Inhaltsverzeichnis
1. Vorbemerkung
2. Analyse des Zyklus
2.1. Grundlagen und lit. Tradition
2.2. Poetische Form des Zyklus
2.3. Das Bild von Gewalt und Tod
2.4. Bekenntnis zum absoluten Ästhetizismus
3. Schlussbemerkung
4. Literaturverzeichnis
1. Vorbemerkung
Der zu behandelnde Gedichtzyklus ,,Algabal" von Stefan George ist im Gedächtnis an Ludwig II. verfasst. Der Autor erklärt in der Aufschrift seine Wesensverwandtschaft zu dem verstorbenen bayrischen König. Er geht speziell auf die Tatsache ein, dass Ludwig II. - auf Grund seines unkonventionellen Lebens - nie richtig ernst genommen worden ist. Das rückt ihn in die Nähe von Algabal, dem Helden des Zyklus.
Das Werk ist nach dem Bruch zwischen George und Hugo von Hofmannsthal entstanden, den George sehr verehrte. Auf Grund dessen liegt der Schluss nahe, dass sich George nach einem neuen Vertrauten sehnte, den er in der Person Ludwigs II. fand und daraufhin seinen ,,Algabal" erschuf, um sich in dessen Kunstwelt zu flüchten. Die starke innere Verbundenheit Georges zu der literarischen Figur wird deutlich, wenn er schreibt: ,,denn was ich nach Halgabal noch schreiben soll ist mir unfasslich"1.
Die vorliegende Arbeit soll auf das Zyklische des Werks eingehen, den Ästhetizismus Georges näher behandeln und mit diesen beiden Argumenten seinen realitätsfernen und abgeschlossenen Charakter erklären.
2. Analyse des Zyklus
2.1. Grundlagen und literarische Traditionen
Im Mittelpunkt des Zyklus steht der Priester-Kaiser Algabal. Daher ist die Interpretation auch in erster Linie auf ihn ausgerichtet. Zum richtigen Verständnis ist eine nähere Betrachtung des Algabal-Stoffes nötig.
George greift auf den historisch beglaubigten römischen Kaiser Varius Avitus Bassianus (204 - 222 n. Chr.), genannt Heliogabal zurück2. Er war syrischer Herkunft und nicht nur römischer Kaiser, sondern auch Priester des Sonnengottes Elagabal. Stefan George greift als Anhaltspunkt auf die Überlieferungen von Lampridius, Cassius Dio und Herodian zurück. Diese antiken Überlieferungen dienen allerdings nur als Vorlage, George verändert den Stoff im Zyklus. Er selbst sagt, dass er keine historische genaue Abbildung verfassen will3. Vielmehr will er den ,,dekadentesten Imperator[..]"4 so wiederbeleben, wie er es für angemessen hält und den Stoff für seine künstlerischen Anliegen benutzen. Außerdem steht der ,,Algabal" in einer literarischen Tradition. Im ,,Siebenten Ring" greift George das Thema in den Gedichten ,,Algabal und der Lyder" selbst nochmals auf. Aber auch schon ungefähr hundert Jahre vorher verarbeitete August Graf von Platen den Mythos des narzisstischen und exzentrischen Außenseiters mit elitären Ansprüchen in seinem lyrischen
Werk5, allerdings stimmt hier nur das Thema überein, es handelt sich aber nicht konkret um Algabal. Platen stellt für Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal und Stefan George ein Vorbild dar. Bei Platen ist wie auch bei George eine starke Beziehung zwischen dem Charakter des Helden und der Biographie des Autors vorhanden. In Georges Biographie äußert sich dies in seiner dandyhaften Selbstinszenierung, die der künstlich geschaffenen und von Algabal beherrschten Kunstwelt gleicht.
Die Thematik ist wegen folgenden Aspekten für George interessant: Es handelt sich bei Algabal um einen jungen Herrscher und Priester, der nicht mit seiner Umgebung in Einklang steht. Er lebt in dem ausgehenden, schon vom Verfall begriffenen römischen Weltreich, das von Dekadenz gekennzeichnet ist. Diese Phänomene - Jugend und Niedergang am Ende einer Epoche - verbinden George6 mit Algabal und auch mit der Fin-de-Siècle-Kultur, die die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kennzeichnet.
2.2. Poetische Form des Zyklus
Die Form des ,,Algabals" ist ebenfalls typisch für die Jahrhundertwende. Viele Werke ,,von grandioser Komplexität"7 entstehen allgemein in dieser Epoche. Das Einzelgedicht als momentane Stimmungsäußerung scheint den Ansprüchen der Fin-de-Siècle-Dichtern nicht mehr zu genügen. Sie streben ,,grundsätzliche Lösungen"8 größerer Zusammenhänge und Entwürfe mit fast den Ausmaßen von Weltbildern - bei George einer Kunstwelt - an. Für Stefan George im Speziellen ist die Komposition von Lyrik zu einem Gesamtkomplex bedeutend:
,,der wert einer dichtung ist auch nicht bestimmt durch einen einzelnen wenn auch noch so glücklichen fund in zeile strofe oder grösserem abschnitt. die zusammenstellung das verhältnis der einzelnen teile zu einander die notwenige folge des einen aus dem anderen kennzeichnet erst die hohe dichtung".9
Solche Zusammenhänge im Werk ergeben sich sowohl innerhalb des Zyklus, als auch darüber hinaus.
