Der Festungsgürtel von Verdun
Die Schlacht von Verdun brachte den dortigen Fortifikationen eine neue Bedeutung die man sich zwar bei ihrem Bau erhofft hatte, aber seit dem Fall der belgischen Festungen 1914 nicht mehr erwartet hatte.
Die Erfahrungen von Verdun sollten für Frankreich zu einem ,,defensiven Festungs Dogma" führen, welches im Bau der Maginot-Linie endete, sowie auch die katastrophale Niederlage 1940 begünstigte.
Der Festungsbau in Frankreich war über sehr lange Zeit von der Architektur des berühmten französische Festungsbauers ,,Sebastian le Prestre de Vauban, Marechal de France" ( 12.05.1633 - 30.03.1707 ) geprägt.
Die Zitadelle von Verdun ist ebenfalls eines seiner Bauwerke, wenn auch der Grundstein schon früher gelegt wurde. Der erste Baubeginn lag wahrscheinlich Anfang des 16 Jahrhunderts .
Der Marschall von Tavannes wird als der erster Bauherr und Architekt genannt. Er fertigte erste Zeichnungen an und brachte den Bau voran, den der Marschall de Marillac soweit vollendete.
Diese erste Bauphase dauerte von 1567 - 1591. Ab 1664 baute Vauban die Zitadelle und den gesamten Verteidigungs Komplex um. Zu diesen Umbauten gehörte auch ein Verteidigungswall um die Stadt Verdun.
Die Niederlage Napoleons 1815 bei Waterloo ruinierte Frankreich nicht nur finanziell, sondern Reglementierte auch die Truppenstärke auf maximal 250000 Mann. Es galt also
primär die Grenzen zu sichern und ein neues Konzept zu erarbeiten. Eine
Festungskommission sollte sich mit der Modernisierung des Vaubanischen Festungssystems befassen und neue Strategien und Taktische Neuerungen festlegen. All diese Konzepte konnten letztendlich nicht umgesetzt werden, da der finanzielle Rahmen zu knapp war. Die Veränderungen und Modifikationen in der Artillerietechnik um 1860 herum, schufen neue Realitäten.
Die deutsche Artillerietechnik mit gezogenen Läufen und Neuartigen Granaten waren eine neue Überlegene Waffe, die auch den Festungen sehr gefährlich werden konnte. Die Faktoren
Reichweite, Präzision, Explosionskraft und Munitionsvariation, waren jene neuen Faktoren die es zu beachten galt.
Die Alte enge Konzeption der Festungsgürtel mußte überdacht werden und nach außen erweitert werden.
Dabei galt es auch das Gelände zwischen den Forts zu schützen und mit Flanken Feuer zu decken.
Auch offene Stellungen waren durch Schrapnell Granaten anfällig geworden und so galt es allgemein Geschützte Kasematten, Galerien, Hohlgänge, Gewölbe und Wälle zu schaffen. In erster Linie galt es das Grundmauerwerk zu verstärken und größere Mengen an Erdreich aufzutragen.
Der Krieg 1870/71.
Die Festungsgürtel von Frankreich war eine direkte Reflextion auf die Katastrophale
Niederlage im Krieg 1870/71 gegen das deutsche Reich. Es galt in Zukunft präventiv die Ostgrenze gegen Neuerliche Angriffe zu schützen.
Der französische General Raymond Adolphe Sere de Rivieres (Pionier) machte sich schon kurz nach dem Krieg 1870/71 Gedanken über einen Schutz der Grenzen und legte bis 1873 zwei Denkschriften vor, die ein Konzept für die ,,neuen" Grenzen beinhalteten. Als ,,Chef du genie" war er 1870 für die Logistische und Praktische Planung zur Verteidigung von Lyon verantwortlich. Der deutsch/Französische Krieg, den er als Brigadegeneral, sowie als ,,Chef du genie" erlebte, ließ ihn auch als Organisator bei der Armierung z b. von Besancon wirken. Nach der Internierung in der Schweiz war er bei der Wiedereroberung der Pariser Forts , maßgeblich beteiligt. Hier wird er die entscheidenden Erfahrungen beim Festungskampf und deren Eroberung gesammelt haben.
Seine Tätigkeiten nach dem Krieg waren vielfältig. So unter anderem als Sekretär des
"Comitee de Defense", wo er sich ein Detailliertes Bild von den Kämpfen der Festungen und vor allem deren Fall machte.
Seine Analysen formulierte er in mehreren Denkschriften die sich mit dem Schutz der Französischen Grenzen beschäftigen. Die Ostfranzösische Grenze bildete hierbei eine Besonderheit.
Nach dem Deutsch/Französischen Krieg Annektierte das Deutsche Kaiserreich die Regionen Elsaß/ Lothringen,
so das die Grenzen völlig neu verliefen.
Das hieß den Verlust eines geographisches Vorteils, denn mit dem Rhein und den Vogesen war die Ostgrenze günstig zu verteidigen. Jetzt fiel diese natürliche Barriere weg und eine offene, ebene Grenze galt es zu verteidigen.
Das Französische Heer war dezimiert und von der Mannschaftsstärke allgemein Reduziert. An Offensive Operationen war nicht zu denken. Ein rein defensives Verteidigungs Konzept sollte daher die Grenze schützen.
General Sere de Rivieres befürwortete ein neues System welches keine Isolierte Verteidigung der Festungsstädte vorsah, sondern eine kombinierte Verteidigung mit dem Feldheer . Eine Kombinierte Verteidigungsstrategie, die bei der neuen Grenzsituation auch am Effektivsten erschien.
Man ging davon aus das ein Angriff aus Deutschland mit einer ,,großen" Masse an Kräften geführt wird. Hier spielten auch die Verkehrsverbindungen eine große strategische Rolle. Eisenbahnen und Straßen waren zum Transportieren und Verschieben von Armeen ein Primärer Faktor, den Nachschub nicht zu vergessen. Also galt es auch diese Verkehrsverbindungen zu Unterbrechen oder zu Zerstören.
Hier sollte die neue Konzeption entscheidend greifen, indem sie den Angreifer solange
Aufhielt, bis eine Vernünftige Mobilisierung des Heeres vollzogen ist.
Auch sollte es möglich sein ( versucht werden) den Angriff des Gegners durch Verteidigungsschwerpunkte in bestimmte Geographische Gebiete zu locken, die leichter zu Verteidigen wären.
Hier sollten natürlich die Festungsregionen schon eine ,,Abschreckende" Wirkung aus den Angreifer ausüben.
Die Räume zwischen den Festungsregionen sollten durch Sperrforts gesichert werden. In der Gegend von Verdun waren dies zb. Fort Troyon oder Fort Genicourt.
Ab 1874 trat das neue Gesetz für die Festungsfront in Kraft und General Sere de Riveres wurde zum ,,Chef de Service du Genie" ernannt. Aus dieser Position heraus im Verteidigungsministerium zeichnete er für den Festungsbau verantwortlich.
Verdun
Ab 1875 begann man in Verdun mit dem Bau der ersten sechs Forts (Redouten). Dies geschah etwas überstürzt, da es Politische Spannungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich gab.
Auf dem Ostufer wurde Nord/östlich Fort Belleville (1875-1877) auf dem Höhenzug errichtet. Im Osten Fort St.Michel (1875-1877) und im Süd/östliche Teil Fort Belrupt (1875-1877). Auf dem Westlichen Ufer auf den Höhenzügen wurde Nord/westlich Fort De la Chaume (1875-1877) errichtet. Westlich Fort Regret (1875-1877) und Fort Dugny (1875-1877) im Süd/westlichen Bereich.
Diese sechs Forts waren die ersten ,,neuen" Festungsbauten in Verdun, doch entsprachen sie mit ihrer Fertigstellung schon nicht mehr den Ansprüchen. Man hatte sie überstürzt errichtet was ihnen den Namen ,,Panikforts einbringen sollte. Sie lagen im Gürtel um Verdun und sollten auch der Stadt am nächsten bleiben.
Panzerteile wurden um diese Zeit keine Eingebaut, doch erkannte man das man die
Konstruktion so nicht belassen konnte und so wurde an den einzelnen Anlagen schon direkt nach 1877 weitergebaut und Modernisiert.
Fort De la Chaume, Fort Belrupt, Fort Belleville und Fort St.Michel erfuhren soweit bis 1914 keine weiteren Baulichen Veränderungen ( auch keine Betoneinlagen und auch keine Panzerteile.)
Hingegen wurden Fort Dugny und Fort Regret später fast komplett umgebaut und Modernisiert.
Baudaten der Forts in Verdun.
Fort Belleville. Nord/westlich. 1875 - 1877. Fort St.Michel. Westlich. 1875 - 1877. Fort Belrupt. Süd/östlich. 1875 - 1877. Fort De la Chaume. Westlich. 1875 - 1877.
