Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen pulsierenden Marktplatz, auf dem sich Hoffnungen und Ängste in Echtzeit in Zahlen verwandeln: die Börse. Dieses Buch entführt Sie in die faszinierende Welt des Aktienhandels, entschlüsselt die komplexen Mechanismen von Angebot und Nachfrage, die Kurse in Höhen treiben oder in den Keller stürzen lassen. Entdecken Sie, wie Sie als Anleger von den Bewegungen der Märkte profitieren können, ohne sich in riskante Spekulationen zu verstricken. Von den Grundlagen der Aktienanlage und der Bedeutung von Dividenden bis hin zu den Feinheiten der verschiedenen Marktsegmente wie dem Amtlichen Handel, dem Geregelten Markt, dem Neuen Markt und dem Freiverkehr, bietet dieses Werk einen umfassenden Überblick. Lernen Sie die Rolle der Makler kennen, die zwischen Käufern und Verkäufern vermitteln, und verstehen Sie, wie der Kurs einer Aktie durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage entsteht. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Fundamentaldaten wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und dem Cash-Flow für die Beurteilung der Attraktivität einer Aktie. Tauchen Sie ein in die Welt der Charts und Indizes, die als Spiegel der Volkswirtschaft dienen und wertvolle Einblicke in die zukünftige Entwicklung von Unternehmen und Branchen bieten. Dieses Buch ist Ihr Schlüssel, um die Sprache der Börse zu verstehen und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen, um Ihr Vermögen aufzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Vermeiden Sie kostspielige Anfängerfehler und navigieren Sie souverän durch die Höhen und Tiefen des Aktienmarktes – ob Sie nun langfristig investieren oder kurzfristige Chancen nutzen möchten, hier finden Sie das nötige Rüstzeug. Ein unverzichtbarer Ratgeber für alle, die sich für die Welt der Finanzen interessieren und aktiv am Börsengeschehen teilnehmen wollen. Tauchen Sie ein und werden Sie zum informierten und erfolgreichen Investor! Aktien, Börsenhandel, Dividende, Anlagestrategie, Finanzmarkt, Wertpapiere, Kurse, Makler, KGV, DAX, Dow Jones, XETRA, Online-Trading, Investition, Finanzielle Freiheit.
Die Börse
Börse, die: regelmäßige Zusammenkunft von Kaufleuten. Sie treffen sich in der Börse, um dort Wertpapiere, Devisen oder Waren (z.B. Baumwolle, Kaffee, Mehl, Metalle, usw.) in großen Mengen zu kaufen oder zu verkaufen. Die Waren selbst werden nur auf dem Papier gehandelt, darüber werden Kaufverträge geschlossen. Die Preise (Börsenkurse) sind hoch (Hausse), wenn wenig Ware angeboten und viel verlangt wird; sie sind niedrig (Baisse), wenn viel angeboten und wenig verlangt wird. Angebot und Nachfrage regeln also den Preis. Die an den Börsen ausgehandelten Kurse geben ein genaues Bild der Lage auf dem Waren- und Geldmarkt eines Landes. Durch den Vergleich der Börsenkurse in den verschiedenen Ländern ermittelt man den Weltmarktpreis.
Im Vergleich mit den 60er Jahren haben deutsche Haushalte heute mehr als doppelt so viel verfügbares Einkommen, d.h., das Geld, was nach Abzug von Steuern und fester Ausgaben (z.B. Miete) vom Gehalt übrigbleibt, zur Verfügung. Um aus dem verfügbaren Einkommen mehr Geld zu machen, bringen die Menschen ihr Geld auf die Bank und legen es in Form von Spareinlagen, Bausparverträge, Aktien, festverzinsliche Wertpapiere u.a. an. In dieser Aufzählung spielen Aktien eine im Laufe der Zeit immer wichtiger werdende Rolle, da sie sehr gute Rendite haben.