Innerhalb des Zyklus liegen thematische Übereinstimmungen und leitmotivische Verklammerungen vor10. Eine Auswahl an Beispielen soll dies verdeutlichen.
Der Gegensatz zwischen Algabal und dem Volk drückt sich in dem Motiv ,,Nahrung" aus. Algabal isst ,,von himmlische[m] brot"11, während das Volk ,,korn" hat. Er zehrt von seiner priesterlichen Aufgabe, hat aber keine Ruhe, sondern ist auf die erlösende Einschläferung der ,,Flötenspieler vom Nil" angewiesen. Daher beneidet er das Volk, da es, obwohl es unter seiner Grausamkeit leidet, zwar auf einfacher Grundlage (,,korn") lebt, aber Unterhaltung hat (,,fechterspiele") und zufrieden sein kann. Da die beiden Gedichte ,,Da auf dem seidenen lager" und ,,so sprach ich nur in meinen schwersten Tagen" unmittelbar aufeinander folgen, beschreibt diese Motivverknüpfung das Verhältnis von Volk und Herrscher. Ähnlich verhält es sich mit dem Motiv ,,Wettbewerb" in den Gedichten ,,Jahre und vermeinte schulden"12 und dem folgenden. Algabal konkurriert mit den ,,hermen", also mit Gebilden der Kunst. Er sieht sich ihnen ebenbürtig, ist also selbst Kunstwerk, er lebt ja auch in einer Kunstwelt. Die Vestalin im folgenden Gedicht13 heiratet er, weil sie sozusagen im Wettbewerb gegen die anderen Priesterinnen gewinnt, ,,Die schönste aus der schwestern zug" ist. Sie steht als Priesterin mit Algabal auf einer Stufe, kann aber, da sie nicht von künstlicher Schönheit ist und ein ,,mal" hat, ein Zeichen von Menschlichkeit und Natürlichkeit, in dieser Beziehung nicht mit ihm konkurrieren. Er verstößt sie, weil er weiß, dass ihm mit ihr kein ,,glück [...] werde", da sie ihm nicht ebenbürtig ist. Das besonders ,Zyklische' an dieser Verknüpfung wird deutlich, wenn man bedenkt, dass George die Abfolge der Gedichte auf den Seiten 80 - 81 nachträglich in die jetzige Form gebracht hat14. Somit wird der Zusammenhang beim Lesen sofort deutlich.
Durch den Zirkelschluss entsteht eine formale Abgeschlossenheit, die auch die hermetische Kunstwelt Algabals widerspiegelt.
Diese Beobachtung lässt sich auch an der angekündigten Verknüpfung über den Algabal- Komplex hinaus machen. George wünschte ausdrücklich, dass die drei Zyklen ,,Hymnen", ,,Pilgerfahrten" und ,,Algabal" zusammen in einem Band erscheinen. Wolfgang Braungart weist auf die Rolle des Ritus hin, der auch auf den rituellen oder religionsbezogenen Inhalt - es handelt sich ja bei Algabal um einen Priester, der kultische Handlungen vollzieht15 - bezogen ist. Bei dieser Betrachtung werden auch die beiden anderen Gedichte des Bandes wichtig. So wird in der ,,Weihe"16 der ,,Hymnen" der Leser in den ,,großen" Zyklus (,,Hymnen", ,,Pilgerfahrten", ,,Algabal") und die ihm eigene Stimmung eingeführt, und mit der ,,Vogelschau"17 am Ende wieder ,,entlassen"18. Auf weiter Zusammenhänge wird noch in dem Abschnitt über Gewalt und Tod eingegangen werden. Die Abgeschlossenheit ist von Bedeutung, da sich kein narrativer Faden durch den Zyklus zieht, sondern vielmehr Bilder und Eindrücke vermittelt werden:
,,Der Dichter will in und mit der Sprache eine verborgene Seelen- und Sinnschicht aufdecken, will einen geheimnisvollen Schauer auslösen"19.
