Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Überblick über Mexiko
2.1 Geographische Einordnung
2.2 Wirtschaftliche Lage und Politik
3. Ferntourismus in Mexiko
3.1 Mexikos Ferntourismus in Zahlen
3.2 Mexikos Vorzüge und Nachteile für Touristen
3.3 Tourismusarten
3.4 Die FONATUR und ihre ,, geplanten Retortenstädte "
4. Entwicklungschancen für Entwicklungsländer
4.1 Wirtschaftliche Auswirkungen
4.2 Umwelt und Bevölkerung
4.3 Mögliche Entwicklungsstrategien
5. Fazit
6. Kritik an der Arbeit
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
1. Einleitung
Mexiko gehört zu den reicheren Entwicklungsländern der Welt und hofft wirtschaftlich auf einen Entwicklungserfolg durch Ferntourismus. Welche Chancen Mexiko und auch die anderen Entwicklungsländer dadurch haben, werde ich auf den nächsten Seiten aufzeigen. Dazu beginne ich mit Informationen über Mexiko, um erst einmal einen Überblick über dieses Land zu vermitteln. Im zweiten Punkt werde ich den Ferntourismus in Mexiko beschreiben, wozu ich u.a. auch die verschiedenen Arten des Tourismus einbeziehe, um dann auf diesen Ergebnissen basierend im folgenden Punkt die Entwicklungschancen am Beispiel Mexikos und auch für Entwicklungsländer im Allgemeinen zu erläutern, wobei die Folgen für die Umwelt einen besonderen Aspekt darstellen sollen, da viele Leute gar nicht daran denken. Abschließend beschäftige ich mich mit der Frage, ob Mexiko sich durch den Ferntourismus schon weiterentwickelt hat, oder ob man es noch immer zu den Entwicklungsländern zählen muss.
2. Überblick über Mexiko
In diesem Abschnitt gebe ich zur Einleitung eine kleine Übersicht über Mexiko. Hierbei werde ich insbesondere die geographische Lage berücksichtigen und einen Einblick in Wirtschaft und Politik, sowie deren Zusammenhang gewähren.
2.1 Geographische Einordnung
Mexiko liegt in Mittelamerika und hat als Hauptstadt Mexiko-City. Es grenzt im Norden an die USA und im Südosten an Guatemala und Belize. Im Osten liegt es am Golf von Mexiko und im Westen am Pazifischen Ozean. Die Hauptstadt Mexiko-City ist mit ca. 17 Mio. Einwohnern die grösste Metropole der Welt. Das Land erstreckt sich über eine Fläche von 1 958 201 km2 (s. Infos zur pol. Bild) und hat eine Einwohnerzahl von 93,7 Mio. Einwohnern. Damit ist es auf Platz 11 der meistbevölkerten Länder der Welt. Die Bevölkerungsdichte liegt im Schnitt bei 48 Einwohnern pro km2, wobei sie mit 15 Einwohnern/km2 im Norden und 5587 Einwohnern/km2 im südlichen Bundesstaat Mexiko stark variiert. Das Bevölkerungswachstum liegt bei 1,4 %, wodurch sich die mexikanische Bevölkerung in ca. 50 Jahren verdoppelt haben wird (1997,www.inegi.gob.mx). Der Grad der Verstädterung beträgt 73% (Geographie Heute).
2.2 Wirtschaftliche Lage und Politik
Mexiko hat ein Bruttosozialprodukt (BSP) von insgesamt 402 541 Mio. US-Dollar, woraus sich ein Pro-Kopf-Anteil von ca 4300 US-Dollar errechnen lässt. Damit war es das elftgrösste auf der ganzen Welt. Die Verteilung des BSP war wie folgt: 6,1% Landwirtschaft, 28,3% Industrie und 65,6% Dienstleistungen. Die Zahl der arbeitenden Bevölkerung liegt bei 38 344 568, was einem Anteil von 56,6% an der arbeitsfähigen Bevölkerung entspricht. (1997, www.inegi.gob.mx). Diese Zahl wird aber dadurch verfälscht, dass rund 5 Mio. Kinder in Mexiko arbeiten, die noch nicht zur Gruppe der Erwerbsfähigen gehören. Die arbeitende Bevölkerung verteilt sich zu 22% auf die Landwirtschaft, zu 31% auf Bergbau und Industrie und der Rest von 47% auf Dienstleistungen (1995, Geographie Heute). Die Hauptzweige der Industrie sind die Erdöl- und Silberförderung, welche einen Ertrag von 1 103 103 Mio. Barrels (1997, www.inegi.gob.mx) bzw. 1,866 Mio. Kg pro Jahr haben. Damit fördert Mexiko 15% des weltweiten Silbers und ist deshalb vor Peru der grösste Silberproduzent (1985, Time- Life S.6). Der wichtigste Exportfaktor ist aber Erdöl, da es 50% der Deviseneinnahmen ausmacht. Wichtigster Handelspartner sind die USA mit ca. 60% (Merian S.140/41). Dies war jedoch nicht immer so. Erst seit der Reduzierung des politischen Einflusses auf die Wirtschaft Mitte der 80er Jahre wurde mehr Aussenhandel betrieben. Die Exportstruktur wurde verbessert, d.h. dass mehr Produkte in mehr Länder exportiert wurden, wodurch die Abhängigkeit vom Rohölexport geringer wurde. Man hatte also aus dem Rohölpreisverfall von 1982 und der damit einher gehenden Weltschuldenkrise, durch welche man Zahlungsunfähig wurde, gelernt. 1986 folgte der Beitritt zum GATT (General Agreement on Tariffs and Trade) und am 21.11.1993 der zur NAFTA (North American Free Trade Assoziation), der weltgrössten Zone ohne Zölle in der Welt, zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Parallel dazu lief ein Prozess der Demokratidierung in Mexiko ab, der sich in der Akzeptanz von anderen Parteien durch die Regierung ausdrückte und die Fairness bei Wahlen steigerte. 1994 stand man sogar vor der Aufnahme in die OECD (Organisation for Economic Corporation and Developement), doch am 1.1.1994 brach ein Aufstand von Bauern aus, der die enormen Unterrschiede zwischen Arm und Reich und die damit verbundene Rückständigkeit Mexikos demonstrierte (Informationen zur politischen Bildung S. 31/32, S.62). Ausserdem ist Mexiko stark verschuldet und hatte im Jahre 1982 eine Verschuldung, die 57% des Exporterlöses ausmachte. Zu dessen Tilgung war man gezwungwn neue Kredite aufzunehmen, sodass es nach Expertenmeinung nur schwer möglich ist, die Schulden je zu begleichen (Borsdorf S. 99)
3. Ferntourismus in Mexiko
In diesem Teil meiner Facharbeit werde ich mich mit dem mexikanischen Tourismus auseinandersetzen und die Struktur, sowie auch seine Bedeutung für das Land aufzeigen. Desweiteren bemühe ich mich darum, die Gründe für und gegen einen Urlaub in Mexiko zu verdeutlichen.
