In der Arbeit wird eine Aufführungsanalyse von dem Klassenzimmerstück Corpus Delicti von Juli Zeh dargestellt und anschließend die Form der Aufführungsanalysen auf ihre Anwendung im Unterricht je nach Klassenstufe geprüft.
Obwohl in dem Roman Corpus Deliciti von Juli Zeh mehr als zwei Romanfiguren vorkommen, reduziert das Klassenzimmerstück den Grundkonflikt auf zwei Figuren: die Protagonistin Mia Holl und den Antagonisten Heinrich Kramer. Dadurch dass man sie unmittelbar miteinander vergleichen kann, kommen entgegengesetzte Positionen deutlicher hervor, weswegen es in der Aufführungsanalyse besonders um die Machtverhältnisse zwischen Mia und Kramer gehen soll. Diese lassen sich sowohl von der äußeren Erscheinung der Schauspieler, durch Kleidung, Gestik und Verhaltensweisen, als auch durch ihre verwendeten Requisiten, ihren Redeanteil, die Stimmen und ihre Positionierung im Seminarraum ableiten. Aber auch der Konflikt zwischen der Freiheit des Individuums und der METHODE scheinen interessant, weil sich daran eine Hygiene- oder Gesundheitsdiktatur erkennen lässt, die auch in Verbindung zu Mia und Kramers Verhalten und Beziehung zueinander steht und mit den Machtverhältnissen zusammenhängt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufführungsanalyse
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Analyse befasst sich mit der Aufführung des Klassenzimmerstücks "Corpus Delicti", basierend auf dem Roman von Juli Zeh. Das Stück, inszeniert vom Schauspiel Frankfurt, wurde am 29. November 2019 im Rahmen des Deutschdidaktikseminars FDLI aufgeführt. Ziel der Analyse ist es, die Aufführung unter Berücksichtigung der Erinnerungsprotokolle und der Romanfassung zu untersuchen. Im Fokus stehen die Machtverhältnisse zwischen den Hauptfiguren Mia Holl und Heinrich Kramer, die sich sowohl in ihrer äußeren Erscheinung als auch in ihrem Redeanteil und ihrer Positionierung auf der Bühne widerspiegeln.
- Die Machtverhältnisse zwischen Mia Holl und Heinrich Kramer
- Die Hygienediktatur und die METHODE als Ausdruck gesellschaftlicher Kontrolle
- Der Konflikt zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlicher Ordnung
- Die Ambivalenz der Farbe Weiß als Symbol für Reinheit und Unschuld
- Die Auswirkungen der METHODE auf das individuelle Leben und Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Klassenzimmerstück "Corpus Delicti" vor und beschreibt den Kontext seiner Inszenierung. Sie erläutert den analytischen Ansatz, der auf Erinnerungsprotokollen und der Romanfassung basiert. Der Fokus liegt auf den Machtverhältnissen zwischen Mia Holl und Heinrich Kramer, die durch ihre Erscheinung, Sprache und Positionierung auf der Bühne zum Ausdruck kommen.
Aufführungsanalyse
Die Aufführungsanalyse beleuchtet die Inszenierung von "Corpus Delicti" im Detail. Die Analyse untersucht die Irritation des Publikums, die durch die Integration in die Hygienediktatur und die Ambivalenz der Bühnenbilder entsteht. Es wird auf die Bedeutung von Kleidung, Sprache, Körpersprache und Raumgestaltung eingegangen, um die Machtverhältnisse zwischen Mia und Kramer zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Analyse des Klassenzimmerstücks "Corpus Delicti" fokussiert auf die Themen Macht, Kontrolle, Freiheit, Hygiene, Diktatur, Individuum, Gesellschaft und die METHODE. Die Darstellung des Konflikts zwischen Mia Holl und Heinrich Kramer beleuchtet die Ambivalenz von Reinheit und Unschuld, die durch die Farbe Weiß symbolisiert wird. Die Analyse untersucht die Auswirkungen der METHODE auf das individuelle Leben und Verhalten, insbesondere im Hinblick auf die Freiheit des Einzelnen.
- Quote paper
- Luisa Sofia Garrido Bernardi (Author), 2020, Aufführungsanalyse des Stückes "Corpus Delicti" von Juli Zeh. Mögliche Einbettung in den Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993048