Eine Untersuchung zu Rolle und Funktion des Zweiten Weltkrieges für die Fiskalpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, betrachtet im Lichte Keynesscher Thesen und Empfehlungen.
Einleitung
Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges mit dem Deutschen Überfall auf Polen im September 1939 verändert die soziale und ökonomische Realität in Europa auf einen Schlag. Der erste Weltkrieg hatte eine neue Dimension der unbegrenzten und totalen Kriegsführung eröffnet, die den meisten Völkern Europas in gleichermaßen wacher und schrecklicher Erinnerung war: Krieg bedeutete nun nicht länger einen auf die bewaffnete Auseinandersetzung zweier oder mehrerer Heere beschränkten Konflikt, dessen Folgen für das öffentliche Leben weitgehend mittelbarer Natur waren. Der hochtechnisierte Krieg des 20. Jahrhunderts hatte für alle sozialen, politischen und ökonomischen Einheiten und Institutionen gleichermaßen einschneidende Veränderungen zur Folge und konfrontierte sie mit einer Situation, deren Prioritäten und Notwendigkeiten von der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Organisation eines Lebens zu Friedenszeiten verschieden war. Der Krieg wurde mithin zur gesamtgesellschaftlichen Umgestaltungs- und Bewältigungsaufgabe und bedurfte - auch dies hatte die Erfahrung des ersten Weltkrieges gelehrt - einer nachhaltigen und langfristigen Vorbereitung. Kein europäischer Staat - von den Aggressoren abgesehen - hatte bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges diese Vorbereitungen bereits geleistet.
Die vorliegende Arbeit interessiert sich vor allem anderen für die dem Kriegszustand impliziten ökonomischen Konsequenzen. Dem freien Spiel der Marktkräfte, das - modelltheoretisch - Angebot und Nachrage mittels Preis-, Zins- oder Lohnmechanismen in Einklang bringt, mangelt es offensichtlich an der notwendige Planungssicherheit, derer eine kriegsführende Nation bedarf, um in einem längerwährenden militärischen Kräftemessen hinreichend erfolgreich zu sein. Es gilt mithin, die bestehenden Produktionskapazitäten den Anforderungen des Krieges anzupassen, etwa eine hinreichende Ausstattung mit militärischen Gütern ebenso zu gewährleisten wie eine hinreichende Versorgung mit Konsumgütern, vor allem Lebensmitteln. Diese Versorgung muß für einen vorab nicht bestimmbaren Zeitraum aufrechterhalten werden können. Zugleich müssen jedoch Vorbereitungen für eine Reversion dieses Strukturwandels getroffen werden, um eine Rückkehr in die Friedenswirtschaft zu ermöglichen. Denn dem strategischen Ziel einer Verteidigung gegen einen Feind ist nicht gedient, ,,wenn durch die an die Wirtschaft gestellten Anforderungen das soziale und politische System so verändert wird, daß es dem, welches es ursprünglich zu verteidigen galt, nicht mehr gleicht."1 Diese grobumrissene Problemstellung legt nahe, daß die Wirtschaftssubjekte einer kriegsführenden Nation für die Dauer dieses Ausnahmezustandes der Lenkung bedürfen. Diese lenkende und planende Rolle übernimmt der Staat als kriegsführende Institution und Verwaltungsvorstand der bewaffneten Einheiten. Fiskalpolitik, also finanzpolitische Maßnahme des Staatssektors2, ist im Falle des Krieges mithin ein notwendiges Mittel, um das Allokationsziel, die hinreichende Verteilung der Ressourcen zu gewährleisten.
,,How to pay for the war ?" ist die Frage, die John Maynard Keynes in einem an die britische Regierung und Bevölkerung gleichermaßen gerichteten Pamphlet im Jahre 1940 stellt und zu beantworten sucht. Ausgehend von der - durch die verheerenden wirtschaftlichen Folgen des ersten Weltkrieges genährten - Überzeugung, ,,that the best security for an early conclusion [of war; der Verf.] is a plan for long endurance"3, entwickelt Keynes ein Konzept der fiskalpolitischen Steuerung, das seiner Ansicht nach eine ausreichende Versorgung des Staates mit Kaufkraft, eine Vermeidung starker inflationärer Tendenzen und eine gerechte Verteilung der finanziellen Belastungen gleichermaßen ermöglicht. Gleichwohl konnte sich Großbritanien zu einer konsequenten Befolgung der Keynesschen Vorschläge nicht entschließen.
Den USA hingegen, die später als die europäischen Nationen in den Krieg eingriffen und letztendlich dessen Ausgang zugunsten der Alliierten Mächte entschieden, gelang mit Hilfe des sogenannten ,,military Keynesianism"4 nicht nur die erfolgreiche Allokation ihrer Ressourcen gemäß den Notwendigkeiten eines globalen Krieges, sondern zugleich auch die Überwindung der seit der Weltwirtschaftskrise herrschenden Depression und mithin der wirtschaftliche Aufschwung, der sie als militärische und wirtschaftliche Weltmacht aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgehen ließ.
Die vorliegende Arbeit möchte deshalb als einen Beitrag zur Untersuchung der Frage nach Rolle und Funktion des Krieges für die Entwicklung kapitalistischer Ökonomien, die in den USA getroffenen fiskalpolitischen Maßnahmen mit den von Keynes getroffenen Vorschlägen und Vorgaben vergleichen. Zu diesem Zweck soll der erste Teil der Arbeit der Untersuchung des Keynesschen Konzeptes gemäß seiner Darlegungen in ,,How to pay for the war" gewidmet sein, während der zweite Hauptteil den military Keynesianism der USA vergleichend beleuchten wird. Ein abschließendes Resumee soll schließlich mögliche Rückschlüsse diskutieren, die der erfolgreichen wirtschaftspolitischen Anwendung Keynesscher Lehren in Kriegszeiten auf die generelle Anwendbarkeit derselben in Friedenszeiten erwachsen mögen.
1. How to pay for the war ?
Dem im Februar 1940 als Buch veröffentlichten Essay John Maynard Keynes´ ,,How to pay for the war" waren zwei5 Zeitungsartikel gleicher Themenstellung in der Times vorausgegangen, die am 14. und 15. November 1939, also zwei Monate nach Kriegsausbruch erschienen. Die immense Anteilnahme und Reaktion der Öffentlichkeit regten Keynes an, sein Konzept zu erweitern und in Buchform herauszubringen.6
Die vorliegende Untersuchung des Aufsatzes gilt den methodischen Kernthesen und Maßnahmen, die der Autor empfiehlt und welche sodann im zweiten Hauptteil als Tertium Comparationis zur Beurteilung der in den USA praktizierten Fiskalpolitik herangezogen werden sollen.7 Den von Keynes in größerem Umfang angestrengten monetären Berechnungen, die sich auf die konkrete finanzielle Situation Großbritaniens beziehen und zudem auf einer unsicheren Zahlenbasis fußen8, soll deshalb an dieser Stelle keine tiefere Beachtung geschenkt werden. Die Textbasis gestattet diesen methodischen Schritt der Analyse ausdrücklich.9
