Die Arbeit thematisiert die Grundlagen der pädagogischen Psychologie in Bezug auf die Erwachsenenbildung. Pädagogische Psychologie beschäftigt sich als Teildisziplin der Psychologie mit Erziehung-, Unterrichts- und Sozialisierungsprozessen. Hierzu zählt auch der Bereich Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen. Grundlegende Veränderungen in einer immer ambivalenten und komplexer werdenden Arbeitswelt und eines immer schneller wachsenden Wissensstandes durch die technologischen Fortschritte, führt zu immer weniger linear verlaufenden Bildungswegen und zur Notwendigkeit eines gezielten lebenslangen Lernens. Innerhalb der Erwachsenenbildung bedeutet dies, dass Individuen nach Abschluss der ersten Bildungsphase, auf das Fortführen, Wiederaufnehmen oder das Neuerlernen von Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen angewiesen sind, um in der privaten und beruflichen Umwelt bei der Bewältigung neuer Anforderungen erfolgreich zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Vermerk
1 Grundlagen der Pädagogischen Psychologie in Bezug auf die Erwachsenenbildung
1.1 Die Identitätstheorie von Erik H. Eriksons (Folie 8 & 9)
2 Rahmenbedingungen der Präsentation (Folie 2)
2.1 Begriffsdefinition Erwachsenenbildung (Folie 3 & 4)
2.2 Bedeutung von Lebenslangen Lernen (Folie 5, 6 & 7)
2.3 Zielgruppenanalyse
2.4 Lernziele & Lernmethodik
2.5 Trainingskonzept
2.6 Störfaktoren (Folie 10, 11 & 12)
2.7 Neue Medien (Folie 13)
2.8 Praktisches Beispiel (Folie 14 & 15)
2.9 Erkenntnisse und Empfehlungen (Folie 16 & 17)
Literaturverzeichnis
Vermerk
In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
1 Grundlagen der Pädagogischen Psychologie in Bezug auf die Erwachsenenbildung
Pädagogische Psychologie beschäftigt sich als Teildisziplin der Psychologie mit Erziehung-, Unterrichts- und Sozialisierungsprozessen (Steinebach et al., 2016, S. 7). Hierzu zählt auch der Bereich Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen. Grundlegende Veränderungen in einer immer ambivalenten und komplexer werdenden Arbeitswelt und eines immer schneller wachsenden Wissensstandes durch die technologischen Fortschritte, führt zu immer weniger linear verlaufenden Bildungswegen und zur Notwendigkeit eines gezielten Lebenslangen Lernens. Innerhalb der Erwachsenenbildung bedeutet dies, dass Individuen nach Abschluss der ersten Bildungsphase, auf das Fortführen, Wiederaufnehmen oder das Neuerlernen von Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen angewiesen sind, um in der privaten und beruflichen Umwelt bei der Bewältigung neuer Anforderungen erfolgreich zu sein.
Der Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen wird in jedem Lebensabschnitt durch verschiedene Faktoren wie bspw. Emotionen, Kognitionen oder Psychologische Faktoren beeinflusst (Alheit & Dausien, 2016, S. 15). Dies führt zu unterschiedlichen Lernzugängen innerhalb von verschiedenen Individuen und Lebensabschnitten. Die Konzeption einer Lernveranstaltung (Trainings, Workshops und Seminare) sollte daher konstruktivistisch, also teilnehmer- und handlungsorientiert, selbstorganisiert und praxisnah erfolgen (Rademacher, 2017, S. 28 -29).
Das Aneignen von Wissen erfolgt auf verschiedene Art und Weise. Grundlegend wird Lernen bzw. der Lernprozess durch ein Zusammenspiel von vorherrschender Intelligenz, den individuellen Präferenzen und physiologischen, psychologischen und sozialen Faktoren beeinflusst (Schäfer, 2017, S. 81). Es gibt eine Reihe verschiedener Lernstilmodelle, die helfen können, ein Verständnis für die unterschiedliche individuell bevorzugte Methode mit Stimuli und Informationen aufzubauen. David Kolb unterteilt die Lernstile von Individuen in vier Typen und bevorzugte Lernwege:
- Divergierer: der Entdecker – konkrete Erfahrung und reflektiertes Beobachten
- Assimilierer: der Denker – reflektiertes Beobachten und abstrakte Begriffsbildung
- Konvergierer: der Entscheider – abstrakte Begriffsbildung und aktives Experimentieren
- Akkommodierer: der Praktiker - aktives Experimentieren und konkrete Erfahrung (Kolb & Kolb, 2013, S. 9, 10).
