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grin |
17. November 2024 • Lesedauer: 8 min

Krankenversicherung bei Werkstudent:innen. Alles, was du wissen musst

Krankenversicherung als Werkstudent:in - Erfahre, welche Optionen du hast, welche Grenzen gelten und wie du die beste Wahl für deine Situation triffst.

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Werkstudent:innen dürfen während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten, um ihren speziellen Versicherungsstatus zu behalten – in den Semesterferien sind mehr Stunden möglich
  • Die Familienversicherung ist bis 25 Jahre möglich, solange das monatliche Einkommen 485 Euro nicht überschreitet (Stand 2024)
  • Bei höherem Einkommen gibt es drei Hauptoptionen: Studentische Krankenversicherung (KVdS) für ca. 110€ monatlich, freiwillige gesetzliche oder private Krankenversicherung
  • Besondere Regelungen gelten für Praktika (Pflichtpraktika meist versicherungsfrei), internationale Studierende und bei mehreren parallel laufenden Werkstudentenjobs
  • Bei Überschreitung der Arbeitszeit oder Einkommensgrenzen muss die Krankenkasse sofort informiert werden, um negative Konsequenzen zu vermeiden

Du bist Werkstudent:in oder planst, es zu werden? Dann hast du sicherlich viele Fragen zur Krankenversicherung. Wie viel darf ich verdienen, ohne meinen Familienversicherungsstatus zu verlieren? Welche Versicherungsoptionen stehen mir zur Verfügung und wie kann ich die beste für meine Situation finden? Diese und viele weitere Fragen stellen sich zahlreiche Studierende, die neben ihrem Studium arbeiten möchten.

Einführung in das Thema „Werkstudent:in“

Definition: Was ist ein:e Werkstudent:in?
Ein:e Werkstudent:in ist ein:e ordentlich immatrikulierte:r Student:in, der oder die neben dem Studium eine regelmäßige Beschäftigung ausübt. Dabei darf während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche gearbeitet werden, um den Werkstudent:innenstatus zu behalten und von bestimmten Sozialabgaben befreit zu sein. Diese Regelung soll sicherstellen, dass das Studium im Vordergrund bleibt und die Arbeitszeit nicht überhandnimmt.

Vorteile für Arbeitgebende und Studierende
Werkstudierende bieten Arbeitgeber:innen die Möglichkeit, qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte zu gewinnen, die bereits theoretisches Wissen aus ihrem Studium mitbringen und es direkt in der Praxis anwenden können. Für Studierende bietet sich die Chance, wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln, die den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Zudem können sie durch die Tätigkeit ihr Studium finanzieren und gleichzeitig Netzwerke in ihrer Branche aufbauen.

Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen
Werkstudierende unterliegen speziellen rechtlichen Regelungen, die insbesondere die Arbeitszeit und das Einkommen betreffen. Diese Regelungen bestimmen, inwiefern sie sozialversicherungspflichtig sind und welche Versicherungsbeiträge sie zahlen müssen. Das sogenannte Werkstudent:innenprivileg befreit sie von der Pflicht zur Zahlung von Beiträgen zur Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung, solange sie die Voraussetzungen erfüllen.

Rechtliche Grundlagen & Rahmenbedingungen

Das Werkstudent:innenprivileg verstehen
Als Werkstudent:in gelten spezielle Regelungen, die dich von bestimmten Sozialabgaben befreien. Wichtig ist dabei, dass du nicht mehr als 20 Stunden pro Woche während des Semesters arbeitest. Diese Regelung trägt dazu bei, dass dein Studium weiterhin im Vordergrund steht und nicht durch eine übermäßige Arbeitsbelastung gefährdet wird.

Aktuelle Einkommensgrenzen und Freigrenzen (2024)
Informiere dich über die aktuellen Einkommensgrenzen, z.B. die 520-Euro-Grenze für Minijobs. Achte darauf, dass dein regelmäßiges Einkommen diese Grenzen nicht überschreitet, um deinen Status nicht zu gefährden. Für die Familienversicherung liegt die Einkommensgrenze bei 485 Euro monatlich (Stand 2024). Wenn du diese Grenze überschreitest, musst du eine eigene Krankenversicherung abschließen.

Unterschied zwischen Semester und vorlesungsfreier Zeit
Während der vorlesungsfreien Zeit dürfen Werkstudent:innen mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, ohne ihren Status zu verlieren. Allerdings solltest du dies vorher mit deiner Krankenkasse und deinem:deiner Arbeitgebenden abklären, um Missverständnisse zu vermeiden. Diese flexiblere Regelung ermöglicht es dir, in den Semesterferien mehr zu arbeiten und so dein Einkommen zu steigern.

Besonderheiten bei internationalen Studierenden
Internationale Studierende müssen zusätzlich die Bestimmungen ihres Visums und Aufenthaltsstatus beachten. Sie sollten sich frühzeitig bei ihrer Krankenkasse und der Ausländerbehörde informieren, um sicherzustellen, dass sie alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Es kann besondere Regelungen geben, die je nach Herkunftsland und Aufenthaltsstatus variieren.

