Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Lebensweltorientierung in der informellen Bildung hinsichtlich der digitalen Alphabetisierung. Durch die Digitalisierung steht die Soziale Arbeit an einem möglichen Wendepunkt, um eine entscheidende Rolle in der Bildung der Zukunft zu übernehmen. Die Zäsur, verursacht durch den Übergang von der Postmoderne zur Gesellschaft 4.0, ermöglicht Ausbrüche aus Traditionen, die spätestens seit Pisa als defizitär bekannt sind. Es müssten vermehrt Ermöglichungsstrukturen geschaffen werden, denn es sei sonst nicht mehr möglich, den Jugendlichen zu vermitteln, dass das, was sie tun, einen Sinn und sie einen Wert haben.
Die Tradition der Arbeitsgesellschaft, das ein Mensch durch bloße Arbeit aus seinem selbstverschuldeten Elend herauskäme, kann man den Heranwachsenden nicht mehr glaubhaft machen. Sie schätzen ihre Lage erstaunlich gut ein, die Auswege aber kennen nur die Erwachsenen, die ihnen strukturell in der Bildung Kompetenzerwerb verweigern und die Möglichkeit dieser Zäsur nicht erkennen. Den Jugendlichen fehlen Kompetenzen, um das berufliche Leben und somit das Leben in einer Gesellschaft 4.0 zu meistern.
Im Hinblick auf die in den Berufen der Zukunft erwarteten Kompetenzen wäre eine Bildung in der qualifizierten Anwendung von Programmen zur Gestaltung der digitalen Welt notwendig. Dieses Wissen Jugendlichen zu vermitteln, damit sie in der Lage sind, ihre Zukunft selbstbestimmt mitentscheiden zu können und als Arbeitnehmer fähig zu werden, wäre eigentliche Aufgabe der Schule, die sich aber als reformunfähig erweist. Die Soziale Arbeit, die sich "Protection, Participation, Prevention" verschrieben hat, darf da nicht einfach schweigend zusehen. Praktizierte Lebensweltorientierung und der Situationsansatz bieten Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Zäsur der Postmoderne als Chance für die Soziale Arbeit erkennen
- Habitus durchbrechen mit Bildung für die Gesellschaft 4.0
- Digitale Avantgarde
- Eine Hybride Welt gestalten
- Digitale Bildung im Ehrenamt und in der Sozialen Arbeit
- Lebensweltliche statt Sozialräumliche Ansätze, um Raum für digitale Alphabetisierung zu schaffen
- Bestandsaufnahme der Aktivitäten für digitale Bildung der OJA
- Der Situationsansatz als Legitimation informell zu bilden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Soziale Arbeit und betont die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen und Alphabetisierung im Kontext der Gesellschaft 4.0 zu fördern. Dabei wird die Bedeutung informeller Bildung und Lebensweltorientierter Ansätze in der Jugendarbeit hervorgehoben.
- Die Rolle der Sozialen Arbeit in der Bildung der Zukunft
- Digitale Kompetenz als Schlüsselqualifikation für den Arbeitsmarkt
- Die Bedeutung informeller Bildung und Lebensweltorientierter Ansätze
- Digitale Alphabetisierung und die Gestaltung hybrider Lebenswelten
- Die Notwendigkeit, digitale Räume und Sozialräume in der Sozialen Arbeit zu berücksichtigen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung der digitalen Zäsur und ihren Einfluss auf die Soziale Arbeit. Es werden die Chancen der Digitalisierung für die Bildung und die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen zu fördern, betont.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Bildung in der Gesellschaft 4.0 und argumentiert, dass digitale Kompetenz und Kreativität die Grundlage für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsmarkt bilden. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen der offenen Jugendarbeit im Hinblick auf die Förderung digitaler Kompetenzen diskutiert.
- Kapitel 3: Das Kapitel fokussiert auf die Bedeutung von digitaler Alphabetisierung für die Gestaltung der Zukunft. Es werden Unterschiede in den digitalen Fähigkeiten von Jugendlichen aufgezeigt, die durch verschiedene soziale und Bildungsmilieus geprägt sind. Die Bedeutung von frühzeitiger digitaler Förderung für die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen wird betont.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Gestaltung hybrider Lebenswelten und der wachsenden Bedeutung digitaler Kompetenzen in allen Lebensbereichen. Es wird argumentiert, dass die Soziale Arbeit ihre traditionelle Fokussierung auf den „echten“ Sozialraum erweitern muss, um digitale Räume und Lebenswelten zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Digitale Kompetenz, Gesellschaft 4.0, Soziale Arbeit, Bildung, Jugendarbeit, Lebenswelt, Sozialraum, Digitale Alphabetisierung, Aneignungskonzepte, Hybride Welten, Programmieren, offene Jugendarbeit.
- Quote paper
- Verena Matheis (Author), 2021, Lebensweltorientierung in der informellen Bildung. Digitale Alphabetisierung als Auftrag für die Soziale Arbeit 4.0, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999672