Wie kann die Soziale Arbeit zur Entwicklung einer sicheren Mutter-Kind-Bindung im Kontext stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen beitragen? Um dies klären zu können, wird zunächst die Bindungstheorie erläutert und dabei auf die untergeordnete Fragestellung dieser Arbeit eingegangen, welche Faktoren eine sichere Bindungsbeziehung zwischen Mutter und Kind beeinflussen. Anschließend werden die Folgen unsicherer Bindungsmuster in der frühen Kindheit benannt. Das Aufgabenspektrum sowie gesetzliche Grundlagen stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen werden im nächsten Schritt vorgestellt und abschließend folgt der Kernpunkt dieser Arbeit: Es werden Möglichkeiten beleuchtet, wie die Soziale Arbeit die Entstehung einer sicheren Mutter-Kind-Bindung im Rahmen stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen unterstützen kann.
Die Gestaltung der Arbeitsbeziehung zwischen Fachkraft und Klientin und die Auseinandersetzung mit bereits vorhandenen Interventionsprogrammen dienen als theoretische Vorüberlegungen, die in einem von der Autorin entwickelten, theoretischen Konzept münden. Dieses Konzept, welches als Basis die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bindungstheorie nutzt, stellt einen Entwurf für die Umsetzung in stationären Mutter-Kind-Einrichtungen dar.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Mütter ihr eigenes Bindungsmuster an ihre Kinder weitergeben, liegt bei bis zu 85 %. Da bei unsicheren Bindungsstilen nachhaltige Folgen wie emotionale oder soziale Störungen nicht selten vorkommen, ist der Anteil an unsicher gebundenen Mutter-Kind-Dyaden in klinischen und sozialen Arbeitsbereichen dementsprechend hoch. Wenn die Beziehung der Dyade schwerwiegend gestört ist und die Versorgung des Kindes nicht mehr sichergestellt werden kann, ist eine Trennung oftmals unumgänglich. In solchen Fällen müssen die betroffenen Kinder außerhäuslich untergebracht werden. 2016 gab es in Deutschland rund 230000 Kinder, die in Pflegefamilien, Kinderheimen oder sonstigen betreuten Wohnformen untergebracht werden mussten. Eine Hilfeleistung in Form einer stationären Mutter-Kind-Einrichtung kann die Möglichkeit bieten, eine Trennung zu vermeiden und die Mütter beim Aufbau einer sicheren Bindung zu ihrem Kind zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Bindung zwischen Mutter und Kind
2.1 Bindungstheorie
2.2 Determinanten einer sicheren Mutter-Kind-Bindung
2.3 Folgen unsicherer Bindungsbeziehungen im frühen Kindesalter
3 Stationäre Mutter-Kind-Einrichtungen
3.1 Rechtliche Grundlagen
3.2 Auftrag und Leistungssp ektrum
4 Einflussmöglichkeiten der Sozialen Arbeit auf die Mutter-Kind-Bindung
4.1 Arbeitsbeziehung zwischen Bezugsbetreuerin und Klientin
4.2 Handlungsoptionen
4.2.1 Vorhandene Programme
4.2.2 Konzeptualisierung in stationären Mutter-Kind-Einrichtungen
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
A Übersicht von Interventionsprogrammen
B PBQ
C Leitfaden zur Auswertung der Videosequenzen
- Quote paper
- Susanne Hudák (Author), 2019, Die Entstehung einer sicheren Mutter-Kind-Bindung in der frühen Kindheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/988208
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