Versicherungsoptionen für Werkstudierende

Familienversicherung: Voraussetzungen und Grenzen
Du kannst bis zum 25. Lebensjahr über deine Eltern familienversichert bleiben, solange dein monatliches Einkommen 485 Euro (Stand 2024) nicht überschreitet. Dies ist eine kostengünstige Option, die viele Studierende nutzen, solange sie die Einkommensgrenze nicht überschreiten.

Studentische Krankenversicherung (KVdS)
Der Beitrag zur KVdS beträgt ca. 110 Euro pro Monat (Stand 2024). Melde dich bei deiner Krankenkasse für die studentische Krankenversicherung an und reiche die Immatrikulationsbescheinigung ein. Diese Versicherung bietet dir umfassenden Schutz und ist speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten.

Freiwillige gesetzliche Versicherung
Falls du die Voraussetzungen für die Familienversicherung oder KVdS nicht erfüllst, kannst du dich freiwillig gesetzlich versichern lassen. Dies ist jedoch mit höheren Beiträgen verbunden, da du dann nicht mehr von den vergünstigten Konditionen für Studierende profitierst. Informiere dich bei deiner Krankenkasse über die genauen Beiträge und Leistungen.

Private Krankenversicherung als Alternative
Private Krankenversicherungen können eine Alternative sein, bieten jedoch andere Konditionen und Leistungen. Vergleiche sorgfältig die Optionen, bevor du dich entscheidest. Eine private Krankenversicherung kann je nach individuellem Gesundheitszustand und gewünschten Leistungen vorteilhaft sein, ist jedoch oft teurer als eine gesetzliche Krankenversicherung.

Häufige Situationen und Ausnahmen

Duales Studium vs. Werkstudententätigkeit
Informiere dich über die Unterschiede und welche Versicherungsregelungen jeweils gelten. Duale Student:innen sind in der Regel voll sozialversicherungspflichtig, da sie als Auszubildende gelten und somit anderen Regelungen unterliegen als Werkstudenten.

Übergangsregelungen nach Studienabschluss
Nach dem Studium kannst du dich übergangsweise weiterhin in der studentischen Krankenversicherung versichern lassen, z.B. während der Jobsuche. Diese Übergangsregelung gilt in der Regel für maximal sechs Monate und kann dir helfen, die Zeit bis zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu überbrücken.

Praktika während des Studiums
Pflichtpraktika sind in der Regel versicherungsfrei, während freiwillige Praktika unter bestimmten Bedingungen sozialversicherungspflichtig sind. Es ist wichtig, den Status des Praktikums mit der Krankenkasse zu klären, um Missverständnisse und unnötige Kosten zu vermeiden.

Mehrere parallel laufende Werkstudentenjobs
Achte darauf, dass die Gesamtarbeitszeit aller Jobs während des Semesters 20 Stunden pro Woche nicht überschreitet. Dies ist wichtig, um deinen Werkstudent:innenstatus und die damit verbundenen Vorteile zu behalten. Bei Überschreitung der Arbeitszeit droht der Verlust des Werkstudent:innenprivilegs und damit höhere Sozialversicherungsbeiträge.

Besonderheiten bei Promotion/Zweitstudium
Promovierende und Studierende im Zweitstudium müssen sich über die speziellen Regelungen für ihre Situation informieren. Sie können unter Umständen nicht mehr von den Regelungen für Werkstudent:innen profitieren und müssen sich eigenständig versichern.

Praktische Tipps & Checklisten

Anleitung zur Versicherungsanmeldung

  1. Krankenkasse auswählen: Entscheide dich für eine Krankenkasse, die deinen Bedürfnissen am besten entspricht.
  2. Erforderliche Unterlagen: Sammle die Immatrikulationsbescheinigung, Personalausweis und ggf. Einkommensnachweise.
  3. Antrag einreichen: Fülle den Antrag aus und reiche ihn bei der Krankenkasse ein. Achte darauf, alle erforderlichen Dokumente vollständig einzureichen, um Verzögerungen zu vermeiden.

Notwendige Unterlagen und Formulare
Halte eine Liste notwendiger Dokumente bereit, um die Anmeldung zu beschleunigen. Dazu zählen in der Regel:

  • Immatrikulationsbescheinigung
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Einkommensnachweise (z.B. Gehaltsabrechnungen)
  • Nachweise über vorherige Versicherungsverhältnisse

Kommunikation mit Arbeitgebenden und Krankenkasse
Informiere deine:n Arbeitgeber:in und deine Krankenkasse über Änderungen deiner Studiensituation oder Arbeitszeiten. Eine offene Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass du immer korrekt versichert bist.