1.1. Problemstellung: The size of the cake is fixed!
Die Vorbereitung auf einen Krieg stelle eine freie Gemeinschaft vor ernste Probleme, so konstatiert Keynes eröffnend. Und er läßt bereits im Zuge seiner einleitenden Bemerkungen keinerlei Zweifel aufkommen, an welchem Punkt ein seiner Ansicht nach erfolgversprechender Plan anzusetzen habe: ,,The right plan is to restrict [the consumer´s; d. Verf.] spending power to the suitable figure and then allow as much consumer´s choice as possible how it shall be spent."10 Es scheint in der Tat naheliegend, dem privaten Konsum besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Denn im Rahmen der Umstellung der industriellen Produktion auf die vorrangige Produktion von militärischen Gütern entstehen komparative Kosten, die spätestens ab dem Punkt der vollen Auslastung der bestehenden Kapazitäten den sukzessiven Verzicht auf die Produktion bestimmer Einheiten anderer Güter notwendig machen. Es liegt in der Natur der Sache, daß die Herstellung militärisch nicht relevanter Güter zuforderst von derlei Einschränkungen betroffen wird. Zudem gilt es, eine Armee von Soldaten mit allem Notwendigen auszustatten. Dazu gehören natürlich auch Güter des alltäglichen Bedarfs. Desweiteren muß die Versorgung mit Devisen über den Export von Waren und Dienstleistungen sichergestellt werden. Keynes führt aus: ,,We shall, I assume, raise our output to the highest figure which our resources and our organisation permit. We shall export all we can spare. We shall import all we can afford, having regard to the shipping tonnage available and the maximum rate at which it is prudent to use up our reserves of foreign assets. From the sum of our own output and our imports we have to take away our exports and the requirements of war. Civilian consumption at home will be equal to what is left. [...] It can only be increased if we diminish our war effort, or if we use up our foreign reserves."11
Eine Maximierung des Outputs impliziert jedoch notwendig eine erhöhte Beschäftigung und spätestens ab dem Punkt der Vollbeschäftigung eine Verlängerung der Arbeitszeiten, im Ausnahmezustand des Krieges ist gar eine gleichzeitige Kombination beider Maßnahmen wahrscheinlich, die beide einen absoluten Anstieg der privaten Geldeinkommen zur Folge haben. Somit steht eine erhöhte Menge Geldes in privater Hand einer stark eingeschränkten Menge an Gütern gegenüber, die für dieses Geld erworben werden können; eine problembehaftete Konstellation, die Keynes in Rahmen seiner ,,fundamental proposition"12 folgendermaßen charakterisiert:
,,There will be a certain definite amount left over for civilian consumption. This amount may be larger or smaller than what perfect wisdom and foresight would provide. The point is that its amount will depend only to a minor extent on the amount of money in the pockets of the public and on their readiness to spend it.[...]In peacetime [...] the size of the cake depends on the amount of work done. But in wartime the size of the cake is fixed. If we work harder, we can fight better. But we must not consume more."13 Die dem privaten Sektor angebotene Menge an Konsumgütern kann also unter dem Vorzeichen der Kriegswirtschaft - anders als zu Friedenszeiten - nicht nachfrageseitig gesteigert werden. Zwar könnte ein einzelner seinen Anteil am Kanon der erwerblichen Konsumgüter nach wie vor ausweiten, nicht jedoch ohne damit unmittelbar die konsumierbare Menge eines oder aller anderen einzuschränken, da die Gr öß e des Kuchens sich nicht gemäß der `Anzahl der Kuchenesser´ oder dem `Appetit der Esser´ verändern läßt. Was dem Individuum zum Vorteil gereichen mag, schadet also der Gemeinschaft. Dies von Keynes herausgearbeitete Charakteristikum der Kriegssituation steht in bemerkenswert antithetischem Verhältnis zu einem der theorethischen Grundsätze der neoklassischen Lehre, dem Prinzip des Selbstinteresses, das Adam Smith wie folgt dargestellt hat:
,,Der einzelne[...] hat[...] den eignen Vorteil im Auge und nicht etwa den der Volkswirtschaft. Aber gerade das Streben nach seinem eigenen Vorteil ist es, das ihn [...] dazu führt, sein Kapital dort einzusetzen, wo es auch dem ganzen Land den größten Nutzen bringt."14 Wollte man den einzelnen als privaten Konsumenten und Kapital als Geldkapital betrachten, das für Konsumgüter ausgegeben wird, so bliebe festzustellen, daß zumindest unter der Prämisse des Krieges diese These nicht bestätigt gefunden werden kann.15 Keynes betrachtet den Erlaß eines allgemein verbindlichen Plans, einer Regel, der alle gleichermaßen zu folgen haben, als sinnvollste Option, um der Situation Herr zu werden und zugleich eine angemessene Distribution der unvermeidlichen finanziellen Belastungen zu ermöglichen.16
Die Alternative zu einer solchen zentralen Regel der Verteilung, von der in den nächsten Kapiteln detailliert die Rede sein soll, wäre ein freies Spiel der Marktkräfte, das im speziellen Falle der unveränderlichen Größe des Kuchens - um Keynes Metaphorik weiter zu folgen - nur durch Preissteigerungen widergespiegelt werden könnte. Der wesentliche Unterschied zu dem von Keynes favorisierten System der zentralen Planung bestünde also nicht etwa in einer Ausweitung der konsumierbaren Menge, sondern darin, daß für die gleiche Gütermenge alle einen deutlich höheren Geldpreis zu zahlen hätten. Auch auf diese Art und Weise würde die private Kaufkraft wirksam abgeschöpft. Die durch Mehrarbeit absolut erhöhten Einkommen gehen mithin in die Hände der Kapitaleigentümer über. Keynes formuliert:
,,A large part of this gain [...] [the capitalist class; d. Verf.] would have to pay over in higher taxes; part they might themselves consume thus raising prices still higher to the disadvantage of other consumers; and the rest would be borrowed from them, so that they alone, instead of all alike, would be the principal owners of the increased national debt - of the right, that is to say, to spend money after the war."17
Neben Steuereinnahmen stellen Kriegsanleihen - also freiwillige private Ersparnisse, die dem Staat gegen Zinszahlung überlassen werden - ein gleichermaßen traditionelles wie unsicheres Instrument der staatlichen Refinanzierung im Kriegsfall dar. Fließt nun der Löwenanteil der Einkommen über den Inflationsmechanismus der kapitalistischen Klasse 18 und sodann über Kriegsanleihen der Regierung zu, so befinden sich mit Ausgang des Krieges auch die monetären Verpflichtungen der Regierung in den Händen dieser Klasse, ohne daß diejenigen, die die zur Erwirtschaftung des Geldes notwendigen Überstunden tatsächlich abgeleistet haben, einen Vorteil daraus hätten ziehen können.
1.2. Der Keynessche Ansatz der Kaufkraftverschiebung
Bedingt durch den notwendigen Anstieg der Beschäftigung sowohl im militärischen als auch im zivilen Sektor ist ein absoluter Anstieg der privaten Geldeinkommen nach Ansicht Keynes´ auch ohne eine Erhöhung der Löhne - von der er dringend abrät19 - unvermeidbar. Denn um die notwendige Maximierung des Outputs zu realisieren, wird auch der Einsatz von Frauen oder gar Kindern, also von bisher nicht beruflich tätigen Kräften unvermeidlich, um den Abfluß von Arbeitskräften in den militärischen Sektor zu kompensieren. Ebenso unvermeidlich ist eine gleichzeitige Reduktion der Gütermenge, die der erhöhten privaten Kaufkraft gegenübersteht. Soll eine strikte Rationierung der verfügbaren Güter ebenso vermieden wie der skizzierte Ausgleich über ,,the method of inflation", so kann dies nur geschehen, wenn es gelingt, einen Teil der akkumulierten Kaufkraft aus dem privaten Sektor abzuziehen20
Eine Deckung des staatlichen Bedarfs an finanziellen Mitteln ausschließlich über freiwillige Ersparnis betrachtet Keynes als unmöglich. ,, Those who allege otherwise are deceiving themselves or are victims of their own propaganda." 21 Freiwillige Ersparnisanstrengung ist ihm zwar nach wie vor notwendige, nicht aber hinreichende Bedingung einer Bewältigung der Kriegskosten.