3.1 Mexikos Ferntourismus in Zahlen
Mexiko ist das meistbesuchteste Land unter allen Ländern der Dritten Welt. Es verzeichnet einen Zustrom con ca. 21,4 Mio. Auslandsbesuchern pro Jahr (1996, www.vibj.com/tourism/cty2000). Wichtige Urlaubsgebiete sind dabei Mexiko-City in Zentralmexiko, Guadalajara, die mit 3,9 Mio. Einwohnern zweitgrösste, und im Westen nahe des Pazifik liegende Stadt in Mexiko, und die Spitze der zwischen dem Karibischen Meer und dem Golf von Mexiko liegenden Halbinsel Yucatan. Ein ebenfalls sehr bekannter Ort ist Acapulco, der aber keine so grosse Bedeutung mehr für den Ferntourismus hat, obwohl um 1989 ca. 33% der Deviseneinnahmen des Tourismus aus diesem Ort kamen (s. 4.2) ( Merian). Mit diesen Zahlen ist Mexiko in der Liste der begehrtesten Urlaubsländer auf Platz 7. In der Tabelle der Deviseneinnahmen durch Touristen liegen sie aber nur auf Platz 16 (www.vibj.com/tourism/cty2000). Die durch den Ferntourismus erzielten Deviseneinnahmen liegen bei ca. 29% (1995, Borsdorf S.127) aus den gesamten Deviseneinnahmen. Dies entspricht einem Wert von etwa 6,2 Mrd US-Dollars. Damit verzeichnet man einen Anstieg des Tourismusanteils in den letzten 10 Jahren. 1985 hatte der Tourismus mit 2,9 Mrd. US- Dollar an Deviseneinnahmen einen Anteil am gesamten Warenexport von rund 7,6% (Dr. Storkebaum S.83), 1989 waren es schon 25% am Ölexport, was einem Gesamtanteil von ca. 13% entsprach (Merian S.141). Der Grossteil der Mexiko-Touristen stammt aus den USA (ca.80%), gefolgt von Europa (5%), wo die meisten Urlauber, nämlich rund 130 000, aus Deutschland stammen. Damit ist Deutschland an zweiter Stelle hinter den USA (Merian). Insgesamt gibt es in Mexiko ungefähr 400 000 Hotelzimmer, deren Auslastung im Bereich von z.B. Cancun, einem weiteren populären, von der ,,FONATUR" (s. 3.4) geschaffenen, Touristenort, wo es ca. 20 000 Hotelzimmer gibt, bei 77,9% liegt. Die Beschäftigungszahl der Tourismusbranche liegt bei über 1,7 Mio., was einem Anteil von ca. 1,8% an der Gesamtbevölkerung und ca. 4,5% an der arbeitenden Bevölkerung entspricht (s. 2.2). Rund 30 000 Firmen sind am mexikanischen Tourismusgeschäft beteiligt, von denen die 27 grössten im Zeitraum von 1995 bis 1996 zu dessen Optimierung 938 Mio. US-Dollar investierten
(www.vibj.com/tourism /cty2000).
