Was geschah, als die Welt der Aufklärung auf die ungestüme Kraft der Gefühle traf? Tauchen Sie ein in die Epoche der Romantik, eine Zeit des Umbruchs, in der das rationale Denken durch die Sehnsucht nach dem Unendlichen, dem Mystischen und dem Erhabenen herausgefordert wurde. Diese Epoche, die zwischen 1790 und 1850 ihren Höhepunkt fand, revolutionierte nicht nur die Kunst und Literatur, sondern prägte auch das Selbstverständnis des bürgerlichen Individuums. Entdecken Sie die vielfältigen Strömungen der Romantik, von der Jenaer Frühromantik mit ihrem ausgeprägten Subjektivismus bis zur Heidelberger Hochromantik, die die schöpferischen Kräfte im Volksgeist suchte, und schließlich die Spätromantik, in der sich die romantischen Leitideen allmählich verflüchtigten. Erleben Sie die Wiederentdeckung von Märchen, Sagen und Volksliedern, die das Fundament für eine neue künstlerische Ausdrucksweise bildeten. Lassen Sie sich von den Werken bedeutender Künstler wie Caspar David Friedrich und Eugène Delacroix verzaubern, deren Gemälde die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur widerspiegeln. Erkunden Sie die literarischen Meisterwerke von Novalis, Ludwig Tieck und den Gebrüdern Grimm, deren Schriften die Fantasie beflügeln und die Grenzen der Realität verschwimmen lassen. Doch die Romantik war mehr als nur eine künstlerische Bewegung; sie war eine Reaktion auf die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen ihrer Zeit, ein Aufbegehren gegen die erstarrten Formen des 18. Jahrhunderts und ein Ausdruck des wachsenden bürgerlichen Selbstbewusstseins. Begleiten Sie uns auf einer Reise durch die dunklen und geheimnisvollen Pfade der Schwarzen Romantik, in der Vampire, Dämonen und grausame Schicksale die Bühne betreten. Erfahren Sie, wie die Romantik das Gedankengut der Aufklärung relativierte und den Weg für neue wissenschaftliche Disziplinen ebnete. Dieses Buch enthüllt die facettenreiche Welt der Romantik, ihre Widersprüche, ihre Schönheit und ihren nachhaltigen Einfluss auf unsere heutige Zeit und nimmt Sie mit auf eine Reise in eine Welt, in der Gefühl und Fantasie die höchste Wahrheit verkörpern, eine Epoche, die bis heute in Kunst, Literatur und Musik nachhallt und uns daran erinnert, dass die Sehnsucht nach dem Unendlichen ein tiefes menschliches Bedürfnis ist. Tauchen Sie ein in eine Epoche, in der das Individuum im Mittelpunkt stand und die Natur als Spiegel der Seele betrachtet wurde – eine Zeit, die uns bis heute inspiriert und fasziniert, eine Wiederentdeckung der Gefühlswelt und der unendlichen Möglichkeiten der menschlichen Vorstellungskraft, eine Ära, die den Grundstein für moderne Kunst und Literatur legte.
ROMANTIK
- ,,Romantisch": kommt aus d. frz. ,,romanz", ,,roman" u. bezeichnet die in der Volkssprache geschriebenen höfischen Versromane; Sprachbezeichnung Verwendung als Gattungsbegriff· bedeutet ursprüngl. ,,romanhaft" wurde dann z. Begriff d. Gefühlvollen, Ahnungsreichen, Ggs. Zum Verstandesmäßigen
- Begriff erfuhr im 17. u. 18 Jhd. einerseits negat. Bedeutungsverschiebung z. ,,Unwirklichen" u. ,,Überspannt-Sentimentalen", andererseits z. Synonym regellosen Naturerlebens u. - beschreibens
- Durchsetzung d. romant. Kunststil zw. 1790 u. 1840· Verwendg. in modernen Kunstgeschichte häufig als Epochenbegriff· ist eher eine geistige Grundhaltung, die als Oppositionsbewegung gegen Rationalismus auf antirational-gefühlsbetonte Bestrebungen in Liter. u. Philosophie bezug nahm u. in Form umfangreichen kunsttheoret. Schrifttums ihren Niederschlag fand
- wandte sich gegen d. Aufklärung u. d. erstarrten Formen d. 18.Jhd.