Der Keynessche Plan sieht vier Grundvorkehrungen vor, die im Folgenden näher erörtert werden sollen:
- Die Umwandlung von akuter Kaufkraft in privater Hand in eine Berechtigung zum Konsum nach Ende des Krieges.
- Die sozialverträgliche Verteilung der im Zuge des Plans notwendigen Belastungen.
- Die Bindung von Löhnen, Gehältern, Renten und Pensionen an die Preissteigerungsrate eines vorab definierten Existenzminimums, einer eisernen Ration an notwendigen Konsumgütern.22
- Die Einführung einer Vermögenssteuer nach Ende des Krieges.
1.2.1. Kaufkraft-Verschiebung und sozialverträgliche Lastenteilung
Keynes vermutet, daß rund fünfzig Prozent der von der Regierung benötigten finanziellen Mittel über reguläre, erhöhte oder neue Steuern, sowie freiwillige Ersparnis in Form von Kriegsanleihen aufgebracht werden können.23 Weitere fünfzig Prozent gilt es entsprechend so einzusparen, daß die Kaufkraft in privater Hand abgeschöpft wird. Wie bereits dargestellt, wäre dieser Effekt über die Zulassung eines Preisanstiegs ebenfalls erzielbar. Auch wäre es möglich, den gesamten finanziellen Bedarf über das Instrument der Steuer zu decken:
,,The reader will readily perceive that the same results could be obtained by reducing the exemption limits for income tax and raising the rates of income tax and surtax [...]. For thosewho dislike fancy schemes and prefer to keep to well-understood methods, this is the sound alternative."24
Keynes aber ist an einer sozialverträglichen Lastenteilung gelegen:
,,New taxes, such as sales tax or a wages tax, or old taxes aided by inflation are alike in that they finally deprive the workers of the benefit of their earnings from their heavier burden of labour. They will work harder, but as a group, they will never derive any personal benefit from it."25
Um dies zu vermeiden, schlägt Keynes vor, den berechtigten Anspruch auf zusätzliche Kaufkraft zeitlich zu verschieben und somit den persönlichen Reichtum zu erhalten. ,,For that is what wealth is - command of the right to postponed consumption." 26 Zu diesem Zweck soll ein gemäß Tabellen festgelegter Anteil der Arbeitseinkommen den Löhnen und Gehältern direkt abgezogen und als Darlehen der Kriegskasse zugeführt werden. De facto ist dies eine Zwangsanleihe. Um die unteren Einkommensklassen zu entlasten, soll ein festgesetztes Minimaleinkommen vollständig frei von allen Abzügen bleiben.27 Zudem sieht das Keynessche Konzept für Familien zusätzliche Freibeträge vor, die das ,, basic minimum income" pro Kind um einen Fixbetrag erhöhen.28
Von allen Einkommen oberhalb des besagten Minimums ist ein bestimmter Prozentsatz, der mit sukzessive steigenden Einkommen überproportional anwächst - zu einem Teil als direkte Steuer zu einem anderen Teil als ,,deferred pay" - an die Regierung zu entrichten.29 Als eines seiner Grundprinzipien sieht das Keynessche Konzept vor, daß mit steigendem Einkommen ,,the percentage of income deferred to total income falls considerably".30 Somit werden die niedrigen Einkommensklassen nicht nur absolut entlastet, insofern der vom Einkommen zu entrichtende Prozentsatz insgesamt geringer ist, sondern auch relativ, da der Anteil der steuerlichen Abgabe an der Gesamtabgabe niedriger, der Anteil an Kaufkraft-Verschiebung also relativ höher ist:
,,Let our second principle provide that the bulk of the new taxes shall fall on the income groups of £250 or more, and that the main part of the contribution of the lower income groups shall take the form, not of forgoing income outright , but of merely deferring it."31,,Thus a married man with two young children has actually more left in cash [...]. In addition family men will have substantial deferred pay credited to them besides their cash for immediate consumption being increased."32
Das Prinzip des deferred pay gewährleistet somit, daß gerade sozial schwächere und kinderreiche Familien, also diejenigen, die auch im Zuge eines strukturellen Rückwandels von der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft zuerst Gefahr laufen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, nach dem Krieg nicht mittellos dastehen.
1.2.2. Lohnbindung der Lebenshaltungskosten
Ein generelles Einfrieren der Preise für Konsumgüter ist nach Ansicht Keynes´ als eine singuläre Maßnahme ökonomisch nicht vertretbar:
,,If I were advising the Treasury, I should look with anxiety on such a proposal taken by itself, since it might in certain circumstances place an almost insupportable burden on the Exchequer. But if it were made part of a comprehensive scheme, including the deferment of a proportion of earnings, agreed with the trade unions, I would welcome it."33 Keynes Plan sieht deshalb vor, daß ein bestimmter Kanon von Gütern des täglichen und lebensnotwendigen Bedarfs, die sogenannte ,,minimum ration" 34, die vom Index der Lebenshaltungskosten abweicht und also nicht alle Güter des regulären Warenkorbs umfaßt, gegen relative Preissteigerungen geschützt werden soll. Von der Festlegung eines Fixpreises oder der Angabe einer oberen Preisgrenze rät er jedoch ab. Er sieht vielmehr eine Lohnbindung der minimum ration vor:
,,It should be agreed, however, that in the event of any rise in the cost of the minimum ration, the trade unions would be free to press for a corresponding increase in wages."35 Im Gegenzug sollen sich die Gewerkschaften jedoch verpflichten, von jeglichen weiteren - auf dem Index der Lebenshaltungskosten basierenden - Forderungen nach Lohn- oder Gehaltserhöhungen für die Dauer des Krieges zu verzichten und überdies den Plan eines deferred pay akzeptieren und unterstützen. Ohne diese Zugeständnisse der Gewerkschaft hätte eine Bindung der Löhne und Gehälter an die minimum ration wenig Sinn, da die niedrigen Preise der subventionierten Güter dann lediglich einen überproportionalen Anstieg der Preise aller übrigen Güter zur Folge hätten, wollte mach von einer Einschränkung der privaten Kaufkraft absehen.36
1.2.3. Kaufkraft-Rückführung und Vermögenssteuer
Erst mit der Rückführung der für die Dauer des Krieges eingefrorenen privaten Kaufkraft entfaltet der Keynessche Plan seine volle Wirkung. Während des Krieges stellt der Entzug von privater Kaufkraft sicher, daß die - die angebotene Menge notwendig übersteigende - nachgefragte Menge an Konsumgütern nicht preistreibend wirksam wird und ermöglicht somit größtmögliche Preisstabilität ebenso wie eine leidlich gerechte Verteilung. Nach Beendigung des Krieges ist die Situation jedoch gerade umgekehrt: Immense Produktionskapazitäten stehen nun einer konsumhungrigen doch wenig finanzstarken37 Bevölkerung gegenüber. Die Freisetzung der absorbierten inländischen privaten Kaufkraft kann nun in Form von Konsumgüternachfrage den wertvollen Impuls zu einer zügigen Umstellung auf eine zivile Güterproduktion darstellen und helfen, die aus der Armee ausscheidenden Kräfte wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren:
,,If the deposits are released in these circumstances, the system will be self-liquidating both in terms of real resources and of finance. In terms of real resources [...] because the consumption will be met out of labour and productive capacity which would otherwise run to waste. In terms of finance [...] because it will avoid the necessity of raising other loans to pay for unemployment or for public works and the like as a means of preventing unemployment."38 Notwendige Bedingung für die Entfaltung dieses heilsamen Impulses ist allerdings, daß die deponierten Gelder tatsächlich und möglichst zügig nachfragewirksam und also ausgegeben werden können. Verbleiben sie weiter als verzinsliche Guthaben bei den Banken, bleibt der beschäftigungsfördernde Effekt zwangsläufig aus.