3.2 Mexikos Vorzüge und Nachteile für Touristen
Mexiko ist ein sehr interessantes Land für Ferntouristen. Es ist sehr vielseitig und bietet verschiedene Arten an Landschaften und Klimata (s. Anhang). Im durch Ozeane und Äquator beeinflussten Norden ist es häufig sehr warm und trocken. Zum Süden hin steigen die Niederschläge und die Temperaturen erreichen nicht mehr so enorme Spitzenwerte (s. Anhang) (Merian). Dieses Klima wird durch die variable Höhenlage Mexikos stark beeinflusst, die von ca. 800m in Gebieten nahe der Küste bis zu rund 5700m am Berg Citlaltepetl im Südosten von Mexiko-City reicht (Diercke). Die Chance auf einen sonnigen Tag liegt bei ca. 60%. Im Sommer etwas niedriger und im Winter etwas höher. Diese günstigen Naturfaktoren machen Mexiko sehr interessant für die wohlhabenderen Menschen aus den meist mit weitaus schlechter versehenen Gegebenheiten. Mexiko ist ein Land, dass viele verschiedene Möglichkeiten des Urlaubs bietet (s. 3.3) und damit in der Welt fast konkurrenzlos ist. Zudem hat es durch die Azteken eine grosse kulturelle Vergangenheit, die noch immer durch imposante Bauwerke dokumentiert. Ausserdem ist es ein sehr gastfreundliches Land, was wohl auch daher rührt, dass viele Menschen dort auf den Tourismus angewiesen sind. Auch aufgrund der Touristen werden in Mexiko eine Menge Feste veranstaltet. Pro Jahr kommen dabei 27 grosse nationale Feste, 6 Nationalfeiertage und ca. 5000-6000 regional abhängige Feiern zusammen. Attraktiv wird ein Mexikourlaub auch durch die staatlichen Bestimmungen. So ist zur Einreise kein Visum, sondern nur eine kostenlose Touristenkarte nötig. Und auch die in anderen Ländern vorgeschriebenen Impfungen werden nur empfohlen und sind keine Pflicht. Damit wird der oft nervige ,,Papierkrieg" zur Erlangung einer Einreiseerlaubnis gespart. Auch die medizinische Versorgung in den mexikanische Städten ist gut und die Medikamente sind dort meist billiger als in europäischen Ländern. Wie sehr viele Waren in Mexiko, was durch den Wechselkurs von ca. 1 DM zu 1250 Peso (1989) begünstigt wird. Ausserdem sind speziell die Souvenirs von meist hoher Qualität, da sie oft von den Einheimischen in mühsamer Handarbeit hergestellt werden und somit unter ihrem eigentlichen Wert gekauft werden können. Doch die oben angeführten Beispiele sind nicht alles, womit man Mexiko beschreiben kann. Zu den positiven Aspekten gesellen sich, auch wenn für viele auch erst bei näherer Überlegung eine Menge negativer Gesichtspunkte. Der wichtigste und wohl auch grossräumigste ist mit Sicherheit die Kriminalität. Sie findet in Mexiko überall und in allen Formen statt. Angefangen bei ,,kleineren" Delikten, wie z.B. Ladendiebstahl, bis hin zum organisierten Verbrechen mit Drogenhandel und Mord ist vor allem in den grösseren Städten alles vorhanden. Speziell Drogenhandel ist sehr ausgeprägt, da man sich damit schnell etwas Geld dazu verdienen kann und auch Touristen als Einnahmequelle dienen. Auch Prostitution ist für viele Mexikaner, oft auch Jugendliche, ein lukrativer und nicht zuletzt auch lebensnotwendiger Wirtschaftszweig. Unterstützt wird dies alles durch die Korruptheit von sehr vielen Polizisten und Politikern, ohne die das ganze System der Mexikanern wahrscheinlich zusammenbrechen würde. Deshalb ist es für Touristen, die sich von den für sie vorgesehenen Orten entfernen sehr gefährlich, da sie sich auch nicht auf die Polizei verlassen können. Aber selbst wenn sie nur friedlich mit dem Auto in einer der ,,besseren" Gegenden spazieren fahren, sollten sie immer etwas ,,Schmiergeld" dabei haben, um Polizisten, die einem irgendein vages Verkehrsvergehen vorwerfen, zu überreden. Neben diesem schwerwiegenden Problem gibt es aber auch noch geringfügigere Nachteile, wie z.B. die oftmals nicht gewährleistete Keimfreiheit von rohem Essen und ungekochtem Wasser, was bei den meisten Urlaubern zu einer Magen-Darm-Verstimmung führt. Man sollte sich auch an Alkohol gewöhnen, da viele Mexikaner, speziell die Arbeitslosen, zu Trinkern macht, die dann in ärmeren Vierteln oft bettelnd am Strassenrand liegen und oft auch sehr aufdringlich um Geld bitten. Man darf also nicht zu auffällig durch die Strassen laufen, da man damit ,verständlicherweise, die Armen provoziert. Ein kleiner Aspekt wäre noch zu betrachten: die hohe Inflationsrate. Die Tageskurse für Geldwechsel sind oft sehr unterschiedlich, weshalb man nur sehr kleine Summen wechseln sollte, und dies auch nur bei staatlichen Banken, um nicht einen enormen finanziellen Verlust zu erleiden (Merian). Man sieht also, dass Mexiko nicht perfekt ist und man sich nicht ohne professionelle und loyale Hilfe, sprich einem Reiseleiter oder ähnlichem, auf den Weg dorthin machen sollte und sich seine Urlaubsgegend gut aussuchen muss. Abe rwenn man in eines der Ferienzentren fährt, was die meisten auch tun (s. 3.4), dann passiert nicht viel und man kann einen traumhaften Urlaub verbringen. Letztendlich muss aber jeder selber wissen, was er tut.
3.3 Tourismusarten
Mexiko ist ein sehr vielseitiges Land (s. 3.2) und genauso vielseitig sind auch die Möglichkeiten eines Urlaubes, die ein Tourist hat.
Eine Möglichkeit wäre der Adventure-und Trekkingtourismus (Ecotourismus), der die Urlauber mit seinen Wanderungen durch oftmals unberührte Landschaften führt und sie an Orte mit einer unbeschreiblichen Ausstrahlung bringt. Man gelangt an Orte fernab der Zivilisation und deren Übel und kann sich das wahre Leben der Einheimischen ansehen.
Ausserdem gelangt man so zu Kulturstätten der Azteken oder der Mixteken und Zapoteken, wie z.B. in Oaxaca, dem Bundesstaat am Golf von Tehuantepec (Merian). Dadurch profitieren dann auch die Einwohner, die nicht direkt in den Tourismusmetropolen wohnen, da auch sie an den Touristen durch Unterkunftvermietungen und Souvenir-Verkauf Geld verdienen. Fraglich wären dann aber auch der Umwelt-und der Kulturaspekt, weil durch eine zu grosse Zahl an Touristen beides leiden würde (Vorlaufer, Kapitel 3.7).
