Die Philosophie als eine der umfangreichsten Wissenschaften beschäftigt sich mit zahlreichen Fragen in unzähligen Themenbereichen. Vom Metaphysischen bis zur praktischen, im Alltag angewandten Philosophie, bieten sich spannende Möglichkeiten für Film und Fernsehen. Im folgenden Artikel haben wir euch 10 tiefgründige Filme und Serien zusammengestellt, welche sich (direkt oder indirekt) mit fundamentalen philosophischen Fragen beschäftigen.
Filme
Kartesisch/Cartesianismus
Als „kartesisch“ oder auch „Cartesianismus“ beschreibt man in der Philosophie vorwiegend die erkenntnistheoretische Auffassung, dass unsere menschliche Erkenntnis im Allgemeinen nur auf unbezweifelbaren Einsichten gegründet sein sollte. In dieser nach René Descartes benannten Position gilt es jegliches eigenes Wissen zu hinterfragen, um von dem Kern der Selbstgewissheit heraus unbezweifelbare Einsichten zu erlangen.
Die Truman Show (1998)
Jim Carrey spielt in diesem Film die Hauptrolle des „Truman Burbank“, welcher ein ganz normales Leben zu führen scheint, bis sich die Welt um ihn herum nach und nach als eine inszenierte Show mit ihm als Hauptdarsteller herausstellt.
Philosophisch betrachtet ist hier besonders die kartesische Frage nach der Wahrheit und der menschlichen Perzeption unserer Realität zentral. Selbst Platons Höhlengleichnis lässt sich in diesen Kontext hineininterpretieren.
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Wie real ist die Realität? Konstruktion von Wirklichkeit am Beispiel von "Die Truman Show"
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Inception (2010)
Dieser von Christopher Nolan geschaffene Science-Fiction-Actionthriller illustriert eine komplexe Geschichte von ineinander verschachtelten Träumen. Mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, wurde dieser Streifen mit 4 Oscars ausgezeichnet.
Traumwelten in Traumwelten – Die Realität verschwimmt in den diversen Schichten der Illusionen und somit stellen sich auch hier die großen philosophischen Fragen nach der Wahrheit und wie wir diese auffassen. Ist etwas real, nur, weil wir es erleben? Oder anders herum: Wieso sollte etwas nicht real sein, wenn wir es z.B. sehen und spüren können?
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Christopher Nolans "Inception". Von Freud über Descartes zu Nozick
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Matrix (1999 – 2003)
Die Trilogie der Matrix zeigt eine Welt, die vollständig von einem Computer geschaffen wird. Alles um den Protagonisten und Hacker Neo herum stellt sich als Simulation heraus und es beginnt ein Kampf um die menschliche Freiheit und gegen den künstlich geschaffenen Determinismus.
Diese Filmklassiker rufen Descartes böswilligen Täuscher als hochintelligente Maschine ins Leben. Die Vorstellung eines höheren Wesens, welches uns absichtlich nicht an der Realität teilhaben lässt und uns eine Welt vorspielt, die nicht physisch existiert, lässt uns zu Descartes bekanntem Schluss kommen, um uns in diesem Gedanken nicht selbst zu verlieren:
„Cogito ergo sum.“ – Ich denke, also bin ich.
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Unsere Buchempfehlungen zum Thema:
Die Matrix. Eine Filmanalyse
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Die Konstruktion der Wirklichkeit am Beispiel des Films 'The Matrix'
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KI/Transhumanismus
Ein an Aktualität kaum zu übertreffendes Thema in der Philosophie ist natürlich die Frage nach ethischen Grundsätzen künstlicher Intelligenzen. Häufig damit einhergehend findet man die Denkrichtung des Transhumanismus, welche darauf abzielt den Menschen über seine natürlichen und biologischen Grenzen hinaus durch technologische Mittel zu erweitern.
Der bessere Mensch? Eine kritische Auseinandersetzung mit transhumanistischen Positionen
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Transcendence (2014)
Der geniale Wissenschaftler Will Caster (Johnny Depp) ist ein Experte auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Nach einem Anschlag, der gegen ihn aufgrund seiner Arbeit verübt wird, schafft es seine Frau, Wills Geist und Emotionen mit einem Computer zu verbinden. Die ungeahnten Möglichkeiten, die sich dem Wissenschaftler nun bieten, bringe zahlreiche Gefahren mit sich.
Der Übergang des Menschen zur Maschine – ab wann ist man eine Maschine und wie lange bleibt man menschlich? Macht uns unsere Sterblichkeit vielleicht sogar als Menschen aus? Zu Zeiten technischer Erweiterungen des Menschen selbst, wirft Transcendence hoch relevante ethische und praktische Fragen im Umgang mit dem Transhumanismus auf.
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Ex Machina (2014)
Ein junger Programmierer arbeitet mit einem erfolgreichen Unternehmer zusammen, der es geschafft hat, die erste „wahre“ künstliche Intelligenz zu kreieren. Der junge Protagonist Caleb erkennt in dem Roboter jedoch deutlich mehr als nur eine Maschine und unerwünschte Gefühle beginnen in ihm zu wachsen.