(Somit erklärt sich auch, dass George trotz historischem Stoff kein Geschichtswerk schreiben, sondern vielmehr eine Atmosphäre entstehen lassen will). Die Vermittlung von Eindrücken beruht vor allem auf sprachlicher Ebene. In der sehr sparsamen Gestaltung der Syntax spiegelt sich der Inhalt. Im Gedicht ,,Becher am boden"20 wird der Rauschzustand durch fehlende Prädikate und eine reine Auflistung von Bildern verdeutlicht. Der unvollendete Fragesatz ,,Ob denn der wolken-deuter mich belüge / und ich durch opfer und durch adlerflüge?"21 vermittelt dem Leser einen Eindruck von Algabals Zweifeln, der Angst zu Ende zu sprechen, die ,,vermeinte[n] schulden"22 zu benennen, lieber nur stumm daran zu denken. Gabriel Simons unterstreicht den Variantencharakter der Elemente eines Zyklus: ,,Sie verhalten sich zueinander und zum Ganzen wie Variationen"23. Dies bestätigt wiederum, dass lediglich variierende Eindrücke geboten werden, die um den ,Mittelpunkt' Algabal kreisen. Das Variationsprinzip ist nicht nur auf die erwähnten Motive und die Einzelgedichte anwendbar, sondern auch auf die Gliederung des Zyklus in ,,Unterreich", ,,Tage", ,,Andenken" und das isolierte Schlussgedicht ,,Vogelschau". Es sind vier Betrachtungsebenen, Variationen des Blickes auf die Kunstwelt des Algabal nachzuvollziehen. Im ,,Unterreich" wird der Leser mit dem Reich vertraut gemacht, es wird ihm beschrieben. Die ,,Tage" stellen Situationen aus dem Leben des Kaisers dar, die er meist als lyrisches Ich kommentiert. Über dieses Leben - er stirbt ja am Ende, folgt nicht der Verführung, ,,noch im leben zu verbleiben" - und auch über das Unterreich resümiert er in den ,,Andenken", wobei in erster Linie Situationen erzählt werden, die nicht in den ,,Tagen" aufgetaucht sind, aber einige Aspekte sich leitmotivisch aufeinander beziehen. Die Farben spielen zum Beispiel eine Rolle. Ihre symbolische Bedeutung erklärt sich nur aus dem Zusammenhang und der Wiederholung. Im ,,saal des gelben gleisses und der sonne"24 im ,,Unterreich" befindet sich das Symbol Algabals Macht, ,,die stechend grelle weltenkrone"25, der Sonne. In den ,,Tagen" werden gerade die ,,gelbe[n] tote[n]"26 Rosen als todbringende ,,Manen-küsse" von Algabal ausgesendet. Hinter ,,segnen" steht kein Fragezeichen wie hinter ,,liebkosen" und ,,laben", den durch Alliteration verknüpften Verben, welche die nicht-gelben Rosen charakterisieren. Die gelben Rosen töten folglich die anwesenden Gäste. Gelb und auch das Sonnenmotiv symbolisieren folglich im Zyklus die Macht und Autorität Algabals27.
Der Kontext des Gesamtzyklus ist also für eine Interpretation sehr wichtig. Greift man ein Einzelgedicht heraus, erfolgt eine Restriktion auf die Analyse vor allem auf formale Aspekte, der Algabal-Mythos wird vernachlässigt, wie das bei der Interpretation der ,,Vogelschau" von Manfred Seiler der Fall ist. Sehr prägnant erkennt diese Deutung jedoch die Eindrucksvermittlung ,,allein durch Wortklang"28 und die vierfache Variation einer ,,exemplarische[n] ,schau'" entsprechend der vier Strophen.
2.3. Das Bild von Gewalt und Tod
Der Zyklus erfährt seinen Zusammenhalt nach den vorherigen Überlegungen aus der Wiederkehr von bestimmten Motiven, die allerdings nicht nur die Einzelgedichte formal verklammern, sondern eine Aussage innehaben.
Exemplarisch soll hier untersucht werden, welche Bedeutung die Motive Gewalt und vor allem Tod im Gesamtkomplex und der darin vermittelten ,Weltsicht' hat.
Die zu untersuchenden Motive treten in verschieden Rollen und Zusammenhängen auf.29
Zuerst erscheint die Gewalt der reinen Grausamkeit Algabals zu entstammen, eventuell noch begründet durch Neid, wenn er ,,will dass man im volke stirbt und stöhnt"30 und ,,sie mit ruten bis aufs blut" schlagen will, weil sie ihn verlachen könnten (,,Und jeder lacher sei ans kreuz geschlagen"). Was die ,,fechterspiele" für das Volk sind, sind seine Grausamkeit gegen sie für ihn, da er sich ja nicht ganz von ihnen unterscheidet: ,,Ich bin als einer so wie sie als viele". Bei genauerer Betrachtung lässt sich allerdings erkennen, dass der Tod oft nicht an sich dargestellt, sondern vielmehr ästhetisiert wird. In dem Gedicht ,,Der saal des gelben gleisses und der sonne"31 erwähnt George zur Verstärkung und Betonung der Besonderheit der beschriebenen Pracht, dass es sich um ,,Gesamter städte ganzer staaten beute" handelt. Darauf wird schon in den ,,Pilgerfahrten" hingewiesen, wenn es heißt, dass der ,,thron aus grellen gelben seidenstoff [ ] oft von blute troff"32. Der grelle gelbe Thron entspricht Algabals ,,weltenkrone"33 und wurde durch Gewalt erlangt. Ein ähnliches Phänomen stellt der Tod Algabals Bruder dar, den die Mutter gegen Algabal ausspielen will34. Algabal nimmt in einer Szene von höchster Ästhetik, als auf einer ,,marmortreppe / Einleichnam ohne haupt inmitten ruht"35 die ,,purpurschleppe" seines getöteten Bruders an sich, ohne Mitleid zu haben. Purpur ist hier als Zeichen antiker Herrscher zu verstehen. Algabal hat also den Thronfolgekampf gewonnen. Dass sein Bruder sterben musste, kümmert ihn wenig, wichtig ist nur, dass er die ,,purpurschleppe" trägt, Herrscher bleibt und sein Kunstreich erhalten kann. In dem Gedicht ,,Graue rosse muss ich schirren"36 betont Goerge, dass das Blut der Kriegsgefallenen ,,schmal in regelgraden ketten" läuft. Die Trauer der Frauen drückt er mit dem Bild ,,Aufgelöst im sande wühlend / Frauenhaare - dichte stränen" aus. Zur Jahrhundertwende waren Frauenhaare Vorlage für die typische Jugendstilornamentik in bildender Kunst und Architektur. George bedient sich hier modischen Dekors zur Darstellung von Leid.
