Diese Arbeit nimmt es sich zur Aufgabe, die Seuchenbeschreibungen von Prokopios von Caesarea und Thukydides miteinander zu vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beleuchten. Dabei wird sich diese Arbeit nicht mit der pathologisch-medizinischen Realität der Krankheiten und deren gesundheitliche Folgen für den Menschen beschäftigen; vielmehr soll(en-) die Erklärungsansätze für den Ausbruch beider Krankheiten verglichen werden, die (Aus-)Wirkung der Epidemien auf die städtische Bevölkerung beleuchtet werden und geklärt werden, warum es unterschiedliche Modelle für die Beschreibung der Seuche und das Verhalten der Menschen gibt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Vergleich der beiden Autoren
3 Fazit
4 Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Die Welt befindet sich momentan im Ausnahmezustand. COVID-19, oder auch einfach das Corona-Virus genannt, wütet überall auf der Welt und stellt diese vor einer der größten Herausforderungen der Geschichte. Man hat derzeit (Stand Mai 2020) noch keinen Impfstoff, um prophylaktisch gegen das Virus vorzugehen, und bis jetzt sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mehr als zwei Millionen Menschen mit dem Corona-Virus infiziert und knapp 200.000 Menschen sind durch das Virus verstorben.1 Diese globale Pandemie ist schrecklich und diese Arbeit soll unter keinen Umständen das Gegenteil aussagen, jedoch sollte man nicht vergessen, dass es nicht die erste Pandemie der Weltgeschichte ist. Denn tatsächlich musste die Menschheit sich schon oft gegen gefährliche Krankheiten und Viren wehren. In der jüngeren Geschichte wären da die spanische Grippe, Cholera und Tuberkulose zu nennen oder im Mittelalter der sogenannte „schwarze Tod“, die Bubonen- bzw. die Beulenpest. Letztere war so verheerend, dass ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung durch dieser Krankheit zu Tode kamen.2
Auch wenn die oben genannte Pestepidemie aus dem 14. Jahrhundert die berühmteste ist, so ist sie jedoch nicht die erste. In einer 2013 veröffentlichten, internationalen Arbeit kam man zum Entschluss, dass die erste in der Geschichte aufgezeichnete Pestepidemie die sogenannte „Justinianische Pest“ aus dem 6. Jahrhundert nach Chr. ist.3 An dieser Stelle sei nun Prokop genannt, der die Epidemie in der Byzanz maßgeblich in seinen Werken beschrieb. Prokopios von Caesarea (Προκόπιος ο Καισαρεύς) zählt mit seinen 3 Werken „Kriegsgeschichte“ (Ὑπὲρ τῶν πολέμων), „Geheimgeschichte“ (Ἀνέκδοτα) und „die Bauten“ ( Περὶ κτισμάτων) zu einem der, wenn nicht sogar zu dem bedeutendstem Geschichtsschreiber der Spätantike. Als Symbulos (Berater) begleitete er den Feldheeren Belisarios bei den Perser-, Vandalen- und Gotenkriegen. Im Jahre 542 wurde er schließlich Zeuge der Pestepidemie in Konstantinopel.4
Eine große Inspiration für Prokops Stil und Sprache war der klassische Geschichtsschreiber Thukydides, der mit seinem Werk über den Peloponnesischen Krieg die Geschichtsschreibung, wie man sie heutzutage kennt, maßgeblich mitgestaltet hat.5 Thukydides war für Athen als Strategos am Peloponnesischen Krieg beteiligt, wurde jedoch für einen militärischen Fauxpas im Winter des Jahres 424/23 aus Athen verbannt. In seinem Werk „Der Peloponnesische Krieg“ oder auf Griechisch „Ὁ πόλεμος τῶν Πελοποννησίων καί Ἀθηναίων“ beschreibt Thukydides ebenfalls eine verheerende Krankheit, die im Jahre 430 v. Chr. weite Teile der attischen Bevölkerung befiel und ums Leben brachte. Tatsächlich erkrankte Thukydides dieser Krankheit und erlag dieser nicht.
Diese Arbeit nimmt es sich zur Aufgabe, die Seuchenbeschreibungen beider Autoren miteinander zu vergleichen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beleuchten. Dabei wird sich diese Arbeit nicht mit der pathologisch-medizinischen Realität der Krankheiten und deren gesundheitliche Folgen für den Menschen beschäftigen; Vielmehr soll(en-)
1. die Erklärnugsansätze für den Ausbruch beider Krankheiten verglichen werden
2. die (Aus-)Wirkung der Epidemien auf die städtische Bevölkerung beleuchtet werden und
3. geklärt werden, warum es unterschiedliche Modelle für die Beschreibung der Seuche und das Verhalten der Menschen gibt.
