Folgende Forschungs-frage soll damit wissenschaftlich beantwortet werden: „Welche Herausforderungen hatten türkische Gastarbeiter bei ihrer sozialen und strukturellen Integration in Deutschland (1961–1995)?“. Die soziale Integration umfasst dabei allgemein die Beziehungen und Interaktionen zwischen den ausländischen Arbeitnehmern und den Einheimischen, wie Freundschaften, aber auch familiäre Bindungen der Gastarbeiter. Die strukturelle Integration bezieht sich auf die Arbeits-, Bildungs- und Wohnsituation der Arbeitsmigranten in der Aufnahmegesellschaft und die deutsche Sprache. Der zeitliche Rahmen setzt sich demnach bereits wie folgt zusammen: Da das deutsch-türkische Anwerbeabkommen im Jahr 1961 unterzeichnet wurde, behandelt die Arbeit auch hauptsächlich den Zeitraum ab 1961. Um dies weiter zu spezifizieren, sollen die Integration und Gesellschaft bis zum Jahr 1991 betrachtet werden.
Da die Gastarbeiter zum größten Teil männliche Arbeitnehmer waren, werden auch nur diese in der Arbeit analysiert. Unter dem Aspekt der Integrationsproblematik sollen die verschiedenen Hürden und Barrieren für Gastarbeiter näher dargestellt werden. Im Fokus dieser Schwierigkeiten stehen dabei einerseits Merkmale der Migranten, darunter der sozioökonomische Status und ihre Deutschsprachkenntnisse, andererseits Faktoren im Aufnahmeland, darunter institutionelle Rahmenbedingungen sowie Diskriminierungen und Benachteiligungen. Anhand dieser Faktoren soll somit untersucht werden, inwieweit diese Hindernisse für die Integration der Gastarbeiter darstellten. Somit ist das Ziel der Arbeit, die Herausforderungen der sozialen und strukturellen Integration der türkischen Gastarbeiter anhand von vier unterschiedlichen Aspekten zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Problemstellung
- Wissenschaftliche Relevanz
- Forschungsfrage
- Aufbau der Arbeit
- Migration und Integration
- Migration
- Arbeitsmigration
- Integration
- Assimilation
- Historischer Hintergrund der Gastarbeiterphase
- Ursachen der Auswanderung
- Die Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer
- Die Anwerbung türkischer Arbeitnehmer
- Der Anwerbestopp
- Theoretische Grundlagen
- Kapitaltheorie nach Victor Nee & Jimy Sanders
- Theoretischer Bezug und theoretische Erwartung
- Assimilation und Integration nach Hartmut Esser
- Theoretischer Bezug und theoretische Erwartungen
- Neo-Assimilation nach Richard Alba & Victor Nee
- Theoretischer Bezug und theoretische Erwartung
- Studienüberblick
- Studie über die soziale Lage der ausländischen Arbeitskräfte (1971/1972)
- Interpretation und Theoriebezug
- „Befragung deutscher und ausländischer Haushalte zur Ausländerintegration in Berlin“ (1979/1980)
- Interpretation und Theoriebezug
- Studie über die gesetzliche Regelung der Zuwanderung in der BRD (1965-1991)
- Interpretation und Theoriebezug
- „Berufliche und soziale Integration von Zuwanderern in Westdeutschland“ (1991-1995)
- Interpretation und Theoriebezug
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den Integrationsherausforderungen türkischer Gastarbeiter in Deutschland von 1961 bis 1995. Die Arbeit untersucht die sozialen und strukturellen Faktoren, die die Integration dieser Arbeitsmigranten beeinflusst haben.
- Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Gastarbeiterphase und die Ursachen der Auswanderung aus der Türkei.
- Die Arbeit untersucht die Anwerbungsprozesse und die politische und gesellschaftliche Reaktion auf die Zuwanderung aus der Türkei.
- Die Arbeit setzt sich mit verschiedenen Integrationstheorien auseinander und beleuchtet die Rolle von Kapitaltheorie, Assimilation und Neo-Assimilation.
- Die Arbeit analysiert empirische Studien, die sich mit der Integration türkischer Gastarbeiter befassen.
- Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der fehlenden Integrationspolitik auf die Integration der Gastarbeiter und ihre Nachkommen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Integrationsschwierigkeiten von Arbeitsmigranten in Deutschland ein und präsentiert den Forschungsstand sowie die Problemstellung der Arbeit. Sie erläutert die wissenschaftliche Relevanz und formuliert die Forschungsfrage. Abschließend beschreibt sie den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 definiert die Begriffe Migration und Integration und beleuchtet die Besonderheiten der Arbeitsmigration. Es werden die verschiedenen Integrationsformen, insbesondere Assimilation, diskutiert.
Kapitel 3 beleuchtet den historischen Hintergrund der Gastarbeiterphase. Es werden die Ursachen der Auswanderung aus der Türkei und die Prozesse der Anwerbung türkischer Arbeitnehmer in Deutschland dargestellt. Weiterhin wird der Anwerbestopp als ein Wendepunkt in der Geschichte der Gastarbeiterphase analysiert.
Kapitel 4 stellt verschiedene Integrationstheorien vor, darunter die Kapitaltheorie, die Assimilationstheorie und die Neo-Assimilationstheorie. Es wird jeweils der theoretische Bezug und die theoretische Erwartung hinsichtlich der Integration türkischer Gastarbeiter erläutert.
Kapitel 5 analysiert verschiedene empirische Studien, die sich mit der Integration türkischer Gastarbeiter in Deutschland befassen. Die Studien umfassen beispielsweise die soziale Lage der ausländischen Arbeitskräfte, die Ausländerintegration in Berlin und die gesetzliche Regelung der Zuwanderung in der BRD.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe Integration, Arbeitsmigration, Gastarbeiter, Türkei, Deutschland, Assimilation, Kapitaltheorie, empirische Studien.
- Quote paper
- Burcu Ünver (Author), 2020, Integrationsschwierigkeiten von Arbeitsmigranten in Deutschland. Herausforderungen türkischer Gastarbeiter bei ihrer sozialen und strukturellen Integration in Deutschland (1961-1995), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/985314