Entdecken Sie die faszinierende Geschichte einer unscheinbaren, aber allgegenwärtigen Erfindung: der Banküberweisung! Diese Reise in die Welt des bargeldlosen Zahlungsverkehrs beginnt im frühen 17. Jahrhundert mit den visionären Innovationen der Amsterdamer-Wisselbank und der Hamburger Wechselbank, die den Grundstein für das moderne Girokonto legten. Tauchen Sie ein in das Wesen der Überweisung, das die Art und Weise, wie wir Geld transferieren, revolutionierte – von den ersten Schritten des Buchgeldes bis zur Etablierung komplexer Gironetze, die verschiedene Banken und Institutionen miteinander verbinden. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten der Überweisung, von der einfachen Einzelüberweisung mit ihren beschleunigten Varianten wie Eilüberweisung und Blitzgiro bis hin zu den komfortablen Daueraufträgen und den effizienten Sammelüberweisungen. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Lastschriftverfahren mit seinen Feinheiten zwischen Einzugsermächtigung und Abbuchungsverfahren. Die zunehmende Bedeutung der Online-Dienste und des Tele-Bankings für Überweisungen wird ebenso beleuchtet wie Sicherheitsaspekte wie PIN und TAN, die unsere Konten vor unbefugtem Zugriff schützen sollen. Abschliessend werden auch internationale Überweisungen und die Rolle von Korrespondenzbanken betrachtet. Dieser umfassende Leitfaden enthüllt die technologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Banküberweisung und zeichnet ein lebendiges Bild von ihrer Entwicklung bis zum heutigen digitalen Zeitalter. Ein Muss für alle, die verstehen wollen, wie der moderne Zahlungsverkehr funktioniert und welche historischen Wurzeln er hat. Lassen Sie sich entführen in eine Welt, in der Geld nicht mehr physisch den Besitzer wechselt, sondern durch ausgeklügelte Systeme und innovative Technologien von Konto zu Konto fliesst – eine Geschichte von Fortschritt, Sicherheit und globaler Vernetzung. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Finanzwesens und entdecken Sie die Mechanismen, die unseren Alltag prägen und die Wirtschaft am Laufen halten. Diese aufschlussreiche Lektüre bietet wertvolle Einblicke für Wirtschaftswissenschaftler, Studierende, Finanzexperten und alle, die ihr Wissen über Geldtransfers erweitern möchten.
Autorin: Melanie Jülle
Die Bank-Überweisung
Geschichte der Überweisung
1609 gewann der bargeldlose Zahlungsverkehr durch die Amsterdammer-Wisselbank an Bedeutung.
1619 wurde die Hamburger Wechselbank gegründet. Bei dieser Bank entstand der umfangreiche Giroverkehr.
Wesen der Überweisung
Verfügen sowohl Zahler als auch Zahlungsempfänger über ein Girokonto, so ist es am vorteilhaftesten, die Geldzahlungen mittels einer Überweisung durchzuführen. Das Wesentliche der Überweisung liegt darin, dass überhaupt nicht mehr mit Bargeld, sondern nur noch mit Buchgeld (durch Umbuchung eines Geldbetrages) gezahlt wird (bargeldlose oder unbare Zahlung).
Buchgeld (Giralgeld) entsteht durch das Einzahlen von Bargeld auf ein Bankkonto. Man zahlt dann weitgehend durch überweisen von Konto zu Konto (Überweisungsgeld). Dadurch wird der Zahlungsverkehr erleichtert. Die Banken verfügen über mehr Geld, das in Form von Krediten in die Wirtschaft zurückströmt, während die Kreditinstitute noch einen kurzfristigen Zinsgewinn haben. Volkswirtschaftlich hat die Gewährung von Krediten die gleiche Wirkung wie das Drucken von zusätzlichem Geld (Geldschöpfung).
Die auf Antrag des Kunden bei den Geldinstituten eröffneten, dem laufenden Zahlungsverkehr dienenden Kosten (=Kontokorrentkonten) werden Girokonten genannt. Vom einem Sparkonto kann nicht überwiesen werden, wohl aber von einem Girokonto auf ein Sparbuch.
Da die Träger des Zahlungsverkehrs über die Landeszentralbanken in einem geschlossenen Überweisungsnetz (= Gironetz) zusammenarbeiten, kann man von jedem Girokonto auf jedes andere Girokonto überweisen. Die Überweisung erfolgt dann über das Gironetze.
Gironetze: Sind unterschiedliche Banken von einer Überweisung betroffen, wird der Geldbetrag über Gironetze (Giro = Kreis) verteilt.
Man unterscheidet Gironetze der Großbanken, der Sparkassen, der Kreditgenossenschaften und der Bundespost.
