Bio Referat „Deutungsansätze für Homosexualität“
Allgemein:
Schätzungen nach sind 1-5 % der Bevölkerung homosexuell Sexuelle Orientierung ein sehr komplexes Phänomen Mögliche Ursachen:
- Gehirnstruktur
- Erblichkeit von Homosexualität
- Genetisch bedingt
Gehirnstruktur
Laboruntersuchungen deuten darauf hin, dass auch Gene und die Hirnentwicklung bei der Sexuellen Orientierung eine Rolle spielen
Ausgangspunkt:
ist der strukturelle Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen Dabei versucht man zu beweisen, dass Gehirne männlicher Homosexueller die Struktur weiblicher haben
Für diese These:
mußte aber erst ein Bereich im Gehirn gefunden werden, der mit der Geschlechterzugehörigkeit und dem Sexualverhalten assoziiert wird.
Dieser wurde 1978 bei Ratten entdeckt, im Bereich des Hypothalamus.
In diesem Bereich wurde festgestellt, dass eine bestimmte Zellgruppe (Kern) bei männlichen Ratten größer ist als bei weiblichen.
Daraufhin fand man auch im menschlichen Gehirn geschlechtsspezifische Unterschiede in der medialen präoptischen Region, diesen Bereich nennt man „dritten interstitiellen Nucleus des anterioren Hypothalamus“ kurz INAH3 Diese Zellgruppe ist bei Männern dreimal so groß wie bei Frauen, wobei allerdings die Größe auch beim gleichen Geschlecht erheblich variiert. (Folie)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1990 dann wurde der INAH3 auf Unterschiede zwischen Homosexuellen Männern und Heterosexuellen untersucht, und das Ergebnis ergab, dass Kern bei Heterosexuellen tatsächlich größer ist als bei Homosexuellen.
Außerdem wurde kein Unterschied des INAH3 bei Frauen und Homosexuellen Männern festgestellt. [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] drei mögliche Erklärungen:
- Strukturunterschiede schon vor der Geburt existieren könnten [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Sexuelle Vorlieben weitgehend vorbestimmt
- Anatomische Besonderheiten sich erst im Erwachsenenalter entwickeln ( unter dem Einfluß sexueller Empfindungen und Verhaltensweisen)
- es gibt einen dritten Faktor, der kurz vor oder nach der Geburt auftritt und beides (Hirnstruktur und sexuellen Vorlieben) beeinflußt
Zur Zeit ist keine dieser Erklärung eindeutig nachgewiesen
Allgemeine Schwachstelle
das man bei der sexuelle Orientierung davon ausgeht, dass Männer auf Frauen programmiert sind Frauen auf Männer programmiert und Homosexuelle sind auf weibliche Weise programmiert Lesben sind auf männliche Weise programmiert
Das heißt, dass Homosexuelle feminisiert sind und Lesben maskulinisiert Wenn diese aber zutreffe, dann könnten lesbische Frauen keine Kinder bekommen
Gegenbeweis:
Es gibt immer mehr Mütter, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen Andersrum müßten damit alle Männer die medizinische Probleme aufgrund eines Androgendefizits (männliche Geschlechtshormone) in der Entwicklungsphase vor der Geburt haben homosexuell sein oder Frauen die vor der Geburt übermäßig viel männlichen Hormonen ausgesetzt sind müßten alle Lesbisch sein!
Beides trifft nicht zu!
Schwachstellen des Deutungsansatzes, dass Homosexualität von der Gehirnstruktur abhängt:
1. basieren diese Gehirnanalysen auf unsicheren Hypothesen über Unterschiede zwischen Männern und Frauen
2. Untersuchungen wurden noch nicht wiederholt, d.h. es fehlt eine Bestätigung der Ergebnisse
3. Bei dem Versuch wurden nur Homosexuelle untersucht, die an AIDS gestorben waren, d.h. es besteht die Möglichkeit, das der besagte Kern INAH3 aufgrund von Medikamenten oder eines niedrigen Testosteronspiegels verursacht wurden
4. Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass die sexuelle Steuerung in diesem Gebiet liegt ( manche Tiere änderten ihr Sexual Verhalten nach der Zerstörung andere nicht)
Erblichkeit von Homosexualität
Annahme, dass Homosexualität erblich ist hört sich eigentlich absurd an weil die meisten Eltern von Homosexuellen ja heterosexuell sind.
Trotzdem wurden Untersuchungen gemacht ob ein Zusammenhang existiert:
dabei wurde die Homosexualität bei Zwillingsgeschwistern untersucht,
das Auftreten von Homosexualität in Familien über mehrere Generationen verfolgt
Dabei wurde bei Männern festgestellt, dass (Folie)
- eineiigen Zwillingen zu 57 % auch homosexuell ( Wenn einer von den Zwillingen homo ist, ist der andere zu 57 % auch homo)
- zweieiige Zwillinge zu 24 % auch homosexuell [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
- bei Brüdern zu 13 %
Ergebnis bei Frauen:
- eineiige Zwillingen zu 50 % homosexuell
- zweieiige zu 16 % [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
- Schwestern zu 13 %
Diese Werte sind deutlich höher gegenüber dem Durchschnitt (1-5 %)
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Häufung von Homosexualität in Familien
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] mögliche Vererbung von Homosexualität in Frage kommt
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Suche nach dem Homosexualität Gen Bei Untersuchungen hat man festgestellt, dass bei männlichen Homosexuellen auf dem X-Chromosom das natürlich von der Mutter vererbt wurde eine Region bei 33 von 40 Brüderpaaren identisch war. Diese Region wird auch Xq28 genannt
Folie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Gegenprobe bei beliebigen Brüderpaaren, von denen vermutlich die meisten heterosexuell waren, hat wie erwartet das Ergebnis ergeben, dass 50 % denselben Marker Xq28 hatten.
