Die zentrale Frage, welche die Arbeit zu beantworten versucht, ist inwiefern das Erbrecht den Gerechtigkeitsprinzipien John Rawls entspricht und widerspricht und welche Kritik sich durch Amartya Sens capability-Ansatz lesen lässt.
Es soll in dieser Arbeit einleitend um die Grundlagen der gesetzlichen und gewillkürten Erbfolge gehen. Außerdem werden die Testierfreiheit sowie die Erbschaftsteuer behandelt. Auf dieser Basis soll im Anschluss diskutiert werden, welche Bedeutung die juristische Dimension Erbrecht für soziale Ordnung hat. Der Gerechtigkeitsbegriff soll durch die verschiedenen Verteilungsprinzipien der Autoren Liebig et al. greifbar gemacht werden. Im Anschluss daran wird auf die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls Bezug genommen, diese in einem kurzen Überblick dargestellt, um im späteren Verlauf seine Gerechtigkeitsprinzipien auf das Erbrecht zu prüfen. Daraufhin soll die Kritik Amartya Sens an Rawls Theorie aufgenommen werden und im Hinblick auf die Bezüge zwischen Rawls Theorie und dem Erbrecht eingefügt werden.
Eine der zentralen Aufgaben eines Staates gegenüber seinen Bürger*innen ist es für gerechte Lebensbedingungen innerhalb der Gesellschaft zu sorgen. Ein kurzer Blick auf die Disparitäten der Gesellschaft genügt jedoch, um zu vermuten, dass dessen Durchsetzung häufig nicht der Fall ist. Gerechtigkeit wird auf verschiedenen Gesellschaftsebenen bewertet. Es bestehen Gerechtigkeitsverständnisse innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen auf der Mikro- Ebene, genauso wie auf der Makro-Ebene zwischen Gesellschaft und Staat. Das Erbrecht eröffnet einen soziologischen Gerechtigkeitsdiskurs, der beide Ebenen verbindet. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse, die das Erbrecht freilässt, erklärt sich die Relevanz des Erbrechts als Untersuchungsgegenstand der Soziologie.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Erbrecht in Deutschland
- 2.1. Die gesetzliche Erbfolge
- 2.2. Das gesetzliche Erbrecht des Ehegatten, der Ehegattin
- 2.3. Die gewillkürte Erbfolge
- 2.4. Testierfreiheit
- 2.5. Erbschaftssteuer
- 3. Soziologisierung des Erbrechts
- 4. Gerechtigkeitsprinzipien (Liebig, Sauer, Valet)
- 5. John Rawls Theorie der Gerechtigkeit
- (a) Das erste Prinzip der Gerechtigkeit
- (b) Das zweite Prinzip der Gerechtigkeit
- 6. Vereinbarkeit der Rawls'schen Gerechtigkeitstheorie mit dem deutschen Erbrecht
- 7. Ausblick- Welche Kritik äußert sich durch Amartya Sens capability-Ansatz?
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vereinbarkeit des deutschen Erbrechts mit John Rawls' Gerechtigkeitstheorie. Sie analysiert, inwieweit die Prinzipien der Gerechtigkeit im deutschen Erbrecht Anwendung finden und wo Diskrepanzen bestehen. Die Arbeit beleuchtet auch kritische Perspektiven, insbesondere den capability-Ansatz von Amartya Sen.
- Das deutsche Erbrecht: gesetzliche und gewillkürte Erbfolge
- Gerechtigkeitsprinzipien nach Liebig, Sauer und Valet
- Rawls' Theorie der Gerechtigkeit: erste und zweite Prinzip
- Anwendung von Rawls' Theorie auf das deutsche Erbrecht
- Kritik an Rawls' Theorie durch Amartya Sen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Vereinbarkeit des deutschen Erbrechts mit Rawls' Gerechtigkeitstheorie. Sie begründet die Relevanz des Erbrechts als Gegenstand soziologischer Gerechtigkeitstheorien und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich von den Grundlagen des Erbrechts über die Darstellung von Rawls' Theorie bis hin zur Kritik durch Sen erstreckt. Die Disparitäten in der Gesellschaft werden als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Gerechtigkeit im Erbrecht genannt.
2. Das Erbrecht in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Grundlagen des deutschen Erbrechts, indem es die gesetzliche und die gewillkürte Erbfolge gegenüberstellt. Es erläutert die gesetzliche Erbfolge mit ihren verschiedenen Ordnungen und den Vorrang der letztwilligen Verfügung. Die Bedeutung des Erbrechts für die Regelung der vermögensrechtlichen Folgen des Todes wird hervorgehoben. Die Darstellung der gesetzlichen Erbfolge, inklusive der Erbfolgeordungen und des generationellen Vorrangs, liefert einen soliden Überblick über die Rechtslage.
3. Soziologisierung des Erbrechts: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht ausgeführt wird) würde voraussichtlich die gesellschaftlichen Implikationen des Erbrechts untersuchen und die Rolle des Erbrechts in der Schaffung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten beleuchten. Es würde wahrscheinlich die Verteilung von Vermögen und Ressourcen im Kontext gesellschaftlicher Machtstrukturen analysieren.