Die Institutionen stehen alle mit der Deutschen Bundesbank, meistens auch untereinander, in Kontoverbindung. Die Verrechnung der Geldbeträge zwischen den Gironetzen wird über gegenseitig geführte Konten abgewickelt.
Arten der Überweisung
Überweisungen sind bequem durchzuführen (nur ein Formular ist auszufüllen) und verhältnismäßig billig. Der Zahlungsvorgang nimmt wenig Zeit in Anspruch. Ein Risiko des Geldverlustes ist ausgeschlossen.
Stornierung: Sollte man einen Betrag versehentlich doppelt überweisen oder ein Betrag wird vom eigenen Konto unrechtmäßig abgebucht, hat man das Recht diesen zu stornieren, d. h. zurückbuchen zu lassen. Dies ist innerhalb von 6 Wochen möglich.
1. Einzelüberweisung
Die Einzelüberweisung (der Überweisungsauftrag) ist bei den meisten Kreditinstituten ein zweiteiliger Durchschreibevordruck (Schnelltrennsatz). Die Urschrift verbleibt als eigentlicher Zahlungsträger bei dem beauftragten Zahlungsinstitut. Die Durchschrift behält der Zahler als Einzahlungsbeleg. Der Zahler kann sich die Durchschrift am Bankschalter quittieren lassen, falls er dies - z.B. aus Beweisgründen - für wichtig hält.
Die Dauer einer Überweisung ist abhängig vom Zeitpunkt des Belegeingangs bei der Bank. Man kann diese Zeiten aber durch Eilüberweisung und Blitzgiro verkürzen.
Eilüberweisung: Die Bank des Zahlers sendet aus Gründen der Zeitersparnis die Gutschrift direkt an die Bank des Zahlungsempfängers (die zeitraubende Abwicklung über die Landeszentralbanken wird verkürzt).
Blitzgiro: In besonders dringenden Fällen werden die Zahlungen an die Bank des Zahlungsempfänger telefonisch oder telegrafisch angewiesen.
2. Dauerauftrag
Hier erteilt der Zahlungspflichtige seinem Geldinstitut einen einmaligen Überweisungsauftrag (Dauerauftrag), bis auf Widerruf regelmäßig von seinem Konto einen feststehenden Betrag zu bestimmten Terminen auf das angegebene Konto des Zahlungsempfängers zu überweisen. (Bsp. Miete, Beiträge, Steuern, Tilgungsraten für Darlehen)
Gleichzeitig auszuführende Daueraufträge für 10 oder mehr Empfänger können zu einer Sammelüberweisung zusammengefaßt werden.
3. Sammelüberweisung
Überweisungsaufträge an mehrere Zahlungsempfänger kann der Zahler zu einer Sammelüberweisung zusammenfassen. Er muss hierzu ein besonderes Formblatt
,,Sammelüberweisungsauftrag" verwenden. Sammelüberweisungen sind billiger, weil das Geldinstitut nur eine Buchung vornehmen muss. Der Zahler spart Zeit, weil nicht jeder Überweisungsträger, sondern nur ein Überweisungsauftrag unterschrieben werden muss.
4. Lastschriftverfahren
Im Gegensatz zum Dauerauftrag geht hier die Initiative nicht vom Zahlungspflichtigen, sondern vom Zahlungsempfänger aus. Der Zahlungsempfänger füllt die Lastschriftbelege aus und reicht diese bei seiner Hausbank ein. Diese schreibt die Beträge in einer Summe gut und zieht bei dem Geldinstitut des Zahlungspflichtigen ein.
Das Lastschriftverfahren kommt in zwei Formen vor:
- Beim Einzugsermächtigungsverfahren hat der Zahlungspflichtige den Zahlungsempfänger dazu bevollmächtigt, bestimmte Beträge durch Lastschriften einzuziehen. Der Kontoinhaber hat jedoch die Möglichkeit, Belastungen binnen sechs Wochen zu widersprechen.
- Beim Abbuchungsverfahren hat der Zahlungspflichtige seinem Kreditinstitut mitgeteilt, dass Lastschriften eines bestimmten Zahlungsempfängers ohne vorherige Rückfrage abgebucht werden können. Gleichzeitig unterrichtet der Zahlungspflichtige den betreffenden Zahlungsempfänger über die erteilte Abbuchungsermächtigung. Beim Abbuchungsverfahren ist ein Widerspruch ausgeschlossen. Dieses Verfahren hat in der Praxis nur eine relativ geringe Bedeutung.
Bei einigen Geldinstituten in unserem Bezirk ist es bereits möglich Überweisungen per Bankomat zu tätigen, z. B. Citybank.
