Zum Warenkorb
Zum Warenkorb
Willkommen bei GRINspiration, dem Online-Magazin für Studierende! Bei uns findest du alles, was du in der Uni nicht lernst: Tipps und Tricks zum Schreiben und Formatieren einer Hausarbeit, Lernhilfen und Kurzzusammenfassungen zu Themen, die dir im Studium immer wieder begegnen werden.
Du befindest Dich hier: Magazin Die Vor- und Nachteile von Homeoffice
Alle Artikel
5. Oktober 2022 • Lesedauer: 5 min

Die Vor- und Nachteile von Homeoffice

Ein Werkstudierendenjob, bei dem du im Homeoffice arbeiten kannst, birgt einige Freiheiten, aber auch potentielle Probleme. Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Vorteile des Homeoffice: Ruhe, höhere Produktivität, kein Pendeln
  • Nachteile des Homeoffice: Privatleben und Arbeit werden vermischt, Isolation

Arbeiten im Homeoffice – was sagt die Studienlage? 

Mobile Arbeit, Telearbeit, Heimarbeit oder Homeoffice – diese Begriffe schwirren seit zwei Jahren immer wieder durch die Medien und beschäftigen die Forschung. In vielen Unternehmen war Homeoffice lange kein Thema, auch wenn sich bereits 2018 jede:r fünfte Deutsche vorstellen konnte, von zu Hause zu arbeiten. Die Erlaubnis hierfür wurde oft nicht gegeben, selbst wenn die Tätigkeit homeofficetauglich war. Durch die Coronapandemie hat sich das Blatt jedoch gewendet: Fast ein Viertel der Erwerbstätigen arbeitete 2021 laut Statistischem Bundesamt zumindest gelegentlich von zu Hause aus. Zehn Prozent waren sogar jeden Werktag im Homeoffice. Wie viel Homeoffice möglich und gewünscht ist, hängt aber auch stark von der Branche ab, in der man arbeitet. 

Wie es nach Corona weitergehen wird, ist bislang unklar. Laut einer Studie von 2021 berichten 77 Prozent der Arbeitnehmenden, die im Homeoffice arbeiten, von positiven Erfahrungen und fast die Hälfte der Befragten möchte auch in Zukunft gerne von zu Hause aus arbeiten. Das Institut der deutschen Wirtschaft befürchtet Konflikte, falls Arbeitgebende ihr Homeofficeangebot künftig einschränken möchten. Der Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung sieht jedoch vor, dass Arbeitgebende dem Wunsch nach Homeoffice in Zukunft nur dann widersprechen können, wenn ihm betriebliche Belange entgegenstehen.

Das Vorurteil, dass im Homeoffice nur entspannt wird, konnte in der Pandemie übrigens nicht bestätigt werden. Nur 13% der Betriebe gaben eine Verschlechterung der Produktivität aufgrund des Homeoffice-Angebots an und auch die Arbeitnehmende schätzen ihre Leistungsfähigkeit hoch ein. Damit das weiterhin so bleibt, braucht es aber laut Expert:innen gerade bei der Gestaltung von flexiblen Arbeitszeiten klare Regeln. Zeitliche Obergrenzen, eine übersichtliche Arbeitszeiterfassung, realistische Vorgaben für das Arbeitspensum, genug Personal und feste Vertretungsregeln sind für eine langfristig positive Arbeit im Homeoffice unverzichtbar. 

Die Vorteile von Homeoffice 

Das Arbeiten zu Hause bietet dir einige Freiheiten. Du bist an einem vertrauten Ort und hast – sofern gerade keine WG-Party stattfindet – deine Ruhe. Insbesondere Großraumbüros können zuweilen sehr stressig werden, wenn Mitarbeitende neben dir telefonieren oder Themen besprechen, die dich nicht betreffen. Zu Hause hast du dagegen meist die Möglichkeit, die Tür zu schließen und in Stille oder mit der Musik deiner Wahl zu arbeiten. Auch kleine Störungen, die dich aus dem Workflow bringen, werden im Homeoffice unwahrscheinlicher. Viele empfinden ihre Arbeit im Homeoffice daher als produktiver, effizienter und effektiver als im Büro.