Obzwar die zügige Rückzahlung der Gelder nach dem Krieg gesamtwirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt, stellt sie den nach dem Krieg gegenüber seinen Bürgern hochverschuldeten Staat vor eine schwere Aufgabe:
,,If the war continues for two years or longer, the national debt will reach an unmanageable figure, which will hamper national finance for years to come."39
Um einem finanziellen Kollaps vorzubeugen, schlägt Keynes deshalb die Einführung einer ,, capital levy" 40 vor, die als ein Brückenschlag sowohl die Freisetzung inländischer Kaufkraft und Nachfrage zum rechten Zeitpunkt als auch eine finanzielle Entlastung der Staatskassen ermöglichen soll.
1.3. Rationierung, Preis- und Lohnkontrollen
Im Anschluß an die ausführliche Darstellung seines Konzepts der Kaufkraftverschiebung nimmt sich Keynes einiger der in Kriegswirtschaften üblichen Instrumente der Steuerung an und unterzieht sie einer knappen Untersuchung.
1.3.1. Rationierung
Als erstes und schwerwiegendstes Argument gegen eine ausschließliche Ordnung des Konsumgütermarktes über eine Politik der Güterrationierung führt Keynes die Vielfalt der menschlichen Geschmäcker und Vorlieben ins Feld. Eine generelle Rationierung der Konsumgüter würde bedeuten, die Bedürfnisse aller Konsumenten gleichzuschalten, mithin ein gewisses Kompendium an Waren vorzuschreiben, das zu erwerben jeder einzelne berechtigt wäre. In den Augen Keynes´ hieße dies, der menschlichen Natur zuwiderhandeln. Zwar gebe es einige Artikel des tagtäglichen lebensnotwendigen Bedarfs, etwa Brot, Salz oder Zucker, für die eine solche Einteilung möglich wäre, für einen Großteil der verfügbaren Konsumgüter sei dies jedoch nicht sinnvoll.41
,,Moreover, it would never be practicable to cover every conceivable article by a rationing coupon; and if there are ceratin articles uncontrolled the pressure of purchasing power will tend to divert production in their direction, although they may be what the consumer least wants and what is least desireable that he should have."42
Einher mit einer unnötigen Entmündigung des Konsumenten ginge demnach unter Umständen auch eine Verschwendung von Ressourcen, wenn - wie von Keynes geschildert - allein die freie Verfügbarkeit eines beliebigen Gutes die Nachfrage nach diesem Gut in die Höhe treiben würde. Selbst im Falle einer erfolgreichen Rationierung des gesamten Konsumgüterangebotes, die zur Folge hätte, daß der Konsument nur einen Bruchteil seines Geldeinkommens würde ausgeben können, wäre doch nicht mehr gewonnen, als mit dem von Keynes favorisierten nachfrageseitigen Ansatz des transferred pay. Letzterer garantiert jedoch die freie Entscheidung des einzelnen darüber, was er kaufen möchte und was nicht.43 Sinnvoll sei jedoch die Rationierung einzelner Artikel, die bedingt durch den Kriegszustand nicht mehr oder nur unter Inkaufnahme hoher komparativer Kosten hergestellt werden könnten. Eine punktuelle Rationierung solcher Güter betrachtet Keynes als geboten.44
1.3.2. Preis- und Lohnkontrollen
Auch eine Politik der generellen Preiskontrolle ist ohne eine damit einhergehende nachfrageseitige Abschöpfung von Kaufkraft gemäß Keynesscher Auffassung wenig empfehlenswert. ,, For this policy has the effect of positively increasing the pressure of consumption[...]." 45 Lange Warteschlangen von zahlungsstarken Kunden vor den Geschäften, die - angelockt von niedrigen Preisen - hoffen, der Güterknappheit ein Schnäppchen schlagen zu können, mithin also eine Verschwendung von Zeit, sowie eine Ungleichheit der Verteilung sind ihm ebenso naheliegende Folgen, wie eine unnötige Gemütsbelastung der Bevölkerung. Wesentlich aus Angst vor dem Schreckgespenst der ,,old-fashioned inflation" sei das Instrument der Preiskontrolle ,, à la mode" und werde in Deutschland und Rußland angewandt. Anders als die Inflation, ermögliche es jedoch kein wirtschaftliches Gleichgewicht. Ohne eine rechtzeitige Absorption der privaten Kaufkraft - so konstatiert Keynes abschließend - sei selbst unter Abwendung einer galoppierenden Inflation ein Anstieg der Konsumgüterpreise dauerhaft nicht vermeidbar. Denn die durch eine notwendige Preissubventionierung entstehenden Kosten würden früher oder später eine nicht mehr tragbare Belastung des staatlichen Budgets nach sich ziehen. Jeder Anstieg der Lebenshaltungskosten aber hätte unweigerlich ein Drängen der Gewerkschaften auf höhere Löhne zur Folge, deren Durchsetzung die Preisspirale weiter anziehen ließe.46
1.4. Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse
Das von John Maynard Keynes entwickelte und vertretene Konzept der Kaufkraftverschiebung47 ist darauf bedacht, den ökonomischen Ausnahmezustand des Krieges, der ein Umdenken hin zu wirtschaftlicher Planungssicherheit, aber auch zu sozialer Sicherheit notwendig macht zu nutzen, um Ungleichheiten in der Verteilung der gesamtwirtschaftlichen Erträge auszugleichen. Methodisch geschieht dies, indem die zur Bewältigung der Problemstellungen ökonomisch hinreichenden Lösungswege auch und gerade unter dem Aspekt der sozialen Lastengleichheit und Veträglichkeit betrachtet und gewertet werden. Keynes kommt zu dem Schluß, daß eine partielle Absorption der erhöhten Geldeinkommen in privater Hand zwingend notwendig ist, um den zur Kriegsfinanzierung notwendigen Bedarf des Staates an finanziellen Mitteln zu decken und einem mehr oder weniger starken inflationären Ansteigen der Konsumgüterpreise Vorschub zu leisten. Als sozial gerechteste Methode, dieses Ziel zu erreichen, gilt ihm eine allgemeine, nach Einkommensklassen gestaffelte direkte Abgabe, die zu einem mit steigendem Einkommen sinkenden Anteil von Hundert als verzinsliche Anleihe fällig wird. Die Rückzahlung der Anleihen soll nach Ende des Krieges erfolgen und einen die Konsumgüternachfrage belebenden Impuls mit sich bringen, der eine Wiedereingliederung der ehemaligen Soldaten in den Arbeitsmarkt erleichtert. Andere Möglichkeiten einer Einschränkung der privaten Kaufkraft - etwa ausschließlich über das Steuersystem oder mittels Inflation - sind nach Ansicht Keynes´ mit erheblich höheren sozialen Belastungen und einer ungleicheren Verteilung derselben verbunden. Güterrationierung oder ein Einfrieren der Preise mittels staatlicher Subvention befindet er als singulär eingesetzte Instrumente ebenfalls für problematisch, nicht jedoch in Kombination und als eine Ergänzung des Konzepts des deferred pay.
