Vorwort
Motivation ist dasjenige in und um uns, was uns dazu bringt, treibt und bewegt, uns so und nicht anders zu verhalten.
„Motivation bezieht sich generell auf das Ingangsetzten, Steuern und Aufrechterhalten von körperlichen und psychischen Aktivitäten“ (Zimbardo1). Dabei fühlt sich jedes Individuum von bestimmten Reizen und Aktivitäten - je nach Vorleibe oder Abneigung – stärker angezogen als von anderen.
Motivation verweist auf interne Variablen und Prozesse und trägt zur Erklärung beobachteter Verhaltensänderungen bei. Der Begriff „Trieb“ oder auch „Drive“ wird dabei normalerweise gebraucht, wenn eine Handlungsmotivation ausgedrückt werden soll, wie z.B. Hunger. Die Annahme besteht darin, dass Motive im Unterschied zu Trieben wenigstenszum Teilerlernt werden. Sie können dabei entweder bewusst oder unbewusst ablaufen. Bei den Experten selbst bestehtkeine Einigkeit in der Verwendungmotivationaler Konzepte. Bei einigen ist „Bedürfnis“ nur in Verbindung mit biologischen Verlangen, wie beispielsweise Durst, beschrieben. Durst wird demnach meine Motivation sein, zum Kühlschrank zu gehen, um ein kaltes Getränk zu mir zu nehmen. Damit ist einprimärer Trieb befriedigt, einer, der nicht von einem Lernprozess abhängig ist. Im Unterschied dazu wird auch von sog.sekundären Triebengesprochen, d.h. das sind diejenige, die erworben wurden bzw. durch Konditionierung erlernt. Beispielsweise gehe ich nicht arbeiten aus reiner Nächstenliebe, sondern meine Motivation besteht darin, Geld zu verdienen. Andere psychologische Literaten verwenden Begriffe wie „Bedürfnis“ auch innerhalb psychosozialer Motive.
Maslow`sche Bedürfnispyramide
Selbstverwirklichung
Bedürfnis, das eigene Potential auszuschöpfen, bedeutende Ziele zu haben
Bedürfnisse Bedürfnisse nach Ordnung und Sicherheit
Kognitive Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Wissen, Verstehen, nach Neuem
Selbstwert
Bedürfnisse nach Vertrauen und dem Gefühl, etwas wert zu sein und kompetent zu sein, Selbstwertgefühl und Anerkennung von anderen
Bindung
Bedürfnisse nach Sicherheit, Behaglichkeit, Ruhe, Freiheit und Angst
Biologische Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Wasser, Nahrung, Sauerstoff, Ruhe, Sexualität und Entspannung
1 Zimbardo Ph.G.: Psychologie. Springer Verlag 1988, Berlin, Heidelberg, 6. Auflage
Maslow, ein Vertreter derhumanistischen Psychologie. Seine Theorie besagt, dass wir alle eine Bedürfnishierarchie haben, in welcher unsereangeborenen Bedürfnissein einer Reihenfolge angeordnet sind, die vom „primitivsten“ zum „humansten“ führt. Ganz unten in der Hierarchie liegen die grundlegendenbiologischenBedürfnisse, wie z.B. Hunger oder Durst. Ist deren Befriedigung dringend, so werden die anderen Bedürfnisse aufgeschoben, bis diese grundlegenden Bedürfnisse befriedigt sind. Sind die biologischen Bedürfnisse jedoch ausreichend und angemessen berücksichtigt, so motivieren uns die Bedürfnisse auf die nächste Ebene, die derSicherheitsbedürfnisse. Wenn ich mir keine Sorgen über Gefahren machen muss, kann ich mich durchBindungsbedürfnissemotivieren lassen. Bin ich satt und sicher und spüre ein Gefühl der sozialen Zugehörigkeit, so kann ich aufsteigen zu den Bedürfnissen vonSelbstachtungund Prestige. Am Gipfel findet sich dann eine Person, die satt, frei von Furcht, geliebt und sich selbst liebend und sicher in einem anerkannten Selbst ist. Maslow zufolge sind diese Bedürfnisse angeboren undnicht erlernt. Für ihn ist das angeborene Bedürfnis zu wachsen und das eigene Potential möglichst auszuschöpfen die zentrale, motivationale Kraft des Menschen.
