, Haltungsschäden, eingeschränkten koordinativen Fähigkeiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auf psychischer Ebene zu sozialer Vereinsamung. Darum ist es dem Autor dieser Arbeit ein Anliegen, durch Aufzeigen eines umsetzbaren Triathlonkonzepts für den Schulunterricht dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ausdauerleistungsfähigkeit, soziale Integration und koordinative Fähigkeiten lassen sich seiner Ansicht nach nämlich gerade im Triathlon durch spielerische Kombination der Ausdauersportarten wieder verbessern, womit ein gesteigertes Gesundheitslevel erreicht werden kann. Eine Einbindung von Triathlon in den Schulsport bringt aber Herausforderungen mit sich, auf die im Rahmen dieser Arbeit auch näher eingegangen werden muss.
1.2 Problemstellung
Obwohl der Triathlonsport eine vergleichsweise junge Sportart ist, bietet sich dem Leistungssportler oder ambitionierten Hobbyathleten mittlerweile ausreichend wissenschaftliche Literatur, anhand der er sich aus trainingswissenschaftlicher Sicht optimal auf einen Triathlon vorbereiten kann. Die in dieser Fachliteratur vorkommenden Erkenntnisse zu dieser Sportart lassen sich aber meist nicht auf den Schulsport anwenden, da Kinder- und Jugendsport nicht mit Leistungssport gleichzusetzen ist. Hier wird nämlich nach unterschiedlichen Trainingsmethoden verlangt. Gerade für dieses methodische Triathlontraining im Schulsport liegt aber nur sehr wenig Literatur vor. Des weiteren ist anzumerken, dass es kaum im Triathlon ausgebildete Trainer gibt, die sich dem Thema Triathlon im Schulsport widmen.
Um die Sportart Triathlon im Schulunterricht sinnvoll zu integrieren, stellt sich die Frage, wie sich auf wissenschaftlich fundierte Weise die Sportart Triathlon methodisch-didaktisch korrekt in den Schulunterricht integrieren lässt?
Um die Antwort auf diese Fragestellung zu finden, muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass im Zuge einer Bildungsreform in Österreich ab dem Jahr 2017 ein neues Konzept des Unterrichts an allen AHS und BHS gilt. Als Folge der Änderungen wird unter anderem auch eine neue Art des Unterrichts in der Oberstufe eingeführt. In dieser als „modulare Oberstufe“ bezeichneten Form des Unterrichts werden verschiedene Fächer in Form eines in Basis- und Wahlmodule umfassendes Semester angeboten. Für das Unterrichtsfach Bewegung und Sport besteht durch das Modulsystem die Möglichkeit, bisher wenig im Schulunterricht vorkommende Sportarten wie den Triathlon vermehrt zu integrieren.
Doch da diese Oberstufe Neu bisher in den letzten Jahren nur vereinzelt an Österreichs Schulen eingeführt wurde, gibt es momentan erst wenige konkrete Evaluationen bezüglich Vor- und Nachteile dieses Schulkonzepts. Neben den Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Frauen liegen nur Berichte einzelner Schulen vor, die die modulare Oberstufe im Zuge eines Pilotprojekts getestet haben.
1.3 Zielsetzungder Arbeit
Daher zielt die vorliegende Arbeit darauf ab, das Modulsystem der neuen Oberstufe auf seine Eigenschaften und Besonderheiten hin zu durchleuchten. Nach einer Analyse des Modells werden Vorteile und Chancen herausgearbeitet. Einen wichtigen Teil der Arbeit nimmt die Untersuchung des Unterrichtsfaches Bewegung und Sport ein, dabei soll aufgezeigt werden, ob das Modulsystem Vorteile für die Vermittlung von Koordinations- und Konditionsfähigkeiten mit sich bringt. Es stellt sich die Frage, ob dadurch auch Sportarten im Unterricht einbezogen werden, die es sonst nicht oder nur schwer in den schulischen Betrieb geschafft haben. Erfahrungsgemäß zählt auch der Triathlon zu diesen Sportarten, darum untersucht diese Arbeit das Modulsystem hinsichtlich triathlonspezifischer Schwerpunkte, die gesetzt werden können, damit möglichst alle Schüler davon profitieren können. Des weiteren soll die Arbeit auch dem triathlonfremden Lehrpersonal Anregungen bieten, damit die Sportart in möglichst vielen Schulen in den Sportunterricht eingebaut wird. Dies soll anhand eines didaktischen Entwurfs gezeigt werden. Ziel ist es, ein Konzept eines Triathlon-Moduls zu liefern, das relevante inhaltliche und methodische Aspekte bedenkt und damit in den Sportunterricht integriert werden kann.
Um solch ein Konzept liefern zu können, müssen vorher noch folgende Fragestellungen im Zuge dieser Arbeit behandelt werden:
1. Was bedeutet die modulare Oberstufe und wie wird sie umgesetzt?
2. Wie ist das Unterrichtsfach Bewegung und Sport in der modularen Oberstufe geregelt?
3. Was sind die Grundlagen des Triathlonsports? Welche triathlonspezifischen Begriffsbestimmungen und trainingswissenschaftlichen Erkenntnisse sind zu klären?
Aufgrund dieser Erkenntnisse soll dann folgende Forschungsfrage behandelt werden:
Wie lässt sich die Sportart Triathlon mit all ihren Facetten in ein Modul einbinden und wie kann ein acht Doppelstunden umfassendes Modul ,, Triathlon“ in der modularen Oberstufe methodischdidaktisch verwirklicht werden}
1.4 Aufbauder Arbeit
Die vorliegende Arbeit lässt sich in folgende Abschnitte untergliedern:
In Kapitel 1 erläutert der Autor nach einer einführenden Darstellung der Ausgangslage die Problemstellung der Arbeit, danach wird auf die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit eingegangen.
Kapitel 2 hat das neue Unterrichtskonzept „modulare Oberstufe“ zum Thema und behandelt dabei die wichtigsten Änderungen zum aktuellen Regelunterricht, die Erläuterung des Modulsystems spielt hier eine wichtige Rolle. Auf Vorteile, aber auch auf Kritik zum neuen Schulsystem wird hier eingegangen.
In Kapitel 3 geht es um die Integration des Triathlonsports in das modular geführte Schulsystem. Bildungsstandards und Kompetenzmodell findet in diesem Kapitel genauso Erwähnung wie der Bezug zum Lehrplan in Bewegung und Sport. Basierend darauf wird die Korrelation Triathlon - Lehrplan durchleuchtet, abschließend werden Organisationsformen einer Implementierung des Triathlons in den Schulsport geliefert.
Kapitel 4 behandelt die Entstehung und Entwicklung des Triathlonsports, sowohl internationale Meilensteine als auch auf nationaler Ebene wichtige Daten werden geliefert. Weiters wird dem Leser ein grober historischer Abriss der einzelnen Ausdauersportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen von deren Entstehung bis heute geboten.
Im Kapitel 5 „Triathlon und seine Aspekte“ wird eine Definition des Triathlonsports geliefert. Außerdem wird ein Einblick in die einzelnen Veranstaltungsserien vermittelt. Neben Wettkämpfen, Rennserien und Distanzen werden dem Leser auch die physiologischen, anatomischen und technischen Aspekte im (Triathlon-) Sport nähergebracht.
In Kapitel 6 „Leistungsfähigkeit im Sport“ bekommt der Leser einen Einblick in Leistungsanforderungen und Leistungsstrukturen im Triathlonsport. Außerdem wird allgemein die Steigerung der sportlichen Leistung mittels Trainingsadaption erklärt. Nach der Beschreibung der Leistungsentwicklung vom Kindesalter bis zum Höchstleistungsalter liefert dieses Kapitel noch Informationen zur Leistungsdiagnostik und deren Verfahren.
Um auf das Training im Triathlon eingehen zu können, werden eingangs von Kapitel 7 allgemein geltende Trainingsprinzipien behandelt. Unter dem Begriff Trainingssteuerungen werden anschließend Trainingsbereiche und -methoden behandelt, anhand derer dann das Training in den einzelnen Disziplinen des Triathlons vermittelt wird. Mit dem Kapitelabschluss über die Trainingsplanung wird dem Leser ein Einblick in den kurz- und langfristigen Aufbau des Trainings gewährt.
Im 8. Kapitel der triathlonspezifischen Fertigkeiten wird im ersten Teil auf die Besonderheiten des Wechsels zwischen den Disziplinen, der Koppelanforderungen im Triathlon und des Freiwasserschwimmens eingegangen. Im zweiten Teil werden Übungen zur Technikschulung in den einzelnen Teildisziplinen des Triathlons angeführt.
