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25. Januar 2023 • Lesedauer: 8 min

Vegane Ernährung verstehen in 5 Minuten

Aktuell entscheiden sich immer mehr Menschen für eine vegane Ernährung. Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit und was hat es mit dem Veganuary auf sich?

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Veganismus ist eine ethische Bewegung, bei der das Tierwohl im Zentrum steht.
  • Jedes Jahr im Januar findet der Veganuary statt. Dabei geht es darum, den Leuten die vegane Lebensweise näherzubringen.

Woher kommt der Veganuary?

Gerade im Januar ist die vegane Ernährung in aller Munde. Viele Marken und Supermärkte nehmen neue vegane Lebensmittel in ihr Sortiment auf, Zeitschriften veröffentlichen vegane Rezepte und Personen des öffentlichen Lebens werben für den Veganismus. Doch woher kommt der Veganuary eigentlich? Dahinter steht eine gemeinnützige Organisation, die Menschen weltweit ermutigt, sich für einen Monat rein pflanzlich zu ernähren und die eigenen Essgewohnheiten so zu hinterfragen und eventuell auf lange Sicht zu ändern. Ziel ist es, für mehr Tierwohl zu sorgen, die Gesundheit der Teilnehmenden zu verbessern sowie die Umwelt und das Klima zu schonen. Seit der Gründung 2014 ist einiges passiert: Die Organisation unterstützt Marken, Restaurants und Supermärkte bei der Einführung von veganen Produkten, schafft durch Marketingaktionen und die Zusammenarbeit mit prominenten Botschafter:innen Bewusstsein für das Leid durch industrielle Massentierhaltung und motiviert Einzelpersonen zum Umdenken. 2022 haben sich über 620.000 Menschen für den Veganuary angemeldet, Tendenz steigend.

Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse lag 2022 die Anzahl an Menschen in Deutschland, die sich selbst als Veganer:in einordnen, bei 1,58 Millionen. Während die Umstellung zur veganen Ernährung von vielen Menschen als längst überfällig und bereichernd empfunden wird, sorgt sie in den Medien immer wieder für Diskussionen und Kritik. Welche Nachteile bringt sie mit sich?

Nachteile von veganer Ernährung

Persönliche Einschränkung

Während es manchen Menschen leichtfällt, auf tierische Produkte zu verzichten, bedeutet es für andere eine große Einschränkung. Je nach bisheriger Essgewohnheit und Geschmack muss man neue Lebensmittel und Rezepte probieren und in den Alltag integrieren und es ist nur menschlich, sich zunächst gegen Veränderungen zu sträuben. Deshalb kann es ratsam sein, sich nach und nach heranzutasten, anstatt von heute auf morgen komplett auf vegan umzusteigen. Du kannst beispielsweise zunächst vegetarisch leben, um dann nach und nach tierische Produkte wie Milch und Eier durch pflanzliche zu ersetzen. Mittlerweile gibt es zahlreiche pflanzliche Alternativen, durch die man gewohnte Rezepte beibehalten kann und nur bestimmte Zutaten durch ebenjene Alternativen ersetzt. Von der Hafermilch bis zum Veggie-Hack ist alles dabei. Wichtig ist nur zu beachten, dass diese Ersatzprodukte nicht immer gesund sind. Industriell gefertigte Lebensmittel sollten nicht den überwiegenden Anteil der Ernährung ausmachen.

Wie leicht die Umstellung fällt, kommt aber auch auf den Wohnort und Lebensstil an. Während es in Großstädten viele vegane Restaurants, Cafés und Bioläden gibt, muss man sich in kleineren Orten mit einer eingeschränkten Auswahl an Supermärkten und Restaurants arrangieren und in Wirtschaften vielleicht mit einem Salat zufriedengeben. Und auch der Freundeskreis und die Familie können einen Einfluss haben, falls man oft gemeinsam isst und die Essgewohnheiten sehr weit auseinandergehen.

