In einer Welt, in der Macht und Prinzipien unerbittlich aufeinanderprallen, entfaltet sich eine Tragödie um König Kreon, dessen unerschütterliche Überzeugung zum Fallstrick wird. Getrieben von dem Glauben an die absolute Autorität des Staates, verurteilt er Antigone, die es wagt, göttliche Gesetze über menschliche zu stellen und ihren Bruder zu bestatten. Doch Kreons Starrsinn blendet ihn für die Weisheit seines Sohnes Hämon und die düsteren Prophezeiungen des Sehers Teiresias, deren Warnungen vor den Konsequenzen seiner Handlungen ungehört verhallen. Während sich die Ereignisse unaufhaltsam zuspitzen, verliert Kreon den Bezug zur Realität, verstrickt sich in einem Netz aus Zorn, Misstrauen und unnachgiebigem Stolz. Kann ein Herrscher, der sich selbst über das Schicksal seiner Familie und seines Volkes stellt, jemals die Wahrheit erkennen, bevor es zu spät ist? Eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen wie Gerechtigkeit, Gehorsam, Schicksal und freiem Willen, die den Leser in die Abgründe menschlicher Hybris führt. Erleben Sie, wie Kreons unerbittliche Herrschaft, seine Konflikte mit Wächtern, Teiresias und Hämon, sowie seine innere Zerrissenheit eine Kettenreaktion auslöst, die das gesamte Königreich ins Verderben stürzt. Tauchen Sie ein in ein zeitloses Drama, das die Frage aufwirft, wie weit ein Machthaber gehen darf, um seine Ordnung aufrechtzuerhalten, und welche Opfer der Einzelne bereit ist, für seine Überzeugungen zu bringen. Eine Geschichte von tragischer Liebe, unerbittlichem Schicksal und der verheerenden Macht des Stolzes, die noch lange nach dem Zuklappen des Buches nachhallt und zum Nachdenken über die ewigen Konflikte der menschlichen Existenz anregt. Entdecken Sie die zeitlose Relevanz dieser klassischen Erzählung über politische Macht, moralische Integrität und die verheerenden Folgen von Unnachgiebigkeit, ein Muss für Liebhaber der griechischen Tragödie und alle, die sich für die dunklen Seiten der menschlichen Natur interessieren.
Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon) Zu Anfang überbringt der Wächter Kreon die Nachricht, dass eine Person Polyneikes Leiche mit
trockenem Staub begrub und geweiht hat. Der Wächter tritt Kreon sehr unterwürfig, untertänig, vor allem aber ängstlich (wegen einer drohenden Strafe) gegenüber. Kreon packt die Ungeduld über den Ausführungen des Wächters, er soll endlich reden und ihm danach aus den Augen treten - „Nun, wirst Du reden endlich und dann weitergehn?“. Auf die Antwort des Wächters ist er nicht gefasst, er erschrickt und empört sich zugleich über solche Kühnheit - „Was sagst du? Wer auf Erden hat sich das erkühnt?“. Er versteckt seinen aufkommenden Zorn nun nicht mehr, er lässt ihn in seinen Wörtern freien Lauf - „Schweig, eh mich deine Rede gar mit Zorn erfüllt,..“. Der Wächter fand am Tatort keine Spuren, die auf einen Wagen, Personen oder wilde Tiere hinweisen konnten, so blieb eine Möglichkeit offen: die Götter. Der Wächter sprach es nicht aus, doch gab er zu bedenken,das niemand den Ort der Leiche betreten hätte. Kreon, dieser indirekten Vermutung auf die Schliche kommend, entrüstet sich darüber. Die Götter würden niemals einen Toten ehren, der versucht hatte ihren Tempel zu stürzen. Dieses Handeln der Gottheiten stellt er in Frage. „Denn unerträglich ist es, daß du sagen magst, Die Götter trügen Sorge für den Toten dort. Sie hätten, wie zu schöner Tat Verherrlichung den Mann begraben, der mit Brand zu tilgen kam Die säulumringten Tempel und der Gaben Schmuck, und ihre Fluren, ihr Gesetz zu stürzen sann?“. Er will, dass den Frevlern dieser Tat die angemessene Strafe zukommt. Er droht den Wächtern an, das sie am Kreuz hängen und ihre Schmach offenbaren sollen, den nicht überall sei Gewinn zu suchen - „Denn mit dem Preis des Schlechten wirst du immer mehr Unglücklich enden als das Glück gewinnen sehn.“. Des Wächters Worte sind Kreon verhasst, er bezichtigt ihn des Schwätzens. Redet ironisch über das Gewitzle des Wächters, doch er weiss, wie viel Unsegen die Habsucht bringt.
