Der im 5. und 6. Jahrhundert regierende Ostgote Theoderich erhielt nicht ohne Grund den Beiname „Der Große“. Zuerst war er König der Ostgoten gewesen, wurde dann zum König über Italien ausgerufen und später zum König über alle Goten. Durch diese vielen Erhebungen wird deutlich, dass Theoderich kein gewöhnlicher König der Völkerwanderungszeit gewesen ist. Das römische Imperium war zur Zeit seiner Herrschaft bereits geteilt und der weströmische Kaiserthron unbesetzt.
Es kommt die Frage auf, ob Theoderich nicht nur ein König gewesen ist, sondern in einigen Bereichen versuchte, sich wie ein Nachfolger der Kaiser zu verhalten. Inwieweit handelte Theoderich wie ein Kaiser? Gab er sich dem Kaiser gleich? Sah er sich selbst als Kaiser? Es soll versucht werden auf diese Fragen eine Antwort zu finden.
Begonnen wird mit der näheren Betrachtung seines Wirkens ab dem Zeitpunkt seiner Erhebung zum Ostgotenkönig über die Herrschaft in Italien bis zu seiner Erhebung zum König aller Goten. Am Ende wird der Versuch unternommen zu skizzieren, wie Theoderich sich selbst sah, wie er von anderen gesehen werden wollte und wie andere ihn sahen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erhebung zum Ostgotenkönig
- Italienfeldzug
- Gründe
- Eroberung Italiens
- Königserhebung und Anerkennung durch den Kaiser
- Herrschaft in Italien
- Ansiedlung der Goten
- Zusammenleben von Römern und Goten
- Verwaltung
- Theoderichs Stellung in der Verwaltung
- Dreißigjähriges Herrschaftsjubiläum
- Königserhebung über die Westgoten
- Sicht auf Theoderich
- Theoderich aus der Sicht des Panegyricus
- Sicht der Bevölkerung auf Theoderich
- Theoderichs Selbstverständnis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lebensgeschichte und Herrschaft des ostgotischen Königs Theoderichs des Großen. Ziel ist es, seine Rolle im spätantiken römischen Imperium zu beleuchten und seine Handlungsweise im Kontext der damaligen Zeit zu analysieren. Dabei wird untersucht, inwiefern sich Theoderich nicht nur als König, sondern auch als Nachfolger der römischen Kaiser sah.
- Theoderichs Aufstieg zum König der Ostgoten und die Umstände seiner Erhebung
- Der Italienfeldzug und seine Beweggründe
- Theoderichs Herrschaft in Italien und die Integration der Goten in die römische Gesellschaft
- Die Wahrnehmung Theoderichs in der zeitgenössischen Literatur und durch die Bevölkerung
- Theoderichs Selbstverständnis als König und seine Ambitionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Theoderichs Ambitionen als Herrscher dar. Das zweite Kapitel beleuchtet Theoderichs Erhebung zum Ostgotenkönig und seine frühen Jahre als Herrscher. Das dritte Kapitel beschreibt den Italienfeldzug, seine Ursachen und den Verlauf der Eroberung Italiens durch Theoderich. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der Beweggründe Theoderichs und dem politisch-strategischen Hintergrund des Feldzugs. Die Herrschaft in Italien wird im vierten Kapitel näher beleuchtet. Hier werden die Ansiedlung der Goten, das Zusammenleben mit den Römern, die Verwaltung und Theoderichs Rolle als Herrscher thematisiert.
Schlüsselwörter
Theoderich der Große, Ostgoten, Italienfeldzug, Herrschaft in Italien, römisches Imperium, Völkerwanderung, Kaiserthron, römische Verwaltung, Selbstverständnis als Herrscher, Amaler, Odoaker.
- Quote paper
- Anna Dück (Author), 2007, Theoderich der Große. Ein König auf dem Kaiserthron, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/984033