In Kapitel 9 wird ein, auf die Anforderungen des Triathlonsports und Erkenntnisse der Trainingswissenschaft aufgebautes, Unterrichtskonzept für ein Modul Triathlon in der modularen Oberstufe präsentiert. Im ersten Teil werden dabei noch Gründe und Aspekte für die Abhaltung eines auf den Ausdauersport ausgelegten Moduls angeführt. In den Rahmenbedingungen erfährt der Leser den formalen Aufbau der Unterrichtsplanung. Die anschließend beschriebenen acht Einheiten zeigen die praktischen Umsetzung der Gestaltung eines Triathlontrainings für den Schulunterricht.
Im abschließenden Kapitel 10 möchte der Verfasser der Arbeit Resümee ziehen und einen Ausblick auf weitere Möglichkeiten des Triathlonsports im Kontext Schule geben.
2 Die modulare Oberstufe
2.1 Die neue Oberstufe
Das Schulsystem in Österreich erfährt ab dem Schuljahr 2017/18 eine bedeutende Änderung. Das Bundesministerium für Bildung und Frauen sieht nämlich ab 01. September 2017 ein neues Konzept der Oberstufe für alle AHS und BMHS verpflichtend vor, ab dem Schuljahr 2013/14 fand bereits eine schrittweise Umstellung an Österreichs Schulen durch Schulversuche statt. Auf Basis von Erfahrungen aus Pilotprojekten, die seit 2004 durchgeführt werden, wurde ein Modell der neuen Oberstufe, bei der die Schulklassen ähnlich dem Hochschulsystem semesterweise geführt werden, entwickelt.
Davon betroffen sein werden Schüler ab der 10. Schulstufe in den mindestens dreijährigen Schulformen, also der AHS und der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. In der 9. Schulstufe finden somit keine Änderungen statt. Allerdings scheint es sinnvoll, bereits in dieser Schulstufe Schülerinformationen zum neuen Oberstufenkonzept bereitzustellen. Es „wird eine Reihe wichtiger Maßnahmen gesetzt, die diese Schulformen individueller und leistungsgerechter gestalten.“11 Mit der Umstellung auf die neue Oberstufe werden folgende strukturelle Änderungen und Zielsetzungen verbunden:
- Es soll zu einer Verdichtung der Lemaktivität kommen, da im Vergleich zur aktuellen Oberstufe in Zukunft sowohl im Winter-, als auch im Sommersemester in allen Gegenständen positive Leistungen erbracht werden müssen.
- Die Schüler sollen durch die neue Oberstufe die Eigenverantwortung stärken, da sie für ihren Lernfortschritt stärker verantwortlich sein werden. Auf der anderen Seite bietet sich dem Schüler bei schlechteren Leistungen oder Lemschwierigkeiten das Angebot einer sogenannten individuellen Lernbegleitung (ILB), welche auf individuelle Bedürfnisse angepasst sein soll. Dieses Angebot gab es bisher nicht.
- Durch die Semestergliederung der Bildungs- und Lehraufgaben sowie des Lehrstoffs wird der Schüler in der neuen Oberstufe lernorganisatorisch besser auf den universitären Betrieb vorbereitet. Schüler können sich also schon ab der 10. Schulstufe auf den Hochschulrhythmus einstellen.
- Pflichtgegenstände, die entweder negativ oder nicht beurteilt wurden, können durch Semesterprüfungen auf eine positive Note ausgebessert werden, wobei dies innerhalb von zwei Semestern erfolgen muss. Die Prüfungen können grundsätzlich zweimal wiederholt werden.
- Schüler müssen eine Schulstufe nur wiederholen, wenn sie mehr als zwei „Nicht genügend“ bzw. Nichtbeurteilungen in den Semesterzeugnissen des Schuljahres aufweisen. Bereits positiv erbrachte Leistungen bleiben im Wiederholungsjahr dabei erhalten. Darum wird es in der neuen Oberstufe zu weniger Schulwiederholungen kommen.
- Das Angebot für besonders begabte Schüler wird ausgeweitet, so bietet sich diesen die Möglichkeit des Überspringens einer Schulstufe, des Vorziehens von Prüfungen oder des Vorziehens von Teilprüfungen der Reifeprüfungen.
2.2 Leistungsbeurteilung, Aufsteigen und Wiederholen
Durch die Semestergliederung findet auch die Leistungsbeurteilung semesterweise statt, diese nur auf das aktuelle Semester bezogene Feststellung erfolgt anhand der Kompetenzmodule aus dem Lehrplan. „Sind nach den beiden Wiederholungsprüfungstagen im September mehr als zwei »Nicht genügend«/ »Nicht beurteilt« aus den letzten beiden Semestern [...] »offen«, so ist die Schülerin/ der Schüler grundsätzlich nicht zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe berechtigt.“12 Bezüglich der Aufstiegsberechtigung ändert sich also im Vergleich zum bisherigen System in dem Sinn nichts, als dass die Entscheidung am Ende des Unterrichtsjahres erfolgt.
Das neue System der modularen Oberstufe bietet im Vergleich zur aktuellen Oberstufe gerade für Repetenten einen nicht unwesentlichen Vorteil. Zwar sollten im Wiederholungsjahr, welches auch freiwillig trotz Aufstiegsberechtigung absolviert werden kann, grundsätzlich alle Pflichtgegenstände besucht werden, allerdings scheint es sinnvoll, „den Unterrichtsgegenstand, in dem Leistungsrückstände bestehen, zweimal in der Woche bei unterschiedlichen Lehrenden zu besuchen und dafür einen erfolgreich abgeschlossenen Pflichtgegenstand im Wiederholungsjahr nicht besuchen zu müssen.“13 Entscheidungsgewalt über eine etwaige Befreiung soll dabei der Schulleitung zufließen, wobei auf die entsprechenden organisatorischen Möglichkeiten eingegangen werden muss. Die dadurch freigewordene Zeit für andere schulische Angebote ist dadurch möglich, da die Note eines bereits positiv absolvierten Gegenstandes erhalten bleibt, wobei eine Verbesserungsmöglichkeit gegeben ist.14
2.3 Individuelle Lernbegleitung
Die Individuelle Lernbegleitung (ILB) stellt eine neue Maßnahme in der neuen Oberstufe dar, die das Ziel verfolgt, Schüler mit Defiziten in Bezug auf das Lernen oder die Motivation zu unterstützen, um folglich die gesamte Leistungsfähigkeit zu steigern. „Das Augenmerk der ILB gilt somit weniger dem Lernergebnis, sondern vielmehr dem Lernprozess.“15 „Es handelt sich um eine ganzheitliche Form der Unterstützung. Gemeinsam werden Strategien erarbeitet, mit denen das volle Potenzial kontinuierlich immer mehr ausgeschöpft sowie abhanden gekommene »Lemlust« bzw. mangelnde Lemmotivation wieder geweckt werden soll.“16 Im Speziellen soll durch die ILB die individuelle Stärke bewusst gemacht werden, durch richtige Lemtechniken kann nämlich das Lempotential besser ausgeschöpft werden (beispielsweise durch Ermittlung, welchem Lerntyp man angehört). Auch die Steigerung der Lernmotivation steht im Fokus der ILB. Um einen langfristigen Erfolg erzielen zu können, wird auch die Stärkung der Eigenverantwortung angestrebt, da die ILB in der Regel nicht über einen längeren Zeitraum als acht Wochen angedacht ist. Das Konzept ist gegenstandsunabhängig, da kein Lehrstoff Inhalt der ILB ist, somit darf sie nicht mit einem Förder- bzw. Nachhilfeunterricht verwechselt werden. Um als Schüler die ILB in Anspruch nehmen zu können, müssen im Rahmen des Frühwarnsystems, welches teil des neuen Konzepts ist, Leistungsdefizite festgestellt werden, wobei diese Inanspruchnahme dann auf freiwilliger Basis beruht. Die speziellen Aufgaben eines Lembegleiters (diese Tätigkeit wird jedes Lehrpersonal mit beamteten oder vertraglichen Anstellungsverhältnis zum Bund ausüben dürfen) können beispielsweise methodisch-didaktische Anleitungen zur Bewältigung der Lernprozesse, Hilfestellungen bzgl. Lernsequenzeinteilung oder Beratung bei der Festlegung von Prüfungsterminen sein.17 Am Anfang der Betreuung steht dabei eine Diagnose der Leistungsdefizite, anhand dieser wird dann eine individuelle Begleitung und Unterstützung festgelegt, mit dem Ziel einer maßgeschneiderten Fördermaßnahme, welche als nicht fachliche Nachhilfe betrachtet werden kann.18 Die Abgeltung für die Lernbegleitung wird nach dem Modell von Einzelstundenabrechnungen erfolgen, nach dem Stand von August 2016 liegt derzeit der Betrag bei knapp 37€ brutto pro Stunde.19
2.4 Begabtenförderung
Für besonders Begabte bietet die neue Oberstufe einige Varianten, die die unterschiedlichen Lemgeschwindigkeiten der Schüler berücksichtigen. Dadurch soll verhindert werden, dass leistungsstärkere Schüler im Unterricht nicht unterfordert werden und somit ihr Potenzial besser ausnützen können. Im Speziellen sollen Schüler Semesterprüfungen in Pflichtgegenständen des folgenden oder nächstfolgenden Semesters ablegen können, wobei dies nicht für den Unterrichtsgegenstand Bewegung und Sport gilt. Um eine zweckmäßige Vorbereitung für diese Semesterprüfung zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit einer zeitweisen Teilnahme am Unterricht eines Unterrichtsfachs eines höheren Semesters. Wenn so eine Semesterprüfung positiv absolviert wird, kann auch der Unterrichtsgegenstand im folgenden Semester übersprungen werden. Außerdem bietet sich dem begabten Schüler die Option einer vorgezogenen Teilprüfung im Rahmen der abschließenden Prüfungen.20
2.5 Das Modulsystems
2.5.1 Begriffsbestimmung
Der Begriff „Modul“ ist laut Duden besonders aus der Elektrotechnik bekannt und bezeichnet ein „austauschbares, komplexes Element innerhalb eines Gesamtsystems, eines Gerätes oder einer Maschine, das eine geschlossene Funktionseinheit bildet.“21 Weiters verbindet man mit dem Begriff aber auch eine „Lehreinheit bei bestimmten Hochschulstudiengängen.“22 Diese Definition lässt sich durchaus auf das Modul im Sinne des Oberstufenkonzepts umschreiben: die Position eines austauschbaren Elements nimmt dabei das spezielle Unterrichtsmodul ein, welches innerhalb eines Gesamtsystems, dem Unterrichtsfach, eingebettet ist. Die Module, welche nicht zwingend vorgegeben sind, sondern nach bestimmten Kriterien individuell zusammengestellt werden können (also austauschbare Elemente sind), sollen in deren Summe zur Reifeprüfung im Unterrichtsfach befähigen. Die Summe der Module kann also als geschlossene Funktionseinheit angesehen werden. Auf der anderen Seite deutet die Wahl des Begriffs „Modul“ für das Unterrichtskonzept auch auf die Intention hin, die Schüler durch dieses Konzept besser auf die universitäre Struktur der Lehreinheiten vorzubereiten, was mit der zweiten Begriffsbedeutung laut Duden korreliert.