Biologische Bedürfnisse
Ein Beispiel dazu aus "Der Vorleser" bezüglich der Sexualität:“Sie zog sich um. Die Tür stand einen Spalt offen. Sie führte den rollenden Strumpf über die Fußspitze, setzte die Fußspitze auf den Stuhl, streifte den Strumpf über die Wade, Knie, Schenkel, neigte sich zur Seite und befestigte den Strumpf an den Strumpfbändern. Ich konnte die Augen nicht von ihr lassen, von ihrem Nacken und von ihren Schultern, von ihren – Brüsten, die das Unterkleid mehr umhüllte als verbarg, von ihrem Po, an dem das Unterkleid spannte, als sie den Fuß auf das Knie stützte und auf den Stuhl setzte.“2 (S.15)
Als Frau Schmitz diese Beobachtung bemerkte, rannte Michael Berg beschämt von ihr fort. Wie stark das Bedürfnis nach Sexualität war bei Michael Berg, zeigt die Tatsache, dass er einige Tage später wieder zu Frau Schmitz zurückkehrte.“Ich weiß nicht, woher ich die Courage nahem, zu Frau Schmitz zu gehen „ 2 (S.20), ..“Ich erfuhr Tag um Tag, dass ich sündige Gedanken nicht lassen konnte, dann wollte ich auch die sündige Tat.“2 (S.21)
Sicherheit
Für den Teenager Michael war die Sexualität noch eng mit Ängsten und Unsicherheit verknüpft.“Sie spürte meinen Blick, wandte sich zur Tür und schaute mir in die Augen. Ich weiß nicht, wie sie schaute – verwundert oder tadelnd. Ich wurde rot. Einen kurzen Augenblick stand ich mit brennendem Gesicht. Dann hielt ich es nicht mehr aus und rannte aus dem Haus.“2 (S.16.)...“Ich hatte Angst: vor dem Berühren, vor den Küssen, davor, dass ich ihr nicht gefallen und nicht genügen würde.“2 (S.26)
Mit der Fortdauer des sexuellen Treibens verflüchtigen sich allmählich diese Missempfindungen und langsam machte sich ein Gefühl von Sicherheit und Behaglichkeit breit..“auch weil die Frau, für die ich in Gedanken keinen Namen hatte, mich an den Nachmittagen so verwöhnte.“Seit den gemeinsamen Nächten auf unserer Fahrt hatte ich jede Nacht Sehnsucht danach, sie neben mir zu spüren, mich an sie zu kuscheln, meinen Bauch an ihren Po, ihre Brust zu legen,“2 (S.60).“Dazu kam, dass ich die Männlichkeit, die ich erworben hatte zur Schau stellen wollte. Nicht, dass ich hätte angeben wollen. Aber ich fühlte mich kraftvoll und überlegen und wollte meinen Mitschülern und Lehrern mit dieser Kraft und Überlegenheit gegenübertreten.“2 (S.29)..
..“Wenn ich heute eine Frau von sechsunddreißig sehe, finde ich sie jung. Aber wenn ich heute einen Jungen von fünfzehn sehe, sehe ich ein Kind. Ich staune, wie viel Sicherheit Hanna mir gegeben hat. Mein Erfolg in der Schule ließ meine Lehrer aufmerken und gab mir Sicherheit ihres Respektes.“2 (S. 41)
Bindung
Zwischen Michael und Hanna entwickelte sich eine neue intime Bindung“Ein Grund dafür ist die Regelmäßigkeit, mit der wir uns trafen und mit der die Treffen abliefen.“2
(S. 41).“Vorlesen, duschen, lieben und noch ein bisschen beieinander liegen – das wurde das Ritual unserer Treffen.“2 (S. 43)
Neben dieser Bindung zu Hanna erwachte allmählich das Bedürfnis nach anderen Beziehungen und zu einer Zugehhörigkeit zu Gleichaltrigen“Sie wusste, dass mein Leben im Sommer nicht mehr nur um sie kreiste. Immer öfter kam ich, wenn ich am späten Nachmittag zu ihr kam, aus dem Schwimmbad. Dort fand das gesellschaftliche Leben der Klasse statt, und es bedeutetet mir viel, dabei zusein und dazuzugehören.“2 (S.70)...“Aus der Kameradschaft der sommerlichen Nachmittage im Schwimmbad entwickelten sich Freundschaften. Ich mochte besonders Holger Schlüter, der sich wie ich für Geschichte interessierte und mit dem Umgang rasch vertraut wurde. Vertraut wurde ich auch bald mit Sophie.“2 (S. 72)
Selbstwert
Im Laufe der Beziehung manifestierte sich bei Michael ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Dieses führte auch dazu, dass er Hanna zu einem Radausflug, während der Osterferien einlud. Sein erspartes Taschengeld würde allerdings nicht reichen, wenn er auch für seine Freundin Hanna bezahlen wollte“Also bot ich meine Briefmarkensammlung im Briefmarkengeschäft zum Verkauf an. Am Ende bekam ich siebzig Mark. Ich fühlte mich betrogen, aber es war mir
gleichgültig.“2 (S. 52).“Hanna überließ mir nicht nur die Wahl der Richtungen und Straße.
