Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Verwendung des Beinamens Ludwig II. zur Bildung einer deutschen Nation und welche anderen Funktionen dieser Beiname erfüllt.
Dass die deutsche Nation in ihrer Entwicklung einen „Sonderweg“ bestreitet, ist in der Forschung schon lange diskutiert. Ob dieser Weg positiv oder negativ zu bewerten ist, bleibt unter den Historikern bis heute ungeklärt. Häufig stehen bei der Sonderwegs- und Nationsbildungsdebatte das Deutsche Kaiserreich und der darauffolgende Nationalsozialismus im Vordergrund. Der „deutsche Staat“ hat aber schon viel eher eine Art „Findungsproblem“.
Der den Schülern und Schülerinnen des deutschen Geschichtsunterrichts allgemein als Flickenteppich bekannte Raum des deutschen Territoriums im Mittelalter, ist noch lange Zeit ein ungeeinter Raum von vielen unterschiedlichen Herrschaftsräumen. Auffällig ist daher ein König, der schon 817 als „der Deutsche“ im Beinamen bezeichnet wird. Fern ab von einem geeinten deutschen Staat und einem Raum, der sich nur im entferntesten „Deutschland“ nennt, existiert also der herrschaftliche Beiname „der Deutsche“. Welche Bedeutung kommt diesem Beinamen zu und bildet er eine Form der Identitätsstiftung für ein „deutsches“ Volk?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Ludwig der Deutsche - Leben und Wirken
- Historische Beinamen
- Urkundenanalyse
- Historie des Beinamens Ludwigs
- Fazit
- Quellen
- Literatur
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Beinamens „der Deutsche“ bei Ludwig II. und dessen Rolle in der Bildung einer deutschen Identität im frühen Mittelalter. Die Analyse basiert auf der Auswertung von Urkunden und offiziellen Dokumenten. Ziel ist es, die Funktionen des Beinamens zu ergründen und dessen Beitrag zur Legitimation eines „deutschen“ Staates zu bewerten.
- Zeitliche Entwicklung des Beinamens in Bezug auf Ludwigs Leben
- Funktionale Nutzung des Beinamens durch Ludwig II. zur politischen Legitimation und Einflussnahme
- Bedeutung des Beinamens für die Ausbildung der nationalen Identität
- Rezeption des Beinamens in der Zeit Ludwigs II. und in der Geschichtswissenschaft
- Bewertung der Bedeutung Ludwigs II. für die Entstehung eines deutschen Staates
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Beinamens „der Deutsche“ bei Ludwig II. und dessen potenziellen Beitrag zur frühmittelalterlichen deutschen Nationsbildung. Sie skizziert den „Sonderweg“ Deutschlands und hebt die Besonderheit eines Königs hervor, der bereits 817 diesen Beinamen trug. Die Arbeit formuliert drei Thesen, die im weiteren Verlauf untersucht werden: die zeitliche Entwicklung des Beinamens im Kontext von Ludwigs Leben, seine funktionale Nutzung zur politischen Legitimation und Einflussnahme, und schließlich seine Schlüsselrolle in der Ausbildung der deutschen Nationsidentität.
Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zum 8. und 9. Jahrhundert, der karolingischen Herrschaft und der Geschichtswissenschaftlichen Betrachtung dieser Epoche. Es wird die Bedeutung der Karolingerzeit, die Rolle Karls des Großen und die Herausforderungen der Thronfolge und Reichsaufteilung thematisiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der bisherigen Rezeption Ludwigs des Deutschen in der Geschichtsschreibung, die ihn im Vergleich zu seinen Vorgängern als weniger prominent darstellt und die begrenzten Quellen betont, die seine Herrschaft beleuchten. Die Kapitel betont die enge Verknüpfung der Karolinger mit der europäischen Idee und deren Instrumentalisierung im 20. Jahrhundert, während Ludwig der Deutsche eher wenig Beachtung findet.
Schlüsselwörter
Ludwig der Deutsche, Beiname „der Deutsche“, Karolinger, Nationsbildung, frühmittelalterliche Geschichte, Urkundenanalyse, politische Legitimation, nationale Identität, Geschichtswissenschaft, ostfränkisches Reich.
FAQ: Analyse des Beinamens "der Deutsche" bei Ludwig II.
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Bedeutung des Beinamens „der Deutsche“ für Ludwig II. und dessen Einfluss auf die Entwicklung einer deutschen Identität im frühen Mittelalter. Die Analyse basiert auf der Untersuchung von Urkunden und offiziellen Dokumenten.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die zeitliche Entwicklung des Beinamens im Laufe von Ludwigs Leben, seine politische Funktion zur Legitimation und Einflussnahme, sowie seine Bedeutung für die Ausbildung der nationalen Identität. Sie bewertet auch die Rezeption des Beinamens in der Geschichte und die Bedeutung Ludwigs II. für die Entstehung eines deutschen Staates.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Forschungsstand, ein Kapitel über Ludwig den Deutschen (inklusive historischer Beinamen, Urkundenanalyse und Historie des Beinamens), ein Fazit, sowie Abschnitte zu Quellen, Literatur und Abbildungen. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage und drei zentrale Thesen: die zeitliche Entwicklung des Beinamens, seine politische Funktion und seine Rolle in der Entwicklung der deutschen nationalen Identität. Sie hebt den „Sonderweg“ Deutschlands und die Besonderheit Ludwigs II., der bereits 817 diesen Beinamen trug, hervor.
Was beinhaltet das Kapitel zum Forschungsstand?
Dieses Kapitel beleuchtet den bestehenden Forschungsstand zum 8. und 9. Jahrhundert, der karolingischen Herrschaft und deren geschichtswissenschaftlicher Betrachtung. Es thematisiert die Bedeutung der Karolingerzeit, die Rolle Karls des Großen, die Herausforderungen der Thronfolge und Reichsaufteilung. Der Fokus liegt auf der bisherigen Rezeption Ludwigs des Deutschen in der Geschichtsschreibung, die ihn im Vergleich zu seinen Vorgängern als weniger prominent darstellt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Ludwig der Deutsche, Beiname „der Deutsche“, Karolinger, Nationsbildung, frühmittelalterliche Geschichte, Urkundenanalyse, politische Legitimation, nationale Identität, Geschichtswissenschaft, ostfränkisches Reich.
Auf welchen Quellen basiert die Analyse?
Die Analyse basiert primär auf der Auswertung von Urkunden und offiziellen Dokumenten aus der Zeit Ludwigs II.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Das Fazit wird im Dokument nicht explizit zusammengefasst, jedoch wird die Arbeit die drei in der Einleitung aufgestellten Thesen überprüfen und eine abschließende Bewertung der Bedeutung des Beinamens und der Rolle Ludwigs II. für die Entstehung eines deutschen Staates liefern.)
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich mit der frühmittelalterlichen Geschichte, der Geschichte der Karolinger und der Entwicklung der deutschen Identität auseinandersetzen.
- Quote paper
- Lina Mintzlaff (Author), 2019, Ludwig der II. Die Bedeutung eines Herrscherbeinamens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992899