2 Vergleich der beiden Autoren
In Thukydides Schrift fällt zunächst auf, dass dieser explizit keine genauen Gründe für den Anfang der Epidemie liefert. Er nennt das Gerücht, die Spartaner, welche zu diesem Zeitpunkt Athen belagerten, hätten die Brunnen in Piräus (der angrenzende Hafen, innerhalb des athenischen Stadtgebiets) vergiftet. Doch dieses Gerücht verlor schnell seine Glaubwürdigkeit, als dann die Menschen in Athen selbst an der Seuche erkrankten.
Interessanter jedoch ist die Furcht der Athener, die Götter, vor allem jedoch der Gott Apollon, hätte(n) sich gegen sie verschworen. In „Thucydides, Apollo, The Plague and The War“, einem Artikel aus dem “American Journal of Philology”, diskutiert die Autorin Lisa Kallet, inwieweit Thukydides der Meinung war, Apollo stünde mit der Seuche im Zusammenhang. Dort argumentiert Kallet unter anderem, dass Thukydides, obwohl er sagte er wolle keinen (übernatürlichen/göttlichen) Grund für die Seuche nennen, implizit die Epidemie mit den Spartanern und mit einem Orakelspruch aus Delphi in Verbindung brachte. So beobachtete er, dass die Krankheit genau dann in Athen ausbrach, als das peloponnesische Heer Athen belagerte. Außerdem beobachtete er, dass die Spartaner von der Seuche verschont blieben.6 Mischa Meier jedoch schreibt in ihrem Werk „Beobachtungen zu den sogenannten Pestschilderungen bei Thukydides II 47-54 und bei Prokop, Bell. Pers. II 22-23“, dass Thukydides in keinster Weise die Krankheit mit irgendetwas Übernatürlichem in Verbindung brachte. In meinen Augen macht dies Thukydides nicht zu einem Atheisten (er glaubt der Trojanische Krieg ist historische Wirklichkeit)7, vielmehr erkennt man agnostische Züge bei ihm. Für die (geographische) Herkunft der Krankheit und wie sie nach Athen gelang hatte er jedoch eine klare Antwort. So sei der Ursprung der Krankheit in Äthiopien. Sie wäre dann über Ägypten und Libyen nach Hellas gelangen.8 Prokop ist bei dem Grund für die Pest klarer, so schrieb er „Für dieses Unglück […] kann man einen Grund weder nennen noch ausdenken, außer man sucht ihn bei Gott“.9 Prokop führt im Gegensatz zu Thukydides damit öfters religiöse Urteile als Gründe des Geschehens an. Letzterer lässt zwar in kleinem Maße eine religiöse Deutung der Krankheit zu, dies steht jedoch in keinem Verhältnis zu Prokop.
Die Symptome und auch der Verlauf der Krankheiten werden bei beiden Autoren detailliert beschrieben. Bei Thukydides ist von Fieber, Entzündungen an den Augen, Mundgeruch, Schnupfen, Heiserkeit, Brustschmerzen, starker Husten, Entleerungen der Blase, starke Krämpfe, Geschwülste und eine aus den Symptomen resultierende Schlaflosigkeit und Unrast.10 Prokop spricht über Fieber, Bluterbrechen und Geschwüren in der Region der Leisten und der Achseln. Außerdem schreibt Prokop, dass die Krankheit einen Einfluss auf die Psyche der Erkrankten hatte. So hätten Kranke Wahnvorstellungen gehabt, sie sein in eine Art Raserei gefallen oder hätten sich selbst das Leben genommen und wieder anderen „überkam […] eine tiefe Bewusstlosigkeit.“11 Bei beiden Autoren ist außerdem zu erkennen, dass selbst die besten Ärzte kein Heilmittel für die Krankheiten hatten. So schreibt Thukydides, dass selbst Leute, die die beste Pflege genossen, starben.12
Auch die Ärzte bei Prokop hatten Schwierigkeiten, angebrachte Behandlungen zu entwickeln und bei beiden Autoren half auch das Hilfsgebet an die Göttlichkeit nicht, die Krankheit zu heilen. Dies macht gerade bei Prokop Sinn, da bei ihm die Krankheit einen klaren göttlichen Ursprung hat, und eine Heilung dieser den Plan Gottes widerspräche.13 Thukydides führt in seiner Quelle weiter und nennt die erschwerte Lage der athenischen Bevölkerung zur Zeit der Belagerung, die die Verbreitung der Krankheit vereinfachte. Dadurch dass die Spartaner Athen belagerten, wurde die Landbevölkerung in die Stadt gelassen, und führte damit zu einem rapiden Anstieg der