- Vorbilder im MA gesucht
- in Vordergrund traten d. Gefühlvolle, Phantastische, Religiöse u. Schwärmerische
- ist formierende Strömung in Kunst u. Literatur als künstl. Reflex auf Konstituierung (Bildung) u. Festigung d. bürgerl. Gesellschaft u. d. sich vertiefenden Widersprüche zw. Ideal u. Wirklichkeit, Individuum u. Gesellschaft, Kunst u. Leben
- Charakteristisch ist Bemühung, formale Strenge u. Beherrschtheit d. Klassizismus zu überwinden u. Phantasie u. individuelles Naturerlebnis zur zentr. Künstl. Aussage z. erheben
- heutzutage Begriff soweit er nicht eindeutig auf Epoche bezogen· relativ diffus ( zerstreut/ verschwommen) auf alles Sentimentale u. märchenhaft-phantastische ausgedehnt
- geistesgeschichtl. Fundament d. R. war gegen Rationalismus u. Erkenntnisoptimismus der Aufklärung gerichtete Strömung
- in Dtl. u. Engl. Gefühlskultur d. Empfindsamkeit u. des Pietismus (17/18. Jhd. Gegen erstarrte protestantische Orthodoxie gerichtete, fortschrittl. Züge aufweisende Bewegung)
- Romantik entstand in Umbruchsphase feudalen (adligen/ vornehmen) zur bürgerl. Gesellschaft u. bedeutete entscheidenen Schritt in Entwicklung bürgerl. Selbstbewusstseins
- R. fehlt der aggressiv-gesellschaftskritische Tenor( Haltung/ Sinn)
- Geschichtsbild basierte (in Spätromantik) auf idyllisierenden Sicht d. MA mit dt. Kaiserreich als letzter intakter, homogener Staats- u. Sozialeinheit
- R. etablierte sich in Dtl. anfangs v. allem als ästhetisch-lit. (angenehme/ Als Gegenstand d. Ästhetik ist eine spezif. Form d. Aneignung d. Wirklichkeit, das sich in der Kunst u. außerhalb dieser als emotionalwertendes Verhalten gegenüber sinnl.- konkreten Erscheinungen der Natur u. Gesellschaft realisiert) Bewegung· erfasste aber bald d. Gesamtheit d. geistig-kulturellen Lebens, wobei sich 3 Phasen unterscheiden lassen: Jenaer Frühromantik (ab 1798), die Heidelberger Hochromantik u. Spätromantik mit Mittelpkt. Dresden, Schwaben, München, Wien u. Berlin
- Früh-Romantik(1790 - 1801): führte die romant. Haltung teilweise z. ausgeprägtem Subjektivismus (leugnet allgemeingültige Werte sowie die Möglichkeit objektiver (sachl., tatsächl.) Erkenntnis)
- Ausdruck d. als schmerzl. Empfundenen Diskrepanz (Unstimmigkeit) zw. Endlichen u. Unendlichen ist romant. Ironie (Bsp. Ludwig Tieck (1773 - 1853)· schrieb Märchen ,,Der blonde Eckbert", Schauspiele, Gedichte, Novellen, Romane)
- eigentl. Beginn lit. R. wird Vereinigung d. Brüder Friedrich u. August Wilhelm Schlegel, Friedrich v. Hardenbergs (Novalis), Schellings u. Wilhelm v. Humboldts in Jena angesehen
- in dieser bald durch Tod u. Zwistigkeiten gesprengten, noch v. Geselligkeitskult d. Empfindsamkeit geprägten Freundes- u. Schaffensgemeinschaft kam d. beteiligten Frauen, wie Dorothea Veith (spätere Gattin F. Schlegels) eine bedeutsame Rolle zu
- Hoch-Romantik(1801 - 1815): entwickelte d. Überzeugung, dass schöpferischen Kräfte im Volksgeist u. s. Äußerungen Sprache, Dichtung zu suchen seien ( Wiedererweckung v. Märchen, Sage, Volkslied u. volksliedhafter Dichtung)
- Führender Kopf Heidelberger Romantik war neben Joseph v. Eichendorff Joseph v. Görres, d. mit Herausgabe d. Teutschen Volksbücher (1807), ähnlich wie Achim v. Arnim u. Clemens Brentano mit ihrer Sammlung Des Knaben Wunderhorn (1806-1808), die Volkspoesie wieder ins allgem. Bewusstsein rief
- Spät-Romantik(1820 - 1850):
- ist E. Mörike (1804 - 1875)- schrieb Novelle ,,Mozart auf der Reise nach Prag" (1856)
- Mitte 19 Jhd. Begann romant. Malerei v. ursprüngl. romant. Leitideen zu entfernen u. ihrem Ausdruck allmählich zu verflachen
- romant. Malerei drückt individuelles Naturgefühl aus, in d. Mensch u. Natur eine innige Beziehung eingehen
Malerei d. Romantik
- Romantik stärkste Ausprägung in Malerei
- Vorherrschend waren volkstüml., literarische u. sagenhafte Motive