Überweisung Inland
Die Überweisung wird von Konto zu Konto durchgeführt.
Alle Überweisungen werden beleglos als Datensatz weitergegeben. Das System bei der Sparkasse heißt EZÜ (Einzel-Zahlungs-Überweisung).
Das System mit dem eine Überweisung weitergegeben wird ist abhängig davon, wie schnell der Empfänger das Geld erhalten soll und ob das Geld auf eine andere Sparkasse oder eine andere Bank überwiesen wird.
1. Soll ein Betrag 1-2 Tage später auf dem Empfängerkonto sein und hat dieser eine Konto bei der Sparkasse, ist dies problemlos möglich, da diese über eine Interne Netzwerkverbindung verfügt.
2. Möchten wir eine Überweisung durchführen und diese am gleichen Tag beim Empfänger sein soll, (der bei der gleichen Bank ist) so muß dies vor 12 Uhr weitergegeben werden. Dies geschieht dann über EZÜ-online (Internet).
3. Ist der Empfänger bei einer anderen Bank und möchte den Geldbetrag noch am gleichen Tag überwiesen haben, muß dieser vor 12 Uhr weitergeleitet werden. Dies geschieht dann über ELS (Elektronischer Schalter der Deutschen Bundesbank).
Überweisungen ins Ausland
Bei Überweisungen ins Ausland wird zuerst festgestellt, ob die Empfängerbank eine Korrespondenzbank der Bank des Zahlers ist (Korrespondenzbank heißt, daß Kontoverbindungen zwischen beiden Instituten besteht). Besteht keine Korrespondenzverbindung, dann Weitergabe über die Deutsche Bank Frankfurt a. M. Die Weitergabe erfolgt dann mittels Telex, Kosten abhängig vom Überweisungsbetrag, eilige Überweisungen kosten extra.
Überweisung mit Hilfe von Online-Diensten
Eine weitere Möglichkeit für Überweisungen ist mit dem Internet in Mode gekommen. Und zwar das sogenannte Tele-Banking. Diese Option bieten fast alle Netzanbietern an, z. B. T- Online, AOL (American Online) und so weiter.
Bei diesem System kann der Teilnehmer von seinem Arbeitsplatz oder von seiner Wohnung aus Überweisungen mit Hilfe der Tastatur und des Bildschirms vornehmen. Die Verbindung zu diesen Online-Diensten wird über das Telefonnetz hergestellt. Der Benutzer benötigt außer dem Telefonanschluß einen Decoder, welcher mit einem Endgerät ausgestattet ist (PC oder Fernsehgerät).
Der Überweisungsvorgang läuft wie folgt ab:
1. Der Benutzer loggt sich in den Online-Dienst ein und wählt seine Bank an.
2. Er gibt nun seine persönliche Indentifikationsnummer (PIN) ein. Schon hat er Verbindung zu seinem Konto. Sein PIN Code und die für jede Transaktion einzeln vergebene Transaktionsnummer schützen sein Konto vor fremden Zugriffen
3. Erfüllt nun seine Überweisung aus und sendet diese ab.
Auf diesem Weg kann man auch Schecks bestellen, Daueraufträge verwalten und viele andere Bankangelegenheiten erledigen.
PIN: wird für jeden Nutzer vom Betreiber vergeben, ist Sicherung und Zugriffsberechtigung in einem.
Transaktionsnummer (TAN): zusätzliche Sicherung für einzeln Überweisungsauftrag, es ist nur eine einmalige Benutzung dieser Nummer möglich, Momentan sind diese Nummern noch als Abstrichlisten im Umlauf, als Neuerung sind Chipkarten geplant, diese Lösen dann die
TAN ab.
Abstrichlisten: Auf dieser Liste sind Transaktionsnummer vermerkt, diese werden nach ihrer Benutzung durchgestrichen, für die nächste Überweisung wird die folgende TAN verwendet.
Ausländische
Banken
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Banküberweisung?
Eine Banküberweisung ist eine bargeldlose Zahlungsmethode, bei der Geld von einem Girokonto auf ein anderes übertragen wird. Dies geschieht durch Umbuchung eines Geldbetrages, ohne dass Bargeld im Spiel ist.
Wie hat sich die Überweisung entwickelt?
Der bargeldlose Zahlungsverkehr gewann 1609 durch die Amsterdammer-Wisselbank an Bedeutung. 1619 wurde die Hamburger Wechselbank gegründet, die einen umfangreichen Giroverkehr entwickelte.
Was ist Buchgeld (Giralgeld)?