Hauptmerkmal des neuen Oberstufenkonzepts ist die modulare Oberstufe. Der Unterricht wird dabei in sogenannten Modulen abgehalten, das sind themenbezogene Kurse, die sich über ein Semester erstrecken. „Die Kurse bzw. Module sind ähnlich organisiert wie auf einer Universität und beschränken sich auf ein Semester, das heißt eine Modulstunde entspricht 0,5 Jahreswochenstunden.“23 Die Module sind grundsätzlich nicht aufeinander aufbauend, sie beinhalten in sich geschlossene Lernziele und Kompetenzen. Trotz des Umstandes, dass sich Lemziele nicht über eine Semestergrenze hinausziehen, müssen Kompetenzen über mehrere Module hinweg erworben werden.24
2.5.2 Gliederung in Basis- und Wahlmodule
Module stellen semesterweise angebotene Kurse dar, die in Basis- und Wahlmodule gegliedert werden. Dabei werden die Wahlmodule in vier verschiedene Formen unterteilt: freie Wahlmodule, Wahlmodule mit Schulschwerpunkt, alternative Wahlmodule und typenbildende Wahlmodule.25 Im Folgenden werden die einzelnen Module beschrieben und Unterschiede hervorgehoben:
2.5.2.1 Basismodule
Basismodule sind „einem Gegenstand zugeordnete, verpflichtende Unterrichtseinheiten, die einen genau definierten Bereich des Lehrplans und in sich abgeschlossene Lernziele umfassen.“26 In den einzelnen Unterrichtsgegenständen wird eine Reduktion der derzeitigen Einheiten maximal auf eine verpflichtende Mindeststundenanzahl vorgenommen, diese Stunden werden für Basismodule verwendet. In diesen Modulen werden die Schüler wie im aktuellen Oberstufensystem im gemeinsamen Klassenverband unterrichtet. Da die Absolvierung der Basismodule bereits die Universitätsreife im bisherigen Umfang garantiert, können diese Module nicht an- oder abgewählt werden und müssen allesamt positiv abgeschlossen werden.27
2.5.2.2 Wahlmodule
Wahlmodule sind einer Gegenstandsgruppe zugeordnete Unterrichtseinheiten, die der Schüler unter Beachtung von Vorgaben frei wählen kann. Dadurch können die persönlichen Interessen der Schüler besser vertieft werden.28 Um überhaupt ein Zustandekommen eines Wahlmoduls gewährleisten zu können, werden diese Module häufigjahrgangsübergreifend angeboten. Die Autonomie der Schule ermöglicht auch, dass die Zahl der absolvierenden Module, der Modultyp als auch die Strukturierung und der Aufbau eines Moduls schulindividuell gestaltet werden kann.
- Freie Wahlmodule zielen auf die Interessenslage der Schüler ab und ermöglichen somit eine individuelle Schwerpunktsetzung.
- Wahlmodule mit Schulschwerpunkt orientieren sich an der Ausbildungsrichtung einer Schule, können aber auch vertiefend oder berufspraktisch ausgelegt sein.
- Bei alternativen Wahlmodulen finden die Kurse fächerübergreifend und meist in Projektform statt. Diese Kurse können trotzdem einem Unterrichtsgegenstand angerechnet werden.
- Abschließend beinhalten die typenbildenden Wahlmodule Inhalte, die die entsprechenden Schultypen wie Gymnasium, HAK, HTL,... kennzeichnen.29
2.6 Kritik
Laut einer Pressekonferenz des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) soll die neue Oberstufe ab dem „Break Even im Schuljahr 2018/19 kostenneutral sein. Die durch mehr Effizienz, z.B. durch eine erhoffte Senkung der Drop-Out-Rate, erzielten Einsparungen werden dann in die Qualität des Unterrichts in Form von beispielsweise Lembegleitungen und Begabtenförderung investiert.30 Laut einem Artikel der Presse behauptet nämlich die damalige Unterrichtsminierin Schmied, dass durch den Entfall von Klassenwiederholungen bei einer Anzahl von 5000 Schülern sich Einsparungen in Höhe von 35 bis 40 Mio. Euro pro Schuljahr erzielen lassen. Durch die raschere Absolvierung der Schulzeit seien außerdem keine zusätzlichen Lehrkräfte nötig.31 Das Finanzministerium zweifelt jedoch daran, dass die durch Lerncoaches und Förderkurse entstehenden Personalkosten durch diese Einsparungen aufgefangen werden und somit das Modell kostenneutral sein wird.32 Und auch die Lehrergewerkschaft äußert Kritik: „Da die Personalkosten von der Klassen- bzw. Gruppen- und nicht der Schüleranzahl abhänge, würden sich diese durch entfallende Klassenwiederholungen kaum verändern.“33
Die Unterteilung des Schuljahres in zwei Semester wurde auch mit dem Ziel umgesetzt, dass Schüler laufend Leistung bringen müssen und somit nicht am Ende des Schuljahres vor einer unüberwindbar scheinenden Jahresprüfung stehen. Doch da man mehrere Semester für das Ausbessern eines negativ abgeschlossenen Moduls hat, besteht eben genau diese Gefahr, dass sich zu viele Semesterprüfungen ansammeln lassen. Gegenüber der Presse meinte dazu der Direktor jenes Gymnasiums, das als erstes das neue Oberstufenmodell bis zur Matura im Schulversuch geführt hat: „Für einen guten Schüler ändert sich eigentlich nichts. Umso mehr aber für schwache Schüler.“34 Sein dringlichster Änderungswunsch betrifft die Regelung bezüglich der Semesterprüfungen, es kommt zu einem Zuviel solcher Prüfungen. So erläutert er, dass es in einem Semester derer 120 gab, bei einer Schüleranzahl von 200. Das Problem sei, dass es keine Limitierung gibt, in wie vielen Fächern man zu Semesterprüfungen antreten darf.35 „Bei zehn Fünfern darf man zehn Prüfungen machen - und das drei Mal. Es gibt bei uns einen Schüler, der 27 Mal einen Fünfer eingefahren hat. Solche Extremfälle können das System lähmen“36, so seine Aussage. Dies zeigt, dass dahingehend auf alle Fälle noch Gesetzesadaptionen erfolgen müssen.
Bisher gibt es kaum veröffentlichte Evaluierungen zur neuen modularen Oberstufe, im Rahmen der 2014 abgehaltenen Lehrveranstaltung „Theorie und Praxis des Unterrichts“ an der Karl-FranzensUniversität Graz wurden jedoch Schüler des WIKU Graz bezüglich des modularen Kurssystems befragt. Als positiver Punkt des Systems wurde dabei die große Auswahl an Kursen sowie der Kontakt zu klassen- undjahrgangsfremden Schülern genannt. Die erhöhte Eigenverantwortung und Selbstorganisation wird als gute Vorbereitung auf die Hochschule angesehen.
