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10. Juli 2024 • Lesedauer: 2 min

H.P. Lovecrafts kosmischer Schrecken „Die Farbe aus dem All“

Wieso können Brunnen gefährlich sein und was hat eine außerirdische Farbe damit zu tun? Hintergründe und mehr zum „Grauen aus dem All“ erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Die Farbe hat eine negative Wirkung auf die Psyche von Menschen.
  • Lovecraft hat bei der ersten Veröffentlichung nur 25 Dollar für die Geschichte bekommen.
  • Der Stausee, um den es geht, wurde wohl von tatsächlichen Projekten inspiriert.

Inhalt der Kurzgeschichte

Wie für Lovecraft typisch, wird die Geschichte von einem unbenannten Erzähler (man kann zeitbedingt annehmen, dass dieser als männlich gedacht ist) berichtet und handelt von mysteriösen Ereignissen. Der Erzähler ist geschäftlich unterwegs. Ein Stausee soll gebaut und das Gebiet ausgekundschaftet und vermessen werden. Dabei stolpert er über einen düsteren toten Fleck Erde im Gebiet des zukünftigen Stausees, um den sich Gerüchte ranken. Um mehr herauszufinden, sucht er Ammi auf, einen alten Mann, der vor vielen Jahren Zeuge der mysteriösen Ereignisse war, die mit dem toten Fleck zusammenhängen. Ammi erzählt ihm also seine Geschichte.

Ein Meteorit schlug vor etwa 50 Jahren in dem Gebiet ein, wo der Stausee jetzt gebaut werden soll. Der Stein wurde im Labor untersucht und schien, laut den Wissenschaftlern, fremden Naturgesetzen zu folgen und in einer eigenartigen, unbeschreibbaren Farbe zu leuchten. Ein paar Tage später schlugen Blitze in den Stein ein und er war nicht mehr auffindbar. Danach schien sich die Gegend um den Meteoriteneinschlag zu verändern. Die Pflanzen wuchsen zuerst üppig, aber wurden dann krank und ungenießbar und die Tiere mutierten unnatürlich. Nach und nach starb alles in der Gegend und hinterließ einen grauen toten Fleck Erde: die verfluchte Heide.

Aber das war noch nicht alles. Der Meteorit hatte auch Auswirkungen auf die Menschen. Die Familie von Nahum Gardner, auf dessen Grundstück der Meteorit einschlug, wurde wahnsinnig und Nahums zwei Söhne verschwanden und waren unauffindbar. Ammi stattete den Gardners noch einen letzten Besuch ab, der jedoch grauenvoll endete. Es kam dazu, dass er Nahums Frau töten musste, da sie komplett den Verstand verloren hatte und auf dem Dachboden vor sich hinvegetierte. Er erlöste dann auch Nahum von seinem Leid, der sich sterbend in etwas Tierartiges zu verwandeln schien. Der schon sterbende Nahum warnte ihn noch vor der seltsamen Farbe aus dem All, die der Meteorit auf die Erde gebracht haben soll und die an allem schuld gewesen sei. Außerdem fürchtete er sich sehr vor dem Brunnen im Garten. Die zwei Söhne waren immer noch verschollen. Ammi kam nach diesen schrecklichen Entwicklungen am nächsten Tag mit Polizisten und Ärzten zum Hof zurück, um die Vorfälle zu untersuchen. Im Brunnen fanden sie die Leichen der zwei verschwundenen Söhne.
Den ganzen Tag untersuchten sie den Brunnen und den Hof, um irgendwie eine Erklärung für das Vorgefallene zu finden. Als es Abend wurde, fiel ihnen auf, dass der Hof von einem seltsamen Leuchten erhellt war, in der seltsamen Farbe des Meteoriten. Die Männer flohen voller Angst vor der Farbe, die plötzlich aus dem Brunnen in Richtung All schoss, ihnen ein kaleidoskopisches Farbspektakel lieferte und den Hof zerstörte. Nur Ammi sah noch, wie ein wenig der Farbe zurück in den Brunnen fiel. Seitdem meidet er den Hof und die Gegend und warnt andere davor. Der tote Fleck Erde der verfluchten Heide soll sich noch immer langsam ausdehnen und Menschen und Tiere nervös und wahnsinnig machen. Der Erzähler, dem Ammi die Geschichte nun erzählt hat, ist froh, dass dieses Gebiet bald unter Wasser stehen würde und niemand mehr zu Schaden kommen kann. Er nimmt die Beine in die Hand und kehrt nie wieder in die Gegend zurück.

Hintergründe

  • Die Kurzgeschichte wurde 1927 veröffentlicht in Amazing Stories, dem ersten Science-Fiction-Magazin, das erst 1926 gegründet wurde. Der Herausgeber Hugo Gernsback hat Lovecraft damals wohl nur 25 Dollar für die Geschichte gezahlt, worüber Lovecraft sehr erbost war und nie wieder etwas von Gernsback veröffentlichen ließ.
  • Die Farbe ist ein extraterrestrisches Lebewesen aus dem All. Lovecraft wollte damit etwas gänzlich Unmenschliches erschaffen im Gegensatz zu anderen eher menschenähnlichen Alien-Darstellungen aus der Zeit. Der Meteorit kommt aus einer völlig anderen Ecke des Universums und soll daher auch einer ganz anderen nicht-menschlichen Logik folgen.
  • „Die Farbe aus dem All“ ist die erste Geschichte von Lovecraft, die Science-Fiction und Horror vereinigt, was zu seinem Markenzeichen werden soll. Mit der Geschichte „Der Ruf des Cthulhu“, die ein Jahr früher erschien, legte er aber schon Grundsteine dafür.
  • Der Stausee in der Geschichte ist wohl der Scituate-Stausee, der 1926 gebaut wurde. Möglich ist aber auch der Quabbin-Stausee, der erst 1936 fertiggesellt wurde, aber genau in der Gegend liegt, in der die Geschichte spielt, nämlich im zentralen Massachusetts.
    Es ist nicht bekannt, ob der Stausee in der Geschichte die Farbe wirklich unschädlich gemacht hat oder ihr vielleicht doch die Möglichkeit gab, sich über das Wasser noch effektiver auszubreiten. Das wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Quellen:

  • P. Lovecraft Wiki: Die Farbe aus dem All
  • https://lovecraft.fandom.com/de/wiki/Die_Farbe_aus_dem_All
  • “A Subtler Magick: The Writings and Philosophy of H.P. Lovecraft”. S.T.Joshi. 1996.
  • “The Call of Cthulhu and Other Weird Stories”. P. Lovecraft, Ed. S.T. Joshi.
  • “Die Farbe aus dem All”. P. Lovecraft. 1927.

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