Ein ebenfalls interessanter Urlaub ist auch der Bahntourismus. Er führt die Urlauber per Bahn durch atemberaubende Landschaften und zeigt ihnen, ähnlich wie bei einer Safari, etwas vom Land, das man sonst nur schlecht zu sehen bekommen würde. In Mexiko ist ein sehr gutes und begehrtes Beispiel dafür die Fahrt von Los Mochis nach Chihuahua. Die 650 km lange Fahrt dauert ca. 15 Stunden und geht von der flachen Küstenregion durch enge Schluchten in den Bergen, vorbei an Wasserfällen und riesigen Abgründen Richtung ,,Barranca del Cobre", zum Kupfer-Canyon in der Nähe von El Divisadero und den dort in fast uraltem Brauch lebenden Volk der Tarahumara (s. Anhang 2). Wohl ein unvergesslicher Ausflug, aber auch auf Kosten der Umwelt und der Unberührtheit der Einheimischen (Geographie Heute). Neben diesen ,,Langzeiturlaubern" gibt es aber auch noch andere Touristen. Zum einen die Touristen, die nicht lange bleiben und nur die oft herrschenden billigen Einkaufsmöglichkeiten nutzen wollen, und zum anderen die sogenannten ,,Kongresstouristen". Sie sind nur in einem Land zu Besuch um dort auf Sitzungen und Kongresse von oft grossen Organisationen zu gehen und bleiben meist nicht lange. Sie verhelfen der Tourismusbranche aber zur Verringerung der saisonalen Abhängigkeit, da Kongresse wetter-und jahreszeitenunbhängig sind. Gutes Beispiel dafür ist in Mexiko, abgesehen von Mexiko-City, das Gebiet um Cancun in Yucatan. Dort gibt es viele Hotels gehobener Qualität, die den Ansprüchen der ausländischen Geschäftsleute genügen. Der einzige Nachteil ist, dass viele grössere und noblere Hotels zu grossen ausländische Hotelketten gehören (Vorlaufer, Kapitel 3.12).
Man sieht also, dass der Tourismus in Mexiko sehr vielseitig ist. Der meistverbreitetste ist aber trotz aller kultureller und landschaftlicher Schönheit noch immer der Badetourismus an den Pazifikstränden bei idealen klimatischen Vorraussetzungen (s. 3.2). Sehr begehrt hierfür sind die Halbinsel Yucatan im Südosten und die Pazifikküste im Westen mit ihren zahlreichen Seebädern (Merian). Dieser Badetoutismus ist oft noch verbunden mit sportlichen Aktivitäten. Hierbei ist Golf sehr gefragt, was zum Bau von sehr vielen Golfplätzen, speziell durch die FONATUR, geführt hat (s. 3.4 + 4.2). Diese Golfplätze sind auch ein Grund für die Abnahme des privaten Landbesitzes der Einheimischen und für deren Unmut gegenüber den Initiatoren (Vorlaufer).
3.4 Die FONATUR und ihre ,,geplanten Retortenstädte"
Lange Zeit war die Westküste Mexikos die einzige Region, in der sich die Tourismusbranche nennenswert entwickelt hatte und überhaupt Ferntourismus stattfand. Damals speziell für die wohlhabenderen Menschen der Industrieländer. Gegen Ende der 60er Jahre aber bekam die mexikanische Regierung Interresse am Tourismus und bemühte sich stark um dessen Wachstum. Zu diesem Zweck wurde eine Organisation gegründet, die mit dieser Aufgabe bedacht wurde: der ,,National Trust Fund For Tourist Development", kurz FONATUR genannt. Diese begann mit der Planung des idealen Touristenzentrums und suchte dann anhand der ausgearbeiteten Werte nach dem besten Platz. Dieser befand sich an der Pazifikküste auf der Halbinsel Yucatan (s. Anhang) in Form eines kleinen Fischerdorfes namens Cancun. Man begann 1974 mit den Arbeiten und es entstand ein anfangs noch kleiner und unbekannter Tourismusort mit traumhaften Stränden, der Mitte der 80er einen enormen Wachstumsschub erhielt und zum wichtigsten Punkt des mexikanischen Ferntourismus avancierte (www.mexico-travel.com). Es bildete sich ein Ort mit 18859 Hotelzimmern und 3127 Ferienwohnungen (1995) und zahlreichen Freizeitangeboten, die den steigenden Anforderungen der ausländischen Touristen entsprechen sollten. Durch einen Flughafen schaffte man die internationale Anbindung an die Industrieländer. Damit war die überwiegend nur am Pazifik herrschende Existenz des Tourismus auch auf die Ostküste ausgeweitet worden. Nach Cancun folgten Ixtapa, ein ca 6 km nordwestlich von Acapulco liegender Ort und Huatulco, ein ebenfalls sehr armes Fischerdörfchen ca. 20 km westlich von Acapulco. Wie auch in Cancun enstanden dort bis 1984 weitere Orte für Massentourismus. Man enteignete die Einwohner und baute Hotels und Freizeitanlagen auf ihren Grundstücken. Nach diesem Beispiel folgten dann Loreto und Los Cabos auf der Halbinsel Baja California im Westen Mexikos. Mit diesen 5 grossen Fremdenverkehrszentren schuf die FONATUR ein Volumen von 29526 Hotelzimmern (1995, Vorlaufer) und weitere sind geplant. Speziell in Los Cabos sind noch mehrere Projekte in Planung. So sollen weitere 2500 Hotelzimmer und mehrere Golfplätze (1996) geschaffen werden, da der Ort zu den bekanntesten Golforten der Welt gehört und als einziger Austragungsort der PGA-Tour ausserhalb der USA genutzt wird. Mit ihrer Kapazität stellen die Zentren 10% der nationalen und 30% des Küstenbeherbergungsangebots. Aber nicht alle Hotels dort gehören der FONATUR, also dem mexikanischen Staat. Durch Verkäufe an grosse Reiseunternehmen zum Erlangen von Kapital gehören ca. 20% der Hotels ausländischen Investoren. Da man aber nicht die Gewalt über die erschaffenen Tourismusgebiete verlieren wollte, beschränkten sich diese Verkäufe meist auf kleinere Immobilien. Für die Zukunft planen Silvia Hernandez, die Tourismusministerin, und Emilio Gamboa Patron noch weitere Ausbauten der schon vorhandenen Feriengebiete und die Neuschaffung von ähnlichen Exemplaren. Ausserdem denkt man an den Bau von Kulturstätten, wie z.B. einem Denkmal von Hernan Cortes, einem bekannten Eroberer.