Verbesserungen können laut Schüler bei der Informationsbereitstellung zum Modulsystem seitens der Schule gemacht werden. Die lange Aufenthaltszeit in der Schule war ein weiterer Kritikpunkt einiger Schüler, da die Kurse nachmittags abgehalten werden und somit weniger Zeit für Freizeitaktivitäten bleibe.37
In Bezug auf Wahlmodule im Fach Bewegung und Sport wurde als Vorteil vielfach genannt, dass durch die Wahlmöglichkeit der Kurse die daraus resultierende intrinsische Motivation zu einem erhöhten Mitwirken im Unterricht und damit zu einem besseren Lernerfolg führt.
3 Integration von Triathlon in das modulare System
Um zu erläutern, warum und wie der Triathlonsport in den Schulbetrieb des Unterrichtsfachs Bewegung und Sport zu integrieren ist, bedarf es eines Blickes auf den Lehrplan dieses Unterrichtsfachs. Im Abschnitt „Bildungs- und Lehraufgabe“ heißt es darin: „Der Unterrichtsgegenstand Bewegung und Sport hat einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu leisten: deshalb sind ausreichend und regelmäßig motorische Aktivitäten sicherzustellen. Im Unterricht aus Bewegung und Sport soll die Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz [...] entwickelt und gefördert werden.“38 Mit der Schulung der methodischen Kompetenz sollen Schüler schlussendlich dem ganzheitlichen Bildungsanspruch gerecht werden. Da diese Kompetenzen eine wichtige Komponente des Curriculums bilden, werden sie folgend näher erläutert:
3.1 Bildungsstandards und Kompetenzmodell
In den letzten Jahren hat sich die Auffassung von Lernen und Schule stark gewandelt. Der Erwerb von Kompetenzen spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, die reine Wiedergabe von Faktenwissen spielt zunehmend eine untergeordnete Rolle. In diesem Bezug sind Bildungsstandards zu sehen: „Sie stellen eine systematische Auswahl grundlegender Kompetenzen dar, die im Unterricht nachhaltig zu entwickeln sind und die für die weitere schulische und berufliche Bildung - auch im Sinne des lebenslangen Lernens - von zentraler Bedeutung sind.“39 Unter Kompetenzen sollen dabei konkret formulierte Lernergebnisse verstanden werden, welche sowohl kognitive Fähigkeiten als auch die motivationale und soziale Bereitschaft umfassen. Ein zentraler Punkt des Kompetenzbegriffs ist dabei die Übertragbarkeit des Könnens und Wissens auf unterschiedliche Situationen. Das BMUKK gliedert diese Kompetenzen in Selbst-, Sozial, Methoden- und Fachkompetenz. In der Handreichung für kompetenzorientiertes Lernen und Lehren aus dem Jahr 2014 werden diese für das Fach Bewegung und Sport wie folgt erläutert:
- „Selbstkompetenz ist die Befähigung zur adäquaten Einordnung des persönlichen Erfahrungswissens sowie die Entwicklung von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, Selbstbewusstsein und Identität. Dazu zählen Selbstwahmehmung, Selbstkenntnis, Selbsteinschätzung, Aufmerksamkeits-, Motivations- und Emotionsregulation, Kompetenz- und Konsequenzerwartungen. Schließlich noch die Fähigkeit, eigene Vorzüge einzubringen wie zum Beispiel Auftreten, Ausdrucksvermögen, Initiative oder Kreativität.
- Unter Sozialkompetenz versteht man Fähigkeiten und Einstellungen, die für gelingende soziale Interaktionen notwendig sind. Dazu gehören Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Rollen- und Funktionsverständnis, Rollendistanz und Identitätsdarstellung, Führungskompetenz, Integrationsfähigkeit, Empathie und die Fähigkeit zu fairem Handeln.
- Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeit zur Planung, Gestaltung, Organisation, Anwendung und Durchführung von Lernprozessen und Lemarrangements. Dazu zählen systematische und kreative Problemlösung sowie die Anwendung von Lernhilfen, Lemmethoden und Arbeitstechniken. Methodenkompetenz ist damit durch „Lernen lernen“ gekennzeichnet.
- Fachkompetenz bedeutet fachbezogenes Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Darunter fallen spezifisches Wissen und Urteilsfähigkeit, Fertigkeiten in unterschiedlichen bewegungsbezogenen Bereichen (Techniken) sowie die dafür notwendigen grundlegenden motorischen Fähigkeiten.“40
Dem Bildungsstandard liegt für das jeweilige Unterrichtsfach ein Kompetenzmodell zugrunde, welches auf Handlungs- und Inhaltsdimensionen basiert. Dieses Kompetenzmodell für Bewegung und Sport lässt sich in einer Matrix darstellen, wobei die einzelnen Kompetenzen die Handlungsdimension bilden und der Lehrstoff die Inhaltsdimension darstellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Kompetenzmodell fur SEK I und SEK II, Bildungsstandard fur Bewegung und Sport (aus BMUKK, 2014, 14)
3.2 Lehrplan für Bewegung und Sport
Der Lehrplan ist eine pädagogische Richtlinie, in der Ziele und Inhalte des Unterrichtsgegenstandes festgehalten sind und somit der Lehrperson als Orientierungshilfe für deren didaktische und inhaltliche Unterrichtsstrukturierung dient. Die aktuellen Lehrpläne für die AHS-Oberstufe wurden 2004 kundgemacht, für das neue Oberstufensystem wurde diese Version bezüglich der Kompetenzorientierung nochmals überarbeitet. Sie beinhalten im allgemeinen Teil die allgemeinen Bildungsziele, allgemeine didaktische Grundsätze und die Schul- und Unterrichtsplanung. Die Stundentafeln für die einzelnen Unterrichtsfächer bilden den vierten Teil des Lehrplans. In den einzelnen Fach-Lehrplänen finden sich Bildungs- und Lehraufgaben, didaktische Grundsätze und Angaben zum Lehrstoff.41
Ein Hauptaugenmerk des Lehrplans ist wie beschrieben auf die Kompetenzen gelegt, man kann also die Idee der Bildungsstandards und des Kompetenzmodells sehen.
Für die 9. bis 13. Schulstufe sind im aktuellen Lehrplan für Bewegung und Sport folgende Punkte gelistet:
- Grundlagen zum Bewegungshandeln
- Könnens- und leistungsorientierte Bewegungshandlungen
- Spielerische Bewegungshandlungen
- Gestaltende und darstellende Bewegungshandlungen
- Gesundheitsorientierte und ausgleichende Bewegungshandlungen
- Erlebnisorientierte Bewegungshandlungen
Zu diesen zu vermittelnden Bewegungshandlungsbereichen sind einzelne Bereiche angeführt, welche verbessert und weiterentwickelt werden sollen. An diesen Bereichen hat sich eine Lehrkraft zu orientieren, um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um den Regelunterricht oder um den in einem Modul angebotenen Sportkurs handelt, denn im Lehrplan steht ausdrücklich, dass sich die Angaben des Lehrstoffes sowohl auf den unverzichtbaren Kernbereich als auch auf schulautonome Modelle mit flexibler Schwerpunktsetzung beziehen.42
3.3 Korrelation Lehrplan-Triathlon
Der Triathlonsport wird zwar im Lehrplan nicht dezidiert erwähnt, da aber zahlreiche Zielsetzungen des Lehrplans durch diese Sportart umgesetzt werden, eignet sich Triathlon hervorragend für den Einbezug in den Sportunterricht. Dazu werden nur einige Passagen des Lehrplans zitiert und mit den Inhalten des Triathlons in Einklang gebracht, um diesen Umstand zu verifizieren:
Im Abschnitt „Bildungs- und Lehraufgaben“ heißt es:
- „Schüler sollen ihre motorischen Grundlagen und sportlichen Fertigkeiten (weiter)entwickeln durch: Entwickeln und Verbessern der individuellen Leistungsfähigkeit.“43
Beim Triathlon werden die drei beliebtesten Ausdauersportarten miteinander verbunden, durch das Treiben dieses Sports werden also die (Grundlagen-) Ausdauerwerte ständig verbessert, was zu einem Anstieg der individuellen Leistungsfähigkeit führt.
