Entdecken Sie die faszinierende Welt von Henry Moore, einem der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, dessen Werk eine kraftvolle Synthese aus Tradition und Innovation darstellt. Tauchen Sie ein in das Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers, vom Sohn eines Bergarbeiters bis zum gefeierten Schöpfer monumentaler Skulpturen, die weltweit Bewunderung finden. Moore's charakteristischer Stil, geprägt von der Darstellung der menschlichen Figur – insbesondere der ruhenden Gestalt, der "Liegenden" und der "Mutter und Kind" Motive – in einer Mischung aus naturalistischen und abstrakten Formen, revolutionierte die moderne Bildhauerei. Erfahren Sie, wie Moore den Raum durch Aushöhlungen und Durchbrüche aktiv in seine Skulpturen integrierte, wodurch seinen Werken eine zusätzliche Dimension verliehen wurde. Lassen Sie sich von den urtümlichen Kräften seiner Skulpturen inspirieren, die oft an Formen aus der Natur erinnern und eine surrealistisch anmutende Qualität besitzen. Moore's Fähigkeit, Asymmetrie als natürliches Gesetz zu begreifen und seinen Skulpturen eine verschlossene Energie einzuhauchen, macht sein Werk einzigartig und zeitlos. Verfolgen Sie, wie Moore's Auseinandersetzung mit formalen Problemen und seine Inspiration durch Naturformen wie Steine, Wurzeln und Knochen zu ikonischen Werken wie der "Large Vertebrae" führten, einer monumentalen Bronzeplastik, die die Faszination der Natur in überdimensionalen und abstrakten Formen verdeutlicht. Ergründen Sie die tiefere Bedeutung seiner Torsi, die oft als Symbole inneren Befindens interpretiert werden können. Dieses Buch enthüllt die Essenz von Henry Moore's Kunst, seine tiefe Verbundenheit mit der menschlichen Form und der Natur, sowie seine unerschütterliche Überzeugung von der Bedeutung des Lebens, die eine Spannung erzeugt, die all seinen Arbeiten innewohnt. Tauchen Sie ein in die Welt eines Künstlers, der die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat und dessen Werke auch heute noch Betrachter auf der ganzen Welt in ihren Bann ziehen – eine unverzichtbare Lektüre für Kunstliebhaber und alle, die sich von der Kraft der Skulptur inspirieren lassen möchten. Erleben Sie, wie Moore's Skulpturen, unabhängig und verwurzelt in der Tradition, die Grenzen der künstlerischen Darstellung erweitern und neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Raum eröffnen.
Henry Moore
Henry Moore (30.07.1898 - 31.08.1986):
- englischer Bildhauer, Maler und Zeichner der Gegenwart (20. Jahrhundert) · Sohn eines Bergarbeiters; 7 Geschwister
- zahlreiche Stipendien - schon im Alter von 11 Jahren · wurde auf Wunsch des Vaters Lehrer
- dann wandte er sich von seinem erlernten Beruf ab und widmete sich mehr der Kunst
- Stipendium am ,,Royal College of Art" in London; dort begegnete er seiner zukünftigen Ehefrau (Irina Radetsky)
- ab 1928 eigene Ausstellungen
- zahlreiche Auszeichnungen, z.B. Ehrendoktor von Havard, Preis der Biennale Venedig · 1977: Gründung der Henry-Moore-Foundation
Sein Stil:
- Grundthema: menschliche ruhende Gestalt (z.B. Sujets wie ,,Liegende" oder ,,Mutter und Kind") in teils naturnahen, teils bis zum Symbolzeichen abstrahierten Formen, in die häufig der Raum durch Aushöhlungen und Durchbrüche aktiv einbezogen wird (_ dem Raum wird mehr Gewicht verliehen)
- monumentale Skulpturen von urtümlicher Kraft unter Einfluss primitiver Plastik · massive Wölbungen und tiefe Höhlungen
- Werke ähneln Formen aus der Natur (_ für ihn unerlässliche Quelle zur Inspiration) · fließende, bimorphe Formen verleihen Werken etwas surrealistisch Überwirkliches · Asymmetrie ist für ihn natürliches Gesetz (er stellt nie etwas ins Zentrum) · Skulpturen/Werke weisen oft verschlossene Energie auf
- Torsi stellen oft Symbol von innerem Befinden dar
- seine Werke sind unabhängig und verwurzelt in der Tradition zugleich
- fast alle seine Arbeiten von Figuren waren weiblich, außer in einer kurzen Periode als er Kriegsmaler in Kohlebergwerken war
- es faszinierte ihn die körperhafte Qualität des menschlichen Leibes: ,,Knie und Brüste sind Berge. Sobald diese beiden Teile voneinander getrennt sind, erwartet man keine realen Figuren mehr. Sie sehen aus wie eine Landschaft."
