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Definition "CHARAKTER":
Eine für einen Menschen typische Erlebens- und Verhaltensweise.
... Die Summe der Lust- und Unlusterfahrungen, die man mit seiner Umwelt macht, geht in den Charakter ein. Nicht alle Erfahrungen von Lust und Unlust werden erinnert. Sie können aus dem Bewußtsein ausgeschlossen sein, aber dennoch wirken (K. König S.9).
Weitere wichtige Punkte im Kapitel "Einführung":
- Die ersten 5 Lebensjahre haben den größten Einfluß auf den Charakter eines Menschen
- Seine Vorerfahrungen beeinflussen den Umgang mit allem, was an Reizen auf einen Menschen aus seinem Inneren und der Umwelt zukommt.
- Auch die aktuelle Lebenssituation - v.a. Beziehungen - wirken darauf ein, wie der Mensch mit Erfahrungen umgeht. Ein Charakter entsteht aus verarbeiteten Beziehungserfahrungen.
- Nach König gibt es folgende Charaktertypen:
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- Wenige Menschen sind einer dieser Strukturen zuzuordnen. Meist: Kombinationen
- In den Charakterstrukturen werden menschliche Grundkonflikte verarbeitet:
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- Jede Kultur verlangt Triebverzicht, bzw. Triebaufschub. Wird dies gelernt, so ergeben sich innere Konflikte. Wird kein Triebverzicht oder - Aufschub gelernt, so kommt es später zu äußeren Konflikten mit der Gesellschaft. Zentrales Thema hier: Sozialisation
- Das Verhalten eines Menschen ist zu einem guten Teil anlagebedingt. Ein Mensch hat auch angeborene Objektvorstellungen, die im Laufe der Entwicklung in Interaktionen mit realen Personen konkretisiert und spezifiziert werden. Erinnerungen an Eindrücke fügen sich zu den Objektvorstellungen zusammen, die bewußt, vorbewußt und unterbewußt sind. Die unbewußten Anteile sind dennoch wirksam und beeinflußen das Verhalten eines Menschen.
- Das Interesse gilt damit auch den Auswirkungen der Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seiner Entwicklung gemacht hat. Diese werden auf neue Bekanntschaften übertragen. Bei der projektiven Identifizierung wird die innere Welt eines Menschen in der Außenwelt inszeniert. Man erzeugt in anderen ein bestimmtes Erleben. Dieses Erleben drückt sich dann im beobachtbaren Handeln des anderen aus. König unterscheidet vier Typen der projektiven Identifizierung:
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Die Beeinflussung geschieht meist durch non-verbale Signale. Die Signale werden in einem Regelkreis den Reaktionen der Außenperson angepaßt. Der innere Vorgang der Projektion wird durch einen interaktionellen Vorgang ergänzt. So wird aus Projektion eine projektive Identifizierung. Die Außenperson wird dem Projizierten real gleich gemacht. Die Ergebnisse der Interaktion mit der realen Außenperson werden kombiniert mit Phantasien über sie.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Definition von "Charakter" laut diesem Text?
Laut diesem Text ist "Charakter" eine für einen Menschen typische Erlebens- und Verhaltensweise. Die Summe der Lust- und Unlusterfahrungen, die man mit seiner Umwelt macht, geht in den Charakter ein. Nicht alle Erfahrungen von Lust und Unlust werden erinnert, aber sie können trotzdem wirken.
Welchen Einfluss haben die ersten Lebensjahre auf den Charakter?
Die ersten 5 Lebensjahre haben den größten Einfluss auf den Charakter eines Menschen.
Welche Faktoren beeinflussen den Umgang eines Menschen mit Reizen?
Seine Vorerfahrungen und die aktuelle Lebenssituation (insbesondere Beziehungen) beeinflussen den Umgang eines Menschen mit Reizen.
Welche Charaktertypen gibt es laut König?
Der Text erwähnt, dass König Charaktertypen unterscheidet, stellt diese aber nicht bildlich dar.
Sind Menschen typischerweise einem einzelnen Charaktertyp zuzuordnen?
Nein, wenige Menschen sind einem einzelnen Charaktertyp zuzuordnen. Meistens handelt es sich um Kombinationen.
Was wird in den Charakterstrukturen verarbeitet?
In den Charakterstrukturen werden menschliche Grundkonflikte verarbeitet.
Was ist die Folge, wenn kein Triebverzicht oder -aufschub gelernt wird?
Wenn kein Triebverzicht oder -Aufschub gelernt wird, kommt es später zu äußeren Konflikten mit der Gesellschaft. Zentrales Thema hier: Sozialisation.
Welche Rolle spielen angeborene Objektvorstellungen?
Ein Mensch hat auch angeborene Objektvorstellungen, die im Laufe der Entwicklung in Interaktionen mit realen Personen konkretisiert und spezifiziert werden. Erinnerungen an Eindrücke fügen sich zu den Objektvorstellungen zusammen, die bewusst, vorbewusst und unterbewusst sind. Die unbewussten Anteile sind dennoch wirksam und beeinflussen das Verhalten eines Menschen.
Was ist projektive Identifizierung?
Bei der projektiven Identifizierung wird die innere Welt eines Menschen in der Außenwelt inszeniert. Man erzeugt in anderen ein bestimmtes Erleben. Dieses Erleben drückt sich dann im beobachtbaren Handeln des anderen aus. König unterscheidet vier Typen der projektiven Identifizierung, stellt diese aber nicht bildlich dar.
Wie geschieht die Beeinflussung bei der projektiven Identifizierung?
Die Beeinflussung geschieht meist durch non-verbale Signale. Die Signale werden in einem Regelkreis den Reaktionen der Außenperson angepasst. Der innere Vorgang der Projektion wird durch einen interaktionellen Vorgang ergänzt. So wird aus Projektion eine projektive Identifizierung. Die Außenperson wird dem Projizierten real gleich gemacht. Die Ergebnisse der Interaktion mit der realen Außenperson werden kombiniert mit Phantasien über sie. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung.
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- Christoph Obermeier (Author), 2001, König`s psychoanalytische Charakterkunde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99490