- „Schüler sollen die Bedeutung von Bewegung und Sport für die Gesundheit erfahren und erkennen durch: Erfahren der Auswirkung von Bewegung [...] auf die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden mit dem Ziel eines ganzheitlichen Gesundheitsbewusstseins.“44
Wenn nicht leistungsmäßig betrieben, ist der wichtigste Aspekt des Ausdauersports, wie es der Triathlon ist, die Entwicklung einer ganzheitlichen Gesundheit. Die Rolle des Sports soll laut Lehrplan auch als Ausgleich in Alltag und Beruf gesehen und vermittelt werden. Gerade der Ausdauersport wirkt sich positiv auf das Organsystem, das Herz-Kreislauf-System oder den Stoffwechsel aus, und sogar auf das psychische Wohlbefinden haben Sportarten wie Laufen positive Auswirkungen, nicht umsonst stellen Sportarten wie diese eine Therapieform bei Krankheitsbildern wie Depression oder Burnout dar. Auch die Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, etc. sprechen für eine verstärkte Einbindung des Ausdauersports in den Sportunterricht. Durch eine Verbesserung der allgemeinen Fitness können auch Tätigkeiten im Alltag leichter vollzogen werden, dadurch wird ein Gesundheitsbewusstsein entwickelt, was wiederum für eine ganzheitliche Gesundheit wichtig ist.
- „Schüler sollen durch exemplarische Auswahl von entsprechenden Inhalten im Unterricht folgende Sinngebungen von Bewegung [...] erfahren: Die Wahrnehmungsfähigkeit verbessern [,..].“45
Gerade in der Auftaktdisziplin des Triathlons, dem Schwimmen, spielen Wahmehmungsübungen eine wichtige Rolle, um das Wassergefühl zu schulen und so ein effizientes Schwimmen zu erreichen. Aber auch im Laufen kann durch verschiedene Ausführungen des Laufstils die Auswirkung auf die Laufökonomie hingewiesen werden.
Auch im Abschnitt „Lehrstoff[4] finden sich zahlreiche Bewegungshandlungen, die mit denen des Triathlons in Einklang gebracht werden können:
Bei den Grundlagen zum Bewegungshandeln findet man im Abschnitt „Weiterentwicklung und Sicherung der konditionellen Fähigkeiten“ den Unterpunkt „Ausdauer“. Hier wird explizit die Verbesserung der aeroben und anaeroben Ausdauerfähigkeit im In- und Outdoorbereich erwähnt, als Sportarten werden beispielhaft Jogging, Mountainbike und Schwimmen angeführt.46 Dies spricht also geradezu für einer Verankerung des Triathlons im Sportunterricht.
Im Abschnitt „Durchfuhren motorischer Tests für alle Bereiche der motorischen Grundlagen“ wird der Coopertest genannt, ein Test zur Ermittlung der Ausdauerfähigkeit, der gerade in einem Modul Triathlon sehr gut integriert werden kann.
Bei den könnens- und leistungsorientierten Bewegungshandlungen wird das „Verbessern des Schwimmkönnens und Erlernen weiterer Schwimmtechniken einschließlich Start und Wende“47 angeführt, auch dies lässt sich im Zuge einer Moduleinheit im Triathlon sehr gut vermitteln.
Bei den erlebnisorientierten Bewegungshandlungen findet man den Punkt „Fachspezifische Kenntnis zu Art, Aufbau und Wartung von Sportgeräten“, wobei hier das Mountainbike Erwähnung findet. Im Zuge einer Radtrainingseinheit kann zu diesem Punkt beispielsweise auf die Wartung/Einstellung von Schaltung und Bremse eines Fahrrades eingegangen werden.
Dieser kurze Blick in den Lehrplan für Bewegung und Sport hat gezeigt, dass Triathlon sehr gut für eine Integration in den Sportunterricht geeignet ist. Durch die modulare Oberstufe wird die Möglichkeit der Einbeziehung dieser Sportart nochmals erhöht, da durch ein breiteres Feld an Wahlmöglichkeiten auch früher kaum behandelte Sportarten Einzug in den Schulbetrieb finden.
3.4 Organisationsformen des Wahlmoduls Triathlon
Im Kapitel 2 wurden die Wahlmodule kategorisiert, anhand dieser Unterteilungen bieten sich verschiedene Organisationsformen eines Wahlmoduls Triathlon an.
Triathlon als freies Wahlmodul
Da Schüler die freien Wahlmodule aufgrund deren persönlicher Interessen auswählen können, hätte das Wahlmodul Triathlon in dieser Organisationsform den großen Vorteil, dass nur Schüler mit großer intrinsischer Motivation teilnehmen. Für den Schüler bietet sich die Möglichkeit der individuellen Schwerpunktsetzung, für die Lehrperson jene der Organisation oder Umsetzung von zusätzlichen außerschulischen Aktivitäten wie Wettkämpfen, da die Schüler ja interessiert daran sind.
Triathlon als Wahlmodul für den Schulschwerpunkt
An Schulen mit dem Schwerpunkt Sport wäre diese Organisationsform zu empfehlen, Schüler hätten auch hier von Haus aus großes Sportinteresse, womit auch hier die Motivation für die Sportart gegeben sein sollte. Ein großer Vorteil dieser Konzeption des Wahlmoduls ist, dass sich in diesem Schultyp das Wahlmodul mit anderen Unterrichtsfächern wie Sportkunde oder Biologie kombinieren lässt. Durch Thematisierung von physiologischen und trainingswissenschaftlichen Grundlagen kann der Triathlonsport in dieser Art des Wahlmoduls auf einer eher wissenschaftlichen und leistungsbezogenen Art und Weise behandelt werden.
Triathlon als alternatives Wahlmodul
Diese Organisationsform lässt sich sehr gut in Form einer Schulsportwoche oder einer Projektwoche umsetzen. Da Triathlon mit all seinen Teilaspekten eine komplexe Sportart ist, kann in einem alternativen Wahlmodul besser darauf eingegangen werden, da mehr Zeit zur Verfügung steht. Ein weiterer Vorteil ist, dass in Form eines Projektes auch leichter eine Zusammenarbeit mit örtlichen Triathlonvereinen oder die Planung von Schulwettkämpfen umsetzbar wäre. In Schulsportwochen kann ein ausgebildeter Triathlontrainer unterstützen oder Triathlonprofis eingeladen werden, um so einen tieferen Einblick in die Sportart zu erhalten.
In welcher Form auch immer der Triathlon unterrichtet wird, als Lehrperson muss einem bewusst sein, dass durch die limitierte Stundenanzahl nicht die volle Bandbreite dieser Sportart vermittelt werden kann. Darum gilt es, durch eine durchdachtes Konzept die Schüler über das Wahlmodul hinaus für diese Sportart zu begeistern, denn durch das Ausdauertraining sollen sie an eine gesunde Lebensweise gewöhnt werden.
4 Historische Entwicklung des Triathlons
Obwohl die einzelnen Teildisziplinen teils auf eine lange Geschichte zurückblicken können, ist der Triathlon selbst eine verhältnismäßig junge Sportart. Die Entwicklung des Triathlons, aber auch dessen Teildisziplinen wird in den folgenden Abschnitten hierarchisch beleuchtet:
Frankreich als Wiege des Triathlons
Die Triathlongeschichte hat ihren Ursprung in Frankreich in der Kleinstadt Joinville-Pont nahe Paris. Dort tauchte Anfang des 19.Jahrhunderts das erste Mal der Begriff „Le Trois Sports“ auf, der einen Wettkampf bestehend aus den Disziplinen Laufen, Kanu und Radfahren beschreibt. Um 1920 ist das Kanufahren durch das Schwimmen ersetzt worden. In diesem Jahr wurde auch von einem weltweit erstmals ausgetragenen Wettkampf berichtet, bei dem die drei Sportarten in der Reihenfolge Laufen (3km), Radfahren (12km) Schwimmen (durch den Fluss Marne) absolviert wurden. 1921 richtete erstmals ein Verein einen Dreikampf mit den Distanzen 7km Radfahren, 5km Laufen und 200m Schwimmen aus. Nachdem in den Jahren 1927-1934 weitere Wettkämpfe in Frankreich stattfanden, gibt es aus der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg keine Aufzeichnungen, die auf weitere Triathlonwettkämpfe hindeuten.48
Neuanfang in Kalifornien
„Die ersten Organisatoren eines richtigen Triathlons, der dann auch so genannt wurde, waren die beiden Amerikaner Jack Johnstode und Don Shanahan. Sie organisierten im Jahr 1974 in San Diego einen Triathlon.“49 Bei diesem als „Mission Bay Triathlon“ bekannten Bewerb fanden aber die einzelnen Disziplinen noch immer nicht in der heute gültigen Reihenfolge statt. So wurde die etwa 500m lange Schwimmstrecke in zwei, die 10km lange Laufstrecke in drei Teilabschnitte unterteilt. Nur das Radfahren fand am Stück statt.50 Unter den 46 Finishern war auch der Marineoffizier John Collins, der Mitbegründer des heute bekanntesten Triathlons, dem Ironman aufHawaii.