Fort Dugny. Süd/westlich. 1875 - 1877. ( ab 1904.modernisiert.) Fort Regret. Süd/westlich. 1875 - 1877. ( ab 1907.modernisiert.) Fort Marre. Nord/westlich. 1875 - 1877. ( ab 1888.modernisiert.)
Fort Haudainville. Süd/östlich. 1876 - 1879. ( ab1900.modernisiert.) Fort Souville. Nord/östlich. 1876 - 1877. ( ab1888.modernisiert.) Fort Tavannes. Östlich. 1876 - 1879. ( ab1889.modernisiert.)
Fort Rozelier. Süd/östlich. 1877 - 1879. ( ab 1890.modernisiert.)
Fort Bois Borrus. Nord/westlich. 1881 - 1887. ( ab 1892.modernisiert.) Fort Sartelles. Westlich. 1881 - 1883. ( ab 1900.modernisiert.) Fort Vaux. Nord/östlich. 1881 - 1884. ( ab 1888.modernisiert.)
Fort Landrecourt. Südlich. 1883 - 1886. ( ab 1891.modernisiert.)
Fort Moulainville. Östlich. 1883 - 1885. ( ab 1889.modernisiert.)
Fort Douaumont. Nord/östlich. 1885 - 1889. ( ab 1887.modernisiert.)
Fort Vacherauville. Nord/westlich. 1910 - 1915.
Die Ouvrages (Zwischenwerke.)
Ouvrage de Charny. Nord/westlich. 1887 - 1888 ( ab 1902. modernisiert.) Ouvrage de la Belle Epine. Nord/westlich. 1883 - 1886. Ouvrage des Bruyeres. Nord/westlich. 1887 - 1888. ( Infanterie Werk.) Ouvrage de Choisel. Nord/westlich. 1883 - 1885. ( ab 1894. modernisiert.) Ouvrage de Germonville. Westlich. 1887 - 1888. ( Infanterie Werk.) Ouvrage de Chana. Westlich. 1883 - 1884. ( ab 1906.modernisiert.) Ouvrage de Fromereville. Westlich. 1887 - 1888. ( ab 1900 .modernisiert.) Ouvrage de Baleycourt. Süd/westlich. 1888 - 1890. ( Infanterie Werk.) Ouvrage du Bois de Chapitre. Süd/westlich. 1888. ( Infanterie Werk.) Ouvrage de la Falouse. Südlich. 1906.
Ouvrage de St.Symhorien. Süd/östlich. 1888 - 1889. ( ab 1902.modernisiert.)
Ouvrage des Bois de Reunis. Süd/östlich. 1878.
Ouvrage de Jaulny. Süd/östlich. 1889. ( Infanterie Werk.) Ouvrage du Maubois. Süd/östlich. 1889 - 1890.
Ouvrage de Derame. Süd/östlich. 1887 - 1888. ( ab 1902.modernisiert.) Ouvrage de Chatillon. Östlich. 1888 - 1889. ( ab 1902.modernisiert.) Ouvrage de Croix Brandier. Östlich. 1883.
Ouvrage de du Mansel. Östlich. 1888 - 1889. ( Infanterie Werk.) Ouvrage de Baleycourt. Süd/westlich. 1888 - 1890.
Ouvrage de Bois Saint-Maure. Süd/westlich. 1888 ( Infanterie Werk.)
Ouvrage de La Lauffee. Nord/östlich. 1887 - 1888. ( ab 1904.modernisiert.) Ouvrage de Thiaumont. Nord/östlich. 1887 - 1893. ( ab 1902.modernisiert.) Ouvrage de Bezonvaux. Nord/östlich. 1889 - 1891. ( Infanterie Werk.) Ouvrage de d´Hardaumont. Nord/östlich. 1887 - 1893. ( Infanterie-Werk.) Ouvrage de Froideterre. Nord/östlich. 1887 - 1888. ( ab 1902. modernisiert.)
Ab 1879 wurde mit etwas mehr Konzept an den Fortifikationen gearbeitet. Die bereits
gebauten ,,Redouten" teilweise verbessert und für die Neubauten wurde mehr Ruhe bei der Planung genommen.
Prinzipiell wurden alle Forts nach einer 1874 Ausgearbeiteten Vorschrift gebaut, diese bezog sich primär auf die technische Ausführung.
Die Form der Forts Variierte je nach Begebenheit des Geländes bzw. wurde sie angepaßt. So findet man in Verdun ( wie auch in anderen Festungsbereichen in Frankreich) keine untereinander Identischen Forts.
Mit kleineren Anlagen wie Ouvrages war dies anderes aber auch nicht unbedingt die Regel. Bei der Form der Forts fällt sofort die ,,Dreiecksform" ins Auge (Vaubanische Polygonform) die im übrigen auch bei Zeitliche Gleichen Bauphasen der deutschen Forts zu erkennen ist.
Das Baumaterial der ersten Forts in Verdun bestand aus Mauerwerk (Ziegel,Quader oder
Bruchmauerstein) welches bis in die Mitte der Achtziger Jahre weitgehend verwendet wurde. Kasernen und Magazine wurden mit einer Wand und Deckenstärke bis zu 1,5 m versehen. Diese direkte Stärke bezieht sich auf das Mauerwerk. Die Decken wurden danach noch mit Erdreich von einer Stärke von 2,5m - 5 m bedeckt. Das Erdreich sollte auch den ,,Puffer" gegen die zu dieser Zeit verwendeten Artilleriegeschosse bilden. Frontal gerechnet sollten
Durchschnittlich 20 - 30 m Erdreich genügen. In diesen Aufschüttungen waren zudem die
Artillerie Stellungen und Infanterie Stellungen eingebaut.
Der Kern der Forts war die Kaserne die mit zwei oder gar drei Stockwerken konstruiert
waren. Je nach Größe des Forts gab es zwei parallele Kasernen mit Hof dazwischen (wie z b. Bei Fort Rozelier.). Die Kaserne war zumeist ein lang gezogener Bau mit Rund gemauerten Gewölben.
Die Magazine für Munition waren zumeist mit starker Erdüberdeckung versehen. Die
Belüftung in den Pulvermagazinen war recht Kompliziert und es durfte kein Offenes Licht gemacht werden. Für die Beleuchtung in den Pulvermagazinen gab es Spezielle Nischen mit geglasten Fenstern aus Schutzgründen. Des weiteren war das Magazin mit einem Hohlraum unter dem Boden versehen,.was Bodenfeuchtigkeit verhindern sollte.
Die Caponnieren (Grabenstreiche.) gab es in einfacher und doppelter Ausführung. Der
Einstöckige Bau war recht kompliziert Konstruiert und mit verschiedenen Schartensystemen Ausgestattet. Es galt aus den Caponnieren heraus die Fortgraben gegen Eindringende Kräfte zu verteidigen und so im ganzen Fortgraben keinen Toten Winkel entstehen zu lassen. Die Caponnieren waren Unterirdisch mir dem Kernwerk verbunden.
Das Jahr 1885 brachte Grundlegende Änderungen und Veränderungen. Das lag an der weiter Entwicklung eines Neuartigen Sprengstoffs, dem ,,Melinits" in Frankreich. Es war neben der Entwicklung des Schrapnellgeschosses mit Brennzünder und dem rauchlosen Treibladungspulver, die fundamentalste Entdeckung. Das Schwarzpulver war damit nicht mehr Notwendig, da plötzlich ineffektiv. Der neue Sprengstoff war von viel größerer Sprengkraft da er auch mit neuen Granaten aus Stahlmantel verschossen werden konnte. Damit waren plötzlich auch verzögerte Explosionen mit neuartigen Zündern möglich. Auch der Schußwinkel spielte eine entscheidende Rolle, denn ein Großkalibriges Geschoß welches als Steilfeuer Projektil Abgefeuert werden konnte, war für jede Festung gefährlich.
Es mußte also auch im Festungsbau umgedacht und Umgebaut werden. Man konnte Zukünftig nicht mehr auf Beton verzichten und bezog ihn nun mehr und mehr in die weiteren Arbeiten ein.
Des weiteren mußten die Ungedeckten Artillerie Batterien auf den Forts in die Zwischenräume der Befestigungsanlagen verlegt werden. Dort wurden später Gemauerte oder betonierte Batterien gebaut.
Auch die Infanterie mußte geschützt werden da eine offene Verteidigung auf den Forts nicht mehr möglich war.
Es wurde mit dem Bau von Ouvrages, Postes (Zwischenwerken oder Infanterie Werken) begonnen. Auch wurden sogenannte I-Räume oder M-Räume in den Zwischenfeldern errichtet um Infanterie oder Nachschub sicher unter zu bringen. So schafft man bis 1890 eine Vielzahl kleinerer Anlagen, Ergänzt vo n Depots und ,,Abris" zwischen den Forts, die eine Deckung der Zwischeräume gewährleisten sollte. Es wurden Feldwege, Straßen und Schmalspurbahnen zur Versorgung des Festungskomplexes angelegt und ständig Erweitert.