Bevölkerung -(sdichte), in anderen Worten, Athen wurde schnell überfüllt. Diese Fülle an Menschen innerhalb der Stadtmauern von Athen führte dazu, dass sich die Krankheit noch schneller zwischen den Menschen ausbreiten konnte und damit auch mehr Menschen das Leben kostete.14 Das Phänomen der Anstecken hatte Thukydides und die athenische Bevölkerung schnell bemerkt. Freunde und die eigene Familie, die sich vorher tugendhaft um die Kranken kümmerten, distanzierten sich von den Erkrankten aber auch von den Leichen aus Angst, sich selber mit der Krankheit anzustecken.15 Die Toten wurden nicht mehr richtig begraben, obwohl die antiken Griechen ihre Begräbnisrituale sehr streng befolgten. Die Auswirkungen der Seuche auf die athenische Gesellschaft waren so weitreichend, dass man durchaus von einer Demoralisierung der Gesellschaft sprechen kann. Die Athener verloren ihre Gottesfurcht, da ihre Gebete offenbar von den Göttern ignoriert wurden; Sie wurden mutlos und da der Tod vielen nahe war, kam es zu einer erhöhten Kriminalität und zum Ausleben jeglicher Gelüste.16 Außerdem beobachtet Thukydides, dass wenn ein Mensch die Krankheit überlebte, sei dieser immun gegen die Seuche, bzw. würden diese nur noch in abgeschwächter Form den Körper befallen. Diese Geheilten waren so voller Glück, dass sie keine Krankheiten mehr fürchteten; Im selben Augenblick jedoch hatten sie genau so großes Mitleid für die immer noch Kranken.17
Bei Prokop war die Situation in Konstantinopel nicht annährend so endzeitlich wie in Athen und bei Thukydides: Ohne Frage litten die Menschen Konstantinopels unter der Pest, doch kann man in der Quelle des Prokop lesen, dass die Leute zuhause blieben und dass sogar normalerweise kriminelle Menschen besinnen werden konnten (solange die Pest wütete)18. Dennoch gab es eine Anzahl von Schwierigkeiten, die die spätantike Byzanz plagte. So gab es ähnlich wie auch bei den Athenern große Probleme mit der Beseitigung bzw. der Beisetzung der Leichen. Für die schiere Masse an Toten war Konstantinopel nicht vorbereitet, und so stapelten sich die Leichen teilweise auf den Straßen. Daher entschied sich Kaiser Justinian mit kaiserlichen Mitteln einzugreifen. Er beauftragte den Zivilbeamten Theodoros sich des Leichentransports anzunehmen. Darüber hinaus wurden Massengräber um das Goldene Horn in Sykai (heute Galata) gegraben. Diese Gruben boten für jeweils 70.000 Leichname Platz. Und um mit dem Transport der infizierten Leichen hinterherzukommen, stellte der Kaiser Söldner ein, die diese dann zu den Gräbern transportieren sollten.19
Eine weitere Problematik war das menschliche Verlangen nach Essen. Das Massensterben und die dadurch resultierenden fehlenden Arbeitskräfte führten dazu, dass die Felder nicht richtig kultiviert werden konnten und es zu Miss- und Fehlernten kam. Außerdem befiel die Pest auch das Vieh und so verloren die noch lebenden/gesunden Bauern essenzielle Lasttiere zur Betätigung der landwirtschaftlichen Arbeit. Für eine Volkswirtschaft, welche hauptsächlich aus Landwirtschaft besteht, war dies selbstverständlich fatal. Aus Angst davor, ohne Brot zu sein, kam es trotz Beschwichtigungsversuche durch Kaiser Justinian im Jahre 560/1 vielerorts zu Brotraub.20
Die oben genannten Tatsachen sind eher kurz- bzw. mittelfristige Folgen für die Bevölkerungen der beiden Städte. Die Krankheiten hatten indes auch langfristige Auswirkungen auf Athen/Konstantinopel. Es wird geschätzt, dass zwischen 75.000 und 100.000 Athener an der Seuche starben, was circa 25% der Gesamtbevölkerung Athens entspricht.21 Das Militär litt selbstverständlich enorm unter den Verlusten der Bevölkerung. Wie am Anfang bereits angeführt wurde, befand sich der attische Seebund unter Führung von Athen und der peloponnesische Bund unter der Führung der Spartaner im Krieg. Die Krankheit brach erstmals im zweiten Kriegsjahr aus und schwächte das athenische Heer damit