4. Gerechtigkeitsprinzipien (Liebig, Sauer, Valet): Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht ausgeführt wird) würde verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien nach Liebig, Sauer und Valet vorstellen und analysieren, um ein breiteres Verständnis von Gerechtigkeit zu schaffen, das als Grundlage für den Vergleich mit Rawls' Theorie dient. Es würde die verschiedenen Verteilungsprinzipien im Detail erläutern und deren Anwendbarkeit auf das Erbrecht diskutieren.
5. John Rawls Theorie der Gerechtigkeit: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nur angedeutet wird) würde Rawls' Gerechtigkeitstheorie, inklusive des ersten und zweiten Prinzips der Gerechtigkeit, detailliert darstellen. Es würde die Konzepte der ursprünglichen Position, des Schleier des Nichtwissens und der maximalen Minimierung erläutern und deren Bedeutung für die Verteilungsgerechtigkeit aufzeigen. Die Darstellung der beiden Gerechtigkeitsprinzipien bildet die theoretische Grundlage für die spätere Anwendung auf das deutsche Erbrecht.
6. Vereinbarkeit der Rawls'schen Gerechtigkeitstheorie mit dem deutschen Erbrecht: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht ausgeführt wird) würde die Kernfrage der Arbeit beantworten, indem es die Prinzipien von Rawls auf das deutsche Erbrecht anwendet. Es würde sowohl Übereinstimmungen als auch Diskrepanzen herausarbeiten und die jeweiligen Konsequenzen diskutieren. Die Analyse würde vermutlich aufzeigen, inwieweit das deutsche Erbrecht Rawls' Gerechtigkeitsvorstellungen erfüllt oder verletzt und welche Aspekte der Theorie im Kontext des Erbrechts besonders relevant sind.
Schlüsselwörter
Erbrecht, Gerechtigkeit, John Rawls, Gerechtigkeitstheorie, gesetzliche Erbfolge, gewillkürte Erbfolge, Testierfreiheit, Erbschaftssteuer, Soziologie, soziale Ungleichheit, Amartya Sen, capability-Ansatz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Vereinbarkeit des deutschen Erbrechts mit Rawls' Gerechtigkeitstheorie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Vereinbarkeit des deutschen Erbrechts mit John Rawls' Gerechtigkeitstheorie. Sie analysiert, inwieweit die Prinzipien der Gerechtigkeit im deutschen Erbrecht Anwendung finden und wo Diskrepanzen bestehen. Ein weiterer Fokus liegt auf der kritischen Perspektive des capability-Ansatzes von Amartya Sen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das deutsche Erbrecht (gesetzliche und gewillkürte Erbfolge), Gerechtigkeitsprinzipien nach Liebig, Sauer und Valet, Rawls' Theorie der Gerechtigkeit (inklusive des ersten und zweiten Prinzips), die Anwendung von Rawls' Theorie auf das deutsche Erbrecht und die Kritik an Rawls' Theorie durch Amartya Sen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit darstellt. Es folgen Kapitel zum deutschen Erbrecht, zur Soziologisierung des Erbrechts, zu Gerechtigkeitsprinzipien (Liebig, Sauer, Valet), zu Rawls' Gerechtigkeitstheorie, zur Vereinbarkeit von Rawls' Theorie mit dem deutschen Erbrecht, einem Ausblick auf Sens capability-Ansatz und schließlich ein Fazit.
Was sind die zentralen Kapitel und deren Inhalte?
Kapitel 2 (Das Erbrecht in Deutschland): Beschreibt die Grundlagen des deutschen Erbrechts, einschließlich gesetzlicher und gewillkürter Erbfolge. Kapitel 3 (Soziologisierung des Erbrechts): Untersucht die gesellschaftlichen Implikationen des Erbrechts und die Rolle des Erbrechts in der Schaffung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten (im vorliegenden Fragment nicht ausgeführt). Kapitel 4 (Gerechtigkeitsprinzipien): Stellt verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien nach Liebig, Sauer und Valet vor (im vorliegenden Fragment nicht ausgeführt). Kapitel 5 (Rawls' Theorie der Gerechtigkeit): Stellt Rawls' Gerechtigkeitstheorie detailliert dar (im vorliegenden Fragment nur angedeutet). Kapitel 6 (Vereinbarkeit von Rawls und dem deutschen Erbrecht): Beantwortet die zentrale Forschungsfrage, indem es Rawls' Prinzipien auf das deutsche Erbrecht anwendet (im vorliegenden Fragment nicht ausgeführt).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Erbrecht, Gerechtigkeit, John Rawls, Gerechtigkeitstheorie, gesetzliche Erbfolge, gewillkürte Erbfolge, Testierfreiheit, Erbschaftssteuer, Soziologie, soziale Ungleichheit, Amartya Sen, capability-Ansatz.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit ist das deutsche Erbrecht mit John Rawls' Gerechtigkeitstheorie vereinbar?
Welche kritische Perspektive wird in der Arbeit berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt den capability-Ansatz von Amartya Sen als kritische Perspektive auf Rawls' Theorie.
Welche Rolle spielt die Soziologie in dieser Arbeit?
Die Soziologie spielt eine wichtige Rolle, indem sie die gesellschaftlichen Implikationen des Erbrechts und dessen Beitrag zur Schaffung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten untersucht.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls am Beispiel des Erbrechts. Theoretische Gerechtigkeitsprinzipien im Policy Diskurs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999184