In dieser Arbeit wird erläutert, wie ein tabellarisches Arbeitszeugnis aussieht, welche Ansprüche allgemein an ein Arbeitszeugnis gestellt werden und ob ein tabellarisches Arbeitszeugnis diesen gerecht werden kann. Darüber hinaus werden daraus resultierende Vor- und Nachteile eines solchen Zeugnisses betrachtet, welche schlussendlich die Frage beantworten werden, ob ein tabellarisches Arbeitszeugnis in der Zukunft die aktuell übliche Form ersetzen sollte oder nicht.
Gemäß § 109 GewO hat jeder Arbeitnehmer bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses einen Anspruch auf ein schriftliches Arbeitszeugnis. Als Ausgangsnorm gilt nach wie vor § 630 BGB, der nun aber für alle Arbeitnehmer durch § 109 GewO abgelöst wurde und nur noch bei Dienstverträgen mit Selbstständigen Anwendung findet.
Diese Pflicht zur Zeugniserstellung existiert bereits seit vielen Jahrhunderten. Schon vor 500 Jahren waren Arbeitgeber dazu verpflichtet, beim Abschied eines Arbeitnehmers ein Zeugnis auszustellen. Konnte ein Bewerber kein Zeugnis vorweisen, so musste der zukünftige Arbeitgeber davon ausgehen, dass kein gewöhnlicher Abschied möglich war, weil der Bewerber möglicherweise beim früheren Arbeitgeber eine Straftat begangen hatte oder noch Schulden zu begleichen hatte. Wer also kein Arbeitszeugnis vorweisen konnte, hatte nahezu keine Chance mehr, eine Anstellung zu finden. Auch in der heutigen Zeit ist es für das berufliche Fortkommen noch von elementarer Bedeutung, seiner Bewerbung ein Arbeitszeugnis beizufügen, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Der Anspruch aus § 109 GewO besagt, dass ein Arbeitnehmer entweder ein einfaches oder ein qualifiziertes Arbeitszeugnis verlangen kann. Während ein einfaches Arbeitszeugnis lediglich die Art und Dauer der Tätigkeit erfasst, beinhaltet ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auch eine Leistungsbeurteilung. Üblicherweise wird eben diese Leistungsbeurteilung in Schriftform abgefasst. Viele Autoren sprechen in diesem Zusammenhang von ,,Geheimcodes“, die für Dritte oft ein sehr beschönigendes Bild zeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Abkürzungsverzeichnis.
- Einleitung
- Das tabellarische Arbeitszeugnis – Aufbau und Form
- B. Anforderungen an ein tabellarisches Arbeitszeugnis
- I. Wahrheitsgebot
- II. Transparenzgebot
- III. Wohlwollen
- IV. Vollständigkeitsgebot und Einheitlichkeitsgebot
- V. Formale Anforderungen
- VI. Zwischenfazit
- C. Vorteile eines tabellarischen Arbeitszeugnisses
- I. Übersichtlichkeit und Transparenz
- II. Zeitersparnis
- III. Vergleichbarkeit
- IV. Kontinuität
- V. Zeitgemäße Darstellung
- D. Nachteile eines tabellarischen Arbeitszeugnisses
- I. Üblichkeit
- II. Mangelnde Individualität
- E. Schlussbetrachtung.
- F. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem tabellarischen Arbeitszeugnis im Kontext des deutschen Arbeitsrechts. Sie analysiert die Entwicklung und Bedeutung dieses Zeugnisformats im Vergleich zu traditionellen Zeugnissen und erörtert die rechtlichen Anforderungen sowie die Vorteile und Nachteile dieser Form.
- Rechtliche Anforderungen an das tabellarische Arbeitszeugnis, insbesondere das Wahrheitsgebot, Transparenzgebot und Wohlwollen
- Vorteile des tabellarischen Arbeitszeugnisses: Übersichtlichkeit, Transparenz, Zeitersparnis, Vergleichbarkeit, Kontinuität und zeitgemäße Darstellung
- Nachteile des tabellarischen Arbeitszeugnisses: Üblichkeit und Mangelnde Individualität
- Die Bedeutung des Arbeitszeugnisses für das berufliche Fortkommen
- Die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation im Kontext von Arbeitszeugnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit führt in die Thematik des tabellarischen Arbeitszeugnisses ein und beleuchtet die historische Entwicklung sowie die aktuelle Bedeutung im deutschen Arbeitsrecht.
Das Kapitel "Anforderungen an ein tabellarisches Arbeitszeugnis" behandelt die zentralen rechtlichen Anforderungen wie Wahrheitsgebot, Transparenzgebot, Wohlwollen sowie Vollständigkeits- und Einheitlichkeitsgebot.
Der Abschnitt "Vorteile eines tabellarischen Arbeitszeugnisses" beleuchtet die Vorzüge dieses Formats, darunter Übersichtlichkeit und Transparenz, Zeitersparnis, Vergleichbarkeit, Kontinuität und zeitgemäße Darstellung.
Das Kapitel "Nachteile eines tabellarischen Arbeitszeugnisses" widmet sich kritisch den potenziellen Nachteilen, wie Üblichkeit und mangelnder Individualität.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe der Seminararbeit umfassen tabellarische Arbeitszeugnisse, Arbeitsrecht, Wahrheitsgebot, Transparenzgebot, Wohlwollen, Übersichtlichkeit, Vergleichbarkeit, Individualität, digitale Transformation, Zeugnisformen und rechtliche Anforderungen.
- Quote paper
- Simon Gerhardt (Author), 2020, Das tabellarische Arbeitszeugnis. Ansprüche und Eignung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993832