Zu verstehen, welche Lernstile ein Individuum bevorzugt, kann dabei helfen die richtige Methode auszuwählen und das Lernziel möglichst störungsfrei zu erreichen. Generell kann die Beschäftigung mit verschiedenen Theorien und Modellen der Pädagogischen Psychologie, sowohl Lehrenden als auch Lernenden, dabei unterstützen erfolgreicher am Lernprozess teilzunehmen oder diesen effektiver zu gestalten.
1.1 Die Identitätstheorie von Erik H. Eriksons (Folie 8 & 9)
Erik H. Erikson beschreibt in seiner psychosozialen Theorie die Spannungsfelder zwischen den Bedürfnissen und Wünschen eines Individuums und den sich im Lebensverlauf permanent verändernden Anforderungen der sozialen Umwelt. Das Modell umfasst acht Krisen, die jedes Individuum im Verlaufe seines Lebens durchläuft und sich aktiv auseinandersetzt und die durch Polaritäten charakterisiert sind. Seine Frau ergänzte nach seinem Tod eine neunte Phase, darauf soll in dieser Hausarbeit allerdings nicht näher darauf eingegangen werden (Erikson, 1997, S. 4). Die ersten Phasen beziehen sich auf die Lebensjahre 1 – 18 und sind für diese Ausarbeitung weniger bedeutend: Vertrauen vs. Misstrauen, Autonomie vs. Scham und Zweifel, Initiative vs. Schuldgefühl, Tätigkeit vs. Minderwertigkeitsgefühl, Identität vs. Identitätsdiffusion (Erikson, 1994, S. 67 – 100).
Die letzten drei Krisen beziehen sich auf das Erwachsenenalter:
Intimität vs. Isolierung (19 – 45 Jahre)
Junge Erwachsenen müssen lernen intime, tragfeste und vertrauensvolle Partnerschaften zu bilden. Wird dies nicht erlernt, folgt als Konsequenz die Isolierung von anderen Individuen (Erikson, 1994, S. 100 - 102).
Generativität vs. Stagnation (45 – 65 Jahre)
Im mittleren Erwachsenenalter geht es darum etwas von der eigenen Person in Form von sozialem, gesellschaftlichem oder kulturellem Engagement an die folgende Generation weiterzugeben. Geschieht dies nicht, entwickelt sich ein Gefühl von Stagnation, Sinnlosigkeit oder Langeweile (Erikson, 1994, S. 103, 104).
Integrität vs. Verzweiflung & Ekel (ab 65 Jahren bis zum Tot)
Im hohen Erwachsenenalter befassen sich Individuen mit der Akzeptanz und der Anerkennung der eigenen Lebensleistung. Dies geht einher mit dem Loslassen von Unerreichbarem und Unerreichten. Gelingt dies nicht, resultiert dies in Reue, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung (Erikson, 1994, S. 104, 105).
Die weitgehende Bewältigung eines jeden Spannungsfeldes ist für die weitere individuelle Entwicklung entscheidend. Der Entwicklungsweg variiert bei jedem Individuum und wird unter anderem durch das soziale Umfeld beeinflusst (Greve & Thomsen, 2019, S. 45 – 48). Die Bewegung innerhalb der jeweiligen Ex-tremen veranschaulicht das Lebenslange Lernen und die persönliche Tragweite für die einzelnen Lebensphasen.
Die Erikson Theorie wird oftmals eher die Zusammenstellungen von Beobachtungen und empirischen Verallgemeinerungen unterstellt und ist durch wenige empirische Studien belegt. Allerdings kann sie gerade Subjektfremden einen guten und vor allem verständlichen Einblick in die Entwicklung und die dabei erlebten Krisen von Individuen geben, um zu verstehen, das ähnlich wie bei der Entwicklung eines Kindes, das Erwachsenenleben gewissen Phasen unterworfen ist, die Einfluss auf Bildung und Karriere haben können.