4. Entwicklungschancen für Entwicklungsländer
In diesem Punkt werde ich mich allgemeiner auf alle Entwicklungsländer beziehen und versuchen, die vorhandenen Chancen klarzumachen. Desweiteren werde ich auch auf andere entscheidende Faktoren, wie die Umweltbelastung und die Folgen für die Einheimischen eingehen um dann ein paar Verbesserungsvorschläge zu machen.
4.1 Wirtschaftliche Auswirkungen
Einige Länder der Dritten Welt, speziell Küstenstaaten, hoffen auf einen Aufschwung durch den Tourismus. Sie hoffen auf hohe Deviseneinnahmen und eine Beendigung der industriellen Rückständigkeit. Dafür investiert man viel Geld in den Ausbau von Touristengebieten. Diese Investitionen begünstigen auch die Infrastruktur und den damit verbundenen Transport von Gütern, z.B. durch den Neubau eines Flughafens oder ggf eines Hafens. Man wird international mobil und ist in der Lage, die Waren schneller an ihren Bestimmungsort zu bringen. Besonders günstig sind solche Bauarbeiten, wenn Länder, wie z.B. Mexiko; in der Lage sind, die benötigten Baustoffe selber aus dem eigenen Land zu beziehen, wodurch man die Wirtschaft noch besser unterstützt. Kleinere Staaten ohne entsprechende Möglichkeiten, man nehme die Seychellen oder die Malediven, sind gezwungen, Baustoffe zu importieren. Wenn die Bauaufträge über einheimische Firmen laufen, kann durch grosse Aufträge auch der Arbeitsmarkt für die Zeit des Baus entlastet werden. Wenn der Tourismus, wie z.B. in Mexiko durch die FONATUR regelrecht explodiert, wird es über einen längeren Zeitraum entsprechende Bauaufträge geben, wodurch man die Branche nicht nur kurzfristig stärkt, sondern für längere Zeit. Dies wäre also auch sehr sinnvoll, da der Tourismus damit indirekt mehr Arbeitsplätze schafft. Aber auch direkt werden natürlich Arbeitsplätze geschaffen, da mit einer steigenden Zahl an Hotels und deren Kapazitäten auch die Zahl der Angestellten, die z.B. zur Betreuung der Urlauber und zur Instandhaltung der Hotels nötig sind, steigt. Wie anfangs schon gesagt werden auch Transport und Handel unterstützt. Die Urlauber wollen ja durch Taxis und andere öffentliche Verkehrsmittel transportiert werden, da die meisten nicht über einen Leihwagen o.Ä. verfügen und trotzdem an verschiedene Orte wollen, ohne dorthin laufen zu müssen, wodurch das nationale Verkehrsgewerbe beansprucht und gefördert wird. Ausserdem müssen Urlauber auch mit Lebensmitteln versorgt werden. Damit haben Lebensmittelhändler einen Abnehmer gefunden, der ihnen regelmässig Waren abnimmt, deren Mengen mit Sicherheit einen Grossteil seiner gesamten Verkäufe bilden und ihn damit enorm fördern. Damit steigt dann auch die Bedeutung von Landwirtschaft und Fischerei, da die Produktion der benötigten Waren ja auch ein Vorhandensein der Rohstoffe vorraussetzt. Desweiteren werden auch Firmen gefördert, die die bäuerlichen Rohstoffe weiterverarbeiten, wie z.B. Schlachtereien oder auch Dosenfabriken. Man stärkt also einen relativ grossen Anteil der Lebensmittelproduktion und -konservierung. Ein sehr wichtiger Aspekt, da viele Entwicklungsländer ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt noch immer in der Landwirtschaft haben (Dr. Storkebaum).
Der Tourismus bietet im Idealfall also eine ganz ordentliche Entwicklungsbasis. Näher betrachtet werden aber auch die Abstriche erkennbar, die man in fast jedem Land Machen muss. Angefangen mit den vorher schon erwähnten Ausbauten der Infrastruktur und dem Neubau von Feriengebieten. Viele Länder haben einfach nicht die nötigen Rohstoffe und Mittel jene selbst durchzuführen und bedürfen so den Importen aus anderen Länder, wodurch die Gelder auch in deren Wirtschaft und nicht in die des eigenen Landes fliessen (Dr. Storkebaum). Auch der Transport wird teilweise durch ausländische Firmen, wie z.B. Reisebüros geregelt. Der internationale Transport per Flugzeug unterliegt meistens sowieso den grossen Fluggesellschaften, wie z.B. Condor, LTU oder Hapag- Lloyd (Vorlaufer). Die enstehenden Arbeitsplätze sind besonders im Hotelgewerbe durch die Saisonalität begrenzt und meist nur für die Haupturlaubszeit. Ausserdem sind die Arbeitsplätze der Einheimischen nur im unteren Bereich des Betriebes. Die Posten im Management werden meist von Ausländern oder Leuten aus den grossen Metropolen Mexikos besetzt. Die Entwicklungschance dadurch ist also vor allem lokal gesehen nur begrenzt. Besonders wichtig ist auch die Lebensmittelversorgung der Touristen, da diese in vielen Ländern nicht durch die Einheimische Landwirtschaft gewährleistet wird, sondern durch Importe aus anderen, meist Industrieländern. Dies liegt an den hohen Qualitätsansprüchen der Urlauber und am Desinterresse an der einheimischen Esskultur. Deshalb werden viele der erlangten Devisen wieder ausgegeben und der Nettogewinn liegt niedriger, als man auf den ersten Blick hätte erwarten können. Hinzu kommt auch noch, dass viele Luxusreisen über internationale Hotels laufen und man so nur einen geringen Anteil hat (Borsdorf).