- Zeichnen war formales Mittel zum Zweck, um Ideen für seine Skulpturen/Plastiken zu
entwickeln (bekanntester Teil seines malerischen und zeichnerischen Werkes: ,,Bunkerszenen in Londoner U-Bahnschächten während des zweiten Weltkriegs"
- befasst sich länger mit immer wieder ähnlichen formalen Problemen
- Naturformen wie Steine, Wurzeln, Knochen (!), Kiesel etc. geben Ideen zu seinen Werken und setzt dann selbstkreierte Formen hinzu und stimmt sie für sich aufeinander ab Large Vertebrae (Wirbel)
- 1968/69
· Ort: Westdeutsche Landesbank - Landesbausparkasse, Himmelreichallee 40, Münster · Maße: Breite: 755 cm; Tiefe: 355 cm; Höhe: 270 cm
- Material: Bronze
- steht auf einer Plinthe, die sich auf einer Anhöhe des LBS-Geländes befindet (Anhöhe ist ein typisches Merkmal für Moores Standortbestimmung; oft auch künstlich angelegt) · keine Hauptansicht
- alle drei Einzelteile besitzen fast die gleiche Gestalt, dies bleibt dem Betrachter jedoch lange verborgen
- ein breit ausladendes Kopfstück mit einem glatt ausgezogenen und einem rund verdickten Schenkel
- zerklüftete doch geglättete Masse, dadurch fallen die Trennungen nicht sofort ins Auge · typisch ab 1960: das Aufbrechen der plastischen Gesamtform in einige separate Stücke · Vielgestaltigkeit _ durch wechselnde Positionen und gegenseitige Verschränkungen · keine scharfen Kanten
- durch die überdimensionale Gestalt geht von der Freiplastik eine gigantische und kraftvolle Wirkung aus
- ca. 1978: 12m große ,,Wirbel" Plastik für das City Centre Dallas
- er wollte die Faszination der Natur in ihren Formen verdeutlichen, indem er Formen
überdimensional und abstrakt gestaltet und auf diese Weise dem Betrachter vor Augen führt
Zitat: ,,Die Widersprüche zwischen oft bedrohlichen und endzeitlichen Zuständen im Thema und Moores unerschüttlichem Glauben an die Bedeutung des Lebens in seinen menschlichen und organischen Ausformungen bewirken eine Spannung, die all seinen Arbeiten innewohnt."
Dawn Ades, 1987
Zitat: ,,Alle Raum- und Welterfahrung geht aus vom Körpergefühl. Von daher erklären sich auch die Deformationen meiner Figuren. Sie sind gar nicht so sehr Verzerrungen der gegebenen Körpergestalt. Ich glaube vielmehr, man kann im Bilde der menschlichen Figur zugleich auch Außermenschliches ausdrücken, etwa Landschaft: Ganz entsprechend dem, wie wir Berge und Schluchten im Körpergefühl nacherleben."
Henry Moore
Quellen:
- ,,Das 20. Jahrhundert" von Boris von Brauchitsch · Henry Moore ,,Liegende" von Christa Lichtenstein
- ,,Henry Moore - Ursprung und Vollendung" von Claude Allemand - Cosneau, Manfred Fath und David Mitchinson
- ,,Henry Moore" von Herbert Read
Häufig gestellte Fragen zu Henry Moore
Wer war Henry Moore?
Henry Moore (30.07.1898 - 31.08.1986) war ein englischer Bildhauer, Maler und Zeichner des 20. Jahrhunderts. Er stammte aus einer Bergarbeiterfamilie mit sieben Geschwistern.
Was sind die wichtigsten Merkmale seines Stils?