Mythos Ironman
Angehörige einer auf Hawaii stationierten US-Armee-Einheit, darunter John Collins, planten im Jahr 1977, die drei härtesten Ausdauerwettkämpfe der Insel miteinander zu verbinden und diese an einem Tag hintereinander zu absolvieren. Der Waikiki Rough Water Swim (ein 2,4 Meilen Brandungsschwimmen), das Around Oahu Bike Race (ein Radrennen über 112 Meilen) und der Honolulu Marathon wurden zum Hawaii-Triathlon verbunden. Derjenige, der diesen Bewerb als Sieger beendet, darf sich „Ironman“ (Eisenmann) nennen. Am 18. Februar 1978 fand dann zum ersten Mal dieser Wettkampf statt, die Siegerzeit des ersten Langdistanz-Triathlons lag unter 12 Stunden. Durch enormes Medienecho erlangte der Triathlon auf Hawaii schnell weltweite Bekanntheit, somit trug dieser Bewerb auch zur rasanten Entwicklung des Triathlons hin zu einer eigenständigen Sportart bei.
Unterdessen wurde der Begriff „Ironman“ schnell zur Marke, heute finden unter dieser Bezeichnung eigene Wettkämpfe statt.
Einzug in Europa
Im Jahr 1980 findet der erste Triathlon auf europäischem Boden in der CSRR statt, ein Jahr später folgt in Den Haag der erste Triathlon über die Ironman-Distanz in Europa, ein weiteres Jahr darauf folgen erste Triathlonwettkämpfe in Deutschland.51
Bald wurden die ersten Verbände gegründet, 1984 wurde die Europäische Triathlon Union (ETU) ins Leben gerufen, es sollten nun jährlich Europameisterschaften über die Kurz-, Mittel- und Langdistanz stattfmden. 1989 wurde die Internationale Triathlon Union (ITU) mit heutigem Sitz in Lausanne im französischen Avignon gegründet. Ihr unterliegen die fünf kontinentalen Verbände, für Europa eben die ETU.52
Triathlon wird olympisch
Einen Meilenstein in der Geschichte des Triathlonsports markiert das Jahr 1994: der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erhebt den Triathlon in den Status einer olympischen Sportart. Im Jahr 2000 bei den Sommerspielen in Sydney wurden dann die ersten olympischen Wettkämpfe im Triathlon ausgetragen.53
4.1 Triathlongeschichte in Österreich
Auf nationaler Ebene findet der erste Triathlon im Jahr 1983 in St. Kazian am Klopeinersee statt. Zwei Jahre später wird der erste Triathlonverein in Österreich gegründet. Am 3.Oktober 1987 wird der Österreichische Triathlonverband (ÖTRV) gegründet, im Jahr darauf wird der Verband in die ETU aufgenommen. Im gleichen Jahr wird auch der erste Triathlon über die Langdistanz in Podersdorf ausgetragen. Die erste in Österreich ausgetragene Europameisterschaft fand im Jahr 1990 in Linz statt.54 „Den bisher größten Erfolg in der Verbandsgeschichte erzielte Kate Allen, die bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen sensationell die Goldmedaille im Olympischen Frauentriathlon gewann.“55 2009 ist mit Kitzbühel erstmals ein österreichischer Austragungsort eines Wettkampfes der „ITU World Triathlon Series“ zu finden. Der letzte große Meilenstein fand 2015 in Zell am See-Kaprun und damit erstmals auf europäischen Boden mit der Austragung der 70.3 Weltmeisterschaft statt.56
4.2 Historische Entwicklung der Teildisziplinen
Der folgende kurze Einblick in die Historie der drei Einzeldisziplinen des Triathlon - Schwimmen, Radfahren und Laufen - soll den Stellenwert des Ausdauersports seitjeher noch verdeutlichen:
4.2.1 Geschichte des Schwimmens
Anfänge des Schwimmens
Zwar ist es nicht nachzuweisen, wann genau der Mensch das Schwimmen für sich entwickelt hat, es ist aber davon auszugehen, dass überall dort, wo Menschen am Wasser lebten, auch das Schwimmen von Bedeutung war. Die ältesten Hinweise auf das Schwimmen wurden in einer Höhle in der Libyschen Wüste gefunden: auf einer Felsmalerei sind Menschen dargestellt, die dem Brustschwimmen ähnliche Schlagbewegungen ausführen (vgl. Abbildung 4). Diese Felsmalereien von Gilf Kebir stammen von Menschen, die kurz nach der letzten Eiszeit lebten, sind also etwa 8.000 Jahre alt.57
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Abbildung 4: 8.000 Jahre alte Felsmalerei (aus planet-wissen.de, 2016)
Schwimmen in der Antike
Im alten Ägypten deuten Hieroglyphen auf eine Art Kraultechnik hin, da Schwimmer mit Wechselbeinschlag abgebildet sind. Es gehörte zum guten Ton, schwimmen zu können, da Adelige eigene Schwimmlehrer hatten. Konnte man weder lesen, noch schwimmen, wurde man bei den Griechen sogar als ungebildet abgestempelt. Zur olympischen Disziplin wurde das Schwimmen dennoch nicht erhoben. Im antiken Rom wurde das Schwimmen vor allem im Militär praktiziert, schließlich durfte man in voller Rüstung nicht untergehen. Die Germanen waren die ersten, die Schwimmwettkämpfe austrugen und einen Schwimmstil entwickelten, der dem heute üblichen Kraulstil ähnlich war.58
Schwimmen im Mittelalter
Im Mittelalter haftete dem Schwimmen ein schlechter Ruf an, da man den Sport mit der Entblößung des Körpers verband. Außerdem wurde Wasser als Keimplatz für Krankheiten abgetan und somit entwickelten sich Generationen von Nichtschwimmern. Folglich war das Ertrinken in diesem Zeitalter häufig eine Todesursache.59
Aufklärung und neuer Anfang
Im 17. und 18. Jahrhundert trat wieder ein Umdenken ein: Aufklärer wie John Locke oder Jean Jacques Rousseau verhalfen dem Schwimmen wieder dazu, in der Bevölkerung als beliebte Körperertüchtigung angesehen zu sein. Der deutsche Philanthrop Johann Christoph Friedrich Guts-Muths sah das Schwimmen gar als Hauptbestandteil der Erziehung an.60
Schwimmen heute
Die im Triathlonsport für gewöhnlich praktizierte Schwimmlage ist das Kraulschwimmen. In der Form, wie es heute geschwommen wird, wurde es erstmals 1902 vom Australier Richard Carvill bei Internationalen Meisterschaften angewandt, nachdem er diesen zyklischen Bewegungsablauf bei Einheimischen auf den Solomoninseln beobachtete. Er erreichte mit dem neuen Stil einen neuen Weltrekord, seitdem gilt das Kraulschwimmen als schnellster Schwimmstil.61
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts lemtjedes Kind spätestens in der Schule das Schwimmen, der Sport ist heutzutage also fixer Bestandteil der Bewegungskultur.