Man sieht also, dass der Tourismus nicht der Start in eine bessere Zukunft sein muss, da er von vielen Faktoren abhängt. Die einzigen sicheren Einnahmen, von denen auch die Einheimischen etwas haben, liegen im Souvenirgeschäft. Diese Einnahmen sind aber relativ gering, da die Herstellung der begehrten Mitbringsel oft viel Zeit in Anspruch nimmt und man sie sehr billig verkaufen muss. Aber selbst von dieser Einnahmequelle profitieren nur die Bewohner der Tourismusgebiete und nur selten die, die abseits davon liegen, da die Zahl der Urlauber trotz steigender Zahlen durch den sogenannten Eco-Tourismus (s. 3.4) noch immer nicht vergleichbar hoch sind (Geographie Heute).
4.2 Umwelt und Bevölkerung
Neben den Auswirkungen auf die Wirtschaft beeinflusst der Tourismus natürlich auch die Bevölkerung und die Umwelt in der sie lebt. Fangen wir an mit den Auswirkungen auf die Umwelt. Die vorhandenen Landschaften sind Grundlage für den Tourismus eines Landes. Wenn diese nicht intakt und sehenswert sind, verliert das Urlaubsgebiet sehr schnell an Attraktivität. Das hat natürlich einen Rückgang der Urlauberzahlen und den damit verbundenen Gewinnen zur Folge.Deshalb ist es wichtig, seine Umwelt zu schützen. Und dort fängt das Problem an. Durch Massentourismus, der sich meist auf nur ein paar Zentren des Landes verteilt ist die Belastung des Ökosystems sehr stark. Es wird von Seiten der Hotel- und Freizeitanlagenbauern keine Rücksicht auf die vorhandene Vegetation und das Kulturland genommen, sondern kompromißlos gebaut und gebaut, ohne an die Folgen für die Natur zu denken. So wird das Vernichtenen von Pflanzen und Tieren einfach akzeptiert. Doch nicht nur Bauprojekte gefährden die Biosphäre. Auch die Touristen tragen einen erheblichen Teil direkt dazu bei. Sie achten oft nicht auf die Umwelt und bewegen sich rücksichtslos in ihnen unbekannten Naturkreisläufen, obwohl sie selbige dadurch durcheinander bringen. Doch damit noch nicht genug. Sie hinterlassen Dreck und Müll und verschmutzen damit Gebiete, mit denen sie nicht im Entferntesten etwas zu tun haben. Auch wenn nicht alle Touristen dieselben Unarten haben, so trägt speziell beim Massentourismus ein jeder seinen Teil zum ökologischen Untergang bei. Denn jeder produziert in seiner Unterkunft Müll. Und da es irgendwann zu einem extremen Müllvorkommen kommt, wird es für die verantwortlichen Leute im Ferienzentrum problematisch werden, diese Müllberge auf normale Art und Weise zu beseitigen. Wohin also mit dem entstehenden Müll? Eine Frage, die in der Zukunft noch oft auftreten wird oder sogar schon aufgetreten ist. Genauso wenig sollte man die Produktion von Fäkalien und Abwasser unterschätzen, was ja auch noch entsprechend entsorgt werden muss. Wo wir gleich beim nächsten Problem wären. Um Wasser zu verbrauchen muss man ja auch erst einmal genügend haben, und das könnte vor allem in Ländern mit geringerem Niederschlag, zu denen viele Entwicklungsländer gehören, zu einem Minus an Wasser führen. Denn viele Touristen verbrauchen auch viel Wasser. Dazu müsste man die Brunnem dann tiefer bohren, wodurch man das Tiefenwasser verbraucht, welches nicht wieder durch Niederschläge aufgefüllt werden kann. Die Folge wäre eine Verstärkung der Desertifikation (Dr. Storkebaum). Gutes Beispiel für die Umweltproblematik ist Acapulco in Mexiko. Dort hat der intensive Massentourismus die Umwelt geschädigt und den Ort zumindest für Ferntouristen unattraktiver gemacht (Vorlaufer).
Auch die einheimische Bevölkerung wird von den Touristen beeinflusst. In Touristengebieten gelten sie als kulturelles Objekt und werden von den Urlaubern wegen ihren Andersartigkeit bestaunt. Sie dienen als Objekt zum Anschauen, an dem man das Leben vor meist schon lange vergangener Zeit beobachten kann. Ihr Leben wird total verändert und man drückt ihnen die altertümliche Lebensweise regelrecht auf. Für die meisten Einheimischen ist der Tourismus die einzige Einnahmequell, die ihnen noch geblieben ist, da sie durch ihn ihre eigentliche Arbeit, oft Fischerei und Landwirtschaft, nicht mehr betreiben können. Also sind sie gezwungen, die Urlauber als Mustereingeborene zu erfreuen. Von der richtigen Kultur der Einheimischen bekommen sie meistens aber nicht viel mit, da sie oft in speziellen Tourismusgebieten untergebracht sind und diese nur selten und unzureichend verlassen. Damit wird die Kultur zu dem, was der Toutist sehen möchte und es wird kein wirklicher Eindruck vermittelt, sodass der Urlauber auch nichts über das Land lernt. Ein weiterer negativer Aspekt in den Tourismuszentren ist die Zunahme von Bettelei, Prostitution und auch von Kriminalität, wie z.B. Taschendiebstahl oder Überfälle auf Touristen und der Handel mit Drogen, der weit verbreitet ist. Besonders extrem ist auch der anstieg der Prostitution, worin auch Minderjährige verwickelt sind. Dies ist speziell in asiatischen Regionen populär, denn wer kennt nicht die Titulierung von z.B. Thailand als Sextourismus- Land. Die Aggressionen zwischen Urlaubern und Einheimischen kommen von den Vorurteilen, die man gegeneinander hat und bei den Einheimischen auch durch den Neid auf die Menschen, denen es besser geht als ihnen selbst (Borsdorf). Die Touristen konfrontieren durch steigenden Luxustourismus die Einheimischen mit einer für sie nicht erreichbaren Welt, in der sie auch gern Leben würden. Desweiteren werden die Auseinandersetzungen noch gestärkt, weil man die Landesbewohner oft von ihrem Gebiet vertreibt, um eine touristische Einrichtung zu erbauen. Das passt ihnen verständlicherweise natürlich auch nicht und macht sie sehr wütend auf die Touristen. Ein sehr heikler Punkt ist auch noch die Erinnerung an die Kolonialzeit, in der man den Besetzern dienen musste. Man hat durch einen wachsenden Tourismus wieder Angst vor einem Rückfall in solche Belagerungsverhältnisse und möchte auch eine übermässige Bedienung der Urlauber durch einheimische Angestellte nicht ausufern lassen, um nicht ein Verhältnis wie zwischen Herr und Diener entstehen zu lassen. Man muss also sehr viel Rücksicht auf die Bedürfnisse der Einheimischen nehmen, da sie die eigentlichen Bewohner des Landes sind und somit mehr Rechte haben sollten als Urlauber und man keine Gewalthandlungen von ihnen provozieren sollte. Man muss ihre Meinung achten und ihnen in diesem Rahmen auch die Möglichkeit geben, am Ferntourismus mitzuverdienen.