Eine weitere Variation des ästhetisierten Todes findet sich gleich zu Beginn der ,,Tage", als sich der ,,Lyder"37 selbst richtet, da er den Kaiser bei der morgendlichen Taubenfütterung gestört hat. Doch dieser Grund verliert seinen ,,Sinn"38. Das lässt sich aus der Betrachtung des ganzen Gedichts erklären. Es beginnt mit der schönen, friedvollen Beschreibung der Ausgangssituation, der Taubenfütterung. Dann kommt der Lyder ,,leis [...] aus den säulen"39, kann den Kaiser gar nicht wirklich gestört haben, zudem auch die Tauben erst dann aufgeschreckt werden und ,,ängstig" aufflattern, als er sich bereits tötet. Der Sinn der Selbstbestrafung ist folglich hinfällig, da kein wirkliches Vergehen vorliegt. Der Tod des Lyders dient einzig ästhetischen Zwecken. Algabal genießt das Schauspiel. George schmückt es aus, indem er den beeindruckenden Farbkontrast der ,,roten lache" auf den grünen Boden beschreibt, was eine Kontinuität zu der vorherigen Beschreibung der Aufmachung des Kaisers, vor allem der ,,blaue[n] Serer-seide" darstellt. Die Gewalt hebt sich nicht von der Schönheit ab.
Die Ästhetisierung gelangt an ihren Höhepunkt40, als Algabal beschließt, den Namen des Dieners in seinen ,,abendlichen weinpokal" - Bild von Pracht und Schönheit - eingravieren zu lassen. Das erscheint makaber, ,,noch am selben tag" und auch weiterhin an diesen Selbstmord erinnert zu werden, aber Algabal findet daran Gefallen.
In dem Gedicht ,,Becher am boden"41 tötet Algabal die Gäste seines Festes mit herabfallenden Rosen, also ein rein ästhetischer Mord, bei dem der Kaiser den Rauschzustand der Gäste nutzt, um sich an dem Spektakel zu erbauen. Der Tod wird hier auch formal sehr ästhetisch gestaltet. Die Alliteration ,,und aus reusen / Regnen rosen" verharmlost den grausamen Akt. Hier klingt auch bereits der nächste Aspekt, nämlich der Tod als Erlösung an. Es gibt kein lyrisches Ich aber auch keinen auktorialen Erzähler. George lässt hier noch einiges offen, wenn nicht sicher ist, ob die todbringenden Blumen etwa ,,liebkosen?" oder ,,laben?" , schließlich aber doch ,,segnen". In diesem Gedicht erfolgt eine Umdeutung bestehender Motive. So macht David Claude darauf aufmerksam, dass das Dionysische in der Literatur - hier der Rausch - einer ,,Versöhnung [...der..] Natur [...] mit dem Menschen"42 gleichkommt. Da es in Algabals Reich keine Natur gibt, kann auch keine Versöhnung eintreten. Kiefer und Jungheim erkennen: ,,Das Zusammentreffen von männlich und weiblich führt hier nicht zur Erfüllung, sondern zur Vernichtung"43. Die Erfüllung findet sich nicht in der Liebe, was natürlich wäre, sondern im Tod. Daher handelt es sich auch um kein ,,Negativbild zum Liebestod der Kinder"44, worauf noch eingegangen werden wird.
Die Motive Tod und Gewalt haben also in Algabal einen ästhetischen Sinn. Ein weiterer Aspekt ist der, dass der Tod nicht als Ende oder Katastrophe gesehen wird, vielmehr als eine Erlösung, wie bereits angesprochen. Algabal hat auch Todessehnsucht, wenn der leidet, weil er nicht einschlafen45 oder die ,,erste ungemach"46 nicht vergessen kann. Dieser Todeswunsch wird zwar auch ästhetisch dargestellt, doch wird hier nicht das Schauspiel, sondern das Sterben an sich genossen. Algabals Ideale sind manchmal unvereinbar mit der Realität. Die Realitäten sind die Schlaflosigkeit und die Triebe, wenn er ,,sündig [...] fremden stapfen nach"47 eilte. Wenn das Gedicht ,,Da auf dem seidnen lager"48 auch erotisch interpretiert wird, so ist der Tod hier einem Höhepunkt gleichzusetzen49. Ein anderer Fall von Flucht in den Tod wegen der Unvereinbarkeit von Kunstwelt und Realität ist das Gedicht ,,Lärmend hör ich im schläfrigen frieden"50. Algabal merkt, auch aus Wunderdeutung (,,sternwort der Iden"51 ), dass das Volk sich auflehnen will. Da er aber aus Prinzip nicht handelt, weil er Politik als ,,blödes werk"52 einschätzt und für sich ablehnt, stirbt er, ,,Ehe die stadt sich zu murren vermisst"53, also aufständisch werden will.
Die Tötung der ,,kinder unterm feigenbaum"54 durch Algabal stellt den Tod als Rettung vor ,,der kalten väter strafen", der ,,Ordnungswelt"55 dar, die sich nicht mit dem Genuss vereinen lässt. So wie Algabal sich in den Tod flüchtet, um seinen Idealen treu zu bleiben, tötet er die Kinder nach ihrem ,,seligen vermählen", um sie nicht den Widrigkeiten der Welt auszusetzen, die dem Glück ein Ende setzten würden. Er konserviert die Situation der ,,Begnadete[n]", in dem er sie mit Gift aus seinem Ring tötet, den er immer bei sich führt56. Algabal sieht den Tod demnach als Alternative zum Leben und nicht als Ende, jederzeit herbeiführbar, wenn das Leben ihm nicht mehr gerecht wird. Auch hier findet man kein Mitleid mit den Kindern, die er jugendlich tötet, sondern vielmehr eine ,Mitfreude' an dem ,,traum so herrlich". Wie sehr er es genießt, wird daran deutlich, dass er wie zur Erbauung ,,jener stunden lauf" Revue passieren lässt (nachdem er im vorherigen Gedicht von seiner eigenen Beziehung zu der Vestalin enttäuscht wurde), ähnlich wie ihn der eingravierte Name des toten Lyders allabendlich an das grausig-schöne Schauspiel erinnern soll.