- Religiöse Inhalte zeigen Bilder d. ,,Nazarener", zu d. folgender Maler gehörte Eugène Delacroix (1798 - 1863)· bedeutendste Vertreter frz. Romant., bezog Themen wie f.Das Massaker von Chios(1824,Louvre) das durch Freiheitskampf d. Griechen gegen d. Türken angeregt wurde, bevorzugt aus Literatur u. Geschichte
- in Abkehr v. formalistischen Tradition frz. Klassizisten, deren Werke Eindruck statischer Ruhe erwecken, machte er leuchtendes Kolorit ( Farbgebung)u. Bewegtheit d. Darstellg. zu zentr. Aussageträgern seiner Bilder
- romant. Malerei in Dtl. v. Naturbild getragen, d. diese als Offenbarung d. Göttl. verstand
- 2 Hauptrichtungen d. dt. Malerei sind strenge u. ernstenorddeutsche RomantikProtestanten (Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge) u. heiter-erzählendesüddeutsche Romantikkathol. Künstlergemeinschaft d. Lukasbundes (Nazarener) (Moritz von Schwind)· Wiederbelebung d. Freskenmalerei
- monumentale Freskenprogramme arbeiteten· romant. Malerei verschwand u. Ablösung naturalist. Landschaftsmalerei (histor. Geschichtsmalerei)
- bedeutendste Vertreter war Caspar David Friedrich, dessen symbolhafte Landschaften die Allgegenwart Gottes in Natur thematisieren
- Hauptleistungen entstanden in Malerei (Landschaften, Darstellungen von Märchen u. Sagen) u. auf d. Gebiet d. Illustration
- Frankr. Anfänge d. Romant. in Zeit napoleon. Kriege (1799-1815) fand Ausdruck in heroisch-revolutionären Themen als in einer verinnerlichenden Naturbetrachtung
- England· romant. Naturauffassg. in Landschaftsmalerei wie Dtl. · Landschaften v. John Constables (arbeitete in freien Natur) wirkten durch atmosphär. Stimmung sowie Unmittelbarkeit u. Spontaneität seiner Beobachtungen revolutionierend
Literatur der Romantik
- um 1800 Ablösung d. klassischen Dichtkunst durch romant. Dichtkunst
- im Mittelpunkt steht nicht Verstandesmäßige d. dichterischen Arbeit, sondern Empfinden d. einfachen Volkes
- direkte Folge dieser Wandlung entstehen Volksliedersammlungen
- Gebrüder Jacob u. Wilhelm Grimm veröffentlichten ihrer Kinder- u. Hausmärchen
- Kerngedanken romant. Welt- u. Kunstanschauung waren Prinzipien d. Universalität ( Grundsatz, nach den allen Staaten das Recht zusteht, gleichberechtigt, an internationalen Beziehungen teilzunehmen) u. Assimilation (Angleichung)
- im 116 Athenäums (Programmzeitschrift)-Fragment wird als Prämisse Universalpoesie die
,,Willkür des Dichters" genannt, die ,,kein Gesetz über sich leide"
- Persönlichkeit Künstlers wurde als katalysat. Wesenheit aufgefasst, die synästhet. d. facettenreiche Welt in sich aufnahm u. im schöpferischen Prozess ebenso vielgestaltig
,,poetisiert" neu erstehen ließ
- daran knüpfte sich Anspruch, mit progressiven Universalpoesie d. getrennten Gattungen wieder zu vereinen u. mit Philosophie, Religion u. Kunsttheorie in Beziehung zu setzen
- standen im Gegensatz zur rationalist. Dichtauffassung Stimmung u. Erlebnis, nicht selten Traumerfahrungen im Vordergrund
- Vorrang d. Unbewusst- Alogischen in Realitätssicht u. Schaffensweise entsprach oft Fragmentarische ( unvollendetes Werk / überlieferter Teil eines nicht vollständig bekannten Werkes) u. Aphorist. (geistreicher, prägnanter Sinnspruch) d. künstl. Ausdrucksform
- obwohl Nuancenreichtum d. Romans Universalitätsanspruch Romantiker entgegenkam, blieb große Prosaform aus diesem Grunde d. Ausnahme
- bedeut. Leistungen erzielte R. auf Gebiet d. Lyrik als poet. Gattung, d. ihrer subjektivist. Daseinshaltg. u. Artikulationsweise( deutl. Aussprache) am meisten entsprach
- theoret. Ansätze u. Werke d. romant. Dichtg. gaben d. zeitgenössischen Kunst u. Musik starke Impulse, hinsichtl. Naturempfindens, d. Märchenmotive u. Sensibilisierung f. MA
- romant. Lyrik stand im Spannungsfeld einer am Volkslied orientierten Schlichtheit u. höchster sprachl Virtuosität (Kunstfertigkeit/ Meisterhaftigkeit/ techn. Vollendung)· v. Arnim u. Brentano fortgeführten Rückbesinnung auf Volkslied u. Volksdichtung traten Einflüsse u.a.