Legt man sein Geld auf ein Sparbuch, muß man lange warten, bis es sich vermehrt, da die Zinsen nicht sehr hoch sind. Auch bei anderen Anlageformen dauert es sehr lange, bis der eigene Besitz ,,wächst". Legt man sein Geld jedoch in Aktien an, kann man sehr gut und schnell an den Kursgewinnen verdienen. Nicht zu vergessen ist aber auch die Möglichkeit des Kursverlustes. Je mehr Gewinn möglich ist, desto höher ist auch das Risiko! Am sichersten ist es, wenn man sein Geld für längere Zeit in Aktien anlegt, denn so kann man in Ruhe eventuelle Kursverluste abwarten und auf eine Kurserhöhung hoffen. Wer aber vollkommen auf Sicherheit gehen will, sollte sein Geld in einen Aktienfonds einzahlen. Bei einem Aktienfonds zahlen mehrere Anleger ihr Geld in einen Topf ein, der aus einer Vielzahl verschiedener Anleger besteht. Der einzelne Anleger ist nicht mehr für Kauf und Verkauf der Aktien zuständig, dies übernimmt ein professioneller Fondsmanager. Natürlich sind Kursverluste auch hier nicht auszuschließen, doch ist zu beachten, daß der Druck ständig über den Kursverlauf und den günstigsten Zeitpunkt zum Verkauf informiert zu sein wegfällt. Außerdem teilt man sich bei einem Aktienfonds ein Portefeuille, das ist ein breit gefächertes Aktiensortiment. Als Alleinanleger könnte man sich solch ein Aktiensortiment meistens nicht leisten. Das hat den Vorteil, daß ein plötzlicher Kursverlust einer Aktie nicht so wichtig ist.
Makler
An der Börse sind nur drei Sorten von Vermittlern zugelassen, die in den Handel an der Börse einsteigen dürfen.
Die Börsenmakler sind Angestellte die für ihre Bank oder deren Kunden in den Handel einsteigen.
Freimakler steigen für sich selbst oder für Banken, die ihnen Aufträge zuteilen, in den Handel ein. Nicht jeder kann einfach so Freimakler werden, sie müssen von dem Börsenvorstand zugelassen werden.
Kursmakler dagegen haben mit Börsen- und Freimaklern nichts zu tun. Kursmakler sind von der Landesregierung beauftragt und legen zwischen Angebot und Nachfrage den amtlichen Kurs fest, außerdem besiegeln sie den Kauf oder Verkauf der Aktie per Zuruf.
Der Kurs der Aktie
Allen ist bekannt, daß die Kurse der Aktie schwanken. Manchmal kommt es vor, daß ein- und dieselbe Aktie an einem Tag sowohl als Schnäppchen als auch wieder zu teureren Preisen gehandelt wird. Doch wie kommt es dazu? Der Kurs der Aktie ist der Preis, für den die Aktie gehandelt wird. Dieser Preis legt sich aus Angebot und Nachfrage fest. D. h., daß immer der Preis zustandekommt, zu dem die Besitzer der Aktie bereit sind zu verkaufen. Außerdem müssen die, die die Aktie kaufen wollen, bereit sein zu bezahlen. Käufer und Verkäufer müssen sich also auf einen Preis einigen, der für beide zufriedenstellend ist.
Damit alle Beteiligten faire Konditionen haben, muß der Preis, für den die Aktie gehandelt wird, für alle zugänglich sein. Außerdem muß der Preis nicht nur ausschließlich für einige wenige bezogen werden, er muß die aktuelle Lage des Marktes widerspiegeln. Alle Kauf- und Verkaufsangebote müssen deshalb einzeln erfaßt und ausgewertet werden.
Die Kauf- und Verkaufsangebote eines Handelstages werden vom amtlichen Makler erfaßt und ausgewertet. Bei ihm geben die Händler ihre Angebote und Kaufwünsche ab. Diese werden gesammelt und der aktuelle Kurs des Papiers wird berechnet. Die Aufträge werden in einer Liste (Skontro) verzeichnet.