Moore's Stil zeichnet sich durch die Darstellung der menschlichen, ruhenden Gestalt aus, oft in Form von "Liegenden" oder "Mutter und Kind"-Sujets. Diese Formen sind teils naturnah, teils abstrahiert bis hin zu Symbolzeichen. Raum wird durch Aushöhlungen und Durchbrüche aktiv einbezogen, wodurch dem Raum mehr Gewicht verliehen wird. Seine monumentalen Skulpturen zeigen urtümliche Kraft unter dem Einfluss primitiver Plastik, massive Wölbungen und tiefe Höhlungen. Formen aus der Natur dienten ihm als Inspirationsquelle. Asymmetrie war für ihn ein natürliches Gesetz.
Welche Einflüsse prägten Henry Moore?
Seine Arbeit wurde von primitiver Plastik und Formen aus der Natur beeinflusst. Er betrachtete die Natur als unerlässliche Quelle zur Inspiration.
Was war das Grundthema seiner Kunst?
Das Grundthema seiner Kunst war die menschliche, ruhende Gestalt, oft dargestellt als "Liegende" oder "Mutter und Kind".
Warum sind Aushöhlungen und Durchbrüche in seinen Skulpturen wichtig?
Aushöhlungen und Durchbrüche sind wichtig, weil sie den Raum aktiv in die Skulptur einbeziehen und dem Raum mehr Gewicht verleihen.
Wie beeinflusste die Natur seine Werke?
Naturformen wie Steine, Wurzeln, Knochen und Kiesel dienten ihm als Ideenquelle für seine Werke. Er fügte selbstkreierte Formen hinzu und stimmte sie aufeinander ab.
Welche Rolle spielte das Zeichnen in seinem Schaffensprozess?
Zeichnen war ein formales Mittel zum Zweck, um Ideen für seine Skulpturen und Plastiken zu entwickeln. Bekannt sind seine "Bunkerszenen in Londoner U-Bahnschächten während des zweiten Weltkriegs".
Was ist das Besondere an seiner Plastik "Large Vertebrae"?
"Large Vertebrae" (1968/69), befindet sich in Münster. Die Plastik besteht aus drei fast identischen Teilen, die dem Betrachter jedoch erst nach längerer Betrachtung bewusst werden. Die überdimensionale Gestalt verleiht der Freiplastik eine gigantische und kraftvolle Wirkung. Sie steht auf einer Plinthe, die sich auf einer Anhöhe des LBS-Geländes befindet.
Wie beschrieb Henry Moore die Faszination des menschlichen Körpers?
Moore sagte: "Knie und Brüste sind Berge. Sobald diese beiden Teile voneinander getrennt sind, erwartet man keine realen Figuren mehr. Sie sehen aus wie eine Landschaft." Er war von der körperhaften Qualität des menschlichen Leibes fasziniert.
Was ist das Zitat von Dawn Ades?
Das Zitat von Dawn Ades lautet: "Die Widersprüche zwischen oft bedrohlichen und endzeitlichen Zuständen im Thema und Moores unerschütterlichem Glauben an die Bedeutung des Lebens in seinen menschlichen und organischen Ausformungen bewirken eine Spannung, die all seinen Arbeiten innewohnt."
Was ist das Zitat von Henry Moore?
Das Zitat von Henry Moore lautet: "Alle Raum- und Welterfahrung geht aus vom Körpergefühl. Von daher erklären sich auch die Deformationen meiner Figuren. Sie sind gar nicht so sehr Verzerrungen der gegebenen Körpergestalt. Ich glaube vielmehr, man kann im Bilde der menschlichen Figur zugleich auch Außermenschliches ausdrücken, etwa Landschaft: Ganz entsprechend dem, wie wir Berge und Schluchten im Körpergefühl nacherleben."
Welche Quellen wurden für diese Informationen verwendet?
Als Quellen wurden verwendet: "Das 20. Jahrhundert" von Boris von Brauchitsch, Henry Moore "Liegende" von Christa Lichtenstein, "Henry Moore - Ursprung und Vollendung" von Claude Allemand-Cosneau, Manfred Fath und David Mitchinson, "Henry Moore" von Herbert Read, "Moderne Kunst in Münster" von Barbara Kloessel, sowie Internetquellen.
- Quote paper
- Inka (Author), 2000, Henry Moore. Überblick zu Leben und Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98386