Mit der Arbeit soll der Versuch unternommen werden, aus der Forschungsliteratur zusammenzutragen, wie die Religionspolitik Konstantins des Großen in den Jahren 306-324 ausgesehen hat, also beginnend bei seinem Herrschaftsantritt bis zu dem Jahr, in dem er die Alleinherrschaft im Römischen Reich übernahm. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Konstantins Verhalten dem Christentum, dem Judentum und dem Heidentum, also den römischen Kulten, gegenüber ausgesehen hat.
Den Namen Konstantin der Große haben viele zumindest schon einmal gehört, einige können seine Regierungszeit dem 4. Jahrhundert zuordnen. Jeder, der sich mit diesem Kaiser des Imperium Romanum beschäftigt, steht einer kaum mehr überblickbaren Fülle an Literatur und einander abweichenden Positionen in der Forschung gegenüber.
Konstantin, der als erster römischer Kaiser den Beinamen „der Große“ erhielt , ist nicht nur einer der am meisten beachteten, sondern auch einer der umstrittensten Kaiser des Römischen Reiches. Die zentralen Fragen, die immer wieder in der Vergangenheit gestellt wurden und höchstwahrscheinlich auch in der Zukunft zu keiner zufrieden stellenden Antwort führen werden, sind die nach der „Konstantinischen Wende“ und die „Konstantinische Frage“, die den Ursprung, das Ausmaß, die Beweggründe und die Ziele einer nach Brandt „unverkennbaren Förderung des Christentums“ Seitens Konstantins betrifft. Die mit diesen Schlagwörtern verbundenen Fragen und Zusammenhänge wie die Einstellung Konstantins zum Christentum und seine Politik gegenüber den Christen und ihrem Klerus, gehören nach Girardet zu den meist umstrittensten Problemen der Geschichtswissenschaft, daher erscheint es fraglich, ob sich hier je Einigkeit erzielen lässt.
Man könnte sagen, dass sich an der Person Konstantins „die Geister scheiden“. Die große Zahl an Publikationen zu diesem ersten christlichen Kaiser verdeutlicht dies. Das große Interesse an Konstantin dürfte teilweise damit zu erklären sein, dass in seiner Regierungszeit nicht nur die bis heute bedeutsamen Ursprünge des christlichen Abendlandes zu suchen sind, sondern auch die Wurzeln der Konflikte, die das Mittelalter und die Neuzeit nachhaltig geprägt haben, wie die Kirchenspaltungen, die Ketzerverfolgungen und der Judenhass.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konstantin und die Christen
- Die Christen im Römischen Reich
- Die Jahre 306 - 312
- Zwei Schreiben an Anullinus
- Die Mailänder Vereinbarung
- Der Donatistenstreit
- Die Kirchenstiftungen
- Konstantin und die Juden
- Die Juden im Römischen Reich
- Die Juden unter Konstantin
- Konstantin und die Heiden
- Die traditionelle römische Religion
- Die Mysterienreligionen
- Konstantins Verhalten den Heiden gegenüber
- Die Gesetzgebung Konstantins
- Die Grundlagen der Religionspolitik Konstantins
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Religionspolitik des römischen Kaisers Konstantin des Großen in den Jahren 306-324. Sie analysiert Konstantins Verhalten gegenüber dem Christentum, dem Judentum und dem Heidentum und beleuchtet, wie seine Entscheidungen die Entwicklung des Römischen Reiches und die Geschichte des christlichen Abendlandes prägten.
- Die Entwicklung des Christentums im Römischen Reich im 4. Jahrhundert
- Konstantin und sein Verhältnis zu den christlichen Gemeinden
- Die Rolle der christlichen Religion in der Gesetzgebung Konstantins
- Konstantins Umgang mit anderen Religionen, wie dem Judentum und dem Heidentum
- Die Auswirkungen von Konstantins Religionspolitik auf das spätere Mittelalter und die Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die Situation der Christen im Römischen Reich zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Es beleuchtet die Verbreitung des Christentums und die Haltung der römischen Gesellschaft gegenüber den Christen.
- Das zweite Kapitel untersucht Konstantins Verhalten gegenüber dem Christentum und der christlichen Kirche in den Jahren 306-312. Es analysiert seine Haltung zu den diocletianischen Verfolgungsedikten und die ersten Anzeichen einer Toleranzpolitik.
- Das dritte Kapitel widmet sich den beiden Schreiben Konstantins an den afrikanischen Proconsul Anullinus, die wichtige Erkenntnisse über seine frühen Schritte zur Integration des Christentums in die römische Gesellschaft bieten.
- Das vierte Kapitel beleuchtet die Mailänder Vereinbarung zwischen Konstantin und Licinius im Jahr 313. Es analysiert den Inhalt und die Bedeutung dieses Abkommens für die Gleichstellung des Christentums mit anderen Religionen.
- Das fünfte Kapitel geht auf die Gesetzgebung Konstantins ein und untersucht, inwiefern christliche Vorstellungen in seine Gesetze und Verordnungen Einzug gehalten haben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Themen und Begriffe der Hausarbeit sind die Religionspolitik Konstantins des Großen, das Christentum im Römischen Reich, das Toleranzedikt, die Mailänder Vereinbarung, die Kirchenstiftungen, die Gesetzgebung, das Judentum und das Heidentum. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Ursachen und Folgen von Konstantins Entscheidungen und deren Einfluss auf die Geschichte des Römischen Reiches und des christlichen Abendlandes.
- Citar trabajo
- Anna Dück (Autor), 2008, Kaiser Konstantin der Große und die Religionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/984036