2 Rahmenbedingungen der Präsentation (Folie 2)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat für das Arbeitsfeld der Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen eine Präsentation, die einen umfassenden Einblick in die Thematik gewährt, in Auftrag gegeben. Das Grobkonzept der Präsentation beinhaltet die Begriffsdefinition von Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen, die Darstellung der Identitätstheorie von Erik H. Eriksons und Störfaktoren in Lernsituationen. Um die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung zu verdeutlichen wird eine Übersicht der aktuellen Zahlen dargestellt. Anschließend wird ein praktisches Beispiel gegeben und die Bedeutung des Einsatzes von neuen Medien verdeutlicht. Abschließend werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen gegeben.
2.1 Begriffsdefinition Erwachsenenbildung (Folie 3 & 4)
Zu Beginn der Präsentation erfolgt eine Annäherung an die Begrifflichkeiten der Erwachsenenbildung. Dies dient dazu eine Wissengrundlage zu schaffen, indem die Besonderheiten und Merkmale beider Begriffe als Vorbereitung für das Training dargelegt werden. Erwachsenenbildung ist die „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase“ (Deutscher Bildungsrat, 1970, S. 197). Ziel ist es, die Fähigkeit des Individuums zum gesellschaftlichen Leben zu fördern, um soziale Integration zu ermöglichen oder zu vertiefen, persönliche Krisen abzumindern und die zu kulturellen Erneuerungen und Veränderungen beitragen (Kloubert, 2020, S. 3). Dies geschieht in erster Linie durch systematisch geplante und professionell organisierte Veranstaltungen zur Bildungsvermittlung, wie Seminare, Fortbildungen, Workshops und Fernstudien und inzwischen auch E-Learning und Online-Seminare. Wohingegen Selbstbildung durch Medien, unbekannte Alltagssituationen oder Sozialkontakte erfolgt (Kloubert, 2020, S. 3).
2.2 Bedeutung von Lebenslangen Lernen (Folie 5, 6 & 7)
Lebenslanges Lernen beschreibt alles Lernen, dass der Neugewinnung und Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient. Unter Lehren wird die systematische Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten verstanden. Grundlegend kann Lebenslanges Lernen durch persönlichen Antrieb erfolgen und hierbei, sowohl das Streben nach Selbstwirksamkeit als, auch die Steigerung der emotionalen Selbstkompetenz fördern und zu einer Weiterentwicklung der Persönlichkeit dienen. Hieraus kann unter anderem ein Gefühl von Freiheit entstehen (Arnold, 2011, S. 34 – 36). Hinzu kommt der Wunsch nach einer Stabilisierung der persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Identität (Mühlfelder und Nungäßer, 2014, S. 70).
Innerhalb der dargestellten Präsentation kann hier das Publikum einbezogen werden: Warum lernen wir ein Leben lang und was ist die grundlegende Motivation dies zu tun? Dies ermöglicht es mit den Zuhörern zu interagieren und sie aktiv mit einzubeziehen.
2.3 Zielgruppenanalyse
Die Bedürfnisse und Vorkenntnisse einer Zielgruppe nehmen einen signifikanten Einfluss auf die inhaltliche Planung einer Zielgruppe. Innerhalb der Erwachsenenbildung sind in der Regel die persönlichen Interessen den Teilnehmern bekannt und die Anforderungen an die Lehrenden verändern sich auf Grundlage dessen, dass Erwachsene sich meist fachspezifischer weiterbilden.
Dabei können Zielgruppen in folgendermaßen aufgeteilt werden:
- Homogene Zielgruppe: Ein Großteil der Teilnehmer verfügt über dieselben Merkmale (bspw. Persönlichkeit, Bildung, Alter, Kenntnisse) – dies erleichtert das Erreichen der Lernziele
- Heterogene Gruppe: Ein Großteil der Gruppe weist unterschiedliche Merkmale auf – die Herausforderung ist bei dieser Gruppenkonstellation: keinen der Teilnehmer zu über- oder unterfordern (Quilling & Nicolini, 2009, S. 19, 20)
Die dargestellte Präsentation richtet sich an die Mitarbeiter der BMBF, die für den Bereich Erwachsenenbildung arbeiten. Die Teilnehmer haben fachliche, methodische, pädagogische und didaktische Vorkenntnisse durch ihre Ausbildung bzw. ihre Berufserfahrung. Dementsprechend hat die Gruppe auch einen gewissen Grad an Homogenität.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2020, Pädagogische Psychologie. Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998945
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