Was sagen nun diese variierenden Darstellungen von Tod und Gewalt als Erlösung, Rettung oder reiner Ästhetik über den Zyklus aus? Dahinter steht ein ganzes Programm, das eng auf die Dekadenzkultur der Jahrhundertwende bezogen ist. Dadurch, dass die eigentlich abschreckenden Motive sich in der Gestaltung nicht vom Rest abheben, wird klar, dass sie für George einfach dazugehören und nicht als schlecht geartet herausfallen oder verurteilt werden, was sicher ungewöhnlich ist. Schließlich ist in unserer Gesellschaft der Tod meist das Schlimmste, was den Menschen widerfahren kann. George aber bekennt sich zum ,,ästhetischen Immoralismus"57. Gewalt darf ästhetisch dargestellt werden, ohne das moralisch darüber geurteilt werden muss. Andere literarische Beispiele dafür wären ,,Algabal und der Lyder" im ,,Siebenten Ring"58, die Gedichte ,,Der Infant"59 und ,,Mahnung"60.
In der abgeschlossenen Kunstwelt des Algabal-Zyklus gelten nicht die Gesetze der Gesellschaft und keine konventionelle Moral. Sobald sich das Leben oder die Natur einschaltet, muss der Tod folgen, da Leben und Natur nicht in diese künstliche Welt passen. Das fehlende Mitleid und die Neudeutung des Sinns des Todes sind zweifellos als dekadent zu bezeichnen. Doch es steht ein Programm dahinter. Durch die Konsequenz und die ,,klare Haltung"61 im gesamten Zyklus wird ,,eine Form von Würde"62 bewahrt. Für George ist in dieser hermetischen Kunstwelt alles erlaubt, da für ihn die Aufgabe des Dichters nicht in moralischer Belehrung oder Konstruktion von Gegenentwürfen zur Gesellschaft liegt, sondern es sich um eine ,,geistige Kunst"63 handelt, einer ,,kunst für die kunst"64 die genau wie Algabals Reich gar keine Beziehung zur Realität haben soll und daher auch nicht deren Anschauungen teilen muss.
Wie andersartig George hierin ist, wird deutlich, wenn man auf die Vorlage blickt. Der Tod des Lyders und des Bruders ist nicht überliefert, der Blumenregen des historischen Algabal sollte nicht töten65. George erweitert seinen grundsätzlich positiven Helden um Grausamkeiten, ohne dessen Gesinnung schlecht darzustellen. Üblicherweise sind in der Literatur die Protagonisten sympathisch dargestellt, und wenn ein Mord geschieht, ist dieser wohl begründet.
Interessant ist auch der Bezug zur ,,Grablegung" in ,,Faust" II. und den Rosen, ,,die begraben"66. Der Inhalt ist kontinuierlich, die Folgerungen verschieden. Im ,,Faust" schaffen es die Teufel nicht, den Blumenregen der Engel mit ihrem ,,Broden"67 aufzuhalten. Aber hier wird Mephisto von Rosen übersäht, das Gute besiegt den Feind. Bei George schläfert der ,,broden"68 ein, die Gäste merken nicht, dass sie sterben werden. Der Tod siegt bei George, aber da er der Ästhetik dient und die Macht Algabals repräsentiert (,,Aller ende/ Ende das fest!"), siegt auch hier das ,,Gute", aber eben nicht mehr im Sinn Goethes, sondern nach den Prinzipien des Algabal-Reiches, in dem Morde nur ,,vermeinte schulden"69 sind, von der Gesellschaft als sündhaft interpretiert.
2.4. Absoluter Ästhetizismus
Im Folgenden soll gezeigt werden, wie sich George mit ,,Algabal" trotz enthaltener Zweifel zum Ästhetizismus bekennt.
George grenzt sich mit dem Gedicht total von der Gesellschaft ab. Es wurde verdeutlicht, dass Moral im ,,Algabal" keine Bedeutung hat. Hier gelten andere Gesetze als in der Realität. Algabal ist sehr passiv und nicht politisch. Er blick traurig auf die Zeit zurück, als er nur Priester und kein weltlicher Herrscher war. Als er ,,nur der herr der welten hiess"70, war er noch nicht mit Dingen außerhalb seiner Welt belangt, er war noch jung, ein ,,knabe" und teilte mit den ,,göttern" ihre ,,lust". Als er Kaiser wird, ist dieser schönen Jugendzeit ein Ende gesetzt, er muss sich um ,ernste' Dinge kümmern. Algabal will aber nichts mit der Außenwelt zu tun haben, Politik lehnt er als ,,blödes werk"71 ab, sie entspricht nicht der von George postulierten ,,geistigen kunst"72. Er will nur ,,frei in den bedingten bahnen wandeln", also innerhalb seiner abgeschlossenen Kunstwelt passiv sein.
