Die Frage, mit der sich die aristotelische Ethik beschäftigt, ist die Frage nach der eudaimonia, sprich dem Glück im Sinne guten Lebens. Genauer wird diese Frage in den zwei Werken „Nikomachische Ethik“ und „Eudemische Ethik“ von Aristoteles genauer erläutert. Im folgenden Essay wird sich jedoch nur auf die Nikomachische Ethik, genauer Buch eins und zwei daraus, bezogen. Diese beschäftigen sich, wie schon aus dem Wort ableitbar, mit der Lehre von Sittlichkeit oder Tugend und der Definition des höchsten menschlichen Gutes. Durch Tugenden gelangt der Mensch zu seiner Bestimmung, seiner natürlichen Vollendung, und wird folglich daraus glücklich. Der Mensch strebt somit, wie alles Lebendige, nach dem Guten. Damit stellt die Glückseligkeit das höchste Gut und somit auch das Ziel all seiner Handlungen und des menschlichen Lebens dar. Voraussetzung dafür ist nach Aristoteles allerdings Tugendhaftigkeit, sowie ein Leben ohne „negative“ äußere Gegebenheiten wie Schicksalsschläge. Dies betrifft sowohl sich selbst als auch Freunde und Verwandte. Aber wie definieren sich die Glückseligkeit und die Tugenden als Voraussetzung für das menschliche Glück?
Diese Leitfrage werde ich im Folgenden in diesem Essay zu dem Thema „Tugend als Voraussetzung für menschliches Glück“ nachvollziehbar aufschlüsseln, erläutern und anschließend lösen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das höchste menschliche Gut: das Glück
- Definition
- Voraussetzungen für menschliches Glück
- Die charakterliche Tugend
- Die Gutheit des Denkens und des Charakters
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Tugend als Voraussetzung für menschliches Glück im Sinne von Eudaimonia in der Nikomachischen Ethik von Aristoteles verstanden werden kann. Die Arbeit konzentriert sich auf die ersten beiden Bücher der Nikomachischen Ethik und beleuchtet die zentralen Elemente der aristotelischen Ethik, insbesondere die Definition des höchsten Gutes, die Rolle der Tugend und die Bedeutung der äußeren Umstände für das Glück.
- Die Definition des höchsten Gutes (Glückseligkeit) als Ziel des menschlichen Lebens
- Die Bedeutung von Tugend als Voraussetzung für das Erreichen der Glückseligkeit
- Die Unterscheidung zwischen der Gutheit des Denkens und der Gutheit des Charakters
- Die Rolle von äußeren Umständen für das menschliche Glück
- Die Verbindung von innerer und äußerer Vollkommenheit für ein erfülltes Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der aristotelischen Ethik ein und stellt die Frage nach der Eudaimonia (Glückseligkeit) als dem höchsten menschlichen Gut. Es werden die beiden Werke "Nikomachische Ethik" und "Eudemische Ethik" von Aristoteles erwähnt, wobei der Fokus auf die "Nikomachische Ethik" gelegt wird. Die Einleitung erläutert, dass Tugendhaftigkeit nach Aristoteles die Voraussetzung für Glückseligkeit ist und die Glückseligkeit das Ziel aller menschlichen Handlungen darstellt.
Das höchste menschliche Gut: das Glück
Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Glücks als dem höchsten Gut. Es wird argumentiert, dass Glück im Gegensatz zu Reichtum oder Ehre das höchste Ziel darstellt und autark ist, was bedeutet, dass das menschliche Leben erst dadurch lebenswert wird. Der Mensch realisiert seine Funktion, indem er ein Leben lang auf gute Weise handelt und seine Vernunft nutzt, um zur Glückseligkeit zu gelangen.
Voraussetzungen für menschliches Glück
Dieses Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen für menschliches Glück. Neben tugendhaftem Handeln betont Aristoteles die Bedeutung von äußeren Gütern, wie zum Beispiel guter Herkunft, wohlgeratene Kinder und Reichtum, die die Verwirklichung der Glückseligkeit unterstützen. Es wird jedoch hervorgehoben, dass die Tugenden einen höheren Stellenwert als die äußeren Güter haben und dass ein tugendhafter Mensch trotz Unglücklichsein glücklich sein kann.
Die charakterliche Tugend
Dieses Kapitel beschreibt die zwei Arten der Gutheit: die Gutheit des Denkens und die Gutheit des Charakters. Die Gutheit des Denkens entsteht durch Erfahrung und Belehrung, während die Gutheit des Charakters durch Konditionierung und Gewöhnung entwickelt wird. Es wird argumentiert, dass Menschen von Natur aus die Fähigkeit haben, Tugenden zu lernen und diese durch Gewöhnung zu entwickeln. Die Gutheit des Charakters ist somit ein Ergebnis von willentlichem Handeln und ständiger Übung.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Kernkonzepte der aristotelischen Ethik, insbesondere auf die Definition von Glückseligkeit als dem höchsten Gut, die Bedeutung der Tugend als Voraussetzung für ein glückliches Leben und die Unterscheidung zwischen der Gutheit des Denkens und der Gutheit des Charakters. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Aristoteles die Verbindung zwischen innerer Vollkommenheit (Tugend) und äußeren Umständen für das Erreichen der Glückseligkeit sieht.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Tugend als Voraussetzung für menschliches Glück. Nikomachische Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998021