In Belgien verwendete der dortige Festungsbauer Henri Alexis Brialmont (1821 - 1903.) schon Beton in den Sechziger Jahren bei den Forts von Antwerpen. Er wies auch General Sere de Riveres im Jahre 1876 auf die Vorzüge des neuen Baustoffs hin. Doch in Frankreich dauerte es noch eine Weile bis man auf dieses neue Baumittel zurück griff. Mit den ersten Betonage Arbeiten wurden ab 1887 begonnen. Es galt zuerst Verstärkungen in Anlagen einzuziehen oder gar alte Konstruktionen völlig neu zu gestalten. Es konnte so passieren das ganze Bereiche aus den Forts Abgerissen wurden und man sie völlig ( mit Armiertem Beton ) neu einsetzte.
Alle Anlagen die ab 1897 gebaut wurden, versah man auch mit einer Armierten Betondecke. Diese Betondecke besaß einen besonderen ,,Clou", der sich als Äußerst Effektiv herausstellen sollte.
Der Kern bestand weiterhin aus Mauerwerk bis zu einer Stärke von 1,5m. darüber legte man eine Sandschicht von 1 m. Darüber wiederum kam der Armierte Beton bis zu einer Stärke von 2,5 m.
Bei schweren Geschossen wirkte diese Sandeinlage wir ein Kissen, so das der Einschlag auch schwerster Kaliber kaum Gravierende Beschädigungen bewirkte.
Gut Beobachten kann man dies heute noch bei Fort Douaumont an der Südkaserne und der Frontwall- Kasematte. Neben den Kasernen wurden auch die Hohlgänge und die Caponniere in den Forts Betoniert.
Um die Forts nicht gänzlich ohne Artilleristische Bewaffnung zu lassen, wurden die 1899 entwickelten ,,Casemate Bougres" in die Festungsanlagen eingebaut. Dies waren zweistöckige Beton Kasematten mit zwei Scharten für zwei Geschütze die dort Stationär den seitlichen Zwischenraum zur nächsten Fortanlage bestreichen sollte.
Die Bewaffnung bestand zu Kriegsbeginn aus den bewährten 7,5 cm Feldgeschützen.
Die Geschütze waren auf einem Drehkranz Montiert und wurden über eine Führungsschiene mit dem
Lafettenholm bewegt. Die Frontseite und die Decke der ,,Casemate" war mit stark Armierten
Beton versehen.
Beobachtungsmöglichkeiten war in der Regel durch eine Scharte neben den Geschützscharten gegeben.
Die I-Werke (Ouvrage d´Infanterie.) ( Infanterie Zwischenwerke.) wurden ab 1887 in den Festungsbereich von Verdun Regelmäßig zwischen die Forts eingebaut um dort Räume Infanteristisch zu verteidigen.
Diese ,,I-Werke" waren fast alle gleich gebaut, so jeweils eine kleine Kehlkaserne mit jeweils einem Bereitschaftsraum daneben. Rundherum ein Erdwall mit Infanterieauftritten. Außen ein breites Stacheldrahthindernis. Als Beispiel für diese Alten I-Werke die unverändert blieben, sei die Ouvrage d´Eix und die Ouvrage de Fromerville. genannt. Einige dieser I-Werke wurden auch umgebaut und völlig verändert, wie die Ouvrage de Froideterre oder die Ouvrage de Thiaumont.
Die I-Räume (Abris de combat) waren eine Art Bereitschaftsraum für Infanterie Truppen die in den Festungsbereich einrückten oder diesen verlassen sollten. Ausgelegt waren die ,,Abris" entweder für eine halbe Kompanie für den kleinen I-Raum mit zwei Haupträumen, oder für vier Haupträume für eine Kompanie .
Den Räumen war ein Latrinenbereich und eine Küchennische in Variationen angegliedert. Ebenfalls war in einem Untergeschoß aller Abris, eine Zisterne untergebracht.
Die Decke und die Frontseite war aus Armierten Beton und die Umgebung wart durch ein Stacheldrahthindernis geschützt. Es wurden 34 I-Räume gebaut die bis auf einen alle noch vorhanden sind. In der Hauptkampfzone spielten die I-Räume eine wesentliche Rolle als Verteidigungsnester im Stellungssystem.
Die Abschnittsunterstände (Abris cavernes) waren relative große Unterstände die tiefer in der Erde angelegt wurden. Dabei handelte es sich um eine lange gemauerte Röhre mit einer breite von 3,5m . Die Konstruktion des Raumes in der Erde, erforderte eine spezielle Überlegung was die Feuchtigkeit betraf. In den Hauptraum zog man komplett eine dünne, gemauerte Wand mit Zwischenräumen oben und Seitlich und einem Kanalablaufsystem für die Nässe die sich dort sammeln sollte. Vier große gemauerte Belüftungsröhren gingen von der Decke direkt nach oben an die Oberfläche, von wo sie den Raum mit Frischluft versorgen sollten. Die Schornstein ähnlichen Maueröffnungen waren durch große Trichterähnliche
Metallstutzen geschützt.
Von diesen Abschnittsunterständen gab es in Verdun drei Stück, von denen drei recht bekannt sind. Einmal der Abris 320 unterhalb des Friedhofs am Gebeineha us und der ,,Quatre des Cheminees" in der Nähe von Froideterre. Der dritte Unterstand befindet sich in der Nähe von Fort Sartelles.
Es gab weitere Spezifische Bauwerke in Verdun die hier nicht weiter Beleuchtet werde sollen. So zb. Die Batteriestellungen, die betonierten Infanterie Stellungen, Zwischenmagazine, Abschnittsmagazine, Hauptmagazine, Depots, 2 x 7,5cm Galopin Panzerversenkturm.
Bei den Panzerteilen der Fortifikationen gab es einige unterschiedliche Konstruktionen.
Von dem Panzerversenkturm für die beiden 7,5cm Schnellfeuergeschütze wurde in Verdun 14 Stück eingebaut.
(In Frankreichs Festungen wurden insgesamt 57 Stück eingebaut.)
Dieser Geschützturm ist sicher die bekannteste Konstruktion, wurde sie doch später in
Modifizierter Form auch in den Werken der Maginot-Linie zahlreich verwendet. Die Aufgabe der Türme bestand Taktisch darin die Zwischenräume der Forts zu bestreichen und im Notfall das eigene Fort zu verteidigen. Die Funktion des Turms, daß Ein und Ausfahren, wurde per Hand durchgeführt. Zwei Kurbeln mußten dafür am Hebearm bedient werden. Über ein Getrieberad und eine Zahnstange wurde der Turm bewegt. In Ausgefahrenem Zustand wurde der Turm dreifach Arretiert.
Wird er eingefahren, löst man die Arretierung und Kurbel wird in umgekehrter Richtung gedreht.
Die Explosionsgase wurden durch einen Lüfter und ein Rohrsystem abgesaugt.
Der Panzertum soll über eine ,,Glyzerin-Waage verfügt haben. Diese sorgte dafür das der
Turm bei Ausgefahrenem Zustand bei einem Treffer direkt auf die Kuppel, sofort nach unten ,,federte" und sogleich wieder nach oben schwenkte. Die Seitenpanzerung des Turms betrug ca.25 cm, die des Vorpanzers bis 35 cm. Die Kuppel hatte eine Stärke von bis zu 30 cm mit der Stahlblech Umrandung von 3cm Stärke. Der Durchmesser im Turm selber, betrug 2,30 m. Die Reichweite der Geschütze soll bei 5,500m gelegen haben.
Die Kosten des Turms mit Einbau betrugen bis zu 1.960000 Franc.
Konstruiert wurde der Turm von Capitaine Galopin, der auch den 15,5 cm Versenkturm entwickelte.
1x15,5cm Galopin Panzerversenkturm.
Capitaine Galopin entwickelte diesen Turm auch in Anlehnung an die deutschen Panzerturm (Curson) Konstruktionen und entwickelte sie weiter. Er setzte sich auch gegen Inländische Konkurrenz durch und so wurde seine Konstruktion im Jahre 1890 genehmigt. Der Anfangs
90 Tonnen schwere Turm wurde später zugunsten eines 70 Tonnen Exemplars aufgegeben. Der besondere Clou war aber der Hebemechanismus den Galopin weiter Entwickelt hatte. Er Konstruierte zwei Gegengewichtsarme welche die entstehenden Kräfte optimal Ausnutzten, wobei die beiden Gegengewichte den Turm im Gleichgewichthielten. Die Hebearme werden in diesem Fall nicht um einen
Punkt bewegt, sondern federn auf einer großen Abgerundeten Stütze. Dies bewirkt eine Veränderung in der
Länge der Hebearme mit dem Ergebnis das entweder der Turm oder das Gegengewicht das Übergewicht hat.