Ist es möglich, Menschlichkeit in einer Maschine zu erkennen? Neben den Anspielungen des Tests auf den bekannten Turing Test, welcher die Intelligenz einer Maschine feststellen kann, stehen hier besonders die Grenzen der menschlichen Liebe und des Bewusstseins im Vordergrund.
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Glück und Freiheit
Die Fragen nach Glück und Freiheit beschäftigten den Menschen seit Anbeginn der Zeit. Die folgenden Filme greifen diese Themen teils unscheinbar auf und ermöglichen mit ihren Darstellungen neue Perspektiven auf die Bedeutungen dieser Konzepte.
Dead Poets Society (1989)
An einem strikt geordneten Eliteinternat beginnt der neue Lehrer John Keating (Robin Williams) zu unterrichten. Entgegen seinen Kollegen strebt er danach, seinen Schülern das freie Denken und die Liebe zu Literatur ans Herz zu legen. Der schnell gewonnenen Beliebtheit der Schüler steht schon bald die Skepsis der Lehrer und Eltern entgegen.
Das Drama des „Clubs der toten Dichter“ beschreibt das Streben nach Freiheit und das kritische Denken. Mit den Werten und Idealen des Romantizismus im Vordergrund zeigt uns dieser Film den menschlichen Drang zum Schönen und Guten des Lebens.
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Der kleine Prinz (2015)
Ein kleines Mädchen, welches ihr Leben streng nach ihrer Mutter, die sie auf das Erwachsensein vorbereiten möchte, organisiert, lernt einen Piloten kennen, der sie in die Welt des Kleinen Prinzen einführt.
Ein schöner „feelgood“ -Film, der uns daran erinnert, wie wichtig Fantasie und Freiheit in einem glücklichen Leben sind. Hinter dieser schönen Kulisse lässt sich jedoch auch hier ein philosophisch komplexer und kritischer Kern erkennen. In seinem Werk von 1943 (auf welchem der Film basiert) intendiert Antoine de Saint-Exupéry auf den drohenden und teils bestehenden Werteverfall unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen.
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Die Darstellung wahrer Freundschaft in "Der Kleine Prinz". Versuch eines Freundschaftsmodells nach Antoine de Saint-Exupéry
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Little Miss Sunshine (2006)
Mit zwei Oscars wurde diese schöne Geschichte der siebenjährigen Olive ausgezeichnet: Sie ist so begeistert von Schönheitswettbewerben, dass sie selbst an der Wahl zur „Little Miss Sunshine“ teilnehmen möchte. Humorvoll erzählt dieser Film von den Träumen eines Kindes und ihrer problematischen Familie.
Als eine weitere, „philosophisch einfache Kost“ in dieser Liste, birgt Little Miss Sunshine neben teils nihilistischen Familienmitgliedern und vollkommen gemischten Ansichten auf die Welt, das fundamentale menschliche Streben nach Glück in sich. Diese kunterbunte Mischung zeigt uns neben familiären Fragen nach Toleranz und Fürsorge auch grundsätzliche Prinzipien der Gerechtigkeit, welchen Olive sich auf ihrer Reise stellen muss.
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Serien
Black Mirror (2011 – 2023)
Black Mirror zeigt uns eine Reihe von (meist voneinander unabhängigen) Folgen, welche häufig dystopisch zukünftige Entwicklungen darstellen. In diesen Hightech-Welten werden aktuelle technische Innovationen mit dunklen Instinkten der Menschheit gepaart.
Inhaltlich zielen viele Folgen der Serie auf diverse philosophische Fragen, wie zum Beispiel: Freiheit, Menschlichkeit, Transhumanismus und ethische Probleme technischer Entwicklungen ab. Indem häufig ein Worst-Case-Szenario dieser Themen dargestellt wird, regt Black Mirror einen nach jeder Folge zum Nachdenken über aktuelle Entwicklungen an.
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Dystopian Aspects in the TV-Series Black Mirror
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Neon Genesis Evangelion (1995 – 1996)
Diese bedeutende Anime-Produktion handelt vom Kampf in einem dystopischen Tokyo gegen als „Engel“ bezeichnete Wesen. Zur Verteidigung der Menschheit steuern spezifisch auserwählte Teenager sogenannte „Evangelion-Einheiten“ – gigantische Roboter, die von einer Organisation gezielt genutzt werden. Nach und nach erfahren wir, welchen Belastungen die Hauptrollen unterliegen und in welche psychischen Dilemmata sie sich unweigerlich begeben müssen.
Hierbei handelt es sich nicht um eine simple Actionserie. Der Schein trügt, denn neben dem kontroversen Ende der Serie, beschäftigt sie sich mit grundsätzlichen philosophischen Fragen. Neben Themen der Individualität, der Freiheit und der Verantwortung spielt der Regisseur Hideaki Anno direkt im Inhalt der Serie auf philosophische Werke an. So lässt sich beispielsweise Episode 16 als „Die Krankheit zum Tode“ (wie Kierkegaards bekanntes Werk) übersetzen und eine Organisation, welche gegen die Protagonisten agieren, nennt sich WILLE (als Anspielung auf Schopenhauers Willensbegriff).
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