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Im Segment Xq28 liegt ein Gen, das die sexuelle Orientierung beim Mann beeinflußt
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] direkter Zusammenhang der DNS mit der menschlichen Sexualität hergestellt
Dies ist aber noch kein sicheres Ergebnis,
- weil das fragliche Gen noch nicht isoliert wurde (auf dem fraglichen Chromosomenabschnitt können mehrere hundert Genen liegen)
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] mögliche indirekte Rolle: Auswirkung des Gens auf persönliche Eigenheiten und Temperament ( Mensch mit starkem Selbstbewußtsein zeigt eher, dass er homosexuell ist als einer der soziale Annerkennung sucht)
Schwachpunkte
Zahlen sind Paradox (Folie), bei Geschwistern und zweieiigen Zwillingen müßten sie gleich sein weil genetisch kein Unterschied besteht
Häufig gestellte Fragen: Bio Referat „Deutungsansätze für Homosexualität“
Was sind mögliche Ursachen für Homosexualität laut dem Referat?
Das Referat nennt Gehirnstruktur, Erblichkeit und genetische Bedingungen als mögliche Ursachen für Homosexualität.
Was wird im Referat über die Gehirnstruktur im Zusammenhang mit Homosexualität diskutiert?
Das Referat diskutiert strukturelle Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen und versucht zu beweisen, dass Gehirne männlicher Homosexueller die Struktur weiblicher Gehirne aufweisen. Es wird insbesondere auf den "dritten interstitiellen Nucleus des anterioren Hypothalamus" (INAH3) eingegangen, der bei Männern größer ist als bei Frauen, und Studien, die zeigen, dass dieser Kern bei heterosexuellen Männern größer ist als bei homosexuellen Männern.
Welche Schwachstellen werden bei der Deutung von Homosexualität anhand der Gehirnstruktur genannt?
Das Referat nennt folgende Schwachstellen: Die Analysen basieren auf unsicheren Hypothesen über Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Untersuchungen wurden noch nicht wiederholt. Die untersuchten Homosexuellen waren an AIDS gestorben, was die Ergebnisse verfälschen könnte. Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass die sexuelle Steuerung in diesem Gebiet des Gehirns liegt.
Was wird im Referat über die Erblichkeit von Homosexualität erwähnt?
Es werden Studien erwähnt, die Homosexualität bei Zwillingsgeschwistern untersucht und das Auftreten von Homosexualität in Familien über mehrere Generationen verfolgt haben. Ergebnisse zeigen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass eineiige Zwillinge beide homosexuell sind, als zweieiige Zwillinge oder Brüder/Schwestern, was auf eine mögliche genetische Komponente hindeutet.
Welche Ergebnisse wurden bei Zwillingsstudien zur Homosexualität festgestellt?
Bei Männern waren eineiige Zwillinge zu 57% beide homosexuell, zweieiige Zwillinge zu 24% und Brüder zu 13%. Bei Frauen waren eineiige Zwillinge zu 50% homosexuell, zweieiige zu 16% und Schwestern zu 13%. Diese Werte sind deutlich höher als der Bevölkerungsdurchschnitt (1-5%).
Was ist Xq28 und welche Rolle spielt es im Zusammenhang mit Homosexualität?
Xq28 ist eine Region auf dem X-Chromosom. Studien haben gezeigt, dass diese Region bei vielen homosexuellen Männern identisch ist, was darauf hindeutet, dass ein Gen in diesem Segment die sexuelle Orientierung beeinflussen könnte.
Welche Schwachpunkte werden bei der These der Erblichkeit von Homosexualität genannt?
Die Zahlen sind paradox, da die Wahrscheinlichkeit bei Geschwistern und zweieiigen Zwillingen gleich sein müsste, da genetisch kein Unterschied besteht. Dies deutet auf eine starke Umweltkomponente und eine weniger starke genetische Ursache hin.
Welche allgemeine Kritik wird an den präsentierten Deutungsansätzen geübt?
Eine Kritik ist, dass Homosexuelle feminisiert und Lesben maskulinisiert werden müssten, was aber nicht zutrifft. Außerdem müssten alle Männer mit Androgendefizit homosexuell sein und alle Frauen mit übermäßig viel männlichen Hormonen lesbisch sein, was ebenfalls nicht der Fall ist.
- Quote paper
- Johannes Jasper (Author), 2000, Deutungsansätze für Homosexualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99035