4.2.2 Geschichte des Radfahrens
4.2.2.1 Entwicklung des Fahrrades
Die mit Abstand jüngste der drei Sportarten ist das Radfahren, und zwar aus dem einfachen Grund, da das Sportgerät, ohne dem die Sportart nicht ausgeübt werden kann, erst verhältnismäßig spät erfunden wurde. Das Jahr 1817, also vor genau 200 Jahren, gilt als Beginn des Radsports. Der Erfinder Karl von Drais entwickelt eine Laufmaschine, bei dem der „Fahrer“ auf einem hölzernen Gestell zwischen zwei Holzrädern sitzt und zur Fortbewegung sich seitlich mit den Füßen abstößt. Das erste Fahrrad wurde benannt nach seinem Entwickler unter dem Namen Draisine bekannt.62
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Abbildung 5: Draisine (ausduden.de, 2017)
Etwa fünf Jahrzehnte später stattete der Franzose Pierre Michaux das Rad mit Pedalen aus. Bei der Weltausstellung 1867 wurde das Zweirad unter dem Namen „vélocipède bicycle“ präsentiert, zu Deutsch „Veloziped“, also „schnelle Füße“. War die Draisine noch als Spielgerät angesehen, entwickelte sich das neue pedalbetriebene Zweirad schnell zu einem Verkehrsmittel. Zu Beginn wurde das Fahrrad als Hochrad entwickelt, da pro Pedalumdrehung eine größere Entfernung zurückgelegt werden konnte. 1869 gründeten in Hamburg 20 Hochradfahrer den weltweit ersten und heute noch existierenden Radfahrklub „Eimsbütteler Velocipeden-Reitclub“.63
Erst 1884 kam ein von John Kemp Starley entwickeltes Fahrrad mit Kettenantrieb über das Hinterrad auf den Markt. Das heute geläufige Niederrad ist erstmals 1885 in England gebaut worden. Auch die Bezeichnung „Fahrrad“ taucht in dieser Zeit erstmals auf.64 Ein weiterer Fortschritt war 1888 die Erfindung des Luftreifens durch John Boyd Dunlop, bis dahin wurden nämlich Eisen- bzw. ab 1865 Gummireifen benutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts präsentierten Fichtel und Sachs in Deutschland die erste Gang-Schaltung für das Fahrrad.65
Durch das zunehmende Aufkommen des Automobils kam die Weiterentwicklung des Fahrrads ins Stocken. Nachdem in der Gesellschaft aber ein steigendes Gesundheitsbewusstsein einsetzt, und neue Sportarten wie Mountainbiken und Triathlon populär wurden, kam es auch wieder zu innovativen Veränderungen des Rennrads. Speziell für den Triathlon interessant, wurden Zeitfahrrahmen und -lenker entwickelt, die aerodynamische Vorteile bieten.66
4.2.2.2 Geschichte des Radrennsports
Das erste Rennen der Radsportgeschichte findet 1869 in Frankreich statt. Über eine Strecke von 123km führt das Rennen von Paris nach Rouen, gefahren würde mit dem Veloziped. Einen Meilenstein in der Geschichte des Radsports markiert im Jahr 1896 die Aufnahme als olympische Disziplin. Wenig später wird im Jahr 1900 der erste Internationale Radsportverband in Paris gegründet. In dieser Zeit entwickelten sich auch die ersten Radrennklassiker wie Paris - Roubaix (seit 1896) oder Mailand - San Remo (seit 1907). Mit der Tour de France startet eine neue Epoche des Radrennsports, schließlich ist dieser Wettkampf das erste Mehrtagesradrennen der Welt. Auf sechs Etappen mussten die Teilnehmer eine Strecke von 2.428km zurücklegen, und dies wohlgemerkt ohne Gangschaltung, die wie beschrieben erst später entwickelt wurde.67 Heute ist der Radsport eine der populärsten Sportarten überhaupt, dies belegt der Umstand, dass die Tour de France nach den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft das drittgrößte Sportereignis der Welt ist.68
4.2.3 Geschichte des Laufens
Laufen zum Überleben
Der Laufsport kann im Vergleich zu den anderen beiden Teildisziplinen des Triathlons auf die längste Geschichte zurückblicken. Belegt durch Höhlenmalereien wurde das Laufen bereits in der Altsteinzeit betrieben.69 „Es wird vermutet, dass sich unsere Vorfahren als Jäger und Sammler in der Savanne aufgerichtet haben, um ihre Umgebung bei der Nahrungssuche besser ablaufen und das Wild jagen zu können.“70 So liefen beispielsweise die Buschmänner in der Kalahari ihrer Beute stundenlang nach: da das Wild Pausen zum Wiederkäuen braucht und dadurch müde und langsamer wurde, war es schließlich einfach zu erlegen. Was diese Buschmänner außerdem schon hatten: eine Art Laufschuh, die Ledersandalen mit Domenspitzen erinnern an die heutigen Spikes.71
Berufsläufer, Olympische Spiele und Mythos Marathon
In der Antike wurde das Laufen dann gar zum Beruf: König Salomon (9. Jh. v. Chr.) soll 1.000 Läufer beschäftigt haben, da es damals noch wenige bis keine Wege gab und so die Läufer die einfachste Möglichkeit der Nachrichtenübermittlung waren.72 In Ägypten ließen die Pharaonen zur Ermittlung der Größe ihres Reiches Landvermesser das Reich ablaufen. Alexander der Große nahm auf seinen Feldzügen Schrittzähler mit, die die Distanzen und zurückgelegten Entfernungen vermaßen. Die ersten dokumentierten Wettläufe fanden bei den Olympischen Spielen der Antike statt. Dabei gab es mehrere Laufbewerbe: den Stadionlauf über 190m, den Langlauf über eine Distanz von 1500m und den Waffenlauf.73 Den Stellenwert des Sports zur damaligen Zeit zeigte die während der Spiele verhängte Waffenruhe und die Tatsache, dass jeder Olympiasieger ein freier Mann sei.
In der Zeit des Hellenismus entwickelte sich ein erstes Berufsathletentum, neben dem Spitzensport war auch der Wert des Laufens für die Erziehung und die Gesundheit bekannt. Die Römer, bei denen Laufübungen zur militärischen Ausbildung gehörte, veranstalteten auch Läufe, bei denen erstmals Frauen teilnehmen durften.74 Im Jahr 490 v. Chr. soll einer Legende zufolge ein Laufbote vom Schlachtfeld bis Athen gelaufen sein, um den Sieg über die Perser zu verkünden. Damit war der Mythos des Marathon geboren.75
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Abbildung 6: Laufen in der Antike (ausfitforhfe.ch, 2017)
Renaissance des Laufsports
Mit dem Einzug des Christentums setzte ab dem 2. Jh. n. Chr. eine körperfeindliche Tendenz ein, so wurden im Jahr 393 sogar die Olympischen Spiele nach 1.200-jährigem Bestehen verboten.76
Mit dem Humanismus des 15. Jh. setzte aber wieder eine volkstümliche Ertüchtigungsform ein, so spielte das Laufen eine wichtige Rolle in der schulischen Leibeserziehung.77 Sucht man nach den ersten Volksläufen, so nennt die Vereinigung der Strassenlauf-Statistiker (ARRS) den Palio del Drappo Verde in Verona als ältesten Strassenlauf der Welt, welcher von 1208 bis 1797 ausgetragen wurde.78 Der wettkampfbetriebene Laufsport erfährt im 17. Jh. durch die Wettleidenschaft der Engländer wieder neuen Aufschwung: Gewettet wurde, ob bestimmte Distanzen in einer gewissen Zeit zu schaffen seien, so entwickelte sich z.B. ein Sechstagesrennen (am Sonntag musste geruht werden), wer am weitesten lief, hat gewonnen. „Auf andere Rennen oder Läufe wurde ein Preisgeld ausgesetzt und mehrere Läufer hatten die Möglichkeit gegeneinander anzutreten. Dies kann als ein Übergang von der Wette zum Wettlauf gesehen werden.“79
Mit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 bekamen Laufwettbewerbe einen internationalen Stellenwert, im Programm waren sowohl Kurz-, Mittel- und Langdistanzen. Die Marathondistanz von heute üblichen 42,195km wurde erstmals 1908 in London gelaufen.80
Durch das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein und folglich durch die aktive Freizeitgestaltung ist das Laufen heute Volkssport Nummer 1.
5 Triathlon und seine Aspekte
5.1 Definition Triathlon
Hinter dem Begriff „Triathlon“ (griech. „Dreikampf‘) verbirgt sich ein Ausdauersport, der als ein sportlicher Mehrkampf in den drei Teildisziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen in genau der Reihenfolge ausgetragen wird.81
Die Besonderheit des Triathlons liegt in der Hintereinanderausführung der drei Sportarten ohne zeitliche Unterbrechung. „Als eigenständiges Merkmal dieses Sports sind die sogenannten „Wechsel“ zwischen den Disziplinen (vom Schwimmen zum Radfahren und vom Radfahren zum Laufen) anzusehen.“82
Prinzipiell kann Triathlon von jedem gesunden Menschen betrieben werden, schließlich hat fast jeder Schwimmen, Radfahren und Laufen von Kindheit an gelernt und bringt daher eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung dieses Sports mit.83 Lediglich Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind erforderlich, um ein regelmäßiges Training auszuüben. Die vielseitige körperliche Betätigung im Triathlon steigert in Verbindung mit dem richtigen Lebenswandel die körperliche Fitness. Das breitgefächerte Bewegungsfeld im Triathlon sorgt für eine gleichmäßige Entwicklung des Körpers, durch das Schwimmen wird vorrangig die Oberkörpermuskulatur entwickelt. Radfahren und Laufen trainieren besonders die Beinmuskulatur. Da Triathlon als Einzelsportart gilt, ist jeder Athlet prinzipiell auf sich allein gestellt. Dies macht auch den Reiz für viele Wettkampfteilnehmer aus: die eigenen Grenzen kennenzulemen und diese durch strukturiertes Training immer weiter zu verschieben und somit seine eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern. Den Reiz des Triathlons macht aber sicherlich auch die fließende Grenze zwischen Leistungs- und Breitensport aus. In welcher Sportart sonst steht man Schulter an Schulter mit den Profis an der Startlinie und kann sich direkt mit ihnen messen. Dies ist sicherlich einer von vielen Gründen, warum die Anmeldezahlen vieler Triathlonbewerbe immer weiter steigen bzw. viele Wettkämpfe nach kürzester Zeit ausgebucht sind.
[...]
1 Gemab diesem Zitat soll es Ziel des Triathlons im Unterricht sein, Schuler langerfristig fur den Ausdauersport begeistern zu konnen, damit sie mit den gesundheitlichen Folgen des Sports belohnt werden.
2 Die personenbezogenen Angaben in der vorliegenden Arbeit beziehen sich trotz der männlichen Bezeichnung auf alle Geschlechter. Dabei sei darauf hingewiesen, dass dies keine Vorurteile gegenüber der Geschlechterrollen in der Gesellschaft darstellen soll, sondern einzig und allein der besseren Lesbarkeit der Arbeit dient.
