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Schiff, das von Kraken attackiert wird
3. April 2024 • Lesedauer: 5 min

Lovecrafts „Der Ruf des Cthulhu“ verstehen in 5 Minuten

Was steckt hinter dem bekannten Cthulhu-Mythos und wird er seinem Ruf gerecht? Taucht ein in die Welt von Lovecraft und erfahrt Inhalt und Hintergrund der Kurzgeschichte.

Was dich erwartet

Das Wichtigste vorweg:

  • Dies ist die einzige Geschichte des Autors, in der einer der Großen Alten tatsächlich auftritt
  • Lovecraft fand die Geschichte eher mittelmäßig
  • Der Cthulhu-Mythos lebte nach dem Tod des Autors weiter

Für mehr Informationen zum Autor und seinem Leben lies gerne unseren Artikel über „Die namenlose Stadt“, der als Einführung in die Thematik dient.

Zusammenfassung der Kurzgeschichte

Die Kurzgeschichte besteht aus 3 Teilen. In der folgenden Zusammenfassung wird die erzählende Person nicht gegendert, obwohl weder Name noch Geschlecht bekannt sind. Man kann davon ausgehen, dass die erzählende Person männlich ist.

Teil 1 „Der Schrecken im Lehm“

Der Großonkel des Erzählers, George Gammell Angell, ist sehr plötzlich unter mysteriösen Umständen gestorben. Er war ein Professor für semitische Sprachen. Als einziger Erbe des Professors findet der Erzähler etwas Seltsames in den persönlichen Sachen seines verstorbenen Großonkels: ein Relief aus Ton mit schrecklichen, fremdartigen Bildern, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen, und ein Manuskript mit dem Titel „Der Kult des Cthulhu“. Das Relief zeigt unbekannte Hieroglyphen und eine entsetzliche menschenähnliche Gestalt mit Fangarmen am Kopf, kleinen Flügeln, die der Erzähler als abstoßend und scheußlich beschreibt. Das Relief ist modern, geschaffen vom Künstler Henry Anthony Wilcox aus den furchtbaren Visionen seiner Träume. Er träumte von grünem Schleim, riesigen zyklopischen Städten, Monolithen und den fremden Ausdrücken „Cthulhu fhtagn“ und „R’lyeh“. Für ein paar Wochen ging es ihm gar nicht gut und die Aufzeichnungen des Professors beschreiben Zustände des Wahnsinns. Der Erzähler ist fasziniert und forscht ein bisschen nach. Der Professor hat wohl mehrere ähnliche Fälle auf der ganzen Welt gefunden, z.B. schreckliche Träume der gleichen Art, Künstler fertigten ähnliche Zeichnungen an oder Menschen erlebten panische Zustände. Viele sprachen von einer riesigen Gestalt; der Erzähler kombiniert, dass es sich wohl um die grauenvolle Figur auf dem Relief handeln könnte.

Teil 2 „Der Bericht des Inspektors Legrasse“

Die Aufzeichnungen erzählen, dass Inspektor Legrasse die Archäologische Gesellschaft vor 17 Jahren bat, ihm bei der Aufklärung einer kleinen Götzenstatue zu helfen, die er einem brutalen, ihm unbekannten Kult abgenommen hatte. Laut dem Professor, der Teil der Gesellschaft war, ähnelte die Statue der Gestalt auf dem Relief. Jedoch besaß keines von beiden irgendeine Zugehörigkeit zu einer bekannten Zivilisation. Die Statue war außerdem aus einem unbekannten grünlich-schwarzen Stein mit goldfarbenen Einschlüssen gefertigt. Die Archäologen konnten dem Inspektor nicht weiterhelfen.

Es stellte sich jedoch heraus, dass einer der Archäologen vorher schon einmal auf diesen Kult gestoßen sei, nämlich in Grönland. Die Begegnung des Inspektors mit dem Kult ein Jahr zuvor in New Orleans ergab, dass der Kult auf der ganzen Welt verstreut sein soll und im Geheimen Cthulhu verehrt, einen Gott der Großen Alten, die lange Zeit vor uns auf der Erde waren. Cthulhu soll in einer versunkenen Stadt schlafen und träumen und auf die Wiedererweckung durch Priester warten. Die Kultisten singen: „Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn“, was so viel bedeutet wie: „In seinem Haus in R’lyeh wartet träumend der tote Cthulhu“. Dieser Gesang wurde auch in Grönland aufgezeichnet. Die beobachteten Kult-Praktiken sind Orgien, Menschenopfer und hysterische Tänze.