Wolfdietrich Rasch erkennt in dieser Haltung ein Engagement, eine Aussage Georges, obwohl bei Algabal die ,,Versöhnung von menschliche[m] Ich und gegebener Realität [...] vermieden"73 wird. Der totale Rückzug und die Flucht in die Dekadenz entspricht ,,einem literarischen Gegenentwurf" zur Gesellschaft, die eigentlich an Niedergangserscheinungen krankt. In der formal durchdachten zyklischen Kunst Stefan Georges ist folglich eine bewusste Abgrenzung von der pompösen Kunst des wilhelminischen Kaiserreiches zu sehen, die ja den Geist der Zeit widerspiegelt. Konkrete Bezüge finden sich keine, außer dass es sich sowohl in der Realität als auch in dem literarischen Pendant um einen Kaiser handelt. Das liegt auch nicht in Georges Absicht, was aus seinen eigenen Anmerkungen zu seiner Kunst hervorgeht. Er will etwas bewirken, aber keine konstruktiven Verbesserungsvorschläge machen, ,,allbeglückungsträume[...], die [...] in ein anderes gebiet gehören als das der dichtung"74. Seine Kunst soll nur ästhetisch wirken, was ihm durch die Eindrucksvermittlung auch gelingt. Der Leser kann innerhalb des Zyklus sich aus der Realität zurückziehen. Es gibt keine Bezüge, da es sich hier um eine hermetisch abgeschlossene Kunstwelt handelt. Das deutlichste Bekenntnis zum Ästhetizismus und zum ,l'art pour l'art-Prinzip' findet sich im Gedicht ,,Vogelschau". Wie bereits erwähnt, kommt es - ähnlich wie die ,,Andenken" - einem Rückblick gleich. Das Gedicht beginnt im Präteritum. Algabal sieht den Vögeln zu. Die verschiedenen auftretenden Vögel weisen als Leitmotive auf andere Stellen im Zyklus zurück. Der Wind, der ,,hell und heiss"75 weht, bezieht sich auf Algabals ,,weltenkrone"76, ,,bunte häher [...]"77 fliegen durch die ,,wunder-bäume" des künstlichen Gartens, hier dem ,,wald der Tusferi", der Krieg von ,,graue rosse muss ich schirren"78 taucht in den ,,Dohlen schwarz und dunkelgrau" wieder auf, wird ästhetisierend als ,,verzauberte[s] gehau"79 bezeichnet. ,,Vogelschau" ist aber auch ein Ausblick. Algabal sieht den Vögeln nicht nur zu, sie sind für ihn auch Orakel, wie die ,,adlerflüge"80.
Die letzte Strophe wiederholt inhaltlich die erste, mit dem Unterschied, dass in Zukunft der Wind ,,kalt und klar"81 weht. Das ,,wieder" macht klar, dass sich Algabal nicht für ein anderes Leben entscheiden würde als für das des Ästheten. Allerdings wird es jetzt, wo er tot ist - auch hier macht George deutlich, dass Tod und Niedergang wieder ,,von höherem leben zeugt"82 und kein absolutes Ende darstellen - überhaupt nicht mehr politisch sein, nicht mehr ,,hell und heiß", sondern ,,kalt und klar". Im Tod findet er seine Erfüllung. Der Zyklus endet mit einem Ringschluss.
3. Schlussbemerkung
Stefan George greift in seinem Werk den Algabal-Mythos auf, der inhaltlich geeignet ist, den dekadent-hermetischen Rückzug auszudrücken, welcher durch Schaffung eine Atmosphäre vermittelt wird. Die Legitimierung und die Bekenntnis zum absoluten Ästhetizismus ergibt sich aus der zyklischen Form, die mit Verknüpfungen, Wiederholungen und Hintereinanderstellung von Motiven aus Algabals Leben seine Welt erklärt. Der absolute Ästhetizismus unterscheidet George nicht nur von seinen naturalistisch dichtenden Zeitgenossen, sonder auch von anderer ,dekadenter' Literatur. Der Roman ,,A rebours" von Joris-Karl Huysmans, der in der Forschung als ein Vorbild für Georges Zyklus bezeichnet wird, zeigt eine ähnliche Situation, wie im ,,Algabal". Jean Des Esseintes, ein junger Adeliger mit Hang zum Ästhetentum, dessen Familie kurz vor dem Verfall steht, verachtet alles Bürgerliche und Durchschnittliche. Er richtet sich ebenfalls eine Anti-Natur ein, wird aber immer unzufriedener und wendet sich am Ende, bekehrt durch den christlichen Glauben, wieder der Realität zu83.
Ich möchte vor allem auch Hofmannsthals ,,Der Tor und der Tod" erwähnen, bei dem nach dem Proverb-Prinzip das Auftreten des Todes eine Erkenntnis und Umkehr des Helden Claudio hervorruft, der, ähnlich wie Algabal, in einer Kunstwelt lebt. Er erkennt, dass er gar nicht ,wirklich' gelebt hat. Hier ist der Tod das Ende, wenn auch mit einem kurzen Aufflackern des Lebens kurz zuvor.
4. Verzeichnis der verwendeten Literatur
Primärliteratur
Hofmannsthal, Hugo von, Der Tor und der Tod, in: Hübner, G. E., u. a. (Hrsg.), Sämtliche Werke, Frankfurt / M. 1982.