Die Aktie entstand aus der Idee der Unternehmungsbeteiligung. Geht es dem Unternehmen gut und macht es Gewinn, erhalten auch die Aktionäre pro Aktie einen bestimmten Anteil am Jahresgewinn. Das nennt man Dividende. Eine Dividende kann sowohl hoch als auch niedrig ausfallen, da sie abhängig vom Jahresüberschuß des Unternehmen ist und sie variiert von Aktie zu Aktie.
An Dividenden kann man also nicht wirklich verdienen. Spekuliert man aber auf Kursgewinne, kann man sehr schnell reich werden. ,,Buy on bad news", darin steckt das Prinzip, nach dem an den Börsen gehandelt wird. Man sollte Aktien kaufen, wenn sie einen extrem tiefen Kurs haben, in der Hoffnung, daß eine Hausse bevorsteht und man die Möglichkeit hat, die Aktien ganz schnell zu höheren Preisen weiterverkaufen kann.
Aktien werden an der Börse gehandelt. Man unterscheidet dabei verschieden Börsenarten: An der Devisenbörse werden Währungen gehandelt, an der Warenbörse Rohstoffe, an der Wertpapierbörse Aktien und andere Wertpapiere.
Das wichtigste bei allen Aktivitäten an der Börse ist die Chancengleichheit. Um das zu erreichen wurden verschiedene Gesetze festgelegt. Oberstes Verbot an der Börse ist der Insiderhandel (Zweites Finanzmarktförderungsgesetz). Jeder, der Informationen über ein Unternehmen hat, die sich auf den Kursverlauf der Aktie auswirken könnten und noch nicht öffentlich bekannt sind, ist ein Insider. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Informationen für einen selbst sind oder an weitere Personen weitergegeben werden. Man unterscheidet dabei zwischen Primärinsidern, das sind Betriebsräte und Vorstände eines Unternehmens, und Sekundärinsidern, das sind Anleger, die einen Tip bekommen haben. Verstöße gegen dieses Verbot werden mit Freiheitsstrafen geahndet.
Um die Chancengleichheit zu versichern wurde 1995 das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel gegründet. Aufgaben dieses Amtes sind vor allem die Bekämpfung von Insidergeschäften, die Überwachung der Informationspflichten bei Transaktionen an börsenorientierten Unternehmen, sowie die Zusammenarbeit mit ausländischen Aufsichtsbehörden. Die Transparenz auf den Aktienmärkten muß sehr hoch sein und wird ständig versucht zu erhöhen, deshalb gibt es eine Informationspflicht: Es gibt bestimmte Beteiligungsgrenzen an Unternehmen. Diese Grenzen sind im amtlichen Handel an der Börse aufgenommen. Sobald diese Grenzen erreicht oder überschritten werden, muß dies an das Bundesaufsichtsamt gemeldet werde. Das Amt beginnt dann mit seinen Ermittlungen und wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, werden die Akten an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergegeben.
Neben dem Zweiten Finanzmarktförderungsgesetz gibt es auch das Dritte Finanzmarktförderungsgesetz, das nicht die Aufgabe der Kontrolle sondern der Hilfe und der Erleichterung hat: Es erleichtert Aktiengesellschaften den Zugang zum Kapitalmarkt und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Börsen.
Die vier Marktsegmente der Börse
Der amtliche Handel, der geregelte Markt, der Neue Markt und der Freiverkehr sind die vier Marktsegmente der Börse. Hier werden Wertpapiere gehandelt.
Der amtliche Handel ist das wichtigste Marktsegment, 90 % des Gesamtumsatzes der Deutschen Börse finden hier statt. Er ist den strengen Vorschriften des Börsengesetzes unterworfen. Nicht jedes Unternehmen kann seine Wertpapiere an der Börse zum Handel freigeben, es muß bestimmte Anforderungen erfüllen. U.a. muß eine Bank gefunden werden, die für die Richtigkeit des Börsenprospektes haftet, außerdem muß das Unternehmen schon seit Jahren als Aktiengesellschaft geführt werden, ein Grundkapital von zehn Millionen Mark und eine Gewinnphase von min. 3 Jahren haben.
