Cibulka, Hanns - Ostseetagebücher


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

6 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gliederung

0. Einleitung

1. Biografie: Hanns Cibulka

2. Tagebuchliteratur

3. Swantow

4. Sanddornzeit

5. Seedorn

6. Lebensweisheiten

0. Einleitung

- vorstellen: Ostseetagebücher
- "3 Bücher in einem"
- Sanddornzeit, Swantow und Seedorn
- Sind 1990 zusammen in einem Buch erschienen, weil sie eine ,,Einheit" bilden

1. Biografie Hanns Cibulka

- * 20. September 1920 in Jägerndorf (Mähren)
- besuchte Handelsschule
- war als Handelskaufmann tätig
- im zweiten Weltkrieg Soldat
- Kriegsgefangenschaft in Italien (Sizilien)
- nach Rückkehr Studium an Bibliotheksschule in Berlin
- ab 1953 Bibliotheksleiter in Gotha bis zur Pensionierung
- ZIEL: Die großen Anfragen an unser Leben zur Geltung zu bringen
- schrieb (bis jetzt) Gedichtbände, Tagebücher
- beschäftigte sich mit eigenem Ich und kritisierte Kulturbetrieb, Umgang mit der Umweltproblematik
- das war in der DDR nicht erwünscht, denn darüber sprach sonst niemand
- wurde deshalb von Funktionären (Angestellte des Staates, einer Partei ...) als ,,gr üner Panikmacher" beschimpft

- für
- z. B. ,,Märzlicht", ,,Zwei Silben"; Sonnenflecken über Pisa"

- PREISE (gibt noch mehr):
- Johannes - R. - Becher - Preis 1978
- Sudetendeutscher Kulturpreis 1991
- Und weitere

2. Tagebuchliteratur

- da Bücher zu Tagebüchern gehören, erst mal was zu ,,Tagebuchliteratur" sagen
- autobiografische Berichte, die die (meistens) täglichen Erlebnisse ihres Verfassers beinhalten
- Tagebücher von Dichtern beschäftigen sich mit zeitgeschichtlichen, kulturellen, politischen Problemen (keine privaten Ereignisse)

3. Swantow

- Tagebuch hat auch Möglichkeit geboten, etwas zu veröffentlichen, wo es niemand vermutete
- So in Swantow:
- Ist das zweite Buch der "Ostseetagebücher", aber weil es das wichtigste ist, zuerst nennen
- In der ,,Neuen Deutschen Literatur" Vorabdruck im Jahr 1981
- BUCH erschien (nicht ohne Schwierigkeiten) 1982, wurde dann aber in den ersten 14 Tagen 15000 x verkauft
- Beinhaltet die ersten Daten und Fakten über Umweltschäden in DDR
- Autor verbirgt sich hinter anderer Person >· Andreas Fleming
- (alter ego - ,,Es" in der menschlichen Psyche) lebt zusammen mit ,,Liv" (fiktive Gesprächspartnerin) einen Sommer lang auf Rügen
- mit aufgreifen der Umweltproblematik eckte er in DDR an, was auch Grund war, dass Buch erst nur in Auszügen erschien
- vor Kernkraftnutzung hatte nur Cibulka gewarnt
- darüber wurde in der DDR nie gesprochen (durfte nicht gesprochen werden) · erkennt man an den Zwangsänderungen zwischen Zeitungs - und Buchfassung
- im Buch wurden heikle Passagen durch unverfänglicher erscheinende ersetzt

- Beispiel:
- er sagt nicht direkt, was in Kernkraftwerken vorgeht und wie gef ährlich sie sind, sondern vergleicht es mit einem Wasserkraftwerk und gibt nur die Halbwertszeiten verschiedener Spaltprodukte an,
- der Leser kann sich also selbst denken, was er sagen will
- Textbeispiel S. 83
- die ,,Schweigsamkeit" über Atomkraftwerke ermöglichte es ihm allerdings, fast alle anderen Umweltthemen anzusprechen
- so z. B. mit Vergiftungen der Luft und der Gewässer, mit der falschen Lebensweise und den daraus folgenden (·) Krankheiten und Verwendung von Chemikalien in Landwirtschaft
- mit diesen Themen beschäftigen sich auch die ,,Lageberichte", die sich fortsetzen
- werden immer eindringlicher, mehr auf Tod bezogen
- er will sich nicht nur kritisch äußern, sondern eher die Menschen und sich selbst auf diese Probleme aufmerksam machen und mahnen