1. Die USA im zweiten Weltkrieg
1.1. Die Lage bei Ausbruch des Weltkrieges
Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich bei Ausbruch des Krieges in Europa im Jahr 1939 in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Das Land erholt sich nur sehr langsam von der seit dem Jahr 1937 anhaltenden Rezession, die vielen mit dem Namen des amerikanischen Präsidenten Theodor Roosevelt und einem Scheitern der Politik des New Deal verknüpft scheint. Roosevelt hatte ihm Rahmen des New Deal versucht, das Land über eine interventionistisch orientierte Wirtschaftspolitik aus der Weltwirtschaftskrise herauszuführen. ,,Die wesentlichen Instrumente waren Preis- und Produktionskartelle, Mindestlohnvereinbarungen und - in bestimmten Fällen - die Einführung der 35- Stundenwoche."48 Die Bemühungen krankten jedoch an einem Mangel an klarer Linie und Durchsetzung von Seiten der Regierung, sowie an fehlendem Rückhalt in weiten Teilen der Bevölkerung.49
Im Jahr 1939 sinkt die Arbeitslosenquote zwar um 1,8% gegenüber dem Vorjahreswert, ist jedoch mit 17,2 % nach wie vor sehr hoch.50 Zudem hat sich die Staatsverschuldung als Folge des deficit spending seit 1933 beinahe verdoppelt und liegt bei über 40 Milliarden Dollar.51 Etwaige rezessionsbedingte Mindereinnahmen an Steuergeldern52 hätten der Haushaltssituation einen bedrohlichen Charakter verleihen können, doch es kommt anders. Nicht nur die Höhe der Staatsverschuldung soll sich im Laufe des Krieges als vergleichweise gering herausstellen, der zweite Weltkrieg soll auch den anhaltenden konjunkturellen Problemen sowie der übermäßigen Arbeitslosigkeit ein Ende bereiten und die USA als wirtschaftliche und militärische Weltmacht etablieren.
Die Vereinigten Staaten sind von der Perspektive, in einen weiteren europäischen Krieg verwickelt zu werden zunächst wenig angetan. Als eine späte Lehre des ersten Weltkrieges erlegen die Neutralitätsgesetze dem Handel mit kriegführenden Nationen seit 1937 umfangreiche Beschränkungen auf. Bereits im November 1939 drängt Roosevelt jedoch erfolgreich auf eine Lockerung der Bestimmungen, die es den kriegsbeteiligten Nationen erlauben soll, auch militärische Güter aus den USA zu beziehen. Allerdings haben alle entsprechenden Transaktionen auf der Grundlage des cash-and-carry-Planes zu erfolgen, demzufolge alle Güter vom Kunden bar bezahlt und auf eigenen Schiffen transportiert werden müssen. Bedingt durch die Vorherrschaft der britischen Seekriegsflotte auf dem Atlantik kommen allerdings nur die Gegner des Deutschen Reiches in den Vorzug einer amerikanischen Ausstattung mit Rüstungsgütern.53 Bereits Ende des Jahres 1940 sind die britischen Dollarreserven erschöpft, Frankreich zudem bereits von den Deutschen besiegt und besetzt. Im Januar 1941 verabschiedet der Kongreß den sogenannten Lend - Lease -act:
,,Durch die Annahme dieses Gesetzes übertrug der Kongreß dem Präsidenten die Befugnis, den Alliierten Kriegsmaterial im Werte von zunächst 7 Milliarden Dollar pachtweise zu überlassen. Später wurde dieser Betrag erheblich erhöht und erreichte schließlich 50 Milliarden."54
Der wirtschaftliche Kriegseintritt der Vereinigten Staaten ist somit vollzogen, gefolgt von der formalen Kriegserklärung an Japan im Anschluß an den japanischen Angriff auf Pearl Harbour am 7. Dezember 1941.
2.2 Die Transformation der Wirtschaft
2.2.1. Industriegüterproduktion
Bereits im Zeitraum von August 1939 bis Dezember 1941 verdoppelt sich die Industriegüterproduktion nahezu. Da ein Großteil der industriellen Erzeugnisse an die übrigen Alliierten Mächte verkauft wird, geht die Expansion mit einer Steigerung des Exports in Höhe von rund 2 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum Hand in Hand.55 Bis zum Jahre 1942 erreicht der Maschinenbau das ,,Fünffache der Vorkriegsproduktion, die Erzeugung von Transportmaterial (Automobile, Eisenbahnmaterial, Tanks und sonstige Verkehrsfahrzeuge) sogar das mehr als Siebenfache."56 Obschon die Nettoinvestitionen ab dem Jahre 1942 negativ ausfallen, ,,resultiert aus dem immensen Produktionsanstieg insgesamt sogar eine Erhöhung des Lebenstandarts."57 Die Expansion des industriellen Outputs ist jedoch nicht allein auf die Herstellung von rüstungsrelevanten Gütern zurückzuführen. Im Rahmen der Expansion und des Aufbaus der Streitkräfte steigt die Beschäftigung steil an. Dies bringt eine Belebung der Konsumgüternachfrage mit sich, die Faulkner allein für den Zeitraum von August 1939 bis August 1941 auf 25% beziffert.58 Tabelle 1 zeigt die Entwicklung des Bruttosozialprodukts bis 1944.
Tabelle1: Entwicklung des Bruttosozialprodukt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Zinn, Karl Georg: Preissystem und Staatsinterventionismus[...].- Köln: 1978, S.56.
2.2.2. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt
Das militärische Eingreifen der Vereinigten Staaten, stellt den Arbeitsmarkt vor eine schwierige Aufgabe: Rund 12 Millionen bisherige Arbeitskräfte, die nun zur Armee eingezogen werden, gilt es im Laufe des Krieges zu ersetzen und zudem den immensen zusätzlichen Bedarf der Rüstungsindustrie zu decken.59 Die Bewältigung dieser organisatorischen Aufgabe macht eine zentrale Koordination unumgänglich. Diese übernehmen die War Manpower Comission, die für die Verteilung der verfügbaren Arbeitskräfte gemäß den Notwendigkeiten der Kriegsindustrie, sowie für die Freistellung vom Wehrdienst zuständig ist60, auf der einen und das National War Labor Board auf der andren Seite61. Letzteres zeichnet sich für die Schlichtung von Arbeitskämpfen verantwortlich. Zwischen 1939 und 1943 sinkt die Arbeitslosigkeit um rund 15% bis auf das Niveau der Vollbeschäftigung. Tabelle2 gibt genaueren Aufschluß über die Höhe der Arbeitslosigkeit in den USA während des Krieges:
Tabelle 2 : Arbeitslosigkeit in den USA, Personen ab dem 14. Lebensjahr
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: F. Tuttle, J. Perry: An Economic History of the United States.-Cincinnati: 1970, S. 675.
Die Gesamtzahl der Beschäftigten in Armee und ziviler Wirtschaft steigt von rund 56 Millionen im Jahre 1940 bis zum Ende des Krieges auf rund 65 Millionen Beschäftigte62 an, rund 5 Millionen bisher nicht erwerbstätiger Frauen treten während des Krieges in Lohn und Brot. Der Anteil der erwerbstätigen Jugendlichen steigt, ebenso wie die Menge älterer Menschen, die nun erneut einer beruflichen Tätigkeit nachgehen.63 Der Arbeitsmarkt wächst also im Zuge der Transformation von der Friedens- zur Kriegswirtschaft absolut und erfährt zudem eine strukturelle Veränderung.