Ich suchte die Gasthöfe aus, in denen wir über Nacht blieben, trug uns als Mutter und Sohn in die Meldezettel ein, die sie nur noch unterschrieb, und wählte auf der Speisekarte nicht nur für mich, sondern auch für sie das Essen aus.“2 (S. 54)
Kognitive Bedürfnisse
Die kognitiven Bedürfnisse, als nächste Stufe in der Bedürfnishierarchie nach Maslow, wurden bei Michael durch den Besuch der Untersekunda, Obersekunda und durch das Rechtswissenschaftsstudium gedeckt. Ein besonderes Bedürfnis nach Wissen bestand vor allem in der Zeit der Gerichtsverhandlungen, wo Michael als Student, im Rahmen eines Seminars, anwesend war. Angeklagte im KZ-Prozess war zu seiner Überraschung Hanna, die er inzwischen Jahre nicht mehr gesehen hatte. Diese Konstellation erweckte bei Michael ein besonderes Interesse, alles über Hanna und ihre Nazivergangenheit zu erfahren.“Ich habe keinen Tag der Gerichtsverhandlung ausgelassen. Der Professor begrüßte, dass einer von uns dafür sorgte, dass die nächste Gruppe erfuhr, was die letzte gehört und gesehen hatte. 2 (S. 95)...“Ich wollte Hannas Verbrechen verstehen“2 (S. 151)."Ich beschloss wegzufahren. Wenn ich heute auf morgen nach Auschwitz hätte fahren können, hätte ich es gemacht. Aber ein Visum zu bekommen dauerte Wochen. So bin ich zum Struthof im Elsass gefahren. Es war das nächste Konzentrationslager. Ich hatte noch nie eines gesehen. Ich wollte die Klischees mit der Wirklichkeit austreiben.“2 (S. 144)
Ästhetische Bedürfnisse
Mit Fortdauer des Prozesses entwickelte sich bei Michael auch ein Bedürfnis nach Recht und Ordnung“Ich war Zuschauer gewesen und plötzlich Teilnehmer geworden, Mitspieler und Mitentscheider. Ich hatte diese neue Rolle nicht gesucht und gewählt, aber ich hatte sie, ob ich wollte oder nicht, ob ich etwas tat oder mich völlig passiv verhielt.“2 (S. 131)
“Es ging nur um eines. Ich konnte zum Richter gehen und ihn sagen, dass Hanna Analphabetin war. Dass sie nicht die Hauptakteurin und – schuldige war, zu der sie die anderen machten.“. 2 (S. 132)..“Warum ich es nicht aushielt, nichts zu tun? Ich sagte mir, ich müsse ein Fehlurteil verhindern. Ich müsse dafür sorgen, dass Gerechtigkeit geschieht, ungeachtet Hannas Lebenslüge, Gerechtigkeit sozusagen für und gegen Hanna.“2 (S. 153)
Selbstverwirklichung
Das Bedürfnis, das eigene Potential auszuschöpfen war bei Michael nicht stark ausgeprägt. Zu sehr war er mit der Vergangenheit und den Erlebnissen mit Hanna beschäftigt“Ich hatte geplant, die zwei Wochen ganz ans Studium zu wenden. Aber es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt und vorgenommen habe. Ich konnte mich nicht aufs Lernen konzentrieren, nicht auf die Professoren und nicht auf die Bücher. Wieder und wieder schweiften meine Gedanken ab und verloren sich in Bildern. Ich sah Hanna bei der brennenden Kirche,mit der schwarzen Uniform,wie sich vorlesen lässt, die in der Küche die Strümpfe anzieht.“2 (S.140f)Den Vorsatz, Hannas und meine Geschichte zuschreiben, habe ich bald nach ihrem Tod gefasst. Seitdem hat sich die Geschichte in meinem Kopf viele male geschrieben.“2 (S. 205)...“ Zuerst wollte ich sie schreiben um sie loszuwerden. Aber zu diesem Zweck haben sich Erinnerungen nicht eingestellt.“2 (S. 206)
Schlusswort
Auch wenn sich in Schlinks „Vorleser“ die einzelnen Stufen der Maslow’ schen Bedürfnispyramide gut veranschaulichen lassen, bleiben doch einige Fragen und Unklarheiten gegenüber Maslows Konzept bestehen.
