Was für ein Genussystem weist der niederdeutsche Dialekt auf? Was sind die Gründe für diese Genusunterschiede zwischen einer Hochsprache und einem Dialekt?
Es kommt oft vor, dass Nomen mit Artikeln verwendet werden. Die Form des vor dem Substantiv stehenden Artikels ist abhängig von Genus (maskulin, feminin und neutral), Kasus (Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv) und Numerus (Singular und Plural). Nomen besitzen in der Regel ein bestimmtes Geschlecht. Es gibt auch Sprachen, die kein Genussystem aufweisen, darunter Englisch und Türkisch. In der deutschen Sprache ist es äußerst wichtig, das Geschlecht des verwendeten Substantivs zu kennen, um es richtig zu benutzen und etwas fehlerfrei zu schreiben. In der deutschen Sprache gibt es drei grammatische Genera, nämlich maskulin (männlich), feminin (weiblich) und neutral (sächlich). Im Nominativ haben maskuline Substantive den bestimmten Artikel „der“, feminine Substantive den bestimmten Artikel „die“ und neutrale Substantive den bestimmten Artikel „das“. Nomen müssen eines der drei möglichen Geschlechter der deutschen Sprache haben. Es gibt aber Substantive, die zwei oder drei Genera haben, die Substantive „Primat“, „E-Mail“ und „Joghurt“ haben beispielsweise zwei Genera (der/das Primat, die/das E-Mail, der/das Joghurt…). Das Nomen Nutella hingegen hat drei Genera (die Nutella, das Nutella und der Nutella). Das Genus eines Substantivs könnte von einem Ort zu einem bestimmten anderen Ort, von einer Hochsprache zu einer Umgangssprache und von einem Dialekt zu einem anderen sehr unterschiedlich sein. Genusunterschiede zwischen einer Hochsprache und einem Dialekt zeigen sich besonders deutlich im niederdeutschen Dialekt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachgebiet des Niederdeutschen
- Heutiges Sprachgebiet des Niederdeutschen
- Historisches Sprachgebiet des Niederdeutschen
- Wer spricht Niederdeutsch?
- Das Genus im Niederdeutschen
- Femininum
- Maskulinum
- Neutrum
- Bestimmungsregel der Nomen am Beispiel von der Ostlümeburgischen Mundart
- Morphologische Bestimmungsregel der Nomen
- Semantische Bestimmungsregel der Nomen
- Genus zusammengesetzter Nomen
- Genus von Kurz- und Abkürzungswörtern
- Zu den Gründen für die Abweichung des Genus in den deutschen Dialekten
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Genus im niederdeutschen Dialekt. Ziel ist es, das Genus-System des Niederdeutschen zu beschreiben und die Gründe für die Abweichungen vom Standarddeutschen zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet sowohl die geographische Verbreitung des Niederdeutschen als auch die Sprecherzahlen.
- Geographische Verbreitung des Niederdeutschen
- Das Genus-System im Niederdeutschen im Vergleich zum Standarddeutschen
- Soziolinguistische Aspekte: Wer spricht Niederdeutsch?
- Morphologische und semantische Faktoren bei der Genusbestimmung
- Gründe für Genusabweichungen im Niederdeutschen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Genus im Deutschen ein und hebt die Bedeutung des Genus für die korrekte Verwendung von Artikeln hervor. Sie stellt die Unterschiede im Genus zwischen verschiedenen Sprachen und Dialekten dar und führt als Schwerpunkt die Untersuchung des Genus im Niederdeutschen ein, um dessen Besonderheiten im Vergleich zur Standardsprache zu beleuchten und die Ursachen der Unterschiede zu erforschen.
Sprachgebiet des Niederdeutschen: Dieses Kapitel beschreibt das heutige und historische Verbreitungsgebiet des Niederdeutschen. Es unterscheidet zwischen dem heutigen Sprachraum und der historischen Ausbreitung, die bis nach Estland reichte. Der Rückgang des Niederdeutschen aufgrund von Vertreibungen nach den Weltkriegen wird ebenso thematisiert wie die Verbreitung des Plautdietsch. Die Benrather Linie als sprachgeographische Grenze zwischen Hoch- und Niederdeutsch wird erläutert. Das Kapitel liefert ein umfassendes Bild der geographischen und historischen Entwicklung des niederdeutschen Sprachraums.
Wer spricht Niederdeutsch?: Das Kapitel präsentiert soziolinguistische Daten über die Anzahl der Niederdeutsch-Sprecher. Es werden Ergebnisse von Umfragen präsentiert, die Aufschluss über die Sprachkompetenz der Bevölkerung in Norddeutschland geben. Die Daten zeigen die aktuelle Situation des Niederdeutschen und dessen Verbreitung in der Bevölkerung.
Das Genus im Niederdeutschen: Dieses Kapitel widmet sich der Beschreibung des Genus-Systems im Niederdeutschen. Es werden die drei Genera (Femininum, Maskulinum, Neutrum) im Detail betrachtet und die Unterschiede zum Standarddeutschen hervorgehoben. Es bildet die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel und stellt die spezifischen Herausforderungen dar, die sich bei der Analyse des niederdeutschen Genus stellen.