Vorteile hat der Tourismus aber auch, da der Staat durch ihn Investitionen in die Restaurierung von alten Kulturstätten tätigt und alte Bräuche wiederzubeleben versucht. Dadurch wird auch der Einheimische wieder mit alter Kultur konfrontiert, auch wenn nicht immer mit exakter Authensität und zum Teil auch unter Zwang (Dr. Storkebaum).
4.3 Mögliche Entwicklungsstrategien
Die in den ersten beiden Punkten angesprochenen Auswirkungen waren nicht allgemein überzeugend und durchgehend positiv. Deshalb folgen nun ein paar Vorschläge, wie man den Negativaspekten entgegenwirken könnte.
Wichtig ist der Schutz der Umwelt durch z.B. Naturschutzgebiete und Verordnungen zum Umgang mit der Landschaft. Man sollte den ökologischen vor den ökonomischen Aspekt stellen und versuchen, den Massentourismus durch verschiedene Angebote über das ganze Jahr und auch über das gesamte Land zu verteilen und damit die Intensität der Belastung verringern. Ausserdem muss die Infrastruktur zur Beseitigung der Abfälle entsprechend ausgebaut sein und es sollte, wie am guten Beispiel von Rangali Finolhu (Dr. Storkebaum), versucht werden, so viele umweltfreundliche Produkte wie irgend möglich zu verwenden, um den entstehenden Müll wiederwerverten zu können und damit das Volumen des verbleibenden Restmülls so gering wie möglich zu gestalten. Auch die Einheimischen sollten geachtet und speziell in ihrer Tradition sowie ihrer ursprünglichen Lebensweise nicht bedrängt werden, da ohne ihre Duldung der Urlauber ein Tourismus gar nicht stattfinden kann. Damit könnte man dann auch der Kriminalität entgegenwirken (s. 4.2). Um einmal wirtschaftliche Erfolge und eine dauerhafte Entwicklung zu erreichen sind mehrere Faktoren wichtig. Man muss, wie oben schon erwähnt, die Tourismusgebiete auf das ganze Land und das ganze Jahr ausdehnen, um die Saisonalität zu umgehen und dauerhafte und gesicherte Arbeitsplätze und Deviseneinnahmen zu erlangen. Genauso muss man die Gewinne auf alle Einwohner verteilen und nicht nur auf ein paar wenige, oder sogar auf Ausländer, da die Disparitäten dadurch steigen würden. Eine Möglichkeit hierfür wäre die Ankopplung der Landwirtschaft an die Hotelerie, um die benötigten Nahrungsmittel nicht im Ausland kaufen zu müssen.
Verpflichtend wäre dann natürlich eine hohe Produktionsqualität und die Anpassung der Anbauprodukte an die Bedürfnisse der Urlauber. Eine weitere Möglichkeit wäre die Verbesserung der Bildung der Menschen, um ihnen auch den Zugang zu höheren Posten eines Unternehmens zu ermöglichen. Man muss also versuchen, so weit wie möglich vom Ausland abhängig zu werden und den Tourismus zum Grossteil in eigener Hand zu behalten und auch selber zu finanzieren. Da liegt auch das wohl grösste Problem, da manche Länder nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen (Vorlaufer).
5. Fazit
Die Chancen für eine Entwicklung durch den Tourismus, die auch nachhaltig ist, sind für den Grossteil der Entwicklungsländer nicht sehr gross, da sie die vorrangegangenen Kriterien nur zu einem ungenügenden Masse erfüllen (s. 4.1,4.2,4.3). Mexiko gehört hingegen zu den Ländern bei denen der Tourismus schon in ordentlichen Ansätzen betrieben wird und man das wichtigste Zielgebiet im Entwicklungsländertourismus ist. Mit der FONATUR hat man ein eigenes Staatsorgan, das sich um den Tourismus kümmert. Ausserdem hat man aus früheren Fehlern, wie z.B. Acapulco (s. 4.2), gelernt, und versucht, den Tourismus durch Schaffen von neuen Zielen zu verteilen. Ausserdem steigt auch die Wichtigkeit des Umweltschutzes, da man einige neue Naturschutzgebiete geschaffen hat. Man hat die für ein Urlaubsland sehr wichtige abwechslungsreiche Landschaft und die für ein Küstenland nötige Schönheit der Strände und auch der gesamten anderen Umgebung. Mit diesen Gesichtspunkten ist also der Grundstein für eine dauerhafte Entwicklung gelegt. Und auch der Umfang der vorhandenen Freizeitgebiete und den damit verbundenen Freizeitbeschäftigungen ist für Touristen aller Klassen zufriedenstellend. Auch die zur Unabhängigkeit von anderen Ländern benötigten finanziellen Mittel sind durch den Bergbau vorhanden. Nur die Auslandsverschuldung ist dabei problematisch (s. 2.2). Vom Bildungsstand her ist man auf alle Fälle ausreichend qualifiziert, um im gesamten Tourismusgewerbe nur Einheimische arbeiten zu lassen. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln aus dem eigenen Land ist auch durch bestehende Nahrungsmittelbetriebe am Laufen (Merian).