So finden wir immer Fälle, in denen die Bedürfnispyramide sozusagen auf den Kopf gestellt wird: Menschen etwa, die ihr Leben im freiwilligen Zölibat, als Eremiten oder als Asketen verbringen, setzen offenbar biologische Bedürfnisse und das Bedürfnis nach sozialer Bindung gegenüber ihrer Selbstverwirklichung hintan; Mutproben innerhalb der peer-group dagegen geben dem Selbstwert offensichtlich einen höheren Stellenwert als der persönlichen Sicherheit.
Aber nicht nur die Hierarchie der Bedürfnispyramide ist zu hinterfragen, auch die einzelnen Stufen der Pyramide werfen einige Fragen auf: Steht nicht, wenn man beispielsweise an Extrembergsteiger oder Abenteuerurlauber denkt, dem Bedürfnis nach Sicherheit bei vielen Menschen ein Bedürfnis nach Unsicherheit und Gefahr gegenüber? Gibt es nicht wie das Bedürfnis nach sozialer Bindung ein Bedürfnis nach Bindungslosigkeit (wenn man z.B. an Menschen denkt, die nach dem Ende einer langjährigen Beziehung erklären, wie sie ihre wiedergewonnene Freiheit genießen)?
Und schließlich stellt sich noch die Frage, ob in der Pyramide wirklich alle wesentlichen Bedürfnisse enthalten sind: Auf welcher Stufe steht beispielsweise das Bedürfnis nach Kunst? Ist das Bedürfnis nach Musik von Mozart auf derselben Stufe wie das nach der Musik der Rolling Stones? Wenn Hunger ein biologisches Bedürfnis ist, welches Bedürfnis ist es dann, etwas zu naschen, obwohl man nicht hungrig ist?
Meiner Ansicht nach verliert das auf den ersten Blick sehr einleuchtende Modell von Maslow bei genauerer Betrachtung, da zu viele Fragestellungen unklar bleiben.
Literaturverzeichnis
Berner P.:Psychiatrische Systematik. Ein Lehrbuch. Unter Mitarbeit von K. Kryspin-Exner. Dritte überarbeitete und ergänzte Auflage. Verlag Hans Huber: Bern, Stuttgart, Wien; 1982;
Schlink B.:Der Vorleser. Diogenes Verlag AG Zürich; 1995
Zimbardo P., R. Gerrig:Psychologie. 7. Auflage. Springer Verlag: Heidelberg, New York; 1996
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1 Zimbardo Ph.G.: Psychologie. Springer Verlag 1988, Berlin, Heidelberg, 6. Auflage
2 Schlink B.: Der Vorleser. Diogenes Verlag Ag Zürich, 1995.
2 Schlink B.: Der Vorleser. Diogenes Verlag Ag Zürich, 1995.
2 Schlink B.: Der Vorleser. Diogenes Verlag Ag Zürich, 1995.
Häufig gestellte Fragen zum "Vorleser"
Was ist Motivation laut dem Text?
Motivation ist das, was uns antreibt und bewegt, uns so und nicht anders zu verhalten. Es bezieht sich auf das Ingangsetzen, Steuern und Aufrechterhalten von körperlichen und psychischen Aktivitäten.