Buchgeld entsteht durch die Einzahlung von Bargeld auf ein Bankkonto. Zahlungen erfolgen dann durch Überweisungen von Konto zu Konto. Dies erleichtert den Zahlungsverkehr und ermöglicht es Banken, mehr Kredite zu vergeben, was volkswirtschaftlich wie Geldschöpfung wirkt.
Was ist ein Girokonto?
Ein Girokonto ist ein Konto, das bei einem Geldinstitut auf Antrag des Kunden eröffnet wird und dem laufenden Zahlungsverkehr dient. Von einem Sparkonto kann man nicht überweisen, aber von einem Girokonto auf ein Sparbuch.
Wie funktioniert das Gironetz?
Die Träger des Zahlungsverkehrs arbeiten über die Landeszentralbanken in einem geschlossenen Überweisungsnetz (= Gironetz) zusammen. Dadurch kann man von jedem Girokonto auf jedes andere Girokonto überweisen. Bei Überweisungen zwischen verschiedenen Banken wird der Geldbetrag über Gironetze verteilt.
Welche Arten von Überweisungen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Überweisungen, darunter Einzelüberweisungen, Daueraufträge, Sammelüberweisungen und das Lastschriftverfahren.
Was ist eine Einzelüberweisung?
Eine Einzelüberweisung (Überweisungsauftrag) ist ein Formular, das bei der Bank eingereicht wird. Die Bank führt die Überweisung durch, und der Zahler erhält eine Durchschrift als Einzahlungsbeleg.
Was ist ein Dauerauftrag?
Bei einem Dauerauftrag erteilt der Zahlungspflichtige seiner Bank einen einmaligen Auftrag, regelmäßig einen festen Betrag zu bestimmten Terminen auf das Konto des Zahlungsempfängers zu überweisen (z.B. für Miete, Beiträge, Steuern).
Was ist eine Sammelüberweisung?
Bei einer Sammelüberweisung fasst der Zahler Überweisungsaufträge an mehrere Zahlungsempfänger zu einer einzigen Überweisung zusammen. Dies ist billiger, da die Bank nur eine Buchung vornehmen muss.
Was ist das Lastschriftverfahren?
Beim Lastschriftverfahren geht die Initiative vom Zahlungsempfänger aus. Der Zahlungsempfänger füllt die Lastschriftbelege aus und reicht diese bei seiner Bank ein. Diese zieht den Betrag vom Konto des Zahlungspflichtigen ein.
Welche Formen des Lastschriftverfahrens gibt es?
Es gibt das Einzugsermächtigungsverfahren und das Abbuchungsverfahren. Beim Einzugsermächtigungsverfahren hat der Zahlungsempfänger die Erlaubnis, Beträge einzuziehen, der Kontoinhaber kann jedoch innerhalb von sechs Wochen widersprechen. Beim Abbuchungsverfahren hat der Zahlungspflichtige seiner Bank mitgeteilt, dass Lastschriften eines bestimmten Zahlungsempfängers ohne Rückfrage abgebucht werden können, ein Widerspruch ist ausgeschlossen.
Wie funktionieren Überweisungen im Inland?
Überweisungen im Inland werden von Konto zu Konto durchgeführt. Alle Überweisungen werden beleglos als Datensatz weitergegeben. Bei Sparkassen heißt das System EZÜ (Einzel-Zahlungs-Überweisung).
Wie funktionieren Überweisungen ins Ausland?
Bei Überweisungen ins Ausland wird geprüft, ob die Empfängerbank eine Korrespondenzbank der Bank des Zahlers ist. Wenn nicht, erfolgt die Weitergabe über die Deutsche Bank Frankfurt a. M. per Telex.
Was ist Tele-Banking (Online-Banking)?
Tele-Banking ermöglicht es Benutzern, Überweisungen und andere Bankgeschäfte online von ihrem Arbeitsplatz oder von zu Hause aus zu erledigen. Der Benutzer benötigt einen Decoder (PC oder Fernsehgerät) und eine Telefonverbindung.
Was sind PIN und TAN beim Online-Banking?
PIN (Persönliche Identifikationsnummer) wird für jeden Nutzer vergeben und dient als Sicherung und Zugriffsberechtigung. TAN (Transaktionsnummer) ist eine zusätzliche Sicherung für jeden einzelnen Überweisungsauftrag und kann nur einmal verwendet werden. TAN-Listen werden möglicherweise durch Chipkarten ersetzt.
Was sind Abstrichlisten?
Auf einer Abstrichliste sind Transaktionsnummern vermerkt, die nach der Benutzung durchgestrichen werden. Für die nächste Überweisung wird die nächste TAN verwendet.
- Quote paper
- Melanie Jülle (Author), 2000, Die Banküberweisung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99052