Im nächsten Abschnitt überbringt der Wächter Kreon die Täterin Antigone. Der König kann kaum glauben, was ihm der Wächter da erzählt - „Erwägst du auch, was du da sagst? Sprichst du die Wahr- heit?“. Er fragt nach den näheren Umständen - „Wie sah man und entdeckte, wie ergriff man sie?“Das spiegelt seine Neugier wider. Er lässt vom Wächter ab, geht auf Antigone ein. Im darauffolgenden Gespräch zwischen Hämon und Kreon beginnt der König ruhig mit seinem Sohn zu reden, richtet Fragen an ihn - „Mein Sohn, dem Vater nahst du doch nicht wutentbrannt, weil du den Spruch vernahmst, der die Braut verdammt. Sprich! Oder bleib´ ich wert dir, wie ich handeln mag?“. Er versucht die Gefühlslage seines Sohnes zu erfahren, ob er ihm noch wert bleibt. Er ist erleichtert über die Antwort des Sohnes - „Ja, so bestellt sein muß es, Sohn, in deiner Brust: Dir muß des Vaters Wille mehr denn alles sein.“. Er stuft die Lie be an den Vater höher als die eines Weibes ein - „Bedenke, Sohn, welch kaltes Liebumfangen dir bereitet ist eines schnöden Weibes Arm!“. Stellt Antigone einem Feind gleich, vor dem er den Sohn schützen will (sowohl vor dem Schmerz der Ent- täuschung) - „Denn welcher Schmerz kann tiefer uns verwunden als ein böser Freund? Nein, fleuch mit Abscheu diese Weib als deinen Feind, daß ihr im Hades Gatte wird´ ein anderer!“. Will sein Ver- sprechen an sein Volk einhalten, ihr den Tod bringen. Verachtet Antigone zutiefst - „Doch wer ge- waltsam übertritt Gesetz und Recht, wer denen, die gebieten vorzuschreiben denkt, den acht´ ich keines Lobes wert aus meinem Mund.“ - „Der Übel größtes ist die Zügellosigkeit:...“. Gönnt keinem Weib den Sieg über einen Mann oder den Staat oder das Gesetz und das Recht. Zürnt in einem barschen Ton über die Reden des Sohnes, der Antigone durch die Einbringung seiner Eigenen und der Meinung des Volkes helfen will. Vater soll sich von seiner ungestümen Art ablassen und nach- geben - „So soll ich gar in meinem Alter noch Verstand von einem lernen, der so jung an Jahren ist?“. Kreon nimmt die Rederei Hämons ungläubig und überheblich auf, Vernunft zuweisend. Im weiteren Verlauf begehrt er immer mehr auf, wird lauter - „Er kämpft im Bunde mit dem Weib; ich seh´ es wohl.“. Wird von den Entgegnungen Hämons hart getroffen, als ob er völlig überrascht sein Gegenteiliges zu hören. Geht mehr und mehr zum oberlehrerhaften, beschimpfenden, drohenden Tönen über - „Und rechtest mit dem Vater, du Nichtswürdiger?“. Doch nun tritt eine Wandlung ein:
Kreon versucht seine Argumentationslosigkeit zu überspielen - „Sie wird dir nie mehr angetraut als Lebende.“. Der König versteht nicht, wieso der Sohn die Angeklagte verteidigt - „Tollkühner, auch noch drohend tritts du mir daher?“. Nach dieser Phase des Streitgesprächs tritt Kreon von Wut, Ärger, und Ratlosigkeit - „Zu deinem Unheil lehrst du mich, selbst leer an Sinn.“; „Knecht eines Weibes, spare dir dein glatt Geschwätz!“ - in überwiegende freche, schnippische und sehr wütende Kommen- tare ein - „Führt her das Scheusal, daß sie gleich im Angesicht des Bräutigams an seiner Seite sterbe hier.“. Er ist von Wut erfüllt, seine Sprache überschlägt sich, er fängt an zu brüllen und lacht bitter. Im letzten Abschnitt begegnet Kreon Teiresias, einem blinden Seher. Ihm gegenüber spricht er zu Anfang ruhige, achtungsvolle und ehrerbittliche Worte aus - „Was bringst du Neues, hoher Greis Teiresiais?“; „Bin ich doch früher deiner Einsicht stets gefolgt!“ Er betont im letzten Zitat die Teiresias zu Grunde liegend Hochachtung auf sein Alter und seine damit hohe Weisheit. Doch durch die erschreckende Nachricht und den Versuch, die Meinung Kreons zu ändern, versteift sich dieser nur noch mehr auf seinem Standpunkt und widerspricht selbst Teiresias und seiner Seherkunst, er geht sogar so weit, Teiresias, genauso wie seinen Sohn, des Verrates anzuklagen - „Sogar die Seherkunst; vom eigenen Geschlecht Bin ich verraten und verkauft seit lange schon.“. Der Seher will ihm die Be- sonnenheit nahe bringen, Kreon verschmäht diese Hilfe - „Geizt doch der Seher ganzes Volk nach Golde nur.“. Er fährt gegen die Laute Teiresiases auf, unterstellt ihm dem Bösen zu gehorchen - „Du bist ein kluger Seher, doch dem Bösen hold.“. Nimmt des Sehers letzte Worte auf und warnt ihn vor Gewinnbringerei, nur des Geldes wegen Gutes oder Schlechte zu äussern.
