Die Arbeit befasst sich mit der Theorie der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit und ihrem Handlungskonzept für die Jugendhilfe. Die Lebensweltorientierung von Hans Thiersch ist ein Weg von vielen, das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit, auf Grundlage einer Theorie, zu begründen.
Besonders in der Jugend befindet sich der Mensch in einer vulnerablen Phase der Orientierung, in der sich seine eigenen Optionen und Erwartungen ausbilden. Es gibt unzählige Richtungen, in die er sich entwickeln kann. Doch gerade im heutigen Zeitalter, in dem unter anderem Globalisierung und Ökonomisierung die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer werden lassen, wird es für Jugendliche schwerer, sich zu behaupten. Vor allem Jugendliche, die durch Bildungsdefizite, einen Migrationshintergrund oder ihren sozioökonomischen Status benachteiligt sind, geraten leichter an den Rand der Gesellschaft. Ihnen bleiben Lebensmöglichkeiten verwehrt. Diese Situation kann als ungerecht empfunden werden und bei den betroffenen Jugendlichen zu Protest, Hass oder Rückzug führen.
Die Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, von Hans Thiersch, ist ein wissenschaftliches Theoriekonzept der Sozialen Arbeit. Es dient, neben anderen, als Handlungsbasis für Sozialarbeitende, die in der Jugendhilfe tätig sind. In den neunziger Jahren wurde es zum Inbegriff der allgemeinen Neuorientierung in der Sozialen Arbeit und gilt bis heute als zentrales Paradigma in der Jugendhilfe. Aber ist Thierschs Theoriekonzept wirklich die revolutionäre Antwort auf Probleme in der Sozialarbeit mit Jugendlichen? Oder gibt es nicht doch Probleme bei der praktischen Umsetzung Lebensweltorientierter Jugendhilfe?
Die wissenschaftliche Arbeit, auf hermeneutisch-interpretativer Basis, soll diese Fragestellung beantworten. Nach einem einführenden grundlegenden Überblick über die Theorieentwicklung in der Sozialen Arbeit wird im Hauptteil dieser Arbeit die Lebensweltorientierung von der Entstehung bis heute mit ihren Handlungsmaximen für die Jugendhilfe beschrieben und ihre praktische Anwendung am Beispiel mobiler Jugendarbeit aufgezeigt. Dann geht diese Arbeit auf Kritik des Theoriekonzeptes ein, um ab-schließend ein Fazit zu geben und die oben genannten Fragen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Grundlagen zum Verständnis der Lebensweltorientierung
2.1 Theorien in der Sozialen Arbeit und ihre Funktion
2.2 Biographische Eckdaten von Hans Thiersch und die Entstehung der Lebensweltorientierung
2.3 Die Aufgaben der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit
3 Die Lebensweltorientierung in der Jugendhilfe
3.1 Jugendliche als Adressaten der Lebensweltorientierung
3.2 Die Struktur- und Handlungsmaximen
3.3 Lebensweltorientierung in der mobilen Jugendarbeit
4 Kritik und Grenzen der Lebensweltorientierung
5 Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Christina Huesmann (Author), 2020, Die Theorie der Lebensweltorientierung von Hans Thiersch und ihre Anwendung in der heutigen mobilen Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998452
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