- Beispiel für diese Warngedichte: S. 98 (111; 117; 126; 147)
- kurz erkl ä ren/interpretieren
- Hauptaussage: S. 129

4. Sanddornzeit

- erstes Buch der Ostseetagebücher
- veröffentlicht 1971
- Sommer auf Hiddensee

- Gleich am Anfang sagt er:
- ,,Wie ein aufgeschlagenes Buch liegt die Insel mit ihren Küsten und Buch vor mir"
- nicht viel zu sagen
- fast nur ausführliche Landschaftsbeschreibungen
- erzählt über ein Buch, das er gelesen hat · hatte auch keine Handlung

- dazu geschrieben: S. 11

"Was hatte ich in meinen Augen, als ich damals dieses Werk nur nach der Handlung las? [...] Viele Gedanken liegen hier verborgen."

- und genau diese soll eben auch der Leser bei ihm herausfinden

- weiterhin denkt er darüber nach, warum man Tagebuch schreibt

- Textbeispiel vorlesen ab S. 45

5. Seedorn

- das dritte veröffentlicht 1985
- nach 15 Jahren wieder auf Hiddensee
- unterscheidet sich aber von ,,Sanddornzeit"
- kaum Inselbeschreibungen, wenn dann nur vom schlechten Wetter
- Aufenthalt im Herbst · trostlos

- Textbeispiel vorlesen: S. 176
- Frage, warum er wiedergekommen ist, stellt er sich oft im Buch und versucht zu beantworten

- weiteres Beispiel: S. 186/187
- Wie in Swantow eingelagerte Gedichte, nennen sich ,,Sandkörner"
- beschäftigt sich verschiedenen kleinen Teilstücken des Lebens, auch wieder Umwelt

- Textbeispiel: S. 235
- So wie er in ,,Swantow" zur ,,Revolution gegenüber uns selbst" aufgefordert hat, verfolgt er das ,,Umdenken
- Motiv" fast am Ende von ,,Seedorn" weiter:
- Textbeispiel vorlesen: ab S. 236

6. Lebensweisheitenspiel

- wie schon gesagt, will Cibulka, dass Leser genauer hinsieht, erkundet und was hinter den Worten steht
- Lebensweisheiten aus dem Buch herausgesucht · können Schüler selbst probieren
- Diese zeigen, dass er sich in Tagebücher mit vielen verschiedenen Bereichen des Lebens beschäftigt
- anhand der Buchvorstellung interpretieren

Quellen:

Microsoft Encarta 2000

Reclam Verlag Leipzig - Lesemappe

Die Zeit

MDR artour

Munzinger Archiv GmbH

ORB

Umweltliteratur (Internet)

Klaus Jarmatz: ,,Kritik in der Zeit/Der Sozialismus - seine Literatur - ihre Entwicklung"

Wolfgang Emmerich: ,,Kleine Literaturgeschichte der DDR"

Für Lebensweisheitenspiel (sollen andere aus dem Kurs kurz interpretieren):

SANDDORNZEIT

,,Das Wort ist, nach seiner Natur, die freieste unter den geistigen Kreaturen, aber auch die gef ährdetste und die gefährlichste. Darum bedarf es der Wächter des Wortes. Welches sind aber diese? Ich habe sie mein Leben lang gesucht."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 8)

"Wer ohne Geist, nur mit dem Schwert in dieses Leben eingreift, hat keine Chance zu bestehen."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 13)

"Ganze Kapitel im Buch des Lebens werden überschlagen, bleiben ungelesen, unbearbeitet zurück".

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 20)

"Eines Tages aber werden wir diese Küste, die immer wieder zu uns herüberleuchtet, betreten müssen."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 35)

- was denken dazu?
- dann sagen, dass er es auf Tod bezieht.

"Wie kommt es, dass bestimmte Erinnerungen, selbst noch nach dreißig Jahren, mit einer bildhaften Schärfe immer wieder in uns auftauchen, dass diese Bilder oft gegenwärtiger sind als die Stunden des Tages, die man im Augenblick durchlebt?

