Viele Muslime*innen fragen: Darf ich Fleisch aus dem Supermarkt kaufen? Darf ich bei McDonalds usw. essen? Mein christlicher Freund hat mich eingeladen. Darf ich dort Fleisch essen? Dieses Buch liefert eine islamwissenschaftliche Grundlage zur Beantwortung dieser oder ähnlichen Fragen und ist daher für das Zusammenleben der Muslim*innen mit Nicht-Muslim*innen in der heutigen Gesellschaft relevant.
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Es ist bekannt, dass das islamische Recht, die islamische Ethik und Mystik bezüglich des Themas „kein bisschen verbotenes Essen“ sehr gerne die Goldwaage anwenden. Der Koran berichtet, dass die Geschöpfe für den Menschen erschaffen wurden und nur die Unreinen verboten sind. Darunter zählt er explizit Ass bzw. verendete Tiere, ausgeflossenes Blut, Schweinefleisch und Tiere, die für Götzen geopfert wurde. Jedoch konstatiert der Koran gleicherweise explizit, dass das Essen der Ahl al-Kitab (Schriftbesitzer) für die Muslime erlaubt ist. Wie ist das Verhältnis zwischen den beiden Aussagen zu verstehen? Wie lassen sich die beiden Feststellungen miteinander vereinen? Im Übrigen, welche Geltung bekommen die Schlachtbedingungen bzw. Schlachtriten, die in den klassisch-islamischen Rechtsschulen recht unterschiedlich zum Teil sogar widersprüchlich ausfallen, hinsichtlich des Essens bzw. des Schlachttieres der Ahl al-Kitab (Schriftbesitzer)? Kurz, welche Haltung wird das islamische Recht einnehmen müssen, das den Anspruch erhebt, das Leben weitläufig zu regeln?
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- EINLEITUNG
- Thema und Rahmen
- Relevanz
- Ziele
- Ausführung
- AHL AL-KITĀB UND DAS SCHLACHTEN
- Der Begriff,,Ahl al-Kitāb“ im islamischen Recht
- Ahl al-Kitāb: Ein nachislamischer Begriff
- Ahl al-Kitāb: Ein vorislamischer Begriff
- Ahl al-Kitāb: Der Weg zum Rechtsbegriff
- Ahl al-Kitāb: Die begrifflichen Grenzen
- Religiöse Denkstruktur
- Ethnische Denkstruktur
- Abblockende Denkstruktur
- Gesellschaftliche Denkstruktur
- Das Schlachten im islamischen Recht
- Das Schlachten und die Schlachtformen
- Die förmliche Schlachtung
- Dabh
- Nahr
- Die formlose Schlachtung
- Das Schlachtinstrument
- Während des Schlachtvorgangs: Die Tasmiya
- Die modernen Schlachtverfahren
- Betäubung der Tiere
- Mechanische Betäubung:
- Elektrische Betäubung:
- Betäubung mit Gas:
- Tötung der Tiere durch Entblutung
- Das Schlachttier der Ahl al-Kitāb
- DIE NORMATIVEN HEILIGEN TEXTE (pl. Nuṣūs)
- Koran
- Hadīt
- DIE VIER SUNNITISCHEN RECHTSSCHULEN
- Die malikitische Rechtsschule
- Die hanafitische Rechtsschule
- Die schafitische Rechtsschule
- Die hanbalitische Rechtsschule
- BEWERTUNG
- Rechtsmethodologische Bewertung
- Verbotene Nahrungen
- Verbot der Jagdbeute
- Erwerb auf dem religiös illegitimen Weg
- Die Religionsangehörigkeit der Eltern und die Abstammungsfrage
- Behauptung des Grundsatzes des Verbotes
- Aufgestellte Schlachtbedingungen
- Problematik der Tasmiya
- Anrufung eines anderen außer Gott
- Sozio-ökonomischer Einfluss
- Beachtung des Umfeldes
- Sozio-psychischer Einfluss
- Sozio-psyhische und sozio-ekonomische Bewertung
- Reales Modell
- RESULTAT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema des Schlachtens von Tieren aus der Perspektive des islamischen Rechts. Das Ziel ist es, die Rechtsgrundlagen und die verschiedenen Interpretationen des islamischen Rechts zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob Fleisch von Tieren, die von Angehörigen der Ahl al-Kitāb geschlachtet wurden, für Muslime halal (erlaubt) oder haram (verboten) ist.
- Die Definition des Begriffs "Ahl al-Kitāb" im islamischen Recht
- Die verschiedenen Rechtsinterpretationen der vier sunnitischen Rechtsschulen
- Die Rolle der heiligen Texte (Koran und Hadīt) in der Frage des Schlachtens
- Die rechtlichen und sozio-ökonomischen Implikationen des Schlachtens
- Die Anwendung der islamischen Rechtsprinzipien in der modernen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Begriff "Ahl al-Kitāb" im islamischen Recht. Es beleuchtet die historischen Wurzeln des Begriffs, seine Entwicklung im Laufe der Zeit und die unterschiedlichen Denkstrukturen, die mit ihm verbunden sind. Außerdem wird die Bedeutung des Schlachtens im islamischen Recht und die verschiedenen Schlachtformen sowie die Rolle der Tasmiya (die Anrufung Gottes während des Schlachtvorgangs) erläutert.
- Kapitel 4: Hier werden die wichtigsten normativen heiligen Texte (Nuṣūs) aus dem Koran und den Hadīt vorgestellt, die sich mit dem Thema des Schlachtens und der Nahrung beschäftigen. Die Kapitel beleuchten, wie die Rechtsgelehrten des islamischen Rechts diese Quellen interpretieren und wie sie sich auf die Frage der Zulässigkeit von Fleisch von Ahl al-Kitāb beziehen.
- Kapitel 5: In diesem Kapitel werden die vier sunnitischen Rechtsschulen (Malikitisch, Hanafi, Schafiti und Hanbalitisch) vorgestellt und ihre unterschiedlichen Ansichten bezüglich des Schlachtens von Tieren durch Ahl al-Kitāb dargestellt. Es werden die jeweiligen Argumentationslinien und die verschiedenen Rechtsmethoden der einzelnen Schulen beleuchtet.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Aspekte der Bewertung des Schlachtens von Tieren durch Ahl al-Kitāb. Die Analyse umfasst die rechtsmethodologische, sozio-ökonomische und sozio-psychische Perspektive. Es werden die unterschiedlichen Argumente und Perspektiven der Rechtsgelehrten sowie die relevanten Rechtsgrundlagen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Ahl al-Kitāb, Schlachten, Halal, Haram, islamisches Recht, Rechtsquellen, sunnitische Rechtsschulen, Tasmiya, Sozioökonomie, Ethik, Moderne, Tradition, Rechtsinterpretation, Rechtsmethodologie.
- Quote paper
- Duran Terzi (Author), 2002, Das Schlachttier der Ahl al-Kitab im klassisch-islamischen Recht. Fleisch aus dem Supermarkt, McDonalds und Co., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999752