Das Gleichgewicht wird nur erzielt, wenn die Hebearme in völlig waaggerchter Lage sind.
Durch die Kraft der Bewegung der wird der ,,Tote Punkt" überwunden.
Auch bei diesem Turm wird in Aus und Eingefahrenem Zustand arretiert. Werden die Sperren gelöst, bewegt sich der Turm (unterstützt von einem dritten Gewicht in dieser Bewegung). Dieses dritte Gewicht muß über ein Zahnradtriebwerk angehoben werden und durch umstellender Hebevorrichtung fällt ein Ausrückhebel herunter und löst die Feststell Sperren so das der Turm nach oben schwingt und wieder arretiert werden kann. Der Rückstoß nach dem Abfeuern löst die Arretierung so das der Turm Übergewicht bekommt und herunter sinkt. Ist der Turm unten, kann er wieder Arretiert werden und es kann neu geladen werden.Die Seitenrichtung kann mittels eines Zahnradtriebwerkes verändert werden. Die Panzerung der Seitenwände des Turms hatten eine Stärke vo n ca. 45 cm und der Vorpanzer bis zu 40 cm. Die Kuppel Panzerung hatte eine Stärke von 24 cm mit den Stahlblech Einfassungen von 3 cm Stärke. Der
Innendurchmesser des Turms betrug ca.4,35m. die Gefechtsreichweite des Turms lag bei ca.8000 m.
Auch bei diesem Turm war ein Lüfter mit Rohrsystem zum Absaugen der Abschußgase installiert.
Die Kosten des Turms mit Einbau betrugen 1.560000 Franc.
In Verdun wurden von dem 15,5 cm Panzerversenkturm 6.Stück eingebaut. In Fort Vacherauville wurden sogar zwei Exemplare eingebaut.
Maschinengewehr Versenkturm.
Auch dieser Turm wurde von Capitaine Galopin entwickelt und diente der Nahverteidigung der Fortifikation.
Dieser Turm ist in Verdun ziemlich häufig anzutreffen wurden doch 29 Exemplare eingebaut. In den neuen Modellen waren zwei übereinanderliegende Hotchkiss Mg´s eingebaut. Eine Waffe blieb Passiv.
Ausgerichtet war der Turm zur Bekämpfung Naher und beweglicher Ziele, was ein direktes Richten und
schnelles drehen erforderte. Die Panzerung des Turms war relativ Dünn (Seitenwand 2 cm .Kuppel dagegen 12,5 cm und der Vorpanzer ca.32 cm.)
Der Turm wurde durch ein Gegengewicht im Gleichgewicht gehalten und ließ sich sehr leicht bedienen.
Der Richtschütze konnte den Turm leicht in Bewegung setzten indem er sich mit der Hüfte gegen die seitlichen tragenden Stützstreifen stemmte und sich an Haltegriffen abstieß. Nachts war ein Automatisches Richten zum Zielen vorgesehen.
Der Turm kostete mit Einbau 640000 Franc.
Artillerie Beobachtungsglocke. (Typ.Digoin.)
Diese Beobachtungsglocke ist auch ziemlich häufig in Verdun zu finden. 50 Exemplare sind in Verdun eingebaut worden, sie fanden auch später noch Verwendung bis in die 30ger Jahre. Sie wurden in der Regel bei allen Versenktürmen zur Beobachtung beigebaut und auch einzeln eingebaut. Man hatte Sicht durch drei Scharten mit einem Sichtfeld von 240 Grad. Die Scharten konnten verschlossen werden. Der Boden bestand aus einem Aufklappbaren Holzboden oder nur aus einer Steigleiter auf der man sich in der Enge festhalten mußte. Die Panzerung der Glocke betrug allgemein 24 cm. Der Innendurchmesser im oberen Bereich betrug 80 cm.
Die Kosten für diese ,,Glocke" betrug 7000 Franc.
Leichte Infanterieglocke.
Von diesen Glocken wurden 42 Stück in Verdun eingebaut und zwar in verschiedenen Variationen. Entweder als einzelner betonierter Stand mit Panzertür, oder als Glocke mit Unterirdischer Verbindung. Sprechverbindung per Sprachrohr war auch vorhanden.
Die Panzerung war Rundherum bis zu 3,5 cm dick. Der Innendurchmesser im Oberen Be reich betrug 55 cm.
Eine solche Glocke kostete 1500 Franc.
Casemate Pamard.
Diese besondere Kasematte wurde wahrscheinlich Mitte 1916 entwickelt. Ein Offizier mit Namens Pamard war der Konstrukteur für diese Mg.-Kasematte die in der Regel mit St,Etienne Mg´s bestückt war.
Der Bau war aus Beton in den eine Stahlkalotte mit ein oder zwei Scharten eingelassen waren. Die Kuppel der Kasematte hatte eine Stärke von 15 cm, die Frontseite eine Stärke von 18 cm. Auch diese Kasematten trifft man häufiger in Verdun, es wurden dort 23 Exemplare eingebaut.
Die Kasematten waren häufig Unterirdisch mit Naheliegende Fortifikationen verbunden.
Verdun 1916.
Im Jahre 1914 war Verdun der Stärkste Festungskomplex an der Ostgrenze Frankreichs. Bei Kriegsbeginn verfügte Verdun über 800 Geschütze verschiedenster Kaliber. Neben den Mobilen Batterien stand auch die Stationäre Artillerie in Forts zur Verfügung die sich wie folgt zusammensetzte.
7.Geschütze vom Kaliber 15,5 cm in 6. Versenktürmen.
28. Geschütze vom Kaliber 7,5 cm in 14.Versenktürmen.
42. Geschütze vom Kaliber 7,5 cm in 21 Casemate Bourges 4. Geschütze von Kaliber 9,5 cm in 2 Casmate Bourges.
58.Mg´s in 29.Versenktürmen.
In Verdun war eine Besatzung von 65000 Mann vorgesehen und Vorräte waren für 6.Monate vorhanden.
Der Vormarsch der deutschen Armee schloß die den Festungbereich von Verdun fast weiträumig ein. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein wann Verdun eingeschlossen sein wird.
Doch die Marne -Schlacht und brachte neue Realitäten auch für die 5.Armee ( Kronprinz Wilhelm.), die sich nun zurückziehen mußte. So mußte man ein großes Gebiet wieder den Franzosen überlassen und zog sich bis auf die Linie zurück, die im Jahre 1916 den Punkt des Angriffs darstellte.
Ende September kam es erneut zu Kämpfen und Angriffen durch deutsche Truppen im St. Mihiel Bogen wo man einen Keil in die Französische Verteidigung trieb. Das Fort Camp de Romains fiel dabei in deutsche Hände.
Für Verdun trat nun auch eine neue Realität ein die sich auf die Fortifikationen bezog. Der schnelle Fall der Belgischen Festungsregionen erschreckte die französische Generalität und man glaubte der schweren deutschen Artillerie würde keine Festung stand halten. Auch der Fall französischer Forts wie zb. Fort Manoviller lag dem G.O.G. (Französisches Oberkommando) noch schwer im Magen.
So trat am 9.August 1915 ein Erlaß in Kraft der den Festungsbereich Verdun in eine ,,region fortifee de Verdun veränderte. So wurde praktisch der Festungsbereich Verdun Aufgelöst und in einen normalen Frontabschnitt verwandelt. Es gab keinen Sonderstatus mehr für Verdun und aufgrund dieser ,,Nutzlosigkeits" Verordnung wurde auch eine Menge Material aus Verdun für das Feldheer frei.
Artillerie, Munition, Truppen, Nachschub wurden für andere Zwecke abgezogen. Die
Artillerie aus den Casemate Bourges war zumeist Abgezogen. Für die Geschütztürme gab es keine Ersatzrohre mehr. Man ging sogar soweit, daß man die Forts zur Sprengung vorbereiten wollte. Dies geschah aber nur Punktuell, wie zb. bei Fort Vaux wo man schon Sprengkammer in die Fundamente trieb. Selbst den Sprengstoff hatte man schon eingelagert und der Zufall wollte es das eine schwere deutsche Granate den Sprengstoff zur Explosion brachte.Diese Explosion zerstört den 7,5 cm Panzerturm völlig.
Man ist darauf bedacht die Stellungen weiter Auszubauen und mehrere Linien zu errichten.
Auch Auffangstellungen im Westlichen Bereich von Verdun werden in Arbeit genommen. Im November 1915 wurde die Stellungsarbeit um die Forts herum aufgegeben und nur noch Normaler Stellungsausbau Außerhalb der Forts betrieben. Fortbesatzungen gab es gar nicht mehr und so rückten Territorialtruppen mehr oder weniger unregelmäßig in die Forts ein. Die Forts hatten ihre Bedeutung verloren, sie schienen nicht mehr wichtig zu sein und die Betonklötze schienen dahin zu Vegetieren.