Die Probleme bildet aber die Politik mit der starken Korruption und deren wahrscheinliche Verbindung zu profitgierigen Tourismusbetrieben, die nur den momentanen Erfolg sehen und die Gewinne so hoch wie möglich gestalten wollen. Meist sind dies Ausländer, die viel Geld zahlen, um sich in Tourismusgebiete einzukaufen. Dadurch wird Mexikos Anteil am Tourismus, der durch frühere Investitionen durch Ausländer sowieso schon nicht mehr ganz in eigener Hand ist, noch geringer und die Einnahmen speziell für die ärmeren Arbeiter werden noch weniger. Ein weiteres Problem sind auch illegale Beherbergungsbetriebe meist kleinerer und privater Art, die der gesamten Wirtschaft bei deren Zunahme einen erheblichen Teil der Einnahmen abnehmen können und die auch die Belastungen für die Umwelt wieder erhöhen, da auch die nötigen Mittel zur Abfallbeseitigung nicht da sind und man wenig Ahnung von den Umweltbestimmungen hat und sich auch gar nicht dafür interessiert, da man nur seinen eigenen Gewinn sieht, was als armer Mensch ja auch verständlich ist. Deshalb muss man alle Mexikaner an Vorteilen durch den Tourismus beteiligen und sie von dessen Sinn überzeugen.
Wenn es Mexiko gelingt, die positiven Aspekte noch zu verbessern, oder zumindest zu halten, und man den negativen Punkten entgegnwirkt, dann sehe ich über längere Zeit gesehen eigentlich ganz gute Entwicklungschancen für Mexiko.
6. Kritik an der Arbeit
Die grösste Problematik bei der Anfertigung dieser Facharbeit bot auf jeden Fall die Beschaffung von geeigneter (!) und auch aktueller (!) Literatur. Speziell hervorzuheben wären dabei die aufgrund der Aufgabenstellung sehr wichtigen Daten über den Tourismus in Mexiko. Die Werte schwankten zum Teil und waren meist schon ziemlich alt. Deshalb war das Internet die einzige Alternative, um dieses Problem zu bewältigen. Dort musste ich mich anfangs den Mängeln der Verbindung zu den wichtigen mexikanischen Webseiten in Form von einer nicht vorhandenen Erreichbarkeit geschlagen geben, weshalb ich meine Facharbeit mit alten Daten begonnen hab. Später war dann eine Verbindung möglich und ich bekam einigermaßen brauchbare Informationen. Leider aber nur in Spanisch und Englisch, was aber nicht so ein grosses Problem darstellte, wie dieTatsache, dass ich jetzt die neueren Daten in meine Facharbeit einarbeiten wollte. Ergebnis war ein anfängliches Durcheinander, dass ich hoffentlich beseitigen konnte. Nächstes mal wäre es auf alle empfehlenswerter, mit den alten Daten weiterzuarbeiten. Trotzallem hoffe ich, mit recht aktuellen Daten gearbeitet zu haben. Die Breite der Bearbeitungsmöglichkeiten für dieses Thema war enorm. Ich gehe trotzdem davon aus, einen möglichen Weg gefunden zu haben, auch wenn es sicherlich sinnvollere Arten gegeben hätte. Mit Sicherheit habe ich relevante Punkte nicht genau genug oder gar nicht bedacht, was am mir fehlenden tieferen Wissen liegt. Deshalb habe ich manche Punkte auch nicht mit der wahrscheinlich nötigen Intensität bearbeitet. Ausserdem sind die Zusammenhänge, aus denen sich eine nachhaltige Entwicklung ergibt, sehr komplex.
7. Literaturverzeichnis
Bender, H.-U. u.a. - Fundamente - 1. Auflage - Gotha; Stuttgart: Klett-Perthes, 1995
Borsdorf, Axel - Kurswissen Geographie: Dritte Welt und Weltwirtschaft - 4. Auflage - Stuttgart; Dresden: Klett, 1995
Diercke Weltatlas - 3. aktualisierte Auflage - Braunschweig: Westermann, 1992 - Seite 200- 204, 234-236
Geographie Heute - Heft 129, April 1995 - Velber: Friedrich Verlag
Informationen zur politischen Bildung - Heft 244, 3. Quartal 1994 - München: Franzis-Druck GmbH
Internet: - http://www.inegi.gob.mx (s. Anhang)
- http://www.vibj.com/tourism/cty2000 (s. Anhang)
- http://www.mexico-travel.com (s. Anhang)
Merian: Mexiko - Heft Dezember 1989 - Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag
Riding, Alan - 18 mal Mexiko - Deutsche Erstausgabe - München: R.Piper GmbH & Co Kg, 1986
Dr. Storkebaum, Werner - Die Dritte Welt: Entwicklungsländer in der Krise- 1.Auflage - Braunschweig: Westermann, 1999
Time-Life - Länder der Erde: Mexiko - Amsterdam: Time-Life Bücher, 1985
Vorlaufer, Karl - Tourismus in Entwicklungsländern - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1996
- Arbeit zitieren
- Dominique Diederich (Autor:in), 2000, Ferntourismus als Entwicklungsimpuls für Entwicklungsländer am Beispiel von Mexiko, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98906
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