George, Stefan, Hymnen Pilgerfahrten Algabal, Klett-Cotta: Stuttgart 1987 (=George, Stefan, Sämtliche Werke in 18 Bd., Bd. 2).
George, Stefan, Der siebente Ring, Berlin 1920.
Goethe, Johann Wolfgang, Faust, 10. Aufl., C.H. Beck: München 1972
Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967.
Kommentar
Oelmann, Ute, Anhang, in: George, Stefan, Hymnen Pilgerfahrten Algabal, Klett-Cotta: Stuttgart 1987 (= George, Stefan, Sämtliche Werke in 18 Bd., Bd. 2).
Nachschlagewerke
Beimdick, Walter in: Diether Krywalski (Hrsg.), Handlexikon zur Literaturwissenschaft, München 1974.
Der Große Brockhaus, ,,Elgabal" Bd. 3, S. 373; ,,Heliogabal" Bd. 5, S. 501,16. völlig neu bearbeitete Aufl., Wiesbaden 1954.
Jens, Walter (Hrsg.), Kindlers neues Literaturlexikon. Studienausgabe, München 1988, Stork, Joachim W., Stefan George, Bd. 6
Prill, Meinhard, August Graf von Platen, Bd.13
o. A. Joris-Karl Huysmans, Bd. 8.
Klussmann, Paul Gerhard, ,,George", in: Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Kommission der bayrischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 6, Berlin 1964.
Landmann, Michael, ,,George", S. 227 - 299, in: Herman Kunisch (Hrsg.), Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur Bd. 1, 2. erw. Aufl., München 1969.
Sekundärliteratur
Braungart, Wolfgang, Ästhetischer Katholizismus. Stefan Georges Rituale in der Literatur, Tübingen 1997.
Claude, David, Stefan George. Sein dichterisches Werk, in: Kurt May u. Walter Höllerer (Hrsg.), Literatur als Kunst, München 1967.
Durzak, Manfred, Der junge Stefan George. Kunsttheorie und Dichtung, München 1968 ( = Zur Erkenntnis der Dichtung, hrsg. v. Gerhard Baumann, Bd. 3).
Kaminska, Krystyna, Der Dialog Stefan Georges mit Antike, Mittelalter und Orient, in: Neue Beiträge zur George-Forschung (7), Bingen 1982.
Kiefer, Reinhard/ Jungheim Birgitt, Der Krieg der Prinzipien. Über Georges ,,Algabal" und Artauds ,,Heliogabal", Aachen 1981.
Morwitz, Ernst, Die Dichtung Stefan Georges, Berlin 1934.
Rasch, Wolfdietrich, Stefan Georges Algabal. Ästhetizismus und gesellschaftliches Engagement, in: Viktor Lange u. Hans-Gert Roloff (Hrsg.), Dichtung Sprache Gesellschaft, Frankfurt/M. 1971.
Seidler, Manfred, ,,Vogelschau", in: Karl Holz (Hrsg.), Gedichte aus sieben Jahrhunderten. Interpretationen, Bamberg 1987.
Simons, Gabriel, Die zyklische Kunst im Jugendwerk Stefan Georges, ihre Vorraussetzung in der Zeit und ihre allgemeinen ästhetischen Bedingungen, Inaugural-Diss., Universität Köln 1965.
Sprengel, Peter, Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870 - 1900. Von der Reichsgründung bis zur Jahrhundertwende, München 1998 ( = Geschichte der Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd.1).
[...]
1 Oelmann, Ute, Anhang, in: George, Stefan, Hymnen Pilgerfahrten Algabal, Klett-cotta: Stuttgart 1987 (= George, Stefan, Sämtliche Werke in 18 Bd., Bd. 2), S. 120 (Im Weiteren zitiert als Oelmann).
2 Der Große Brockhaus, ,,Elagabal" Bd. 3, S. 373; ,,Heliogabal" Bd. 5, S. 501,16. völlig neu bearbeitete Aufl., Wiesbaden 1954.
3 Kaminska, Krystyna, Der Dialog Stefan Georges mit Antike, Mittelalter und Orient, in: Neue Beiträge zur George-Forschung (7), Bingen 1982, S. 22.
4 Oelmann, S. 120.
5 Prill, Meinhard, August Graf von Platen, Bd.13 Jens, Walter (Hrsg.), Kindlers neues Literaturlexikon. Studienausgabe, Bd. 13, München 1988, S. 354 - 361.
6,,Algabal" entsteht 1892, stellt also ein Jugendwerk dar. Vgl. Oelmann, S 119.
7 Simons, Gabriel, Die zyklische Kunst im Jugendwerk Stefan Georges, ihre Vorraussetzung in der Zeit und ihre allgemeinen ästhetischen Bedingungen, Inaugural-Diss., Universität Köln 1965, S. 111(Im Weitern zitiert als Simons).
8 Ebd., S. 112.
9 George in: Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967, 2. Folge, 1. Bd., S. 122.
10 Simons, S. 35
11 George, Stefan, Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal, Klett-Cotta: Stuttgart 1987 (=George, Stefan, Sämtliche Werke in 18 Bd., Bd. 2), S. 70f. Auch alle folgenden, nicht weiter gekennzeichneten Zitate (Im Weiteren zitiert als ,,Algabal" bzw. ,,Hymnen" bzw. ,,Pilgerfahrten").
12,,Algabal", S. 80.
13,,Algabal", S. 81.