Anfang 1916 verdichteten sich die Anzeichen dafür das ein Angriff auf Verdun in Betracht kommen könnte.
Nur das G.O.G. ( Französisches Oberkommando )will dies nicht wahrhaben und vermutet den Angriff woanders.
Am 21 Februar um 8.12 Uhr eröffnet ein 38 cm Marinegeschütz ,,Langer Max" die Schlacht um Verdun.
Damit begann eine Monatelange Apokalypse die neue Dimensionen in der Kriegsführung eröffnen sollte.
An die 1400 Geschütze aller Kaliber eröffneten ein Trommelfeuer von bis dahin nicht gesehener Stärke und Dimension und schien den Weg für die deutsche Infanterie zu ebnen.
Doch der Angriff verläuft zäh und Verlustreich, da die Franzosen in den Waldgebieten, Schluchten und Dörfern geschickte Verteidigungsnester errichtet hatten, die den deutschen Sturmtruppen schwere Verluste beibringen. Die Artillerie konnte eine Vielzahl der Feldbefestigungen nicht fassen und Zerstören. Schon zu Anfang stellte sich heraus das die deutsche Artilllerie sich überschätzt hatte.
Am 25 Februar hat sich der deutsche Angriff mit aller Energie fortgesetzt und die französische Verteidigung schien kurz vor dem Zusammenbruch. Fort Douaumont rückte nun in die Reichweite deutscher Truppen, genauer gesagt in die Reichweite des Infanterie Regiments Nr:24, welches nun, wie das Fort auch , in den Blickpunkt der Geschichte treten sollte. Der 15,5cm Turm schoß nach Karte in Richtung Orne und im Fort merkt keiner das die deutschen Truppen praktisch schon vor der "Tür" stehen. So kommt es das Kompanien der 24 ger relativ unbehelligt ins Fort eindringen konnten, auch nur da sie ihren Angriffsstreifen überschritten hatten und dem Douaumont scheinbar nicht widerstehen konnten. Überall sickerten deutsche Soldaten ins Fort ein und nahmen die Besatzung Gefangen. Diese ist völlig überrascht, hatte sie doch keiner über den Kampfverlauf informiert. Bei der Einnahme des Forts, fällt kein Schuß!
Der Handstreich auf das Modernste Fort in Verdun war ohne große Probleme verlaufen. Aber es sollte ein Einzel Beispiel bleiben, denn jetzt setzten die Franzosen wieder Reguläre Besatzungen in die Forts und anderen Werke.
Mit der Übernahme des Oberbefehls in Verdun durch General Petain, verstärkte sich der Widerstand und von Tag zu Tag und es wurde schwerer für die deutschen Truppen. Petain verlegte ein große Menge an Artillerie nach Verdun und Stabilisierte die Front mit allen Mitteln. Die Artillerie wurde auf beiden Seiten die Primäre Waffe. Die Forts Westlich von Verdun nahmen Aktiv am Kampf in Form der Panzertürme Teil, die Flankierend in die Vorrückenden deutschen Sturmtruppen wirkten. Dies
kostete gerade im Bereich des Pfefferrückens hohe Verluste. Speziell Fort Vacherauville mit seinen beiden 15,5 cm Panzertürmen wirkte hier sehr effektiv. Die Flankierungen waren das große Problem für die deutschen Truppen in einem Äußerst ungünstigen Angriffsgelände. Der Angriff auf Fort Vaux und die I-Räume in der Fumin Schlucht zeigte sehr deutlich was gut verteidigte Fortifikationen leisten konnten.
Der Kampf um Fort Vaux wurde mit Äußerster Härte von beiden Seiten geführt und es kostete enorme Verluste.
Das Fort war zu diesem Zeitpunkt schon stark beschädigt und nur bedingt zu nutzen.
Tagelang kämpfte man auf und in dem Fort bis Akute Wasserknappheit die heldenhafte
Französische Besatzung zur Aufgabe zwang.
Fort Vaux diente danach auch hier den deutschen nur als ,,Unterstand" für durchlaufende Truppen.
Auf deutscher Seite nahm man auch regelmäßig die Forts unter Feuer, wobei dies verschiedene Wirkung zeigte.
Bei den Forts der alten Baureihe wo vorwiegend Mauerstein verarbeitet wurde, gab es größere Zerstörungen an der Oberflächlichen Bausubstanz. Auch wurden Hohlgänge, die nicht tief genug angelegt waren, eingeschossen.
Auch die Explosionsgase entwickelten sich in den Gängen sehr gefährlich für die Besatzung. Man begann also schon frühzeitig in den Französischen Anlagen tiefere Stollen zu bauen um die Besatzung besser zu schützen. Auch die Belüftung wird Verbessert. Man errechnete später auf Französischer Seite das ein 42 cm Geschoß einen 80 cm tiefen Trichter in eine Betondecke schlagen konnte.
Spätere Berechnungen wiesen teilweise genau nach, wieviel Granaten auf die Forts einschlugen.
So z b. 8500 Granaten auf Fort Moulainville ( davon 330 vom Kaliber 42 cm ), oder (bis zum Oktober 1917) 7940 Granaten (davon 110 vom Kaliber 42 cm.) auf Fort Vacherauville. In der Hauptkampfzone ging man grob davon aus das auf Fort Souville, Fort Tavannes und Ouvrage la Lauffee, jeweils 30000 bis 40000 Granaten einschlugen. Fort Douaumont und Fort Vaux sind noch intensiver beschossen worden. Am 2.Juni als der Angriff auf Fort Vaux unmittelbar bevorstand, zählte man im Fort den Einschlag von 1500 - 2000 Granaten pro Stunde. Trotz des permanenten Beschusses, hatte Fort Douaumont relativ ,,gut" die Schlacht überstanden. Zwar waren Kasematten im Obergeschoß durchschlagen worden und auch Hohlgänge und die Casemate Bourges beschädigt, aber das Fort blieb intakt. Auch die Panzerteile überstanden den Beschuß relativ gut. Geschütztürme von größerem Kaliber blieben während der Schlacht in der Hauptkampfzone Einsatzfähig. Sie griffen dennoch selten in die Kämpfe ein um nicht Artilleriefeuer auf sich zu ziehen.
Der Beton und die Bauweise hatten sich gut bewährt und selbst schwerste Kaliber konnte der Konstruktion kaum etwas Anhaben. Ein Nachteil war aber Offensichtlich die exponierte Position vieler Anlagen auf weit hin
sichtbaren erhöhten Positionen. Das zog natürlich zwangsläufig die Aufmerksamkeit der feindlichen Artillerie auf sich.
Die geschichtlichen Abläufe der Verdun Schlacht von Februar bis Dezember 1916 sind
sicherlich aus rein
Militärischer Sicht weitgehend bekannt. Die Bedeutung des Erfolgreichen Kampfes um
Verdun für die Franzosen hatte, sich tief im Bewußtsein der ,,Grande Nation" verankert und die Fortifikationen spielten dabei eine wichtige Rolle.
Chronologischer Ablauf der Verdun Schlacht.
21.02.1916. Nach Neunstündigem Trommelfeuer beginnt der Angriff auf der Ostseite.
22.02.Dorf Haumont wird durch I.R.159 eingenommen. Caures Wald fällt.
23.02. Franzosen räumen das Dorf Brabant. Herbeois Wald wird genommen.
24.02.Nach weiterem Trommelfeuer und massiven Ansturm, fällt die erste und zweite französische
Verteidigungslinie. Dorf Samogneux wird durch R.I.R. 57. genommen. Die Anglemont Ferme wird durch I.R.87.erobert. Desweiteren fällt das Fay Wäldchen und Höhe 344. Dorf Beaumont wird durch I.R.116 und I.R. 117. Genommen. Fosses Wald,Chaume Wald, Caurieres Wald, Chauffour Wald und Chambrette
Ferme werden genommen. Dorf Louvemont wird von Truppen des der 116er und 117er genommen.
General Petain übernimmt den Oberbefehl über Verdun.
25.02.Fort Douaumont wird im Handstreich durch Truppen des I.R. 24 eingenommen. Franzosen räumen den Pfeffer Rücken und die Cote de Talou.
26.02.Die 25 I.D. dringt bis zur Ost-West Schlucht vor. Ouvrage Bezonvaux wird von I.R.155.genommen.Auch die Ouvrage d´Hardaumont fällt.
04.03.Dorf Douaumont fällt nach sehr Verlustreichen Angriffen durch I.R.52. Deutsche Angriffe im Albain Wald. Beginn der Zermürbungsschlacht.