v. Goethe begründeten Erlebnis- u. Naturlyrik als spezifisch romant. Elemente ein mystisch erfahrenes Christen- u. idealisiertes Künstlertum · bed. romant. Lyrik gehören Novalis Geistl Lieder (1799)
- frühe Dramen stand bei Ludwig Tieck als Vorbild (Der gestiefelte Kater, 1797, Kaiser Oktavian, 1804) d. Orientierung an Shakespeare sowie spätere Wendung zur Integration epischer u. lyr. Formen gegenüber
- Friedrich Schlegels in s. Brief Über den Roman (1798) geäußerte Ansicht, romant. sei, was
,,einen sentimentalen Stoff in einer phantast. Form" darstellte, prägte in weiten Zügen d. Bild romant. Erzählprosa
- romant. Novellistik auszeichnete sich durch phant. Prägung· lehnte sich ans Vorbild d. Volksmärchen an , wie Tiecks ,,Der blonde Eckbert" (1797) o. bewegte sich im Bereich einer gespenstisch- verfremdeten, unheiml. Alltagswelt
- Typen f. romant. Roman f. F. Schlegel «absoluten» Roman, d. alle Sonderformen idealiter in sich vereinte/ unterschied d. fantastischen Roman, worin d. freie Spiel d. Einbildungskraft herrsche, v. d. sentimentalen Art als Ausdruck eines geistigen Gefühls der Liebe, d.
,,Herzlichkeit" u. poet. Reflexion/ dritten war sich nicht im klaren, galt aber d. ,,mimischen Roman", weil er das erfüllte Leben darstelle
- Bsp. fantastische seien ARIOST u. PULCI,Romeo and Julietsentimental, DANTES Hölle mimisch, absoluten Roman kämen CERVANTES u. GOETHE am nächsten
- aus modernen Sicht romant. Roman gliedern nach Erzählhaltung (empfindsam o. satirisch), nach Inhalt (Räuber- o. Künstlerroman), nach Form (Brief- o. Rahmen-Roman) o. nach Qualität (hoher o. trivialer Roman)
- Romantypen: 1. der Künstlerroman in Auseinandersetzung mit Wilhelm Meister ( fiktive Konstruktion einer romant. Welt mit romant. Personal beschäftigen u. ihre Erlösung v.
Problemen d. Zeit in Utopie (Wunschbild, als Alternative zur Ausbeuterordnung entworfenes Gesellschaftsideal) anstreben o. Abrechnung mit eigener Zeit vornehmen); 2. d. historische Roman in der SCOTT- Nachfolge; 3. der psycholog. Schauerroman mit Märchenzügen; 4. parodistische Werke; 5. GOETHES ,,romantischer" Roman; 6. Frauenroman
Schwarze Romantik (Schauerromantik)
- ital. Literaturwissenschaftler Mario Praz in einer se. Studien ( Liebe, Tod und Teufel. Die schwarze Romantik) untersuchte er näher d. Tendenz d. 19 Jhd.· namentl. d. Romantik u. Dekadenzliteratur, sich d. Abseitig-Exzessiven, Schaurig-Dämon., Satan. u. Phantastisch- Grotesken zuzuwenden
- Henker, Vampire, männermordende Frauen, Zwerge, Gnome u. Dämonen gehörten z. Personal d. europ. Dichtung· Motive: Blutschande, Vergewaltigung, Vatermord, Doppelgängertum, Raub, Generationsfluch
- im Mittelpunkt steht immer Konflikt zw. Unschuld u. Tyrannei, Liebe u. Verbrechen, d. am
Motiv durch grausame Väter o. vampirhafte Männer verfolgten Unschuld in wilddramatischer Landschaft
- Vertreter: Ludwig Tieck (William Lovell, 1795/96), Edgar Allan Poe
- Romantik relativierte das Gedankengut d. Aufklärung mit tranzendentalphilosophischen ( idealist. Lehre I. Kants v. sog. Prinzipien der reinen Vernunft, die vor aller Erfahrung im Subjekt liegen) Ansätzen, in denen sich Philosophie d. dt. Idealismus vollendete u. bereicherte d. Ausdrucksskala v. Dichtung, Kunst u. Musik