Trotz der immens erhöhten Beschäftigung ist eine Verlängerung der Arbeitszeiten unvermeidlich, um die Aufgaben der Rüstungsproduktion unter Aufrechterhaltung der zivilen Güterproduktion zu bewältigen. Die durchschnittliche Arbeitszeit steigt zwischen 1939 und 1944 von 37,7 auf 45,2 geleistete Wochenstunden.64 Überstunden werden in der Regel mit dem anderthalbfachen Stundenlohn abgegolten.65 Die Arbeitsproduktivität wächst im gleichen Zeitraum um rund 25%.66
Die erhöhte Beschäftigung sowie die längeren Arbeistzeiten haben notwendig einen Anstieg der zivilen Kaufkraft zur Folge, der sich trotz steigender ziviler Güterproduktion67 bald preistreibend bemerkbar macht.
2.2.3 Entwicklung der Löhne und Preise
Bereits vor dem aktiven Eingriff der USA in das Kriegsgeschehen, wird das Office of Price Administration (OPA) als Amt für Preisverwaltung zur Vollzugsbehörde gemacht. Im Januar 1942 erhält es mit dem Notstandspreiskontrollgesetz die Befugnis, Preise und Mieten zu kontrollieren und festzulegen und gegebenenfalls Güter zu rationieren.68
,,Im Jahre 1942 sollten sich nach OPA-Schätzungen, die Einkommenszahlungen für das Jahr auf annähernd $117 000 000 000 belaufen, wovon $31 000 000 000 als Steuern oder Spargelder in Form von Kriegsanleihen und Sparmarken an die Regierung zurückfließen würden, so daß $ 86 000 000 000 für zivile Güter und Dienstleistungen ausgegeben werden konnten. Gleichzeitig schätzte die OPA die in jenem Jahr produzierten Güter und Dienstleistungen auf insgesamt annähernd $ 69 000 000 000, so daß $ 17 000 000 000 Kaufkraft als >>inflatorische Lücke<< übrig bleiben, und das Preisgefüge bedrohen würden."69
Es befinden sich also 17 Milliarden US-Dollar in privater Hand, denen kein entsprechendes Güterangebot am Martkt der Waren und Dienstleistungen gegenübersteht. Mithin gilt es, dem zivilen Sektor diese Kaufkraft zu entziehen oder andere Maßnahmen zu ergreifen, um einen Ausgleich über den Inflationsmechanismus vermeiden. Dem OPA stehen zu diesem Zweck die Instrumente der Rationierung und der Preiskontrolle zur Verfügung. Die Maßnahmen des Office of Price Administration sind erst langfristig von Erfolg gekrönt: Während der gesamten Kriegsdauer steigt der Preisindex (1939=100) nur auf 133, gegenüber einem Anstieg des Index auf 162 (1914=100) während des nur halb so lange andauernden Ersten Weltkrieges.70
Ab April des Jahres 1942 werden Höchstpreisgrenzen für ausgewählte Güter festgelegt, ohne daß jedoch der Preisanstieg gestoppt werden könnte. Auch die sogenannte General Max- Regelung, die sämtliche Preise für Lebensmittel und Gebrauchsgüter auf dem Niveau von März 1942 einfriert, bleibt zunächst erfolglos. Erst über eine scharfe Rationierung der Lebensmittelversorgung, eine Ausdehnung der General Max auch auf landwirtschaftliche Erzeugnisse, sowie ein Einfrieren der Löhne gelingt es, die Preissteigerung einzudämmen.71 Wie schon Keynes angemerkt hatte, ist Preisstabilität über eine Rationierung der Verbrauchsgüter und ein Einfrieren der Preise allein, d.h. ohne eine begleitende Abschöpfung der privaten Kaufkraft und ohne eine entsprechende Regelung für Löhne und Einkommen dauerhaft nicht aufrecht zu erhalten. Auf Anordnung des Präsidenten friert das National War Labour Board daher die Löhne auf dem Niveau von September 1942 ein. Nach der sogenannten Little Steel Formel sind Forderungen nach erhöhtem Lohn fortan nur dann gerechtfertigt, wenn der jeweilige Basislohn seit Januar 1941 nicht um mindestens 15% - also in geringerem Maße als die Lebenshaltungskosten - gestiegen ist.72 Viele Gewerkschaften protestieren gegen die Little Steel Regelung, allerdings mit geringem Erfolg: 1943 tritt das Gesetz gegen Arbeitsstreitigkeiten in Kraft, das die Befugnisse des War Labour Boards erheblich ausweitet. Die Unzufriedenheit der Gewerkschaften ist verständlich, denn die wirksame Unterbindung der Preisteigerung im Bereich der Lebenshaltungskosten greift erst ab dem Sommer 1943. Die Steigerung der Löhne wird jedoch bereits ab 1942 erfolgreich gestoppt.73,,Damit öffnete sich die Schere zwischen Preisen und Löhnen, und der Konflikt am Arbeitsmarkt wurde vorprogrammiert."74
2.3. Kriegsfinanzierung
Die Kosten des Krieges sind bestürzend hoch:
,,Die Haushaltsausgaben für die Fiskaljahre 1941 bis 1945 beliefen sich auf annähernd 317,6 Milliarden Dollar, wovon 281,5 Milliarden Dollar (88,6 Prozent) unmittelbar für den Krieg ausgegeben wurden. Die Ausgaben des Bundes kletterten von 12,8 Milliarden Dollar im Haushaltsjahr 1941 auf 100 Milliarden Dollar im Jahre 1945. Die öffentliche Verschuldung im Jahre 1941 betrug 48,9 Milliarden Dollar; im Jahre 1945 belief sie sich auf fast 258,7 Milliarden Dollar."75
Die geplante Kriegsfinanzierung der Vereinigten Staaten sieht vor, rund 40% der monetären Belastungen über Steuereinnahmen abzudecken. Die restlichen 60% sollen über Kriegsanleihen bei Banken und Bürgern geliehen werden.76 Zu diesem Zweck werden insgesamt sieben Kriegsanleihen und eine Siegesanleihe aufgelegt, sowie zahlreiche Steuern erhöht oder neu erlassen. Rund 46% der Kriegsausgaben können tatsächlich über Steuereinnahmen gedeckt werden, ein Deckungsanteil der den des ersten Weltkrieges weit übersteigt.77 Insgesamt kann das Finanzministerium 187,5 Milliarden Dollar an Papieren zur Finanzierung des Krieges absetzen. Etwa zwei Drittel des Betrages werden von Gesellschaften aufgekauft, rund ein Drittel von Einzelpersonen.78
Bereits 1940 wird die herkömmliche Besteuerung der unternehmerischen Gewinne durch eine Excess Profits Tax ergänzt. Dergestalt sollen überdurchschnittliche Gewinnmargen, die zu einem großen Teil durch den Kriegsboom induziert sind, besteuert werden.79 Das pay-as-you- go Verfahren sorgt ab dem Jahre 1943 für eine direkte Einbehaltung der Lohn- und Einkommenssteuer an der Quelle, und stellt die Versorgung der Regierung mit liquiden Mitteln sicher.80 Zudem werden die Steuersätze von Lohn- und Einkommenssteuer erhöht und die Freibeträge gesenkt. Die sogenannten Defense Taxes, allen voran die 1942 aufgelegte Victory Tax, zielen direkt auf eine Abschöpfung der privaten Kaufkraft ab. Die Victory Tax wird in Form einer direkten zusätzlichen Abgabe erhoben, die alle Jahreseinkommen oberhalb von 624 Dollar betrifft. Die Höhe der Abgabe beträgt 5%. Nach Ende des Krieges soll Einzelpersonen 25%, Eheleuten 40% - zuzüglich 2% pro Kind - der Steuer über eine Verrechnung mit der Einkommens- oder Lohnsteuer erstattet werden. In Sonderfällen, etwa bei Fälligen Schuldendiensten ist eine entsprechende Verrechnung bereits für das Jahr 1940 vorgesehen.81 Da viele Wirtschaftswissenschaftler eine an Keynes orientierte Wirtschaftspolitik favorisieren,82 mag die Nähe des Instruments der Victory Tax zu dem von Keynes angeregten Deferred Pay kaum verwundern.