06.03.Beginn des deutschen Angriffs auf dem linken Ufer mit Ziel Höhe Toter Mann und Höhe 304. Der Forges Wald fällt nach heftigem Kampf.
07.03. Armee Abteilung Strantz ( 10.I.D.) stürmen das Dorf Fresnes.
08.03.Der erste Versuch deutscher Truppen, Fort Vaux einzunehmen, scheitert Verlustreich. Teile des Dorfes Vaux werden genommen.
14.03.Deutsche Truppen greifen die Höhe Toter Mann an. Nordkuppe wird genommen.
18.03.Angriffe gegen den Caillette Wald scheitern Verlustreich.
20.03.Angriffsbeginn gege n die Höhe 304.
30.04.Dorf Malancourt (linkes Ufer.) wird von deutschen Truppen genommen.
07.04.Dorf Haucourt (linkes Ufer.) wird genommen.
09.04.Dorf Bethincourt (linkes Ufer ) wird genommen.
01.05.Angriffe auf Cailette Wald und Fort Vaux scheitern sehr Verlustreich.
03.05.Schwere Kämpfe um die Höhe 304.
07.05.Angriff gegen Thiaumont Rücken.
08.05.Höhe 304.wird von deutschen Truppen genommen.
08/09.05.Explsionskatastrophe im Fort Douaumont.( 700-800 Tote werden geschätzt.)
20.05.Erfolgreicher Angr iff auf Höhe Toter Mann ( I.R.201 und 208.) die gänzlich genommen wird. Einzelne Trupps der deutschen dringen bis Chattancourt vor.
22.05.Angriff der Franzosen auf Fort Douaumont.
25.05.Der Französische Angriff auf Fort Douaumont ist gescheitert.
01.06.Der Caillette Wald wird durch Truppen der Bay.2.I.D. genommen. Der Angriff stößt bis zum
Vaux Grund -Bahndamm vor. Es wird weiter über den Vaux- Teich bis in die Fumin Schlucht vorgedrungen.
Man verlegt den Angriff auf Fort Vaux.
02.06.-07.06. Deutschen Sturmtruppen der ,,Kölner" 53ger (Lt. Von Rackow ) und der
,,Paderborner ,,158ger dringen auf Das Glacis von Fort Vaux vor und auch in das Fort ein. Es entwickeln sich verbissenen Kämpfe im Inneren des Forts. Am 07. bittet Major Raynal um die Kapitulation, welche er nur auf den Wassermangel zurückführt.
08.06.Tagelang Französische Gegenangriffe auf Fort Vaux werden Verlustreich abgewiesen. Ein deutscher Angriff auf Höhe 304, wird abgewiesen. Angriff Bay- Regimenter auf die ,,Wabengräben" scheitern Verlustreich.
12.06.Erfolgreicher Angriff auf die"Wabengräben" (Bay.I.R.10.) Weitere Angriffe auf die Ouvrage de Thiaumont bis Ende Juni, scheitern Verlustreich.
21.06.Deutscher Großangriff auf dem östlichen Ufer ( Drei Armeekorps mit 6.Divisionen.). Die Angriffe gegen die Thiaumont Schlucht, Chaprite Wald scheitern Verlustreich. Leichte Geländegewinne bei der Straße Vaux/Tavannes. Ein Batterie Bunker (I-Raum mit vier Räumen ) und das Petit Depot am Steinbruch werden erobert.
22/23.06. Angriff des Gr.I.R.1. auf die Fumin Schlucht wird Verlustreich abgewiesen. Abends beginnt das groß angelegte ,,Grünkreuzschießen" (Phosgen Gas) mit 230 Geschützen. Der folgende Angriff am Morgen des 23. Bricht Verlustreich zusammen. Die Bay. 1.I.D. erobert die Ouvrage Thiaumont. Das Alpenkorps stürmt über den Bahndamm in das Dorf Fleury vor.
Die Sturmtruppen des Alpenkorps kommen bis zur ,,Filzlaus" Stellung.
Reste der Sturmtruppen der 1.Bay.I.D. stürmen bis zur Ouvrage de Froideterre vor.
24.06.-27.06. Starke französische Gegena ngriffe bei Thiaumont und Fleury.
01.07.Beginn des Großangriffs an der Somme.
02.07.Die 5.Armee muß 14 schwere Batterien an die Somme abgeben.
11.07.Deutsche Artillerie schießt erneut Vorbereitungsfeuer mit ,,Grünkreuzgranaten". Der Folgende Angriff ble ibt im Bereich Fumin, Chaprite Wald und Souville Schlucht unter schweren Verlusten liegen. Die französische Verteidigung funktioniert perfekt.
12.07.Angriff des I.R.140 auf Fort Souville. Reste des Regiments erreichen das Glacis wo sie aber am Ende des Ta ges von der Fortbesatzung überwältigt werden. Auch der Vorstoß des I.R.3. und I.R.43. auch den Raum Vaux/Chaprite wurde Verlustreich abgewiesen.
15.07.Französischer Gegenangriff zwischen die 1.Bay. I.D. und dem Alpenkorps mit
Geländegewinnen. Es folgten Wochenlange schwere Kämpfe um Thiaumont und Fleury.
29.07.Deutsches Trommelfeuer beginnt für einen Angriff auf der Linie Thiaumont/Damloup. Geländegewinne werden in der Lagerschlucht im Fumin erreicht, sowie bis zum Rand der Tavannes Schlucht.
01.08.Deutscher Angriff zur Rückeroberung des Thiaumont Geländes wird abgewiesen.
17.08.Starke französische Angriffsbemühungen im Bereich Fleury und Thiaumont.
23.08.Der Armeechef der 5.Armee General von Knobelsdorf, wird ,,Abgelöst".
29.08.Der Chef der 2.O.H.L. General Erich von Falkenhayn, tritt zurück. General Erich
Ludendorff und General Paul von Hindenburg, übernehmen die nun 3.O.H.L. Die Westfront wird neu eingeteilt und in zwei
Heeresgruppen eingeteilt. Die Heeresgruppe ,,Bayerischer Kronprinz" und die ,,Heeresgruppe Kronprinz".
Gleichzeitig wird der Angriff auf Verdun ,,Offiziell"eingestellt.
01.09.Deutscher Angriff auf den Bereich der ,,Souville Nase" mit Gländegewinn.
04.09.Französischer Gegenstoß bereinigt den deutschen Geländegewinn im Bereich der
,,Souville Nase". Im Tunnel von Tavannes kommt es zu einer Explosionskatastrophe,der über 500 Soldaten zum Opfer fallen.
10.09.Deutsche Truppen in Verdun werden Offiziell vom Abschluß der Angriffs in Kenntnis gesetzt.
Der Angriff soll einen günstigen Abschluß gefunden haben.
21.10. Französisches Artilleriefeuer mit enormer Stärke schlägt auf die deutschen Stellungen
nieder.
23.10:Zwei französische schwere Eisenbahngeschütze (Kaliber.40 cm) schalten sich in das Trommelfeuer ein.
Die deutschen Batterien erleiden schwere Verluste.
24.10. Morgens wird das schwer angeschlagene Fort Douaumont vorsorglich geräumt. Um die Mittagszeit beginnt der erwartete französische Angriff auf einer Breite von sieben Kilometern. Die Sturmtruppen folgen der Feuerwalze und treffen auf keinen großen Widerstand mehr. Das französische Trommelfeuer hatte die deutsche Verteidigungslinie fast gänzlich vernichtet. Fleury, Thiaumont, Chaprite, Dorf Douaumont, Fort Douaumont, fallen in rascher folge. Auch das Petit Depot fällt nach schweren Kämpfen und die Franzosen dringen bis in den Vaux Grund vor. Fort Vaux kann sich Erfolgreich verteidigen.
02.11. Fort Vaux wird von der deutschen Besatzung aufgegeben und vorher in weiten Teilen gesprengt.
11.12. Französisches Trommelfeuer beginnt mit wachsender Stärke.
14.12. Französischer Angriff auf die stark demoralisierten deutschen Verteidiger dringt bis Bezonvaux,
Chauffour Wald, Hassoule Wald, Chambrettes Ferme und Louvemont vor.
15.12. General Petain verkündet das Ende der Verdunschlacht.
28.12.Erfolgreicher deutscher Vorstoß am Südhang des Toten Mannes.
Die Chronik soll auch mit dem Ende des Jahres 1916 schließen.
Verdun nach dem ersten Weltkrieg.
Schon direkt nach Kriegende 1918 wurden die Arbeiten an den Forts eingestellt. Es gab keine Notwendigkeit mehr für weitere Arbeiten. Die meisten Arbeiten die man bis dahin in und um die Fortanlagen Ausführte, galten neueren und tieferen Stollen, Schächten oder Galerien. Primär galt es dem Massiven Artilleriefeuer, welches Schwerpunktmäßig auf den Frontnahen Forts lag, auszuweichen und tiefer in die Erde zu kommen. Was diese Arbeiten betraf waren die Franzosen äußerst Fleißig und leisteten eine Menge an Erdarbeiten. Der Umfang dieser Arbeiten (mit allen Stollen,Schächten, Galerien und Tunneln) betrug an die 33900 m insgesamt.