Der geregelte Markt ist ähnlich wie der amtliche Handel mit der Ausnahme, daß hier auch jüngere und kleinere Unternehmen (z.B. Familienunternehmen) die Chance haben, an die Börse zu gehen.
Im Neuen Markt werden Wertpapiere von jungen, innovativen Wachstumsunternehmen gehandelt. Die Mehrzahl der Unternehmen stammen aus den expandierenden Branchen (z.B. Technologie- und Dienstleistungssektor). Ein Vorteil des Neuen Marktes ist die hohe Transparenz, jedoch sind die Zulassungsbestimmungen noch strenger als im amtlichen Handel.
Im Freiverkehr werden Wertpapiere gehandelt, die nicht über die Börse verkauft werden, lediglich der Ort des Verkaufs befindet sich in der Börse. Der Freiverkehr hat keine amtliche Zulassung und Notierung. Hier werden vor allem Wertpapiere mit regionaler Bedeutung gehandelt. Der Freiverkehr unterliegt einer Mißbrauchsaufsicht.
Warum gehen Unternehmen an die Börse?
Überwiegend große Firmen sind an der Börse zu finden. Das Geschäftsvolumen hängt also mit dem Börsengang zusammen. Ein Unternehmen, das eine Aktiengesellschaft werden will, muß über ein Grundkapital von DM 100.000,- verfügen. Doch warum wollen diese Unternehmen eine AG werden? Das liegt daran, daß die großen Unternehmen ununterbrochen investieren müssen, sei es, daß sie ihre Produktionsanlagen ausbauen oder ihren Betrieb modernisieren - alles kostet Geld. Und umso größer das Unternehmen ist, desto größer sind auch die Investitionen. Das Unternehmen hat jetzt zwei Möglichkeiten, dies zu finanzieren, wenn die Rücklagen nicht mehr dafür reichen. Es kann sich das Geld von der Bank leihen. Der Nachteil dabei liegt aber bei den relativ hohen Zinsen, die das Unternehmen an die Bank zahlen muß. Die andere Möglichkeit für das Unternehmen liegt darin, daß es an die Börse geht. Dabei wird das Unternehmen theoretisch in viele Teile aufgeteilt. Erwirbt man dann eine Aktie von diesem Unternehmen, erwirbt man auch gleichzeitig einen Anteil an dem Unternehmen. Natürlich wollen die Aktionäre, also die, die einen Anteil des Unternehmens erworben haben, auch in dem Unternehmen mitbestimmen. Deshalb findet ein Mal im Jahr eine Aktionärsversammlung statt. Die dort gefaßten Beschlüsse haben allerdings keine Auswirkungen auf die Firmenpolitik.
Man könnte denken, daß sich die Unternehmen an den Aktionären und deren Mitbestimmungsrecht stören könnten. Doch dem ist nicht so, denn für das Unternehmen lohnt sich der Börsengang auf jeden Fall. Wenn ein Unternehmen bzw. eine Gesellschaft zur AG werden soll, muß das Grundkapital des Unternehmens bestimmt werden. Das Grundkapital spiegelt den aktuellen Vermögensstand des Unternehmens wieder. Das Grundkapital ist der Verkaufspreis des Unternehmens, das für den Nennwert der Aktie in Anteile aufgeteilt wird. Werden die Aktien zum ersten Mal an der Börse angeboten, liegt der Kurs der Aktie immer über dem Nennwert der Aktie. Ein Gesetz verbietet es, die Aktien unter diesem Wert auf den Markt zu bringen. Bankfachleute legen diesen Wert fest, dabei muß der Wert so liegen, daß die angebotenen Aktien auch wirklich verkauft werden, trotzdem muß der Wert so hoch sein, daß die Unternehmen möglichst hohe Summen in ihre Kassen bekommen. Letzteres ist sehr wichtig, da die Unternehmen nur am Ausgabetag an den Aktien verdienen. Wenn die Aktien im Umlauf sind, verdienen nur noch die Aktionäre. Ein Unternehmen kann noch mehr Aktien ausgeben, wenn es eine Kapitalerhöhung beantragt, die dann von den Aktionären genehmigt werden muß.