Häufige Problemfälle & Lösungen

Überschreitung der Arbeitszeit
Achte darauf, deine wöchentliche Arbeitszeit während des Semesters nicht zu überschreiten, um den Werkstudentenstatus und die damit verbundenen Vorteile nicht zu verlieren. Wenn du dennoch mehr arbeiten musst, informiere deine Krankenkasse rechtzeitig und kläre die Konsequenzen ab.

Wechsel der Versicherungsart
Wenn dein Einkommen oder deine Arbeitszeit die Grenzen überschreiten, musst du eventuell die Versicherungsart wechseln. Informiere dich bei deiner Krankenkasse über die erforderlichen Schritte und Fristen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.

Finanzielle Aspekte

Kostenvergleich verschiedener Versicherungsoptionen
Erstelle eine Tabelle, um die Kosten der verschiedenen Versicherungsoptionen zu vergleichen. Berücksichtige dabei nicht nur die monatlichen Beiträge, sondern auch eventuelle Zusatzkosten und Leistungen, die die verschiedenen Versicherungen bieten.

Steuerliche Aspekte
Lass dich steuerlich beraten, um mögliche Absetzbarkeit von Versicherungsbeiträgen zu prüfen. Versicherungsbeiträge können unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden, was deine finanzielle Belastung reduzieren kann.

Aktuelle Entwicklungen & Trends

Digitalisierung der Krankenversicherung
Verwende digitale Tools und Apps der Krankenkassen, um deine Versicherungsangelegenheiten zu verwalten und Dokumente hochzuladen. Viele Krankenkassen bieten inzwischen praktische Online-Services an, die dir den Alltag erleichtern.

Corona-bedingte Sonderregelungen
Informiere dich über aktuelle Sonderregelungen, die aufgrund der Corona-Pandemie eingeführt wurden und möglicherweise deine Versicherung betreffen. Diese Regelungen können zeitlich begrenzt sein und spezielle Konditionen bieten.

Geplante Gesetzesänderungen
Halte dich über geplante Gesetzesänderungen auf dem Laufenden, die deine Krankenversicherung beeinflussen könnten. Neue Gesetze oder Anpassungen bestehender Regelungen können deine Versicherungsbedingungen ändern.

Neue Versicherungsmodelle für Studierende
Sei auf dem Laufenden über neue Versicherungsmodelle, die speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten sind. Einige Krankenkassen bieten bei Werkstudent: an, die sich an den Lebensumständen von Studierenden orientieren.

Fallbeispiele & Szenarien

Typische Versicherungssituationen
Lies Erfahrungsberichte von anderen Werkstudent:innen, um typische Probleme und Lösungen zu verstehen. Diese Berichte können dir helfen, dich besser auf mögliche Herausforderungen vorzubereiten.

Erfolgreiche Problemlösungen
Erfahre, wie andere Studierende Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben. Konkrete Beispiele und Tipps können dir dabei helfen, ähnliche Situationen zu bewältigen.

Negative Beispiele zur Vermeidung
Lerne aus den Fehlern anderer und vermeide typische Fallstricke. Negative Beispiele zeigen dir, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du dich besser absichern kannst.

Best Practices aus der Praxis
Nutze bewährte Praktiken, um deine Versicherungssituation optimal zu gestalten. Tipps und Tricks von erfahrenen Werkstudierenden und Versicherungsberater:innen können dir helfen, den besten Weg zu finden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Werkstudent:innen in Deutschland grundsätzlich versicherungspflichtig sind, jedoch besondere Regelungen gelten, die von ihrer wöchentlichen Arbeitszeit und ihrem Einkommen abhängen. Werkstudierende sollten sich daher gründlich über ihre Krankenversicherungsoptionen informieren, um sicherzustellen, dass sie die besten Konditionen erhalten und keine unnötigen Kosten tragen müssen.

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Häufig gestellte Fragen

Während der Vorlesungszeit darfst du maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. In den Semesterferien kannst du auch mehr arbeiten, ohne deinen Werkstudentenstatus zu verlieren.

Dann kannst du nicht mehr über deine Eltern familienversichert bleiben. Du musst dann in die studentische Krankenversicherung (KVdS) wechseln, die etwa 110 Euro monatlich kostet, oder eine andere Versicherungsoption wählen.

Bei Pflichtpraktika, die in der Studienordnung vorgeschrieben sind, bist du in der Regel versicherungsfrei. Bei freiwilligen Praktika gelten die normalen Werkstudenten-Regelungen.

Ja, aber die Gesamtarbeitszeit aller Jobs darf während der Vorlesungszeit 20 Stunden pro Woche nicht überschreiten. Sonst verlierst du deinen Werkstudentenstatus und die damit verbundenen Vorteile.

Informiere deine Krankenkasse rechtzeitig über Änderungen, reiche alle notwendigen Unterlagen (wie Immatrikulationsbescheinigung und Einkommensnachweise) ein und achte auf einen nahtlosen Übergang ohne Versicherungslücken.

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