Wie unterscheidet sich "Trieb" von "Motiv" im Text?
„Trieb“ oder „Drive“ wird normalerweise gebraucht, wenn eine Handlungsmotivation ausgedrückt werden soll, wie z.B. Hunger. Motive können erlernt werden und bewusst oder unbewusst ablaufen. Es besteht keine Einigkeit in der Verwendung motivationaler Konzepte.
Was ist die Maslow'sche Bedürfnispyramide?
Die Maslow'sche Bedürfnispyramide ist eine Hierarchie von Bedürfnissen, die vom "primitivsten" (biologische Bedürfnisse) zum "humansten" (Selbstverwirklichung) führt. Die Stufen sind: Biologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Bindungsbedürfnisse, Selbstwert und Kognitive Bedürfnisse, Ästhetische Bedürfnisse und Selbstverwirklichung.
Welche Beispiele für Bedürfnisse werden im Text im Bezug auf "Der Vorleser" genannt?
Der Text nennt Beispiele wie Michaels Bedürfnis nach Sexualität (biologisches Bedürfnis), Sicherheit in der Beziehung zu Hanna, Bindung sowohl zu Hanna als auch zu Gleichaltrigen, gesteigertes Selbstwertgefühl und ein Bedürfnis nach Wissen während des Prozesses gegen Hanna (kognitive Bedürfnisse). Auch das Bedürfnis nach Recht und Ordnung (Ästhetische Bedürfnisse) ist vorhanden.
Wie werden biologische Bedürfnisse im Text dargestellt?
Biologische Bedürfnisse, wie Sexualität, werden durch Michaels Beziehung zu Hanna dargestellt. Der Text zitiert Stellen, die Michaels sexuelles Erwachen und seine damit verbundenen Ängste und Unsicherheiten beschreiben.
Wie werden Sicherheitsbedürfnisse im Text thematisiert?
Sicherheitsbedürfnisse werden durch Michaels anfängliche Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die sexuelle Beziehung zu Hanna dargestellt. Diese Unsicherheiten verflüchtigen sich im Laufe der Zeit, als sich Michael sicherer in der Beziehung fühlt.
Wie werden Bindungsbedürfnisse im Text thematisiert?
Bindungsbedürfnisse werden durch die sich entwickelnde intime Bindung zwischen Michael und Hanna dargestellt, sowie durch Michaels Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu Gleichaltrigen.
Wie wird Selbstwertgefühl im Text thematisiert?
Selbstwertgefühl wird durch Michaels gesteigertes Selbstwertgefühl im Laufe der Beziehung zu Hanna dargestellt, was sich beispielsweise in seinem Wunsch äußert, Hanna zu einem Radausflug einzuladen und Entscheidungen für sie zu treffen.
Wie werden kognitive Bedürfnisse im Text thematisiert?
Kognitive Bedürfnisse werden durch Michaels Interesse an Hannas Nazivergangenheit und sein Bedürfnis, die Verbrechen zu verstehen, dargestellt. Er besucht Gerichtsverhandlungen und ein Konzentrationslager, um mehr über die Thematik zu erfahren.
Wie werden ästhetische Bedürfnisse im Text thematisiert?
Ästhetische Bedürfnisse werden durch Michaeles Bedürfnis nach Recht und Ordnung, das sich während des Prozesses entwickelt, thematisiert. Er fühlt sich verpflichtet, ein Fehlurteil zu verhindern und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Wie wird Selbstverwirklichung im Text thematisiert?
Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung ist bei Michael nicht stark ausgeprägt, da er zu sehr mit der Vergangenheit und den Erlebnissen mit Hanna beschäftigt ist. Er kann sich nicht auf sein Studium konzentrieren und plant, die Geschichte aufzuschreiben, um sie loszuwerden.
Welche Kritik wird an Maslows Konzept im Schlusswort geübt?
Das Schlusswort kritisiert, dass die Maslow'sche Bedürfnispyramide nicht immer zutrifft, da es Fälle gibt, in denen die Hierarchie auf den Kopf gestellt wird. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob wirklich alle wesentlichen Bedürfnisse in der Pyramide enthalten sind, wie beispielsweise das Bedürfnis nach Kunst.
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- Gisela Walter (Author), 2000, Motivation anhand des Vorlesers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99750