Ein weiterer Vorteil von Homeoffice ist die Zeitersparnis, die du durch den Wegfall des Arbeitsweges hast. Du musst dich nicht zur Rush Hour in überfüllte Bahnen zwängen oder im Stau stehen, sondern kannst frisch in den Arbeitstag starten und danach den Laptop zuklappen und direkt entspannen. Viele Unternehmen bieten mittlerweile zudem flexible Arbeitszeiten an, sodass du abgesehen von bestimmten Kernarbeitszeiten beliebig früh bzw. spät anfangen und aufhören kannst. Die freie – und damit auch womöglich unkonventionelle – Zeiteinteilung bietet sich besonders an, wenn du vor, nach oder während deines Arbeitstages in die Uni musst. Aber auch für deine Freizeitgestaltung kann die freie Einteilung ein schöner Bonus sein. Behalte aber unbedingt im Auge, wie viel du arbeitest, damit sich nicht zu viele Über- oder Unterstunden ansammeln 

Die Nachteile von Homeoffice 

Extrem flexible Arbeitszeiten gehen laut einer Studie allerdings häufig zulasten der Beschäftigten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitnehmende abends nach dem Homeoffice nicht abschalten können, liegt demnach bei 45 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie bei Beschäftigten, die nie zu Hause arbeiten. Es ist daher wichtig, Freizeit und Arbeit klar zu trennen. Das gilt sowohl für den Kopf als auch für deinen Arbeitsplatz, der beim Homeoffice gleichzeitig auch der Platz ist, an dem du deine freie Zeit verbringst. Räume nach der Arbeit alle Arbeitsmaterialien aus deinem Blickfeld und lasse auf keinen Fall Arbeitsmails oder -chats auf dein privates Smartphone laufen. Abstand ist hier das Schlüsselwort, um dein Privatleben und deine Zufriedenheit zu schützen. 

In einigen Befragungen hat sich herauskristallisiert, dass die Kommunikation und der Teamzusammenhalt innerhalb des Unternehmens durch das Homeoffice leiden. Videokonferenzen, Chats und Mails reichen nicht immer aus, um ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Viele Beschäftigte fühlen sich isoliert oder sogar einsam, da der direkte Kontakt zu den Mitarbeitenden wegfällt. Ein Meeting, bei dem das nächste Projekt besprochen wird, kann eben keine gemeinsame Mittagspause oder kleine Kaffeeplauschs ersetzen. Falls manche Mitarbeitenden im Büro und manche im Homeoffice sind, kann es außerdem passieren, dass sich die „Daheimgebliebenen“ ausgeschlossen fühlen. Regelmäßige Teamevents können helfen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. 

Unsere Buchempfehlungen zum Thema:

Digitale Transformation der Arbeitswelt. Auswirkungen von Homeoffice auf Führung und Unternehmenskultur

Digitale Transformation der Arbeitswelt. Auswirkungen von Homeoffice auf Führung und Unternehmenskultur

19.99 €

Der Einfluss von Homeoffice auf die Motivation von Arbeitnehmern

Der Einfluss von Homeoffice auf die Motivation von Arbeitnehmern

39.99 €

Produktivität im Homeoffice. Methoden des Selbst-, Ziel- und Zeitmanagements

Produktivität im Homeoffice. Methoden des Selbst-, Ziel- und Zeitmanagements

13.99 €

Die eigenen Bedürfnisse beachten 

Wenn du die Möglichkeit hast, mal im Büro und mal von zu Hause aus zu arbeiten, kannst du dich glücklich schätzen, denn diese Variante gibt dir die größtmögliche Flexibilität: Du kannst zu Hause bleiben, wenn dir der Weg zu lang ist oder du deine Ruhe brauchst oder aber ins Büro fahren, wenn du Lust auf direkte zwischenmenschliche Kontakte hast. Aber auch, wenn du diese Auswahlmöglichkeit nicht hast, musst du den Kopf nicht in den Sand stecken. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und es kommt auf deine eigenen Bedürfnisse an. Studienergebnisse sind ein guter Indikator für Trends und Entwicklungen, müssen aber nicht immer deiner eigenen Empfindung entsprechen. Was für manche funktioniert, muss für andere noch lange nicht funktionieren – und umgekehrt. 

Dir gefällt unser Magazin? Dann melde dich jetzt zu unserem GRIN-Newsletter an!