Man kann diese Erinnerungen nicht abstreifen, sie sind da, eine unsichtbare Substanz."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 43)

§Gewalt berührt immer nur die Oberfläche des Lebens und nicht seine innere geistige Substanz."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 48)

§Wie sind wir doch vorangekommen, E = mc2. Doch der Engel aus unserer Kindheit ist abgereist. Wir müssen seine Stelle schon selbst einnehmen. Schicksal? Das liegt an uns. Die Menschen teilen sich die Lose selber zu. Im Angesicht der atomaren Energie aber sollten wir täglich Prometheus gedenken. Sagte er nicht, das Feuer sei heilig? Doch das Gewissen liegt in unserer Welt noch weit verstreut."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 58)

"Durch Bücher wurde vieles gewonnen, durch Bücher wurde schon manches verspielt."

(Hanns Cibulka, ,,Sanddornzeit" S. 69)

- interpretieren lassen, dann 1. Abschnitt als Erklärung

SWANTOW (ab 75)

"Die Menschen setzen das Meer dem Einfluss unberechenbarer Substanzen aus; aus dem hinterhalt treffen sie das Leben."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 127)

Die Wahrheit ist den Menschen nicht nur zumutbar, sie ist bereits heute die Vorraussetzung für seine weitere Existenz.

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 129)

"Der Mensch ist heute ein fordernder geworden und nur selten ein Gebender."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 133)

,,Wir leben in einer glanzlosen Zeit, weil wir bei jeder Tätigkeit nach dem Lohn fragen."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 133)

"Man muss dem Zusammenleben zweier Menschen immer wieder eine neue Wirklichkeit zuf ühren, sonst besteht die Gefahr, dass der Brunnen versiegt."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 133)

"Allein schon das Wort Zufall drückt im Kern etwas anderes aus: Da fällt dir im Leben etwas zu, das mehr ist als das Gewollte.

Vielleicht ist auch das, was uns im Leben zufällt, Gesetz."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 148)

"Um das Leben zu begreifen, darf man an seiner Unbegreiflichkeit nicht vorbeigehen."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 149)

"Liebe - kein anderes Wort in unserem Leben hat so viele Deutungen, Auslegungen, Widerspr üche erfahren. Jeder sieht ihn ihm etwas anderes, das ihm M ö gliche, ihm Zugemessene."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 150)

"Ein Schmetterling, der zum Licht will, muss auch die Kraft haben, die F äden zu durchbrechen, mit denen er sich einst als Raupe selbst umsponnen hat. So ist nun einmal das Leben."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 161)

Gela

"Hatte das Meer nicht schon immer mit Sirenen zu tun? Auch hier hätten sie sitzen können, sie süßsingenden mit ihren tödlichen Krallen. Und die Fischer, die unten Vorbeifahren? Nur keine Sorge, kein Mensch lässt sich heute noch von einem Lied verführen.

Was wurde am Fuß dieser Felsen nicht schon alles angeschwemmt: Schiffsplanken, zerfetzte Segel, leere F ässer. Warum nicht auch ein paar tote Sirenen? Sie konnten mit dem Röhren der Dampfer nicht mehr mithalten, den Zerstörern, die mit ihrer ganzen Breitseite die Küste bei Gela unter Beschuss nehmen. Nirgends findet die Sirene heute noch ein Zuhause, einen sicheren Platz, für ihr Lied. Sie müsste sich auf Marschlieder umstellen oder auf Beat, dann hätte sie eine Chance zu überleben."

(Hanns Cibulka, ,,Swantow" S. 163)

SEEDORN (ab 176)

"Die Biografie eines Menschen, gleicht sie nicht einem Eisberg? Zwei Drittel des Berges schwimmen unter der Wasseroberfläche, unsichtbar."

(Hanns Cibulka, ,,Seedorn" S. 195)

"Wirklichkeit ist nicht immer nur das Erzeugte, sie ist immer auch das Erzeugende. Wer bei dem Erzeugten stehen bleibt, begnügt sich mit dem Augenblick."

(Hanns Cibulka, ,,Seedorn" S. 207)

"Das billigste, was ein Schriftsteller seinem Leser heute anbieten kann, ist eine fertige Meinung."

(Hanns Cibulka, ,,Seedorn" S. 207)

"Die großen Werke der Weltliteratur gleichen einer Landkarte, keinem Wegweiser."

(Hanns Cibulka, ,,Seedorn" S. 207)

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Cibulka, Hanns - Ostseetagebücher
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
6
Katalognummer
V98920
ISBN (eBook)
9783638973700
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Cibulka, Hanns, Ostseetagebücher
Arbeit zitieren
Stefanie Grunow (Autor:in), 2000, Cibulka, Hanns - Ostseetagebücher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98920

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