Zwar fällt die anteilige Finanzierung der Kriegskosten über das Steuersystem im Vergleich zu dem im ersten Weltkrieg erzielten Ergebnis - es konnten lediglich 33% der Kosten steuerlich gedeckt werden83 - erfolgreich aus. Das dem Steuersystem als Instrument implizite Potential wird gleichwohl nicht restlos ausgeschöpft: Die Besteuerung der Löhne und Einkommen bleibt während des gesamten Krieges gering und wird nur zögerlich erhöht. Sowohl der Kongreß als auch führende - Keynesianisch denkende - Wirtschaftswissenschaftler hegen Bedenken gegen eine Erhöhung der Steuern ehe nicht das Niveau der Vollbeschäftigung erreicht ist.84 Keynes selbst hingegen spricht sich bereits 1940 für eine striktere Besteuerung der privaten Geldeinkommen in den USA aus.85 Tabelle 3 gibt einen Überblick über die prozentualen Steuerlasten an Lohn- und Einkommenssteuer während des Krieges. Eine rechtzeitige Erhöhung der privaten Steuern hätte Preissteigerungen wirksamer verhindern können, indem private Kaufkraft weitergehend abgeschöpft worden wäre86. Tabelle 3: Federal Individual Income Tax: Combined Normal and Surtax Rates- 1940-1945
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: F.Tuttle,J. Perry: An Economic History of the United States.- Cincinnati: 1970, 683. Resumee
Die Kriegsfinanzierung in den Vereinigten Staaten erfolgt zu einem überwiegenden Teil über das Mittel der freiwilligen Kriegsanleihen. Dies stellt eine zumindest Abweichung gegenüber dem von Keynes für Großbritanien vorgeschlagenen Konzept der Zwangsanleihen dar. Zudem befinden sich am Ende des Krieges rund zwei Drittel der staatlichen Schulden in den Händen von Gesellschaften und Banken. Keynes hingegen war an einer egalitären Distribution der staatlichen Schuldenlast gelegen. Gleichwohl wird mit der sogenannten Victory Tax ein Instrument der Kaufkraftabschöpfung geschaffen, das einige Elemente der Keynesschen Kaufkraftverschiebung in sich birgt.
Die Steuerzahllast bleibt in den USA während des gesamten Krieges vergleichsweise gering. Der Anstieg der Einkünfte aus Lohn- und Einkommenssteuer von 6,4 Milliarden Dollar im Jahre 1943 auf 18,4 Milliarden Dollar im Jahre 194587 macht deutlich, daß erst spät nachhaltiger Gebrauch von diesem Mittel der Finanzierung gemacht wird. Der erst in Kombination erfolgreiche Einsatz von Preis- und Lohnkontrollen, sowie der Güterrationierung bestätigt die Keynessche These, daß der singuläre Einsatz dieser Instrumente im Hinblick auf die Preisniveaustabilität wenig erfolgversprechend scheint. Eine Festlegung von Fixpreisen ohne gleichzeitige Rationierung der verfügbaren Gütermengen und Kontrolle der Lohnentwicklung hätte dem von der akkumulierten privaten Kaufkraft ausgehenden Preisdruck kaum standhalten können.
Die Forschungsliteratur scheint einig in ihrem Urteil, daß die Kriegsfinanzierung der Vereinigten Staaten alles in allem erfolgreich verläuft. Die kriegsinduzierte von fiskalpolitischen Grundsätzen gelenkte Wirtschaftspolitik führt die USA aus der gesamtwirtschaftlichen Depression hin zu Vollbeschäftigung und wirtschaftlicher Expansion. Eine radikale Abschöpfung der privaten Kaufkraft, wie von Keynes gefordert, ist in den USA in weit geringerem Maße notwendig, da die Produktion ziviler Güter zwar anteilig sinkt, absolut jedoch aufrechterhalten werden kann88. Tatsächlich erreicht die Versorgung der amerikanischen Bevölkerung mit Lebensmitteln während des Krieges ein zuvor nie erreichtes Niveau. Daß Rationierung, Preis- und Lohnkontrollen gleichwohl eingesetzt werden, dient weit mehr der Inflationseindämmung als der Organisation einer verteilungsgerechten Mangelwirtschaft.89
Offensichtlich schafft erst der aus dem Weltkrieg resultierende Handlungszwang in den USA einen stabilen Konsens, der den konsequenten Einsatz staatlicher Nachfrage als Ausweg aus der ökonomischen Krise möglich macht. Denn die amerikanische Politik der Kriegsfinanzierung über Anleihen entspricht de facto dem keynesschen Prinzip des deficit spending. Noch während des New Deal war das Mittel der kompensatorischen staatlichen Finanzpolitik immer wieder auf Widerstände gestoßen. Der Weltkrieg läßt den USA keine Wahl und erreicht somit, woran der New Deal noch scheiterte.
Der Versuch mit dem Full Employment Bill im Januar 1945 ein Instrument der fiskalpolitischen Steuerung zur Erhaltung der Vollbeschäftigung auch im Hinblick auf eine Friedenswirtschaft zu verankern, scheitert gleichwohl. Wie das im Titel ursprünglich enthaltene Adjektiv Full verschwinden auch die meisten anderen keynesianisch orientierten Ansätze aus dem Gesetz, als es schließlich verabschiedet wird.90 Mithin scheint die abschließende Frage berechtigt91, weshalb die erfolgreiche Belebung der Konjunktur und Sanierung der amerikanischen Wirtschaft, die dank fiskalpolitischer Initiative auch unter den Bedingungen eines Weltkrieges gelingt, gleichwohl nicht auszureichen scheint, ein Umdenken zu etablieren. Der Krieg zwang zu staatlicher Aktivität. Letztere - nicht der Kriegszustand92 - bescherte eine brummende Vollbeschäftigungswirtschaft und stellte die auch verteilungspolitischen Vorzüge in Form eines erstens erhöhten und zweitens allgemeineren Wohlstands unter Beweis. Gleichwohl war das wirtschaftspolitische Interesse offenbar gering, dem wohlstandsfördernden Potential einer staatlichen Nachfragepolitik auch zu Friedenszeiten nachzugehen.
Bibliographie
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Tuttle, Frank W., Perry, Joseph M.: An Economic History of the United States.- Cincinnati: 1970.
Zinn, Karl Georg: Makroökonomie. Einführung in die Einkommens- und Beschäftigungstheorie. (Allgemeine Volkswirtschaftslehre III).- 6. vollst. überarb. Aufl., Aachen:1997.
Ders.: Preissystem und Staatsinterventionismus. Geschichte und Theorie der privaten Preisadministration und der Preiskontrolle in Großbrittanien und den USA.- Köln: 1978 (=Mitbestimmung-Arbeit-Wirtschaft,2).
Tabellenverzeichnis
Tabelle1: Entwicklung des Bruttosozialprodukt
Tabelle 2 : Arbeitslosigkeit in den USA, Personen ab dem 14. Lebensjahr
Tabelle 3: Federal Individual Income Tax: Combined Normal and Surtax Rates- 1940-1945
[...]