Die Schlacht um Verdun und deren Forts hatte aber mittelfristig eine noch viel tiefere Wirkung und Bedeutung für Frankreich.
Ein Mann Namens Andre Maginot wurde in der Schlacht verwundet und macht sich selbst seine eigenen Vorstellungen über die ,,Neuerliche" Bedeutung von Festungsanlagen. Er sollte später als Verteidigungsminister das gewaltigste Befestigungs Bau Programm seiner Zeit an Frankreichs Ostgrenze Planen und Durchführen.
Verdun war für dieses neue Verteidigungsprojekt von Fundamentaler Bedeutung. Andre Maginot deutete den Verlauf der Schlacht so, daß die Forts von Verdun für den erfolgreichen Ausgang der Schlacht maßgeblich beteiligt waren und die Anstürmenden Deutschen Monatelang vor einem Sturm nach Verdun abhielten.
Dies war nur sehr bedingt richtig, griffen doch die Forts nur selten Aktiv in die Kämpfe ein und dienten doch eher als ,,Sicherer" Unterstand in der wogenden Artillerie Schlacht. Diese Aufgabe aber erfüllten sie Vortrefflich und so wurden sie zum unersetzlichen Schutz für beide Parteien. Allein Fort Douaumont war für die Deutschen eine Durchgangs Station für alle Truppen in den Frontbereich. So wurden fast alle Forts auf beiden Seiten in erster Linie als Sichere Unterstände für Truppen genutzt, sowie als Depot, Lazarett, Artilleriebeobachter oder für Stäbe. Das heißt sie erfüllten eine eher Passive Aufgabe, denn griff ein Panzerturm in Frontnähe in die Kämpfe ein, wurde er gleich mit starkem Artilleriefeuer belegt.
Nicht zu vergessen das den Forts vor der Verdunschlacht schon das ,,Todesurteil" Ausgestellt wurde. Der Befehl vom 9.August 1915 machte ( wie schon erwähnt.) aus dem Festungsgürtel Verdun die ,,Region fortifiee de Verdun". Das heißt Verdun wurde der Festungsstatus abgesprochen und wurde zu einem Normalen Frontabschnitt. Hatte man zu Beginn des Krieges noch große Erwartungen in die einzelnen Festungs Regionen und Forts, schwanden diese sehr rasch nach Kriegsbeginn. Die Belgischen Festungen sanken alle Nacheinander in Schutt und Asche was man allein der überschweren deutschen Artillerie zuschrieb. Als auch einige Französische Forts schnell fielen (Camp de Romains, Manoviller) war die Ernüchterung groß.
Aber die Verdunschlacht und ihre Eigenarten setzten die Festungen plötzlich in eine neue Bedeutung, was auch an dem Ort Verdun selber lag.
Verdun zur Verteidigen war zur wichtigsten Sache für Frankreich geworden und die der Festungsgürtel spielte nun eine Bedeutende Rolle darin.
Also war mit dem Ende der Verdunschlacht die Bedeutung der Festungen wieder auf höchstes Ansehen gestiegen.
Andre Maginot sah die Zukunft und die Sicherheit Frankreichs in einem große und gewaltigen Festungsgürtel an der Ostgrenze Frankreichs. Kein Krieg sollte mehr auf Frankreichs Boden ausgetragen werden, die Zerstörunge n, Not und Elend waren tief in das Gedächtnis der
Franzosen eingebrannt. Man wollte sich einen Agressor ein für alle mal ,,vom Halse" halten und wo man diesen Vermutete war auch klar.
Der Erste Weltkrieg war für Frankreich siegreich aber er lag auch wie ein Alpdruck auf der Nation. Man hatte viele Tote und Verwundete zu beklagen und es gab eine Menge an Invaliden. Eine Pazifistische Grundstimmung war in Frankreich durchaus vorhanden. Verdun war der Beweis und der Schlüssel für Frankreichs Schutz. Er sollte zu einem defensiven Dogma werden in das Frankreich alles Investierte. Auch die Militärische Doktrin, daß Denken war nur für den Wall aus Beton und Stahl gedacht. Defensive wurde zur Devise und das sich Militärische Technik und Taktik neue Wege suchen würde, schien in Frankreich keinen zu stören.
Deutschland hatte nach 1918 noch eine Rechnung zu Begleichen und ab 1933 bekamen die Militärs durch die Nationalsozialisten ein stetig wachsendes Instrument in die Hand welches rein Offensiv ausgelegt war.
Der Westwall den Hitler in Auftrag gab, war trotz allen Aufwandes im Prinzip nur ,,Fassade" und Propaganda.
Hitler hatte nie die Absicht den Westwall wirksam werden zu lassen sondern selbst im
Westen Offensiv zu werden. Am 10.Mai 1940 begann der Westfeldzug mit dem Überfall auf Frankreich und die Benelux Staaten .Gleich zu Anfang wurde die bis dahin als Modernstes Fort geltende Anlage Eben Emael, durch ein kühnes Handstreich Unternehmen aus der Luft Erobert. Eine Neue Truppengattung trat damit mit einem Schlag in Erscheinung und Demonstrierten Eindrucksvoll wie man starre Festungen aus der Luft Bekämpfen konnte. Fallschirmjäger waren noch in der Dunkelheit mit Lautlosen Lastenseglern auf dem Fort gelandet und hatten rasch wichtigste Bereiche des Forts unter zur Hilfename Modernster Sprengmittel, neutralisiert.
Eine kleine Einheit dieser neuen Elitetruppe schafft es die an Zahl Überlegene Fortbesatzung festzunageln.
Noch bevor die ersten regulären deutschen Panzer und Infanterieeinheiten am Fort ankamen, ergab sich die Besatzung von Eben Emael.
Die Ausgesuchte Schar von Fallschirmjägern hatte sich Monatelang auf diesen Einsatz vorbereitet.
Es zeigte sich damit das eine Starre Festung trotz aller Modernität gegen schnelle Motorisierte
Panzer oder
Infanterie Divisionen, ohne Chance war. Denn war erstmal das Gelände um die Forts herum von diesen Einheiten durchbrochen, war die Fort verloren, da umgangen. Genau dies drohte nun der Maginot Linie, die nun ebenfalls durch den neuen mit dem Durchbruch und Übergang der Maas bei Sedan umgangen wurde. Sedan war der Angelpunkt wo die Maginot Linie endete und sie nun umgangen wurde.
Mit einem Durchbruch durch die Ardennen rechnete man auf französischer Seite nicht. Das Verhängnis nahm seinen Lauf und war nicht mehr Aufzuhalt en. Auch Belgische Forts vielen nach kurzem Kampf durch den Einsatz von Stukas oder der direkt Beschuß durch 8,8 cm Flakgeschütze.
Bei einigen Frontalangriffen im späteren Verlauf des Westfeldzuges an der Ostgrenze gegen Werke der Maginot Linie zeigte sic h wie Wirksam der Direkt Beschuß von 8,8 cm Geschützen war. Auch der Einsatz von Sturmpionieren ,Flammenwerfer und Hafthohlladungen zeigte die Schwächen der Anlagen auf. Auch wenn einige Erfolgreich Widerstand leisteten, war der Widerstand nur ein Frage der Zeit.
Die Strategie der Schwerpunktmäßigen Geschwindigkeit mit Motorisierten Divisionen im Verbund mit der Luftwaffe mit dem Mut zum Risiko, war 1940 die bessere und Modernere Strategie. Ein starres Festungskonzept und defensives Dogma, konnte dem nichts effektives Entgegen setzten und die Französische Armee war nicht in der Lage auf Militärische Geschwindigkeit der Deutschen Flexibel zu Reagieren.
Aber die deutsche Führung schien auch nicht viel aus dem Erfahrungen gelernt zu haben. Man begann mit dem Ba u des Atlantikwalls der nicht viel anders als die Maginot-Linie oder Westwall Konzeptioniert war und die Küsten der Besetzten Länder schützen sollte. Ein Wall aus Beton der genau so Unflexibel und Verteidigungsmäßig wenig in die Tiefe wirkte. Ein interessanter Gegensatz!
Marcus Massing. 2000.
Literatur Hinweise und Quellenangaben:
,,Kleiner Führer zu den Festungsanlagen in Verdun". Sonderheft Nr.15 der IBA. Von Günther Schalich.
,,Fort Douaumont-Der französische Angriff vom Mai 1916."-IBA-Sonderheft :Nr.24.Günther Schalich.