Der Chart
Der Chart ist eine graphische Darstellung der Kursentwicklung im Laufe der Zeit. Es handelt sich dabei um eine Zackenkurve, die es auch u.a. für den DAX gibt.
Experten können aus dem Chart Kauf- und Verkaufsignale ablesen und zwar aus den Schnittpunkten der Kurve und wenn diese bestimmte Grenzwerte überschreitet. Allerdings ist diese Methode sehr umstritten.
Spiegel der Volkswirtschaft
Für Fundametalanalysten ist die Börse ein Spiegel der zukünftigen Entwicklung einzelner Unternehmen, Branchen und der Wirtschaft. Sie beobachten dabei folgende Zahlen:
1. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV errechnet sich aus dem aktuellen Börsenkurs, das durch den pro Aktie erwarteten Unternehmensgewinn dividiert wird. Eine Aktie ist unterbewertet (billig), wenn das KGV unter 10 ist. Ist die Aktie unterbewertet, ist das ein Kaufsignal.
2. Dividendenredite
Die Dividendenredite ist die Rendite der Aktienanlage, wenn nur die Dividenden und keine Kursgewinne berücksichtigt werden.
3. Gewinn- und Umsatzerwartungen eines Unternehmens oder auch einzelner Branchen
4. Cash-Flow
Cash-Flow, das ist eine Art ,,bereinigter Gewinn". An ihm läßt sich ablesen, ob eine Aktiengesellschaft gut bei Kasse ist.
5. Leitzinsen und Zinsniveau für festverzinsliche Wertpapiere und Kredite
Börse = Marktplatz
Der Vorteil eines Marktes ist, daß man die Preise für die entsprechende Ware direkt vergleichen kann. Auch Aktienhändler suchen immer nach den billigsten Angeboten für die gebotenen Wertpapiere. Da die Kurse der Wertpapiere ständig schwanken und Sonderangebote meist nur wenige Sekunden halten, müssen die Händler ununterbrochen informiert sein und am Marktgeschehen teilhaben. An der Börse kann er das, weil er hier ständig mit Leuten zu tun hat, die mit den gleichen Papieren wie er handelt.
An der Frankfurter Börse sind zum Beispiel nur etwa 1500 Personen offiziell zugelassen. Der Handel mit Wertpapieren ist schließlich eine heikle Sache, jeden Tag werden mehrere Milliardenbeträge bewegt, deshalb wird genau kontrolliert, wer an der Börse Geschäfte tätigen darf.
In Deutschland dürfen nur registrierte Händler und Banken an dem Börsengeschehen teilnehmen. Da die Händler meistens im Auftrag kaufen und verkaufen, müssen im Zweifelsfall auch die Auftraggeber kontrollierbar sein. Aus diesem Grund werden alle Wertpapiergeschäfte von den Maklerbüros und Banken namentlich erfaßt. Die Börse kontrolliert per EDV alle Geschäfte, die getätigt werden. Es handelt sich um eine gute Kontrolle, denn nur so kann Mißbrauch verhindert und wenn nicht verhindert, dann doch wenigstens erfaßt werden, weil man immer weiß, wer was in wessen Auftrag gekauft hat.
Durch diese Kontrolle wird verhindert, daß Einzelne, z.B. ihre Position im Aufsichtsrat einer AG ausnutzen und Vorteile vor anderen haben. Bei einem konkreten Verdacht des Mißbrauchs beginnt das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel mit den Untersuchungen.
Indices
Das wichtigste Mittel zu Beurteilung der Stimmung an der Börse sind die Indices. Die bekanntesten Indices sind der DAX und der Dow-Jones.