- darüber hinaus initiierte ihr Interesse an dt. Vergangenheit (MA) erste systemat. Forschungen auf Gebieten d. Geschichtswissenschaft (Leopold v. Ranke), Germanistik (Jakob u. Wilhelm Grimm), vergleichenden Sprachwissenschaft (Jakob Grimm), Romanistik (Friedrich Christian Diez), Religionsgeschichte (Görres) u. Rechtsgeschichte (Friedrich Karl v. Savigny)
- zunächst kosmopolit.- universale polit. Horizont d. R. wich in Befreiungskriegen endgültig einem national- konservativen Staatsverständnis, das zwar Bewusstsein f. Volkscharakter schärfte, jedoch im Zuge polit.- ökonom. Umwälzungen d. Vormärz im Verein mit subjektivist. Welthaltung scheitern musste
- andererseits wirkten viele kunsttheoret. Innovationen (Neuerung/ Erneuerung), wie Prinzip d. Gesamtkunstwerks auf folgende Generationen (Thomas Mann), ebenso zivilisations- u. erkenntniskritische Haltung
- innerhalb d. Dichtung fand Romantik starken Widerhall im Symbolismus u. Surrealismus, sowie in zahlreichen neuromant. Strömungen
Literaturverzeichnis
1. Herausgeber Helmut Schanze, ,,Romantik-Handbuch", 1994, Stuttgart
2. Bi Elementarlexikon 1 u. 2 , Herausgegeben von der Lexikonredaktion des VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leitung: Dr. Annette Zwahr, Helga Weck, 1986, Leipzig
3. Wissen aktuell, Unipart Verlag GmbH, 1990, Stuttgart ( kein Autor u. Hrg.)
4. Der Brockhaus, red. Leitung: Wolfram Schwachulla, F. A. Brockhaus GmbH, 1996, Leipzig
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet der Begriff "Romantik" ursprünglich?
Der Begriff "Romantik" kommt aus dem Französischen ("romanz", "roman") und bezeichnete ursprünglich die in der Volkssprache geschriebenen höfischen Versromane. Er wurde später zum Begriff des Gefühlvollen und Ahnungsreichen, im Gegensatz zum Verstandesmäßigen.
Wann erfuhr der Begriff "Romantik" eine negative Bedeutungsverschiebung?
Im 17. und 18. Jahrhundert erfuhr der Begriff einerseits eine negative Bedeutungsverschiebung zum "Unwirklichen" und "Überspannt-Sentimentalen", andererseits zum Synonym regellosen Naturerlebens und -beschreibens.
Wann setzte sich der romantische Kunststil durch?
Der romantische Kunststil setzte sich zwischen 1790 und 1840 durch.
Gegen was wandte sich die Romantik?
Die Romantik wandte sich gegen die Aufklärung und die erstarrten Formen des 18. Jahrhunderts.
Was trat in den Vordergrund der Romantik?
In den Vordergrund traten das Gefühlvolle, Phantastische, Religiöse und Schwärmerische.
Was ist charakteristisch für die Romantik in Bezug auf Kunst und Literatur?
Charakteristisch ist das Bemühen, formale Strenge und Beherrschtheit des Klassizismus zu überwinden und Phantasie und individuelles Naturerlebnis zur zentralen künstlerischen Aussage zu erheben.
Wie ist der heutige Begriff der Romantik zu verstehen?
Heutzutage ist der Begriff, soweit er nicht eindeutig auf die Epoche bezogen ist, relativ diffus und auf alles Sentimentale und märchenhaft-Phantastische ausgedehnt.
Was war das geistesgeschichtliche Fundament der Romantik?
Das geistesgeschichtliche Fundament der Romantik war eine gegen den Rationalismus und Erkenntnisoptimismus der Aufklärung gerichtete Strömung.
In welcher Umbruchsphase entstand die Romantik?
Die Romantik entstand in der Umbruchsphase vom feudalen zum bürgerlichen Gesellschaftssystem und bedeutete einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des bürgerlichen Selbstbewusstseins.