immens. In einem Aufsatz zur athenischen Seuche schreibt Karl-Heinz Leven, dass die Seuche zwar nicht der ausschlaggebende Grund für die Niederlage der Athener war (dies sei die Niederlage aus Sizilien gewesen), jedoch einer der wichtigsten Faktoren der Niederlage war.22 Ebenso wie Athen führte auch die Byzanz bzw. das Oströmische Reich Krieg als die Pest ausbrach. Kaiser Justinian erhoffte sich durch die Kriege gegen die Goten, den Vandalen die sogenannte Restauratio Imperii, d.h. die Wiedergewinnung der weströmischen Reichsgebiete, welche von verschiedenen germanischen Stämme (Franken, Ost- und Westgoten und Vandalen) erobert worden sind.23 Außerdem führte Justinian im Osten Krieg gegen die Perser. Diese Kriege waren sehr kostspielig, wenn man überlegt, dass es nicht nur eine Front gab, sondern das oströmische Heer in Italien, in Nordafrika und im Nahen Osten stationiert waren. Bei der großen Pestepidemie 540 verloren 20-30% der byzantinischen Bevölkerung ihr Leben, in Konstantinopel lag die Quote sogar bei ca. 50%.24 Als Justinian im Jahre 565 starb hinterließ er zwar ein Reich mit einer großen geographischen Fläche, jedoch besaß das Reich weder die finanziellen, noch die militärischen Mittel um so ein weitreichendes Imperium zu tragen.25
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1 Coronavirus disease (COVID-19) outbreak situation, WHO, https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019, abgerufen am 27.04.2020.
2 Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa, Die Große Pest und das Ende des Mittelalters, 4. Auflage, München 2017, S. 10.
3 Harbeck, Michaela et al.: Yersinia pestis DNA from Skeletal Remains from the 6th Century AD Reveals Insights into Justinianic Plague, in: Plos Pathogens, Mai 2013, URL: https://journals.plos.org/plospathogens/article?id=10.1371/journal.ppat.1003349#abstract0.
4 Tinnefeld. Franz: Prokopios 3 (Prokop) Spätant. Geschichtsschreiber, in: DNP Online, URL: https://referenceworks.brillonline.com/entries/der-neue-pauly/*-e1009870, abgerufen am 30.04.2020, im Folgenden zitiert als: Prokop DNP.
5 Prokop DNP.
6 Kallet, Lisa: Thucydides, Apollo, the Plague, and the War, in: American Journal of Philology 134 (2013), S. 364-
7 Thukydides: Geschichte des Peloponnischen Krieges. Hrsg. u. übertragen von Georg Peter Landmann, München 2, 1977, S.25, im Folgenden zitiert als: Thukydides: Quelle.
8 Thukydides: Quelle, S. 153.
9 Prokop: Perserkriege. Griech. – deut ed. Otto Veh, München 1970, S. 355, im Folgenden zitiert als: Prokop: Quelle.
10 Thukydides: Quelle, S. 150.
11 Prokop: Quelle, S. 359.
12 Thukydides: Quelle, S. 153.
13.Meier, Mischa: Beobachtungen zu den sogenannten Pestschilderungen bei Thukydides II 47-54 und bei Prokop, Bell. Pers. II 22-23, in: Tyche, Beiträge zur Alten Geschichte, Papyrologie und Epigraphik 14 (1999), S. 187, im Folgenden zitiert als: Meier: Pestschilderungen.
14 Leven, Karl-Heinz: Thukydides und die „Pest“ in Athen, in: Medizinhistorisches Journal, 26 H1⁄2(1991), S. 131, im Folgenden zitiert als Leven: Athen.
15 Thukydides: Quelle, S.152.
16 Thukydides: Quelle, S. 153.
17 Meier: Pestschilderungen, S.180.
18 Prokop: Quelle, S. 367.
19 Allen, Peter: The “Justinianic” Plague, in: Byzantion 49 (1979), S.12, im Folgenden zitiert als: Allen: Plague.
20 Allen: Plague S.16.
21 Littman, Robert J.: The Plague of Athens Epidemiology and Paleopathology, in: Mount Sinai Journal of Medicine 76 (2009), S.1.
22 Leven: Athen, S.147.
23 Evans, James Allan Stewart: Justinian and the Historian Procopius, in: Greece & Rome 17 (1970), S. 220.
24 Maier: Pestbeschreibungen s.183.
25 Haldon, John: Byzantium, A history, Stroud 2005.
- Quote paper
- Nikolaos Savvidis (Author), 2020, Ausbruch, Verlauf und Folgen der Seuche in Athen (430 v. Chr.) und Byzanz (542 n. Chr.), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992124
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