Der Dow-Jones wird täglich ermittelt. Erfunden wurde er 1896 von Charles Henry Dow und Edward David Jones. Dow und Jones waren beide Journalisten und Gründer des Wall Street Journals (wichtige Finanzzeitung der USA). Der Dow-Jones enthält 30 repräsentative Unternehmen, das sind etwa 1/5 des Volumens aller US-Aktien (etwa $ 8 Billionen) und ¼ des Wertes der an der Wall Street gehandelten Aktien. Er wurde früher berechnet, indem man den Wert der Aktie dieser Unternehmen zusammengezählt und durch die Anzahl dividiert hat. Heute wird er nach einem speziellen, komplizierten Schlüssel berechnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der DAX ist 1988 entstanden. Er wurde von der ,,Börsen-Zeitung" entwickelt. Die Börsenzeitung ist eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen und der Frankfurter Börse. Der DAX enthält die 30 Standardwerte, an die das größte Kapital gebunden ist und repräsentiert die Gesamtentwicklung der deutschen Aktiengesellschaften. Die Berechnung des DAX ist ähnlich wie beim Dow-Jones. Er wird seit Juli 1988 minütlich berechnet und veröffentlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
24 Stunden Börse
Wertpapierbörsen gibt es weltweit. Die wichtigsten Finanzplätze sind die Börsen in Frankfurt, London, Paris, Tokio und New York.
Die wichtigste Börse überhaupt ist die Börse in New York. Dort befindet sich an der Wall Street der New York Stock Exchange (NYSE). NYSE ist der weltweit größte Umschlagplatz für Aktien, es handelt sich um einen Tagesumsatz von $ 16 Milliarden.
Wird eine Aktie an der NYSE gehandelt, handelt es sich um einen beträchtlichen Statusgewinn für das jeweilige Unternehmen. Deshalb probieren auch sehr viele Unternehmen von der NYSE aufgenommen zu werden, doch sind die Zulassungsbedingungen sehr hart. Es handelt sich sozusagen um einen ,,Adelsschlag", wenn man aufgenommen wird, da nur Aktien von besonders gut geführten und solventen Unternehmen gehandelt werden. Der Handel der Aktie eines Unternehmens hat noch einen weiteren Vorteil: An der NYSE sind die Absatzchancen sehr gut, weil Kapital aus der ganzen Welt einfließt.
Neben dem klassischen Parketthandel in einer Börse gibt es noch den elektronischen Handel, denn sogenannten Programmhandel. Diese Art des Handels findet über das Internet statt, dort befindet sich ,,eine virtuelle Börse".
In Deutschland ist XETRA (EXchange Electronic TRAding) der Name für den Programmhandel. Die Geschäfte werden per Mausklick abgeschickt und in zentralen Systemen verrechnet. Die Vorteile dieses Handels sind, daß der aktuelle Kurs elektronisch berechnet wird, die Zugriffsgeschwindigeit auf den Markt sehr hoch ist und daß man von jedem beliebigen Standort am Handel teilnehmen kann.
Die Entwicklung des Internets hat also auch in Börsengeschäften Folgen, nämlich, daß Aktiengeschäfte rund um die Uhr möglich sind!
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Börse laut diesem Text?
Die Börse ist ein regelmäßiges Treffen von Kaufleuten, die dort Wertpapiere, Devisen oder Waren in großen Mengen kaufen oder verkaufen. Es werden Kaufverträge geschlossen, und die Preise (Börsenkurse) werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Wie hat sich das verfügbare Einkommen deutscher Haushalte verändert?
Deutsche Haushalte haben heute mehr als doppelt so viel verfügbares Einkommen im Vergleich zu den 60er Jahren.
Welche Anlagemöglichkeiten werden erwähnt und wie werden sie bewertet?