Teilweise hohe Kosten

Fleisch aus einer hohen Haltungsstufe ist teuer, vegane Ersatzprodukte aber oft auch. Gerade in Bioläden sind die Preise meist sehr hoch und für Studierende kaum erschwinglich. Manche industriell gefertigte Produkte werden aktuell noch in zu kleiner Stückzahl produziert, als dass die Kosten gesenkt werden könnten und auch Gemüse und Obst kann je nach Herkunft und Qualität sehr teuer werden. Viele vegane Kochbücher fordern dennoch teure Produkte wie Nussmus oder exotische Pilze. Dass diese nicht unbedingt notwendig sind, zeigt das Biohotel Steineggerhof: Ihr veganes Kochbuch kommt mir regionalen Zutaten aus, die je nach Jahreszeit einfach und günstig zu bekommen sind. Generell ist es ratsam darauf zu achten, was saisonal und regional verfügbar ist, um günstig und umweltbewusst einzukaufen. Der Besuch von Wochenmärkten kann hierfür beispielsweise hilfreich sein, denn diese werden meist regional beliefert. Wie einfach die Umsetzung ist, kommt aber auch hier wieder darauf an, wo du wohnst und welche Einkaufsmöglichkeiten es in deinem Umkreis gibt.

Gefahr der Mangelernährung

Einige Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren werden über tierische Produkte aufgenommen. Wer sich vegan ernährt, läuft demnach Gefahr, zu wenig von diesen wichtigen Nährstoffen aufzunehmen. Gerade in körperlichen Extremsituationen wie einer Schwangerschaft kann dies zu einer ernsthaften Mangelerscheinung führen. Die gute Nachricht ist: Durch eine ausgewogene Ernährung kann das gut verhindert werden. So enthalten Hülsenfrüchte, Spinat, Nüsse, Vollkornprodukte und Haferflocken beispielsweise Eisen, während pflanzliche Öle und Walnüsse Omega-3-Fettsäuren-Lieferanten sind. Lediglich Vitamin B12 kann nicht durch rein pflanzliche Nahrungsmittel aufgenommen werden. Nahrungsergänzungsmittel können hier eine Lösung sein, allerdings sollte dies mit einem:einer Arzt:Ärztin abgesprochen werden. Eine intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensmitteln und Nährstoffen und eventuell auch eine professionelle ärztliche Beratung sind wichtig, um sich mit dem eigenen Nährstoffbedarf vertraut zu machen. Wer einmal einen Ernährungsplan hat, muss außerdem noch dafür sorgen, diesen auch wirklich umzusetzen. Und hier sind wir wieder beim Thema: Das Ändern von Gewohnheiten ist manchmal ganz schön schwer und langwierig. In dieser Arbeit erfährst du, wie eine vegane Ernährung ohne Nährstoffmangel funktionieren kann:

Vegan ohne Nährstoffmangel

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Vorteile von veganer Ernährung

Förderung der Gesundheit

Vegane Ernährung muss nicht gesund sein, ist es aber oft. Wer sich nur von Pommes und Sojanuggets ernährt, lebt vermutlich nicht gesünder als jemand, der täglich Fleisch isst. Wer jedoch auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst achtet, wird meist ein positives Körpergefühl erlangen. Ausreichend Gemüse kann Krankheiten vorbeugen und bei körperlicher und Gehirnaktivität förderlich sein. Viele pflanzliche Nahrungsmittel sind reich an Vitaminen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren. Durch den Verzicht auf Fisch und Fleisch verzichtet man auch auf die Aufnahme von Schwermetallen, Antibiotikarückständen und anderen unliebsamen Stoffen, die in einigen Fleisch- und Fischsorten, aber auch in anderen tierischen Produkten zu finden sind. Welchen Einfluss vegane und vegetarische Ernährung auf die Gesundheit haben kann, erfährst du hier:

