Autor: Betty Becker
Roman: ,,das siebte Kreuz" von Anna Seghers
1. Inhalt:
- Herbst 1937 zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Deutschland
- 7 Flüchtlingen aus dem K -Lager Westhofen entflohen
- aus Bäumen wurden sieben Kreuze angefertigt an denen die Flüchtl. gefoltert werden sollten, um die anderen Häftlinge abzuschrecken
- 4 wurden wieder schnell eingefangen (Pelzer, eutler, Belloni, Wallau)
- 1 starb auf der Flucht (Aldinger)
- 1 stellte sich freiwillig der Gestapo (Füllgrabe)
- nur einem gelang die Flucht und zwar nach Holland: Georg Heisler
- das siebte Kreuz blieb leer und wurde für die Gefangenen zum Symbol für Hoffnung und Widerstand und einen kleinen Sieg über die ,,Allmacht" des diktatorischen Regimes
2. Titel
siebte Kreuz = Metapher
- die Zahl Sieben steht für Allmacht und Vollkommenheit
- man findet sie in nahezu allen Kulturen:
- Christentum: 7 Tage Woche
den siebten Tag soll man heiligen
7 Sakramente usw.
- im Roman selber: - 7 Flüchtlinge
- 7 Kreuze
- 7 Tage dauert die Flucht
- in 7 Kapitel aufgeteilt
Kreuz:
- Christus wurde gekreuzigt
- die Flüchtlinge werden an den Kreuzen gedemütigt und gequält
- es steht symbolisch für die Macht des Regimes über Menschen, über ihr Leben und ihre Würde
3. Hauptcharaktere
Georg Heisler:
- Hauptfigur im Roman und es wird auch überwiegend von seiner Flucht erzählt
- seine Biographie erfährt man nur in Bruchstücken, da häufiger Szenenwechsel
- ist dreißig, Kommunist und lernte Autoschlosser
- er wuchs in einer kinderreichen Arbeiterfamilie ohne Vater auf
- durch Franz Marnet gelang er in die kommunistische Partei, wo er aber durch seinen eigenwilligen Charakter nicht gern mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut wurde
- er heiratete Elli, Franz Marnets heimliche Liebe woraufhin sich Franz und Georg trennten
- sie bekamen eine Kind, doch er trennte sich später von ihr
- da er aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus leistete, wurde er ins KZ Westhofen eingesperrt
- dort lernte er Wallau kennen, der für ihn Vater und Vorbild war, dieser erzog ihn zu einer disziplinierten politischen Haltung
- auf der Flucht handelte er gewissenhaft und reaktionsschnell
- die Flucht stellte für Georg eine Grenzsituation dar, Wallaus Stimme forderte ihn immer zum Durchhalten auf
- Georg innerer Kern besteht aus dem Glaube an Kommunismus und Widerstand der einen Sinn hat
Franz Marnet:
- ein dreißigjähriger Arbeiter, der bei seinen Verwandten auf dem Land wohnt
- er will die Zukunft durch aktive Arbeit in der K Partei verbessern
- obwohl er mit Georg im Streit auseinander gegangen war versucht er mit der Elli den Georg aufzuspüren und ihm zu helfen, doch er hat nicht viel Erfolg
Wallau:
- Reichsabgeordneter der KPD
- er setzt all seine Hoffnung auf Georg, der für ihn wie ein Sohn ist
- stark und konsequent
- er gilt unter den Nationalsozialisten in Westhofen als eine ,,uneinnehmbare Festung" gilt, da er bei jedem Verhör schweigt
- er starb an den Folgen dieses Schweigens
Paul Röder:
- auch ein Jugendfreund von Georg, doch Georg brach den Kontakt zu ihm ab, als er Franz Marnet kennenlernte
- er und seine Frau sehen die sozialen Vergünstigungen die der Staat bietet, z.B. bei einer bestimmten Anzahl von Kinder, als politische Errungenschaft an
- doch als Georg ihn um Hilfe bittet, macht er alle möglichen Leute mobil um ihm die Flucht zu ermöglichen
- er riskiert sein Leben und das leben anderer
- er war erfolgreicher als Franz, denn er hat Georg das Leben gerettet
Die Nationalsozialisten
Fahrenberg:
- für ihn war die Flucht der Häftlinge eine persönliche Niederlage
- seine Schwäche konnte ihm jeder anmerken und viele hielten ihn auch für verrückt (S.189)
- um seine Minderwertigkeitskomplexe auszugleichen misshandelte er die Häftlinge brutal und sadistisch
- Fahrenberg steht für die Menschen, die durch Kriegserfahrung und -gewöhnung nicht den Weg ins bürgerliche Leben gefunden haben
- er orientiert sich an autoritären Idealen und sucht in der NS - Bewegung Halt und Sinn für sein gescheitertes Leben
Zillich
- ähnliche Charakterzüge
- seine Lebensangst verdrängt er durch beängstigende Brutalität(S.356)
- er hat Wallau ermordet
weitere Nationalsozialisten in Westhofen:
Bunsen, Overkamp und Fischer
4. Struktur und Sprache
- 127 Einzelabschnitte, die entweder parallel zueinander verlaufen oder sich gegenüberstehen
- zeitraffendes Erzählen
- Charaktere wie das Holzklötzchen, Pfeffernüsschen, Hechtschwänzchen und Zimthütchen klingen märchenhaft und erinnern auch in ihrem Wesen an Rumpelstielzchen
- ein auktorialer Erzähler beschreibt den Roman mit einer Rahmenhandlung, die am Anfang und am Ende steht
- das Leben der Personen ist sehr detailliert beschrieben, genauso wie die Landschaft
- zusätzlich tragen Rückblenden, Dialoge und innere Monologe zur Erschließung bei und gestalten den Text abwechslungsreich
- direkte Rede überwiegt
- meist hypertaktischer Satzbau: Seite 77 : ,, Sie hatte inzwischen den Grad erreicht, wo die Mauern zurückweichen, die Gewölbe sich heben und die Pfeiler sich endlos aneinanderreihen und hochwachsen ins Ungewisse, das vielleicht nichts ist, vielleicht die Unendlichkeit" · sie spricht häufig in Bildern
- das alles lässt einen mitten im Geschehen wirken
5. zur Autorin
- Anna Seghers wurde 1900 in Mainz in eine jüdische Familie hineingeboren
- 1928 Mitglied der KPD
- 1933 emigrierte sie nach Frankreich, nach Spanien und dann nach Mexiko
- 1974 zog sie zurück nach Berlin
- 1983 starb sie
- weitere bekannte Titel: ,,Transit"
,,Die Toten bleiben jung"