(1) ÜBERBLICK
Wie redet der eigentlich mit mir?
Das „ wie “ wird durch...
- Art der Formulierung
- Mimik & Gestik
- Tonfall
...zum Ausdruck gebracht.
(2) SACHBOTSCHAFTEN UND BEZIEHUNGSBOTSCHAFTEN
Sachbotschaft Beziehungsbotschaft
Richtet sich überwiegend an den „Kopf“ des Empfängers, d.h. an den Verstand.
- Empfänger ist persönlich betroffen
- Hat gefühlsmäßige Augenblickswirkung
- Hat Bedeutung für die Bildung des Selbstkonzeptes
- Auch institutionelle Einrichtungen senden
Beziehungsbotschaften aus.
- Weitreichende Bedeutung insb. im Arbeitsleben - Gefahr: Human-Relations-Trainings machen
Beziehung zum Mittel zum Zweck
(3) ZWEI ASPEKTE DER BEZIEHUNGSBOTSCHAFT n. SCHULZ v. THUN[[1]] NACHRICHT
Beziehungsseite
So einer bist Du! So stehen wir zueinander!
DU - Botschaft WIR - Botschaft
(4) INSTRUMENTE ZUR ERFASSUNG DES BEZIEHUNGSGESCHEHENS
Beziehungsbotschaften sind vielfältig. Um die Varianten erfassen zu können ist eine systematische Reduktion nötig. Schulz v. Thun schlägt zwei Instrumente vor:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(4.1) Zum Verhaltenskreuz
- Wertschätzung: Höflichkeit, Takt, Reversibilität
- Geringschätzung: Demütigung, Herabsetzung, Irreversibilität
- Lenkung: Ziel = Empfänger unter seinen Einfluss zu bringen (durch Anweisungen, Verbote...). Ein hohes Maß an Lenkung löst inneren Widerstand aus. Außerdem verhindert ein hohes Maß an Lenkung den sinnvollen Gebrauch von Freiheit.
(4.1.1) Kommunikations-Diagnostik
Zwei Dimensionen:
Die emotionale und die Lenkungsdimension
Lenkung / Bevormundung
Geringschätzung Wertschätzung
Selbstständigkeit
Bei Beobachtungsverfahren können Personen z.B. durch einen Punktwert auf beiden Dimensionen charakterisiert werden. Das Ergebnis lässt sich in das Koordinatenkreuz eintragen (vgl. Bsp. aus der familiären Erziehung).
(4.1.2) Partnerschaftlichkeit durch Verhaltenstraining
Naivitäten, die man sich abschminken sollte:
- Autoritäres Verhalten kann nicht durch Umlernen in partnerschaftliches Verhalten eingetauscht werden. Die Ursachen für Kommunikationsfehler sind i.d.R. Teil unserer Gesamtpersönlichkeit. Es kann daher höchstens eine Verfeinerung der Wahrnehmung oder eine Erweiterung des Verhaltensrepertoires erreicht werden. Folgerung: Um das Lernziel „Kommunikationsfähigkeit“ zu erreichen, müssen der Einübung Selbsterfahrung und Selbstakzeptierung vorausgehen.
- Es gibt kein situations-, personen- und beziehungsunabhängig ideales Verhalten. Stimmigkeit bedeutet in Übereinstimmung mit der Wahrheit der Gesamtsituation. Dazu zählen u.a. inner Verfassung, Charakter der Beziehung...
- Lässt sich Idealverhalten trainieren? Komplikation: Zwischenmenschliches Verhalten ist nur dann sinnvoll, wenn Außen- und Innenseite der Person übereinstimmen. Ein ideales inneres Zumute sein lässt sich aber nicht so einfach trainieren. Auch hier sei noch einmal erwähnt: Selbsterfahrung, die insb. den Umgang mit den eigenen Gefühlen betrifft, hat Vorrang vor dem Einüben von Verhaltensweisen.
- Verhalten ist beziehungsabhängig! Die Kommunikationspartner „verführen“ sich gegenseitig zu bestimmten Reaktionen. Der individuelle Ansatz soll durch diese Erkenntnis ergänzt werden.
- Betrifft den institutionellen Rahmen, die gesellschaftliche Bühne, auf der man sich mit auferlegten Rollenvorschriften trifft.
(5) TRANSAKTIONALE ANALYSE
Die TA geht davon aus, dass in jedem von uns drei PSK-Instanzen wohnen und sich zu Worte melden können: Das Eltern-ICH, das Kindheits-ICH und das Erwachsenen-ICH. Alle drei ICHZustände gehören zu einer vollwertigen Erwachsenen Persönlichkeit (PSK). Ein partnerschaftlicher Umgang miteinander hat jedoch sein Schwergewicht auf dem ErwachsenenICH, dem natürlichen Kindheits-ICH und dem fürsorglichen Eltern-ICH. Der Vorteil der TA ist, dass auch der Empfänger mit einbezogen wird. Die Wechselseitigkeit wird sichtbar.
Die drei Instanzen im Überblick:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Analyse werden nun die drei Zustände von Sender und Empfänger aufeinander bezogen (vgl. Ampel-Modell). Der Sender wendet sich zunächst an den Empfänger. Dieser wird verführt, aus dem ICH-Zustand zu antworten, der angesprochen wurde. Bsp.: Eine Botschaft aus dem kritischen Eltern-ICH verführt zu einer Reaktion aus dem angepassten oder rebellischen Kindheits-ICH.
„DU, DA VORNE IST GRÜN!!!“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„ICH FAHRE SO, WIE ES MIR PASST!!!“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Resultat: Sie fällt auf das Muster herein und man geht sich gegenseitig auf die Nerven!