14 Oelmann, S. 119.
15,,Algabal", S. 67.
16,,Hymnen", S. 10.
17,,Algabal", S. 85.
18 Braungart, Wolfgang, Ästhetischer Katholizismus. Stefan Georges Rituale in der Literatur, Tübingen 1997, S. 275ff. Braungart spricht von ,,Konsekrierung" und ,,Desakralisierung".
19 Landmann, Michael,,,George", in: Herman Kunisch (Hrsg.), Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur Bd. 1, 2. erw. Aufl., München 1969, S. 228.
20,,Algabal", S. 69.
21 ebd., S. 84.
22 ebd., S. 80.
23 Simons, S. 317.
24,,Algabal" S. 61. Die Sonne ist für den Sonnengott Algabal natürlich auch ein religiöses Symbol.
25 ebd.
26,,Algabal" S. 69. Auch alle folgenden, nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
27 vgl. dazu auch ,,Mahnung" in ,, Pilgerfahrten", S. 41.
28 Seidler, Manfred, ,,Vogelschau", in: Karl Holz (Hrsg.), Gedichte aus sieben Jahrhunderten. Interpretationen, Bamberg 1987, S. 185.
29 Daran wird wieder das Variationsprinzip, Simons, S. 317, deutlich.
30,,Algabal", S. 71. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
31 ebd. S. 61. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
32,,Pilgerfahrten", S. 41.
33,,Algabal", S. 61.
34 Durzak, Manfred, Der junge Stefan George. Kunsttheorie und Dichtung, München 1968 ( = Zur Erkenntnis der Dichtung, hrsg. v. Gerhard Baumann, Bd. 3), S. 231(Im Weiteren zitiert als Durzak).
35,,Algabal", S. 68. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
36 Ebd., S. 72. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
37 Ebd., S. 66.
38 Durzak, S. 229.
39,,Algabal", S. 66. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
40 Durzak findet sogar eine religiöse Erhöhung, wenn der die christliche
Abendmahlssymbolik von Kelch und Blut auf die Szenen anwendet. Durzak, S. 229.
41,,Algabal", S. 69.
42 Claude, David, Stefan George. Sein dichterisches Werk, in: Kurt May u. Walter Höllerer (Hrsg.), Literatur als Kunst, München 1967, S. 97 (Im Weiteren zitiert als Claude).
43 Kiefer, Reinhard/ Jungheim Birgitt, Der Krieg der Prinzipien. Über Georges ,,Algabal" und Artauds ,,Heliogabal", Aachen 1981, S. 19 (Im Weiteren zitiert als Kiefer/Jungheim).
44 ebd. Die Kinder finden zwar Erfüllung in der Liebe, aber eine noch größere im Tod, weil er die Liebe ewig macht.
45,,Algabal", S. 70.
46 ebd. S. 83.
47 ebd.
48 ebd. S. 70.
49 Kiefer/Jungheim, S. 17. Hier werden die ,,mädchen attischer lande" , das ,,seidenen lager" und die phallischen ,,flötenspieler" als erotische Motive gedeutet.
50,,Algabal", S. 74.
51 Ebd.
52 Ebd. S. 68.
53 Ebd. S. 74.
54 Ebd. S. 82. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
55 Durzak, S. 238.
56 Vgl. Oelmann, S. 126f.
57 Durzak, .S. 226.
58 George, Stefan, Der siebente Ring, Berlin 1920, S. 44f.
59,,Hymnen", S. 40.
60,,Pilgerfahrten", S. 41
61 Claude, S. 99.
62 Ebd.
63 George in: Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967, erste Folge, erstes Heft, S. 51.
64 Ebd.
65 Vgl. Oelmann S. 122, 123f.,
66,,Algabal", S. 69.
67 Goethe, Johann Wolfgang, Faust, 10. Aufl., C.H. Beck: München 1972, S. 352, Vers 11717.
68,,Algabal", S. 69.
69 Ebd., S. 80.
70,,Algabal", S. 78. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
71 ebd. S. 68. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate. ebd. S. 68. Auch alle folgenden nicht Zitate.
72 George in: Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967, erste Folge, erstes Heft, S. 51.
73 Rasch, Wolfdietrich, Stefan Georges Algabal. Ästhetizismus und gesellschaftliches Engagement, in: Viktor Lange u. Hans-Gert Roloff (Hrsg.), Dichtung Sprache Gesellschaft, Frankfurt/M. 1971, S. 585.
74 George, in Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967, erste Folge, erstes Heft, S. 51.
75,,Algabal", S. 85.
76 Ebd., S. 61.
77 Ebd., S. 85. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
78 Ebd., S. 72.
79 Ebd. S. 85.
80 Ebd. S. 84.
81 Ebd. S. 85. Auch alle folgenden nicht weiter gekennzeichneten Zitate.
82 George in Klein, Carl August (Hrsg.), Blätter für die Kunst. Abgelichteter Neudruck, 1967, zweite Folge, zweites Heft, S. 33.
83 Vgl. o. A. Joris-Karl Huysmans, Bd. 8., in: Jens, Walter (Hrsg.), Kindlers neues Literaturlexikon. Studienausgabe, München 1988, S. 240 - 243.
- Citation du texte
- Susanna Eiberger (Auteur), 2000, Stefan Georges Gedichtzyklus "Algabal" als Beispiel ästhetizistischer und dekadenter Dichtung des literarischen Fin de Siècle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100046
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