Welchen Tenor fehlt der Romantik?
Der Romantik fehlt der aggressiv-gesellschaftskritische Tenor.
Wie war das Geschichtsbild der Romantik, insbesondere in der Spätromantik?
Das Geschichtsbild basierte (in der Spätromantik) auf einer idyllisierenden Sicht des Mittelalters mit dem deutschen Kaiserreich als letzter intakter, homogener Staats- und Sozialeinheit.
Welche Phasen lassen sich in der deutschen Romantik unterscheiden?
Es lassen sich drei Phasen unterscheiden: die Jenaer Frühromantik (ab 1798), die Heidelberger Hochromantik und die Spätromantik mit den Mittelpunkten Dresden, Schwaben, München, Wien und Berlin.
Was kennzeichnete die Frühromantik?
Die Frühromantik (1790-1801) führte die romantische Haltung teilweise zu ausgeprägtem Subjektivismus. Die romantische Ironie drückte die als schmerzlich empfundene Diskrepanz zwischen Endlichem und Unendlichem aus.
Was kennzeichnete die Hochromantik?
Die Hochromantik (1801-1815) entwickelte die Überzeugung, dass schöpferische Kräfte im Volksgeist und seinen Äußerungen (Sprache, Dichtung) zu suchen seien. Es kam zur Wiedererweckung von Märchen, Sage, Volkslied und volksliedhafter Dichtung.
Was kennzeichnete die Spätromantik?
Die Spätromantik (1820-1850).
Welche Motive waren in der Malerei der Romantik vorherrschend?
Vorherrschend waren volkstümliche, literarische und sagenhafte Motive.
Welche beiden Hauptrichtungen gab es in der deutschen Malerei der Romantik?
Es gab die strenge und ernste norddeutsche Romantik (Protestanten) und die heiter-erzählende süddeutsche Romantik (katholische Künstlergemeinschaft der Nazarener).
Wie entstand die romantische Dichtkunst?
Um 1800 kam es zur Ablösung der klassischen Dichtkunst durch die romantische Dichtkunst. Im Mittelpunkt stand nicht das Verstandesmäßige der dichterischen Arbeit, sondern das Empfinden des einfachen Volkes.
Welche Kerngedanken kennzeichneten die romantische Welt- und Kunstanschauung?
Kerngedanken der romantischen Welt- und Kunstanschauung waren die Prinzipien der Universalität und Assimilation.
Was war die Universalpoesie?
Die Universalpoesie nannte die "Willkür des Dichters", die "kein Gesetz über sich leide".
Was stand im Gegensatz zur rationalistischen Dichtauffassung?
Im Gegensatz zur rationalistischen Dichtauffassung standen Stimmung und Erlebnis, nicht selten Traumerfahrungen, im Vordergrund.
Was zeichnete die romantische Novellistik aus?
Die romantische Novellistik zeichnete sich durch phantastische Prägung aus. Sie lehnte sich an das Vorbild des Volksmärchens an oder bewegte sich im Bereich einer gespenstisch-verfremdeten, unheimlichen Alltagswelt.
Was versteht man unter Schwarzer Romantik?
Die Schwarze Romantik (Schauerromantik) wendet sich dem Abseitig-Exzessiven, Schaurig-Dämonischen, Satanischen und Phantastisch-Grotesken zu. Henker, Vampire, männermordende Frauen, Zwerge, Gnome und Dämonen gehörten zum Personal der europäischen Dichtung.
Welche Themen und Motive waren in der Schwarzen Romantik vorherrschend?
Motive: Blutschande, Vergewaltigung, Vatermord, Doppelgängertum, Raub, Generationsfluch. Im Mittelpunkt steht immer der Konflikt zwischen Unschuld und Tyrannei, Liebe und Verbrechen.
Was initiierte das Interesse der Romantik an der deutschen Vergangenheit?
Das Interesse der Romantik an der deutschen Vergangenheit (Mittelalter) initiierte erste systematische Forschungen auf Gebieten der Geschichtswissenschaft, Germanistik, vergleichenden Sprachwissenschaft, Romanistik, Religionsgeschichte und Rechtsgeschichte.
Wie wirkten die kunsttheoretischen Innovationen der Romantik auf nachfolgende Generationen?
Viele kunsttheoretische Innovationen, wie das Prinzip des Gesamtkunstwerks, wirkten auf folgende Generationen (Thomas Mann), ebenso wie die zivilisations- und erkenntniskritische Haltung.
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- Nicole Brüning (Author), 2001, Was ist Romantik?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99696