Bestimmungsregel der Nomen am Beispiel von der Ostlümeburgischen Mundart: Dieses Kapitel beleuchtet die Regeln zur Genusbestimmung im Niederdeutschen, insbesondere im ostlümeburgischen Dialekt. Es unterscheidet zwischen morphologischen und semantischen Regeln und analysiert, wie diese Regeln zur Genuszuweisung beitragen. Der Bezug zu anderen Dialekten und zum Standarddeutschen wird hergestellt, um die Besonderheiten der ostlümeburgischen Regeln hervorzuheben. Dies liefert ein tiefgreifendes Verständnis der komplexen Regeln, die die Genuszuweisung in diesem Dialekt steuern.
Genus zusammengesetzter Nomen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Genusbestimmung bei zusammengesetzten Nomen im Niederdeutschen. Es zeigt auf, wie das Genus der einzelnen Bestandteile das Genus des Gesamtworts beeinflusst und welche Besonderheiten und Abweichungen vom Standarddeutschen auftreten. Die Analyse dieser Regeln liefert wichtige Einblicke in die Struktur der niederdeutschen Sprache.
Genus von Kurz- und Abkürzungswörtern: Hier wird das Genus von Kurz- und Abkürzungswörtern im Niederdeutschen behandelt. Die Regeln zur Genuszuweisung in diesem Bereich werden dargestellt und im Vergleich zum Standarddeutschen analysiert. Das Kapitel liefert einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der komplexen Regeln, die die Genuszuweisung im Niederdeutschen bestimmen.
Zu den Gründen für die Abweichung des Genus in den deutschen Dialekten: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen der Genusabweichungen zwischen dem Niederdeutschen und dem Standarddeutschen. Es analysiert die historischen, sprachlichen und soziolinguistischen Faktoren, die zu diesen Abweichungen geführt haben. Die Erkenntnisse dieses Kapitels bieten ein umfassendes Verständnis der Entwicklung des niederdeutschen Genus-Systems.
Schlüsselwörter
Niederdeutsch, Genus, Dialektologie, Grammatik, Morphologie, Semantik, Sprachgeographie, Soziolinguistik, Ostlümeburgisch, Standarddeutsch, Genusabweichungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Genus im Niederdeutschen
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem Genus (grammatisches Geschlecht) im Niederdeutschen, einem niederdeutschen Dialekt. Sie untersucht die geographische Verbreitung des Niederdeutschen, die Anzahl der Sprecher, das Genus-System im Detail (inklusive Femininum, Maskulinum und Neutrum), die Regeln zur Genusbestimmung (morphologisch und semantisch), das Genus in zusammengesetzten Wörtern und Abkürzungen, und schließlich die Gründe für die Abweichungen des Genus im Niederdeutschen im Vergleich zum Standarddeutschen. Die Arbeit nutzt als Beispiel die ostlümeburgische Mundart.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Geographische Verbreitung des Niederdeutschen (historisch und aktuell), Soziolinguistische Aspekte (Wer spricht Niederdeutsch?), Das Genus-System im Niederdeutschen im Vergleich zum Standarddeutschen, Morphologische und semantische Faktoren bei der Genusbestimmung, Genusbestimmung bei zusammengesetzten Nomen und Abkürzungen, und die Gründe für Genusabweichungen im Niederdeutschen.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Sprachgebiet des Niederdeutschen (heutiges und historisches Sprachgebiet), Wer spricht Niederdeutsch?, Das Genus im Niederdeutschen, Bestimmungsregel der Nomen am Beispiel der ostlümeburgischen Mundart (morphologische und semantische Regeln), Genus zusammengesetzter Nomen, Genus von Kurz- und Abkürzungswörtern, Zu den Gründen für die Abweichung des Genus in den deutschen Dialekten, und Schluss.
Wie wird das Genus im Niederdeutschen beschrieben?
Die Arbeit beschreibt das Genus-System des Niederdeutschen detailliert, indem sie die drei Genera (Femininum, Maskulinum, Neutrum) und ihre Unterschiede zum Standarddeutschen herausarbeitet. Sie analysiert die Regeln zur Genusbestimmung, sowohl morphologisch als auch semantisch, am Beispiel der ostlümeburgischen Mundart. Die Genusbestimmung bei zusammengesetzten Wörtern und Abkürzungen wird ebenfalls behandelt.
Welche Regeln der Genusbestimmung werden erläutert?
Die Arbeit erklärt die morphologischen und semantischen Regeln zur Genusbestimmung im Niederdeutschen, insbesondere im ostlümeburgischen Dialekt. Sie zeigt, wie diese Regeln zur Genuszuweisung beitragen und wie sie sich vom Standarddeutschen unterscheiden.
Welche Gründe für die Genusabweichungen werden genannt?
Die Arbeit untersucht die historischen, sprachlichen und soziolinguistischen Faktoren, die zu den Abweichungen des Genus im Niederdeutschen im Vergleich zum Standarddeutschen geführt haben.
Wer ist die Zielgruppe dieser Arbeit?
Die Arbeit richtet sich an Personen, die sich für Dialektologie, Grammatik, Morphologie, Semantik, Sprachgeographie und Soziolinguistik interessieren, insbesondere im Kontext des Niederdeutschen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Niederdeutsch, Genus, Dialektologie, Grammatik, Morphologie, Semantik, Sprachgeographie, Soziolinguistik, Ostlümeburgisch, Standarddeutsch, Genusabweichungen.
- Quote paper
- Salem Fares Massaoudi (Author), 2014, Das Genus im niederdeutschen Dialekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993943