Der Einfluss veganer und vegetarischer Ernährung auf die Gesundheit

Der Einfluss veganer und vegetarischer Ernährung auf die Gesundheit

29.99 €

Schutz der Umwelt

Die großangelegte Tierhaltung für den Massenkonsum ist in vielerlei Sicht umweltschädlich. So zählt die tierische Landwirtschaft zu den größten Wasserverbrauchern und Treibhausgasproduzenten der Welt. Das Treibhausgas entsteht einerseits durch den Verdauungsprozess der Tiere, andererseits durch die Haltungsformen. Für den Anbau von Nahrung für die Tiere sowie für das Schaffen von Weideflächen werden (Regen-)Wälder abgeholzt und damit nicht nur die Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten zerstört, sondern auch der Klimawandel befeuert. Auch das Meer ist durch die kontinuierliche Überfischung einer starken Belastung ausgesetzt. Wasser, Boden und Luft werden durch übermäßige Tierhaltung aus dem Gleichgewicht gebracht, was für einige Teile der Erde oder sogar die ganze Welt verheerende Konsequenzen haben kann oder bereits hat. Mit einer Umstellung zur veganen Ernährung kannst du somit einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten.

Tierwohl

Ein Punkt, der klar auf der Hand liegt, wenn man die Vorteile von veganer Ernährung betrachtet, ist die Förderung des Tierwohls. Tiere sind fühlende Lebewesen, die in vielen Haltungsformen unter unwürdigsten Bedingungen leben. Sowohl für die Fleisch- und Fischproduktion als auch für die Produktion von Eiern, Milch und anderen tierischen Produkten werden zahlreiche Tiere in nicht artgerechter Weise gehalten und als reine Nutztiere gesehen. Platzmangel, schlechte Ernährung und Stress durch lange Transportwege gehören zum Alltag der Tiere. Durch das Achtgeben auf gute Haltungsformen und Bioqualität können Verbraucher:innen dem entgegensteuern. Allerdings ist gutes Fleisch und Co. teuer und damit nicht für alle jederzeit erschwinglich. In vielen Situationen wie im Restaurant oder beim Kauf von Produkten mit mehr oder weniger versteckten tierischen Inhaltsstoffen hat man außerdem keinen guten Überblick über die Haltungsform. Wenn sich genug Menschen für eine faire Haltung oder gar gegen den Konsum von tierischen Produkten entscheiden, geht die Nachfrage nach Produkten aus Massentierhaltung zurück und wird auf Dauer weniger.

Vegane Ernährung, vegane Lebensweise?

Die Umstellung zur veganen Ernährung geht häufig auch mit anderen Verhaltensänderungen einher. So verzichten die meisten Veganer:innen nicht nur beim Essen, sondern auch darüber hinaus auf tierische Produkte und kaufen beispielsweise keine Lederschuhe, pelzbesetzte Kleidung oder Honigwachskerzen. Zudem wird auf tierversuchsfreie Kosmetik, Waschmittel und andere Alltagsprodukte zurückgegriffen. Wie die vegane Ernährung die Lebensweise beeinflussen kann, wird in dieser Arbeit beleuchtet:

Veganismus als Lebensstil. Wie vegane Ernährung die gesamte Lebensweise beeinflusst

Veganismus als Lebensstil. Wie vegane Ernährung die gesamte Lebensweise beeinflusst

36.99 €

Die Entscheidung für oder gegen eine vegane Ernährung ist persönlich und sollte nicht von anderen Personen für dich entschieden werden. Es ist ein höchst emotionales Thema, das sowohl von Fleischesser:innen als auch von Veganer:innen teilweise hitzig diskutiert wird. Ein offener und respektvoller Dialog ist zielführender als sich gegenseitig niederzumachen und schlechtzureden. Die Gegenseite zu verstehen und zu akzeptieren ist nicht immer leicht, doch zuhören hilft. Und wer der veganen Ernährung noch skeptisch gegenübersteht, kann sie im Rahmen des Veganuary für einen begrenzten Zeitraum probieren und sich dann ein persönliches Urteil bilden.

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