Häufig gestellte Fragen
Wie verhält sich Kreon gegenüber den Personen, mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon)?
Zu Anfang überbringt der Wächter Kreon die Nachricht, dass jemand Polyneikes Leiche mit trockenem Staub bedeckt und geweiht hat. Der Wächter tritt Kreon sehr unterwürfig, ängstlich gegenüber. Kreon wird ungeduldig. Er erschrickt und empört sich über die Kühnheit der Tat. Er lässt seinen Zorn freien Lauf. Kreon entrüstet sich über die indirekte Vermutung, dass die Götter die Tat begangen haben könnten. Er droht den Wächtern an, dass sie gekreuzigt werden sollen. Er bezichtigt den Wächter des Schwätzens.
Wie reagiert Kreon, als der Wächter Antigone bringt?
Der König kann kaum glauben, was ihm der Wächter erzählt. Er fragt nach den näheren Umständen, was seine Neugier widerspiegelt.
Wie beginnt Kreon das Gespräch mit Hämon und wie ändert sich sein Ton?
Kreon beginnt ruhig mit seinem Sohn zu reden und stellt Fragen. Er versucht die Gefühlslage seines Sohnes zu erfahren. Er stuft die Liebe zum Vater höher als die zu einem Weib ein. Er verachtet Antigone zutiefst. Er zürnt über die Reden des Sohnes, wird ungläubig und überheblich. Er geht zu oberlehrerhaften, beschimpfenden, drohenden Tönen über. Dann versucht er seine Argumentationslosigkeit zu überspielen. Er versteht nicht, wieso der Sohn die Angeklagte verteidigt. Schließlich geht er in wütende Kommentare über und befiehlt, Antigone hinzurichten. Er ist von Wut erfüllt, seine Sprache überschlägt sich, er fängt an zu brüllen und lacht bitter.
Wie verhält sich Kreon gegenüber Teiresias?
Anfangs spricht er ruhige, achtungsvolle Worte aus. Er betont die Hochachtung auf sein Alter und seine hohe Weisheit. Doch durch die erschreckende Nachricht und den Versuch, seine Meinung zu ändern, versteift er sich nur noch mehr auf seinem Standpunkt und widerspricht selbst Teiresias und seiner Seherkunst. Er klagt Teiresias des Verrates an. Er verschmäht Teiresias Hilfe und unterstellt ihm, dem Bösen zu gehorchen. Er warnt ihn vor Gewinnbringerei.
Was sind Kreons Haupteigenschaften und wie beeinflussen sie seine Reaktionen?
Seine Sturheit und sein Stolz verwehren ihm jedes Mal die Einsicht, die zu einem guten Ende führen würde. Er ist nicht von seiner uneinsichtigen Tyrannei abzuhalten und sieht seine Fehler nicht ein.
Welche Rollen spielen Hämon, Teiresias und der Wächter in Bezug auf Kreon?
Hämon möchte seinem Vater Respekt erweisen und versucht gleichzeitig, an seine Vernunft zu appellieren. Er spielt die Rolle des 1. Warners. Teiresias verkörpert das Wissen und die Wahrheit und fordert von Kreon Nachgiebigkeit. Er spielt die Rolle des 2. Warners. Der Wächter personifiziert eine Nebenrolle, die nur auf ihr eigenes Wohl bedacht ist und keine eigene Meinung hat.
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- Tina Pelikan (Author), 2000, Sophokles - Antigone - Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt, mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98995