Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss einer teilweisen Verdeckung der Mimik durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Emotionserkennungen. Sie bezieht sich dabei auf unterschiedliche Dimensionen der Emotionserkennungen, die von der Unterscheidung der sieben Basisemotionen nach Paul Ekman über die Emotionserkennung des Lächelns bis zu der Emotionserkennung der Notlage reichen. Es wurde eine experimentelle Untersuchung durchgeführt und mit dem aktuellen Forschungsstand verknüpft.
Die experimentelle Untersuchung mit 80 Probanden (n = 80) im Alter von 17 bis 64 Jahren erhob Daten anhand einer Erhebungssoftware mit Fotostrecken, im Rahmen derer eine Emotionsbewertung seitens der Probanden über dargestellte Personen mit variierender Mimik erfolgte. Die Studie ist im Within-Subject-Design angelegt und geht auf die Überprüfung von vier Hypothesen zurück, von denen wir zwei Hypothesen bestätigen können. Dabei fanden wir heraus, dass Menschen jedes dritte mögliche Lächeln von einem Mund-Nasen-Schutz tragenden Gegenüber fehlinterpretierten.
Weiter konnten wir schließen, dass die Emotionserkennung der Basisemotionen nach Paul Ekman bei einem Mund-Nasen-Schutz tragenden Gegenüber zu 19 Prozent weniger korrekt ausfiel, als wenn dieses Gegenüber keinen Mund-Nasen-Schutz trug. In den Kontext der ohnehin fehleranfälligen Interpretation der Basisemotionen des Menschen bedeutete dies, dass in der vorliegenden Untersuchung 59 Prozent der Emotionsausdrücke von den mit Mund-Nasen-Schutz dargestellten Personen korrekt eingeordnet werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- ABSTRACT
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1 EINFÜHRUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 2 FORSCHUNGSSTAND UND THEORETISCHER HINTERGRUND
- 2.1 Die Mimik
- 2.2 Emotionen und Emotionserkennung
- 2.3 Mund-Nasen-Schutz und Atemschutzmaske
- 2.4 Über die Bedeutung der Mimik
- 2.4.1 Die Mimik als Verständigungsmittel
- 2.4.2 Die Facial-Feedback-Hypothese
- 2.4.3 Der Face-Inversions-Effekt
- 2.4.4 Der Cross-Race-Effekt
- 2.4.5 Der Rückkopplungseffekt
- 2.4.6 Das Still-Face-Experiment
- 2.4.7 Die neurobiologischen Grundlagen der Spiegelneuronen
- 2.4.8 Beeinträchtigungen des mimischen Ausdrucks und Erkennung
- 3 ZUSAMMENFASSUNG UND ZWISCHENFAZIT
- 4 EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNG
- 4.1 Methodik
- 4.1.1 Versuchsplanung und Operationalisierung der Variablen
- 4.1.2 Versuchsaufbau und -durchführung
- 4.2 Auswertung
- 4.2.1 Deskriptive Statistiken
- 4.2.2 Interferenzstatistiken mit Hypothesentestung
- 4.3 Beantwortung der Forschungsfrage
- 4.4 Kritische Betrachtung und Diskussion
- 5 FAZIT UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit zielt darauf ab, den Einfluss einer teilweisen Verdeckung der Mimik durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf die Emotionserkennung zu untersuchen. Sie verbindet eine experimentelle Untersuchung mit dem aktuellen Forschungsstand und untersucht verschiedene Dimensionen der Emotionserkennung, die von der Unterscheidung der sieben Basisemotionen nach Paul Ekman über die Emotionserkennung des Lächelns bis zu der Emotionserkennung der Notlage reichen.
- Die Bedeutung der Mimik für die menschliche Kommunikation und Emotionserkennung
- Die Facial-Feedback-Hypothese und der Einfluss von Gesichtsmuskelbewegungen auf das emotionale Erleben
- Der Einfluss von Mund-Nasen-Schutz auf die Emotionserkennung und die Auswirkungen auf soziale Interaktionen
- Die Rolle der Spiegelneuronen für Empathie und das Erlernen von Verhaltensweisen
- Die Auswirkungen von Erkrankungen wie Parkinson und Prosopagnosia auf die mimische Ausdrucksfähigkeit und Emotionserkennung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung, die sich mit dem Einfluss von Mund-Nasen-Schutz auf die Emotionserkennung befasst. Die Zielsetzung wird definiert und die zu untersuchenden Hypothesen werden vorgestellt. Der zweite Abschnitt befasst sich mit dem Forschungsstand und dem theoretischen Hintergrund, wobei verschiedene Aspekte der Mimik, Emotionen und Emotionserkennung sowie der Bedeutung von Mund-Nasen-Schutz diskutiert werden. In Kapitel 3 wird eine Zusammenfassung des theoretischen Teils gegeben und eine Bewertung der Bedeutung der Mimik für verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens präsentiert. Der experimentelle Teil in Kapitel 4 beschreibt die Methodik, den Versuchsaufbau und die Durchführung der Studie. Die Ergebnisse der Studie werden präsentiert und anhand statistischer Methoden ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Bezug auf die Forschungsfrage diskutiert und kritisch betrachtet. Abschließend werden im Fazit und Ausblick die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und weitere Forschungsrichtungen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Mimik, Emotionserkennung, Mund-Nasen-Schutz, Gesichtsausdruck, Facial-Feedback-Hypothese, Spiegelneuronen, Empathie, Parkinson, Prosopagnosia, Emotionsverarbeitung, soziale Interaktion, experimentelle Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Timo Laux (Autor:in), 2021, Inwieweit beeinträchtigt eine durch Mund-Nasen-Schutz verdeckte Mimik die Emotionserkennung? Eine experimentelle Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991089