[1] Alan S. Milward: Der Zweite Weltkrieg. Krieg, Wirtschaft und Gesellschaft 1939 - 1945.- München u.a.: 1977, 41.
[2] Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon. C-F.- Wiesbaden:1988, 1841f.
[3] Vgl.: John Maynard Keynes: How to pay for the war? In: Ders.: The Collected Writings of John Maynard Keynes. Volume IX. Essays in Persuasion.- Cambridge: 1972, 372.
[4] Treddenick, zitiert nach: Ed Shaffer Militarism and the American Economy.- In: Studies in Political Economy.- 24,1987, 89.
[5] Möglicherweise handelte es sich sogar um drei Artikel. Die Angaben Keynes´ und des Herausgebers widersprechen sich in diesem Punkt. Vgl.: Keynes, a.a.O., 367.
[6] Vgl. Ebd. 367.
[7] Eine sicherlich wünschenswerte Diskussion der Keynesschen Vorschläge, etwa vor dem Hintergrund zeitgenössischer Kritiken seines Aufsatzes muß in diesem Rahmen aus Platzgründen leider unterbleiben.
[8] Ebd., 381: ,,The statistics from which to built up these estimates are very inadequate"
[9] Ebd. 391: ,,[...] I may help him [the reader; d. Verf] to distinguish between principles which are essential and details which are illustrative if I begin, in this chapter, with some generalities (though not entirely divorced from figures), leaving to the next one the blueprint."
[10] Ebd. 372.
[11] Ebd., 373.
[12] Ebd., 374.
[13] Ebd., 374.
[14] Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen.[...].- München: 1978, 369. Zitiert nach: Karl Georg Zinn: Makroökonomie [...].- 6. vollst überarb. Aufl., Aachen: 1997
[15] Inwiefern der von Smith attestierte gesamtwirtschaftliche `Nutzen´ mit sozialer Gerechtigkeit gleichesetzt werden kann, bleibt ohnehin fraglich.
[16] Vgl. Keynes, a.a.O. ,375.
[17] Ebd. 376
[18] Ich verwende diesen Terminus analog zu Keynes, der von der ,,capitalist class" spricht.
[19] Ebd., 376: ,,a demand on the part of the trade unions for an increase in money rates of wages to compensate for every increase in the cost of living is futile, and greatly to the disadvantage of the working class."
[20] Vgl. ebd. 378.
[21] Ebd., 378.
[22] Vgl. ebd. 379f.
[23] Vgl. ebd. 391.
[24] Ebd., 403.
[25] Ebd., 393.
[26] Ebd., 393.
[27] Vgl. ebd., 400.
[28] Vgl. ebd., 399f.
[29] Vgl. ebd., 400.
[30] Ebd., 402.
[31] Ebd., 394.
[32] Ebd., 402.
[33] Ebd., 395.
[34] Ebd.
[35] Ebd..
[36] Vgl. Ebd.
[37] Im Falle einer effektiven Absorption der privaten Kaufkraft, etwa über das Instrument der Steuer.
[38] Ebd., 406.
[39] Ebd.
[40] Ebd.
[41] Vgl. ebd., 409.
[42] Ebd.
[43] Ebd., 410.
[44] Vgl. ebd. 410f.
[45] Ebd, 411.
[46] Vgl. ebd., 411f.
[47] Bzw der ,,Zwangsanleihen". Karl Georg Zinn: Preissystem und Staatsinterventionismus. [...].-Köln: 1978, 31.
[48] Ebd., 50.
[49] Vgl. Hans Jaeger: Geschichte der amerikanischen Wirtschaft im 20. Jahrhundert.Wiesbaden: 1973, 115.
[50] Vgl. Zinn, Preissystem und Staatsinterventionismus a.a.O., 51.
[51] Genaugenommen bei 40,440 Milliarden $ gegenüber 22, 539 Milliarden $ im Jahre 1933. Vgl. Jaeger, a.a.O., 109.
[52],,Der Produktionsindex des Federal Reserve Board fiel allein zwischen August und Dezember 1937 um 30%[...]." Ebd., 114.
[53] Vgl. Harold Faulkner: Geschichte der amerikanischen Wirtschaft.- Düsseldorf: 1957, 722.
[54] Jaeger, a.a.O., 124.
[55] Vgl. Faulkner, a.a.O., 724f.
[56] Jaeger, a.a.O., 126
[57] Zinn, Preissystem und Staatsinterventionismus a.a.O., 56.
[58] Faulkner, a.a.O. 725. Peter Fearon spricht von ,,23 per cent in real terms" im selben Zeitraum. Peter Fearon: War, Prosperity and Depression[...].- Oxford: 1987, 265.
[59] Vgl. Faulkner, a.a.O., 733.
[60] Vgl. Jaeger, a.a.O., 125.
[61] Vgl. Faulkner, a.a.O., 734.
[62] F. Tuttle, J. Perry: An Economic History of the United States.-, Cincinnati: 1970, 676.
[63] Vgl. Faulkner, a.a.O., 733.
[64] Vgl. ebd.
[65] Vgl. Tuttle, Perry a.a.O, 677.
[66] Vgl. Fearon, Peter: War, Prosperity and Depression[...].-Oxford: 1987, S. 279. Jaeger
bestreitet dies: ,,Der erstaunliche Anstieg der industriellen Produktion[...] erfolgte, ohne daß die Produktivität nennenswert angestiegen wäre." Jaeger, a.a.O., 128.
[67] Vgl. Faulkner a.a.O., 731.
[68] Vgl. ebd., 730.
[69] Ebd. 731,
[70] Vgl. Ebd., 730.
[71] Vgl. Fearon a.a.O., 280ff.
[72] Vgl. Tuttle, Perry a.a.O., 691.
[73] Vgl. Zinn, Preissystem und Staatsinterventionismus,a.a.O. 57.
[74] Ebd.
[75] Ebd.,737.
[76] Vgl. Tuttle, Perry a.a.O., 681.
[77] Vgl. Fearon a.a.O. 284.
[78] Vgl. Faulkner a.a.O., 737
[79] Vgl. Tuttle, Perry a.a.O. 681.
[80] Vgl. Faulkner a.a.O.,737.
[81] Vgl. Tuttle, Perry a.a.O., 682f.
[82] Vgl. Fearon a.a.O., 285.
[83] Vgl. Ebd. 284.
[84] Vgl. Byrd L. Jones: The Role of Keynesians in Wartime Policy and Postwar Planning [...].In. The Journal of Political Economy.- LXII, May 1972, 126.
[85] Vgl. ebd. 128.
[86] Vgl. Fearon a.a.O., 285.
[87] Vgl. Fearon a.a.O.,285.
[88] Vgl. Faulkner a.a.O., 727.
[89] Vgl. Zinn, Preissystem und Staatsinterventionismus a.a.O., 59.
[90] Jones, a.a.O., 131.
[91] Eine Frage, die in diesem Rahmen gleichwohl unbeantwortet bleiben muß.
[92] Zwar impliziert der europäische Krieg erhöhte Nachfrage nach Rüstungsgütern, aber die Entscheidung, daran zu partizipieren war eine politische: Amerika war - bis zum Angriff auf Pearl Harbour - keineswegs notwendig in den Weltkrieg eingebunden.
- Quote paper
- Jan Hoppe (Author), 2000, Eine Untersuchung zu Rolle und Funktion des Zweiten Weltkrieges für die Fiskalpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, betrachtet im Lichte Keynesscher Thesen und Empfehlungen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100166
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