,,Im Schatten von Fort Vaux-Die Kleinanlagen des Fumin im Jahre 1916."- IBA-Sonderheft .Nr.26. Günther Schalich.
,,Die Einnahme von Fort Vaux im Juni 1916." IBA-Sonderheft. Nr.25. Günther Schalich.
,,Die Stollenbauten in den Forts von Verdun während der Schlacht." IBA-Sammelband .Nr.3 (Heft.8-10.) Von Dr.Martin Egger.
,,Westwall, Maginotlinie, Atlantikwall" Von Grasser/Stahlmann. Weltbild Verlag.1983.
,,Verdun,Les forts de la Victoire". -Von Guy Halle. Verlag Citedis.1998.
,,La bataille des Forts (Metz et Verdun de 1865 a 1918.)". - Von A.Hohnadel und P.Bestetti. Magazine Historica.
,,La Lorraine fortifiee 1870-1940 (De Sere de Rivieres a Maginot.) Von Stephane Gaber. 1994.
"Verdun-Schlacht und Mythos".-Von German Werth.Gustav Lübbe Verlag GmbH.1982. "Militärgeschichtlicher Reiseführer Verdun". -Von H.Rohde und R.Ostrovsky.Verlag E.S.Mittler&Sohn.1996.
"Seelenkräfte im Kampf um Douaumont". -Von Kurt von Klüfer.1938.Verlag Die Brücke.Berlin.
"De L´oppidum a L´enfouissement". - L´art de la Fortification a Verdun et sur les marches de l´Est.1995.Direction de Guy Pedroncini.Memorial de Verdun.Fleury.
"Verdun-Das Große Gericht".-Von Paul von Ettighofer.1976.Limes Verlag.München. "1916-Annee de Verdun". -Von Preface de Charles Millon.1996.Service Historique de L´Armee de Terre.Verlag Lavauzelle.
"Die Hölle von Verdun".-Nach Berichten von Frontkämpfern.Von Jacques-Henri Lefebvre.1987.Memorial de Verdun.Fleury.
"Die vom Douaumont-Das Ruppiner Regiment 24 im Weltkrieg.". -Von Cordt von Brand is.1930.Verlag Tradition Wilhelm Kolk.Berlin.
"Das Ehrenbuch der Deutschen Feldartillerie".-1930.Verschiedene Autoren.Tradition Wilhelm Kolk.Verlag.Berlin.
"Das Ehrenbuch der Deutschen Pioniere".-1931.Verschiedene Autoren.Tradition Wilhelm
Kolk.Verlag.Be rlin. "Verdun".-Von Georges Blond.1962.Paul Zsolnay
Verlag.Hamburg/Wien.
"Verdun-la plus grande bataille de l´Histoire".-Jacques-Henri Lefebvre/Georges Duhamel.Verlag Durassie.Paris.1960.
"Verdun-Histoire des Combats qui se sont livres de 1914 a1918 sur les deux Rives de la Meuse". -Von Jaques Pericard.Librairie de France.Paris.
"La Lorraine fortifiee 1870-1940"-.De Sere de Rivieres a Maginot.Von Stephane Gaber.1994.Verlag Serpenoise.
"Die Erstürmung von Douaumont". -Von Eugen Radtke.1938.Verlag Philipp Reclam jun.Leipzig.
"Zwei Kriegsjahre einer 42 cm Batterie".-Von Major a.d.F.Solf.Chr.Belfersche Verlagsbuchhandlung.1920.
"Eine 42 cm Mörser-Batterie im Weltkrieg". -Von Oberleutnant a.d.R.Schindler.Verlag.Hans Hoffmann.Breslau.1934.
"Schlachten des Weltkrieges 1914-18.Die Tragödie von Verdun.Teil.1-Die
Offensivschlacht."-Band 13.des Reichsarchivs.Gerhard Stalling-Verlag.1926.Berlin.
"Schlachten des Weltkrieges 1914-18.Die Tragödie von Verdun.Teil.2.Das Ringen um Fort Vaux."-
.-Band 14.des Reicharchivs.Gerhard Stalling-Verlag.1928.Berlin. "Schlachten des Weltkrieges 1914-18.Die Tragödie von Verdun.Zermübungsschlacht.Teil.3.Toter Mann.Teil.4.Thiaumont- Fleury" - Band.15.Gerhard Stalling- Verlag.1929.Berlin.
"Schlachten des Weltkrieges 1914-18.Die Tragödie von Verdun.Douaumont".-Band.8.Von Werner Beumelburg.1923. Gerhard Stalling-Verlag.Berlin.
Danke für die Verwendung von Informationen, Quellen Tips und Literatur. Günther Schalich.
Harry van Baal. Kurt Fischer.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in "Der Festungsgürtel von Verdun"?
Der Text behandelt die Geschichte und Entwicklung der Festungsanlagen rund um Verdun, insbesondere im Kontext der Schlacht von Verdun im Ersten Weltkrieg. Er beschreibt die Konstruktion, Modernisierung und Bedeutung der Forts und Werke sowie deren Rolle in der Schlacht und die Nachwirkungen auf die französische Militärdoktrin.
Wer war Sere de Rivieres und welche Rolle spielte er beim Festungsbau in Frankreich?
General Raymond Adolphe Sere de Rivieres war ein französischer Pionier und General, der nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ein neues Konzept zur Verteidigung der französischen Grenzen entwickelte. Er war maßgeblich an der Modernisierung des Vaubanischen Festungssystems beteiligt und entwarf ein System, das eine kombinierte Verteidigung mit dem Feldheer vorsah.
Was waren die "Panikforts" in Verdun?
Die "Panikforts" waren die ersten sechs Forts, die ab 1875 in Verdun gebaut wurden. Sie wurden aufgrund politischer Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich überstürzt errichtet und entsprachen bei ihrer Fertigstellung bereits nicht mehr den aktuellen Ansprüchen.
Welche Rolle spielte Beton bei der Modernisierung der Festungen in Verdun?
Nach der Entwicklung des Sprengstoffs Melinit im Jahr 1885 wurde Beton zunehmend in den Festungsbau einbezogen. Ab 1887 begann man mit Betonage-Arbeiten, um bestehende Anlagen zu verstärken oder völlig neu zu gestalten. Ab 1897 wurden alle neu gebauten Anlagen mit armierten Betondecken versehen.
Was waren Ouvrages und welche Funktion hatten sie?
Ouvrages waren Zwischenwerke oder Infanteriewerke, die ab 1887 im Festungsbereich von Verdun zwischen den Forts eingebaut wurden. Sie dienten dazu, die Räume infanteristisch zu verteidigen und Infanterie oder Nachschub sicher unterzubringen.
Was war die Casemate Bourges und welche Bewaffnung hatte sie?
Die Casemate Bourges war eine zweistöckige Betonkasematte mit zwei Scharten für zwei Geschütze, die in die Festungsanlagen eingebaut wurde. Die Bewaffnung bestand zu Kriegsbeginn aus bewährten 7,5 cm Feldgeschützen.
Welche Panzerteile gab es in den Fortifikationen von Verdun?
Es gab verschiedene Panzerteile, darunter Panzerversenktürme für 7,5 cm Schnellfeuergeschütze, Panzerversenktürme für 15,5 cm Geschütze, Maschinengewehr-Versenktürme, Artillerie-Beobachtungsglocken und leichte Infanterieglocken.
Welchen Einfluss hatte die Schlacht von Verdun auf die französische Militärdoktrin?
Die Schlacht von Verdun führte zu einem "defensiven Festungs-Dogma" in Frankreich, das im Bau der Maginot-Linie gipfelte. Man glaubte, dass Festungen maßgeblich zum erfolgreichen Ausgang der Schlacht beigetragen hätten und hielt die Deutschen monatelang von einem Sturm auf Verdun ab.
Was geschah mit den Festungen von Verdun nach dem Ersten Weltkrieg?
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Arbeiten an den Forts eingestellt. Andre Maginot interpretierte den Verlauf der Schlacht so, dass die Forts maßgeblich am erfolgreichen Ausgang beteiligt waren, was zur Planung und Durchführung des Maginot-Linie Projekts führte.
Wie wurde die Maginot-Linie im Zweiten Weltkrieg umgangen?
Die Maginot-Linie wurde im Zweiten Weltkrieg durch den Durchbruch der deutschen Wehrmacht durch die Ardennen umgangen. Der Angriff auf Frankreich begann am 10. Mai 1940, und die deutschen Truppen umgingen die Maginot-Linie, was zu ihrem raschen Fall führte. Die deutsche Strategie setzte auf Geschwindigkeit und motorisierte Divisionen, während das starre Festungskonzept der Maginot-Linie diesen Angriff nicht aufhalten konnte.
- Quote paper
- Birgit Schanze (Author), 1999, Bismarck, Otto von - Leben - Bismarcks ,,Reichsfeinde ", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99895