3 ÖTRV (2017). Jahresbericht2016. http://www.triathlon-austria.at/de/aktuelles-news/downloadcenter/docdown- jahresbericht-PKPWXOÓHrmktU (22.03.2017).
4 ÖTRV, 2ÜYl,Jahresbericht2016. (22.03.2017).
5 Vgl. &WN,20Yl,Jahresbericht2016. (22.03.2017).
6 Vgl. Aschwer, 1988, 17.
7 Engelhardt, 2002, 20.
8 Engelhardt, 2002, 20-21.
9 Vgl. Jandl, 2008, 2.
10 Vgl.Engelhardt,2002,21.
11 BMB (2016). Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert.
https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/ba/nost/grundinformation.pdf75te8hf (22.03.2017).
12 BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
13 BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
14 Vgl. BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
15 BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
16 BMB, (2016). Die neue Oberstufe. Ziel-, lösungs- und ressourcenorientiert.
https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/ba/nost/lembegleitung.pdf751539h (22.03.2017).
17 Vgl. BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
18 Vgl. Landesschulratfur Tirol (2016). NOST - Neue Oberstufe. http://www.lev- tirol.at/resources/NOST Info LSR Aprl6.pdf (22.03.2017).
19 Vgl. BMUKK (2011). Pressekonferenz. Die neue Oberstufe.
https://www.bmb.gv.at/ministerium/vp/2011/20111206 21666,pdf?5te7eb (22.03.2017); BMB, (2016). Die neue Oberstufe. Ziel-, lösungs- und ressourcenorientiert. (22.03.2017).
20 Vgl. BMB, 2016. Die neue Oberstufe-Individuell und kompetenzorientiert (22.03.2017).
21 Duden, 2017. http://www.duden.de/rechtschreibung/Modul Element Lehreinheit (22.03.2017).
22 Duden, 2017. (22.03.2017).
23 Schauer, 2013,75.
24 Vgl. Gymnasium St. Johann im Pongau (2017). Zusammenfassung der Richtlinien zurModularen Oberstufe nach dem Dachmodell 2013. http://www.gym-stjohann.at/fileadmin/daten/Downloads/Modulare Oberstufe/MOST- _Informationen/Zusammenfassung_der_Richtlinien_zur_Modularen_Oberstufe_nach_dem_Dachmodell_2013.pdf (22.03.2017).
25 Vgl. Schauer, 2013, 76.
26 SchulvereinKollegium Aloisianum (2017). Basis- und Wahlmodule.
http://www.koHe giumaloisianum.at/de/schule/modulare-oberstufe/basis-und-wahlmodule/1139.html (22.03.2017).
27 Vgl. SchulvereinKollegium Aloisianum, 2017. Basis und Wahlmodule. (22.03.2017).
28 Vgl. UrsulinenGraz (2.QYT). Modulare Oberstufe. http://www.ursulinen-
graz,at/gym/images/PDF/most/most prae.pdf (22.03.2017).
29 Vgl. Schauer, 2013, 77.
30 Vgl. BMUKK, 2011, Pressekonferenz. Die neue Oberstufe. (22.03.2017).
31 Vgl. Die Presse (2011). Modulare Oberstufe: Sitzenbleiben erst ab vier Fünfern.
http://diepresse.com/home/bildung/schule/hoehereschulen/670Q29/Modulare-Oberstufe Sitzenbleiben-erst-ab-vier- Fuenfem (22.03.2017).
32 Vgl. Der Standard (2011). VielKritikan modularer Oberstufe. http://derstandard.at/1315005591892/Ende-der- Begutachtungsfrist-Viel-Kritik-an-Modularer-Oberstufe (22.03.2017).
33 Der Standard, 2011, Viel Kritik an derModularen Oberstufe. (22.03.2017).
34 Die Presse (2016). Die neue Oberstufe und ihre Zeitbomben.
http://diepresse.com/home/bildung/schule/499046Q/Die-neue-Oberstufe-und-ihre-Zeitbomben (22.03.2017).
35 Vgl. Die Presse, 2016, Die neue Oberstufe und ihre Zeitbomben. (22.03.2017).
36 Die Presse, 2016, Die neue Oberstufe und ihre Zeitbomben. (22.03.2017).
37 Vgl. Zitterer, 2016, 17.
38 BMB (2017). Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe.
https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/lp/bsp lehrplan06 pg 13837.pdf75te979 (22.03.2017).
39 BMB (2016). Bildungsstandards. https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/ba/bildungsstandards.pdf75te6ql (22.03.2017).
40 BMUKK (2014). Bildungsstandardfür Bewegung und Sport.
http://www.bewegung.ac.at/fileadmin/unterricht/Handreichung gesamt Bildungsstandard Bewegung und Sport.pd f (22.03.2017).
41 Vgl. BMB (2017). Lehrpläne der AHS-Oberstufe.
https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp ahs oberstufe.html (22.03.2017).
42 Vgl. BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
43 BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
44 BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
45 BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
46 Vgl. BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
47 BMB, 2017, Lehrplanfür Bewegung und Sport ab der 9. Schulstufe. (22.03.2017).
48 Vgl. Hohlbaum, 2015, 14.
49 triaguide.com (2017). Geschichte des Triathlons. http://www.triaguide.com/geschichte-des-triathlon/ (22.03.2017).
50 Vgl. Hohlbaum, 2015, 14.
51 Vgl. Engelhardt & Kremer, 1987, 12.
52 Vgl. Hohlbaum, 2015, 25.
53 Vgl. Hohlbaum, 2015, 15.
54 Vgl. triaguide.com, 2017, Geschichte des Triathlons. (22.03.2017).
55 ÖTRV, 2Wl,Jahresbericht2016. (22.03.2017).
56 Vgl. ÖTRV (2017). Jahresbericht2015. http://www.triathlon-austria.at/de/aktuelles-news/downloadcenter/docdown- jahresbericht-SSwupkYh9Kaic (22.03.2017).
57 Vgl. Wengel (2016). Schwimmen, http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/schwimmen/index.html
(22.03.2017).
58 Vgl. Wengel, 2016, Schwimmen. (22.03.2017).
59 Vgl. Wengel, 2016, Schwimmen. (22.03.2017).
60 Vgl. Wengel, 2016, Schwimmen. (22.03.2017).
61 Vgl. Schwimmverein Limmat Zürich (2002). Die Entwicklung der Schwimmarten.
http://www.limmatsharks.com/GeschichteDesSchwimmens.html (22.03.2017).
62 Vgl. Sportgeschichte - Sportlexikon (2014). Radsport und seine Geschichte - Radsport Sportgeschichte. http://www.lsb-wbe.de/radsport-und-seine-geschichte-radsport-sportgeschichte/ (22.03.2017)
63 Vgl. Füßler (2016). Geschichte des Fahrrades. http://www.planet- wissen.de/technik/verkehr/geschichte des fahrrads/index.html (22.03.2017).
64 Vgl. Füßler, 2016, Geschichte desFahrrades. (22.03.2017).
65 Vgl. Jandl, 2008, 11.
66 Vgl. Hottenrott; Zülch, 1998, 10.
67 Vgl. Füßler, 2016, Geschichte desFahrrades. (22.03.2017); Jandl, 2008, 12.
68 Vgl. Hottenrott & Zülch, 1998, 7.
69 Vgl. SU TriStyria (2017). Geschichte. http://www.tristyria.at/geschichte/ (22.03.2017).
70 Rösel & Dücker (2016). Geschichte desLaufens. http://www.planet-
wissen.de/gesellschaft/sport/die geschichte des laufens/index.html (22.03.2017).
71 Vgl. Rösel & Dücker (2016). Geschichte des Laufens. (22.03.2017).
72 Vgl. Hofmann, 2011, 4.
73 Vgl. Rösel & Dücker (2016). Geschichte des Laufens. (22.03.2017).
74 Vgl. Wessinghage, 1996, 10.
75 Vgl. Hofmann, 2011,5.
76 Vgl. Hofmann, 2011,5.
77 Vgl. Jandl, 2008, 13.
78 Vgl. Wirz (2017). Geschichte desLaufsports. http://www.fitforlife.ch/artikel/geschichte-des-laufsports/ (22.03.2017).
79 Rösel & Dücker (2016). Geschichte desLaufens. (22.03.2017).
80 Vgl. Rösel & Dücker (2016). Geschichte des Laufens. (22.03.2017).
81 Vgl. Aschwer, 1988, 11.
82 Hartnack, 2013,6.
83 Vgl. Engelhardt & Kremer, 1987, 7.
- Citar trabajo
- Johann Körner (Autor), 2017, Triathlon im Sportunterricht der Modularen Oberstufe. Trainingstheoretische Grundlagen und Unterrichtskonzept, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1001799
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