Spareinlagen, Bausparverträge und Aktien werden erwähnt. Aktien werden als Anlageform hervorgehoben, die im Laufe der Zeit immer wichtiger wird, da sie sehr gute Rendite haben. Sparbücher haben niedrige Zinsen und andere Anlageformen dauern oft sehr lange bis ein Wachstum des eigenen Besitzes eintritt.
Was ist ein Aktienfonds und welche Vorteile bietet er?
Ein Aktienfonds ist ein Topf, in den mehrere Anleger ihr Geld einzahlen. Ein professioneller Fondsmanager übernimmt Kauf und Verkauf der Aktien. Vorteile sind die Teilung eines breit gefächerten Aktiensortiments (Portefeuille), was für Alleinanleger oft nicht erschwinglich wäre und man teilt sich den Druck bezüglich der Kursverfolgung und des Verkaufszeitpunktes.
Welche Arten von Vermittlern sind an der Börse zugelassen?
Börsenmakler (Angestellte von Banken), Freimakler (selbstständig oder im Auftrag von Banken) und Kursmakler (von der Landesregierung beauftragt, Kursfestlegung) sind zugelassen.
Wie entsteht der Kurs einer Aktie?
Der Kurs der Aktie ist der Preis, zu dem sie gehandelt wird. Er wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt, d.h., durch die Bereitschaft der Besitzer zu verkaufen und der Käufer zu bezahlen.
Was ist eine Dividende?
Die Dividende ist ein bestimmter Anteil am Jahresgewinn, den Aktionäre pro Aktie erhalten, wenn es dem Unternehmen gut geht. Die Höhe ist abhängig vom Jahresüberschuss des Unternehmens.
Was versteht man unter "Buy on bad news"?
Es ist das Prinzip, Aktien zu kaufen, wenn sie einen sehr tiefen Kurs haben, in der Hoffnung auf eine bevorstehende Hausse und die Möglichkeit zum schnellen Weiterverkauf zu höheren Preisen.
Was ist Insiderhandel und welche Konsequenzen hat er?
Insiderhandel liegt vor, wenn jemand Informationen über ein Unternehmen hat, die den Kursverlauf der Aktie beeinflussen könnten und noch nicht öffentlich bekannt sind. Verstöße werden mit Freiheitsstrafen geahndet.
Welche Aufgaben hat das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel?
Das Bundesaufsichtsamt bekämpft Insidergeschäfte, überwacht die Informationspflichten bei Transaktionen und arbeitet mit ausländischen Aufsichtsbehörden zusammen.
Welche Marktsegmente der Börse werden genannt?
Der amtliche Handel, der geregelte Markt, der Neue Markt und der Freiverkehr werden genannt.
Warum gehen Unternehmen an die Börse?
Unternehmen gehen an die Börse, um Kapital für Investitionen zu beschaffen. Sie vermeiden so hohe Zinsen, die bei Krediten von Banken anfallen würden.
Was ist ein Chart und wie wird er genutzt?
Der Chart ist eine graphische Darstellung der Kursentwicklung im Laufe der Zeit. Experten versuchen, aus ihm Kauf- und Verkaufsignale abzulesen.
Welche Kennzahlen werden von Fundamentalanalysten beobachtet?
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Dividendenrendite, Gewinn- und Umsatzerwartungen, Cash-Flow, Leitzinsen und Zinsniveau werden beobachtet.
Welche Indices werden genannt und was repräsentieren sie?
Der DAX (Deutsche Aktienindex) und der Dow-Jones werden genannt. Der DAX repräsentiert die Gesamtentwicklung der deutschen Aktiengesellschaften, der Dow-Jones repräsentiert einen Teil der US-Aktien.
Welche sind die wichtigsten Finanzplätze weltweit?
Frankfurt, London, Paris, Tokio und New York werden genannt.
Was ist XETRA?
XETRA (EXchange Electronic TRAding) ist der Name für den Programmhandel in Deutschland, bei dem Geschäfte per Mausklick über das Internet abgewickelt werden.
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- Patricia Manke (Author), 2000, Die Börse als Marktplatz des Aktienhandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98351