Legrasse bekam mehr Informationen über den Kult und die Großen Alten von einem alten Mann namens Castro, der erzählte, dass die Großen Alten einst vor Äonen die Erde beherrscht haben sollen und in riesigen zyklopisch-großen Städten gewohnt hätten, die nun im Pazifik liegen. Die Großen Alten seien tot, aber warteten darauf, dass die Sterne wieder richtig stünden, um wiedererweckt werden zu können. Der Alte erzählte außerdem, dass die Großen Alten keine materielle Gestalt hätten, nicht wirklich sterben könnten und telepathisch untereinander und mit anderen kommunizieren könnten. Sie könnten außerdem die Träume von dafür empfänglichen Menschen manipulieren. Die Großen Alten warteten darauf, dass die Menschheit ihnen wieder ähneln solle; nämlich ohne moralische Hemmungen oder Gesetze, frei, wild und ekstatisch. Erst dann würden sie auferstehen. Castro zitiert außerdem einen Vers aus dem Necronomicon des Poeten Abdul Alhazred: „Es ist nicht tot, was ewig liegt, und in fremder Zeit wird selbst der Tod besiegt“, und erzählt, dass dieser wohl auf die Großen Alten hindeutet. Der Erzähler versucht nun alle diese Informationen, die er in dem Manuskript findet, zusammenzusetzen und besucht den Künstler Wilcox, der das Relief angefertigt hatte, um zu überprüfen, ob dieser die Wahrheit sagte und nicht nur irgendwelche Gerüchte aufgeschnappt und diese übertrieben hätte. Und tatsächlich, der Erzähler hält Wilcox‘ Erzählungen für authentisch. Das befeuert die Faszination des Erzählers für den Kult noch mehr.

Teil 3: Der Schrecken aus dem Meer

Er stößt auf einen Zeitungsartikel, der von einem brutalen und mysteriösen Zwischenfall auf See berichtet, der klare Verbindungen zum Cthulhu-Kult aufweist. Ihm fallen Verkettungen von Ereignissen auf; Stürme, Träume, Erdbeben, Wahnsinn im gleichen Zeitraum, die jedoch alle zur selben Zeit aufhörten. Auf der Suche nach Antworten, besucht er den einzigen Überlebenden, einen Mann namens Johansen, in Oslo, Norwegen. Als er dort ankommt, stellt sich jedoch heraus, dass dieser kürzlich unter seltsamen Umständen verstorben ist. Er hinterließ aber ein Tagebuch, das von den Ereignissen auf See erzählt, welches dem Erzähler überlassen wird. Es erzählt von einer Steinsäule, die aus dem Meer ragte und die umgeben war von grünlichen uralten Mauern, die geometrisch keinen Sinn ergaben. Bei der Untersuchung des Gebildes offenbarte sich ein Tor, hinter dem undurchdringliche, lebendige Dunkelheit war, unerträglicher Gestank entstieg der Öffnung und von tief im Inneren bewegte sich etwas Riesiges auf die Matrosen zu. Das schleimige, schwammige Wesen, das erschien, tötete drei Matrosen, nur zwei schafften es zum Boot und Johansen überlebte als einziger.

 

Nachdem der Erzähler die Aufzeichnungen gelesen hat, setzt er diese mit den Bruchstücken zusammen, die er selbst schon in Erfahrung gebracht hatte. Er kombiniert, dass es Cthulhu war, der aus der Säule im Meer auferstanden ist und, dass in diesem Zeitraum, als die Stadt aufgetaucht und Cthulhu erwacht ist, die seltsamen Ereignisse, die Träume, Erdbeben usw. auf der ganzen Welt ausgelöst wurden. Diese hörten schlagartig auf, als sich Cthulhu wieder in die Stadt zurückzog, vermutet der Erzähler. Die genauen Gründe für den Rückzug sind unklar. Der Erzähler befürchtet außerdem, voller Bedauern und Schrecken, dass er vermutlich nicht mehr lange zu leben hat, da er zu viel erfahren hat. Er betet, dass niemand jemals die Aufzeichnungen liest, die er hinterlassen wird.

Hintergründe und Fun Facts

  • Die Kurzgeschichte wurde 1926 geschrieben, aber Kerne der Geschichte sind wohl einem Traum Lovecrafts im Jahr 1920 entsprungen. In der Geschichte spielen Träume auch eine große Rolle, da Cthulhu in seiner Stadt R’lyeh träumt und Träume manipuliert.
  • Lovecrafts rassistische Weltsicht wird besonders in dieser Geschichte deutlich. Es ist offensichtlich, wie wenig er von nicht-weißen, nicht-westlichen Menschen hielt. Er stellt diese als minderwertig und moralisch verwerflich dar.
  • Auf „Der Ruf des Cthulhu“ baut der Cthulhu-Mythos auf, der seinen Namen erst nach dem Tod Lovecrafts bekam. Nach dessen Tod lebte der Mythos weiter, z.B. wurden weitere Götter hinzugefügt und der Mythos wurde Gegenstand der Pop-Kultur, Filmen und Tabletop-Games.
  • Die Geschichte ist eine Überarbeitung der Kurzgeschichte „Dagon“ aus dem Jahre 1917.
  • Der Name „Cthulhu“ ist für viele schwer auszusprechen. Laut Lovecraft stammt dieser von nicht-menschlichen Wesen ohne menschliche Sprechorgane, daher können Menschen den Namen nur nachahmen, aber nie perfekt aussprechen. Der Name könnte in etwa so klingen: „Khlûl‘-hloo“, wobei die erste Silbe sehr guttural und schwer ausgesprochen werden soll. Das û soll wie das u in „Hund“ klingen.

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Quellen:

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