Plinius der Jüngere erlangte bereits zu seinen Lebzeiten (62-113 n. Chr.) durch die Publikation seiner Briefe den Ruf eines außerordentlichen Schriftstellers. Diese veröffentlichte er eigens in insgesamt neun Büchern, welche aus diversen Briefwechseln aus seiner öffentlichen Ämterlaufbahn bestehen. Das zehnte Buch, welches die Korrespondenz zwischen ihm und dem damaligen Kaiser Trajan (52-117 n.Chr., Kaiser von 97-117) beinhaltet, wurde postum von einem unbekannten Herausgeber publiziert. Während des gesamten Briefwechsels des zehnten Buches war Plinius als kaiserlicher Legat in der Provinz Bithynien-Pontus tätig (111-113 n. Chr.), um die dortigen Missstände in Ordnung zu bringen. Zu diesen zählte auch die Etablierung des Christentums, denn die Maxime der jungen monotheistischen Religion ließen sich nicht mit dem römischen Götterkult in Einklang bringen. Dies drückte sich beispielsweise darin aus, dass sich die Christen weigerten, den römischen Gottheiten und dem Kaiser zu huldigen. Die Römer deuteten diese Abgrenzung als potentielle Bedrohung der religiösen und politischen Ordnung, wodurch sich das Christenproblem begründete.
Inhaltsverzeichnis
- Plinius und die Christen
- Die Briefkorrespondenz zwischen Plinius dem Jüngeren und Kaiser Trajan
- Plinius und die Christen
- Die Briefkorrespondenz zwischen Plinius dem Jüngeren und Kaiser Trajan
- Der zu behandelnde Brief
- Die Doppelstrategie des Plinius
- Plinius‘ Darstellung der Christenprozesse
- Die Suche nach strafbaren Handlungen
- Positive Auswirkungen der Christenverfolgung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Korrespondenz zwischen Plinius dem Jüngeren und Kaiser Trajan, die sich mit der frühen Christenverfolgung in der Provinz Bithynien-Pontus befasst. Der Fokus liegt auf Plinius‘ Strategie, das Christentum als strafwürdige Religion zu definieren, gleichzeitig aber auch Möglichkeiten für Abkehr und Straflosigkeit zu schaffen.
- Plinius‘ Verfahren gegen Christen in der Provinz Bithynien-Pontus
- Plinius’ Doppelstrategie: Christenverfolgung und Möglichkeit zur Straflosigkeit
- Die Frage nach den Straftaten der Christen
- Die Bedeutung der Briefe für das Verständnis des frühen Christentums
- Die Auswirkungen der Christenverfolgung auf die römische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel des Textes beleuchtet die historische Situation und den Kontext der Christenverfolgung im römischen Reich. Es wird auf die frühen Berichte über die Verfolgung von Christen durch Nero und die Entstehung des Christenproblems eingegangen.
Im zweiten Kapitel wird der Brief des Plinius an Kaiser Trajan aus dem Jahr 112 analysiert. Plinius befragt Trajan nach der Vorgehensweise bei Christenprozessen und beschreibt seine eigene Vorgehensweise in Bithynien-Pontus.
Kapitel drei konzentriert sich auf Plinius’ Doppelstrategie: Er versucht, die christliche Religion als strafwürdig zu definieren und gleichzeitig die Möglichkeit zur Straflosigkeit durch Abkehr vom Christentum zu schaffen. Der Text analysiert Plinius’ Argumente und seine Methode, die Christen als Straftäter zu identifizieren.
Das vierte Kapitel untersucht, ob Plinius tatsächlich strafbare Handlungen der Christen feststellen konnte. Es wird seine Aussage, dass er unter Folter nur einen „wüsten, maßlosen Aberglauben“ gefunden habe, genauer betrachtet.
Das fünfte Kapitel beschreibt die positiven Auswirkungen der Christenverfolgung, die Plinius in seinem Brief an Trajan hervorhebt. Er argumentiert, dass die Tempel wieder besucht werden und die Opfer wiederaufgenommen werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Themen und Begriffe des Textes sind: Plinius der Jüngere, Kaiser Trajan, Christenverfolgung, Bithynien-Pontus, Christenproblem, Doppelstrategie, nomen ipsum, Strafbarkeit, Straflosigkeit, Abkehr vom Christentum, Opfertest, Tempel, Götterstatuen, Aberglaube, Diakonissen.
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- Anonym (Author), 2018, Plinius und die Christen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/985607