Was, wenn die Rebellion einer ganzen Generation in Worten explodiert? Tauchen Sie ein in die Welt des Sturm und Drang, einer Epoche, die das starre Korsett der Aufklärung sprengte und die deutsche Literatur für immer veränderte. Diese Zeit, geprägt von jungen Wilden wie Goethe, Schiller und Herder, zelebrierte das Gefühl, die Leidenschaft und die unbändige Kraft des Individuums. Entdecken Sie, wie Rousseaus Ruf nach der Natur, Shakespeares revolutionäre Dramatik und der Geist der Freiheit die literarische Landschaft umpflügten. Von den hitzigen Debatten in Straßburg bis zu den schwärmerischen Treffen des Göttinger Hains – erleben Sie den Aufbruch einer neuen künstlerischen Sensibilität. Verfolgen Sie die Entstehung von Werken wie Goethes "Werther" und Schillers "Räuber", die mit ihrer expressiven Sprache, ihren kraftvollen Charakteren und ihrer Kritik an Tyrannei und sozialer Ungerechtigkeit die Herzen der Leser eroberten. Erfahren Sie, wie der Sturm und Drang die Weichen für nachfolgende Epochen wie die Weimarer Klassik und die Romantik stellte und bis in die Werke von Büchner und Nietzsche nachhallte. Diese Epoche ist mehr als nur eine literarische Strömung; sie ist ein Aufschrei nach Selbstbestimmung, ein Plädoyer für die Macht der Emotionen und ein unvergessliches Kapitel der deutschen Geistesgeschichte. Eine fesselnde Reise in eine Zeit des Umbruchs, in der junge Genies mit ihren Werken die Fundamente einer neuen Weltanschauung legten und die deutsche Sprache in all ihren Facetten neu entdeckten. Hier finden Sie die Schlüsselwörter: Sturm und Drang, Geniezeit, Goethe, Schiller, Herder, Aufklärung, Romantik, Literaturgeschichte, deutsche Literatur, Drama, Lyrik, Roman, Freiheit, Natur, Gefühl, Rebellion, Genie, Sprache, Gesellschaftskritik, Weimarer Klassik, Göttinger Hain, "Werther", "Räuber", Shakespeare, Rousseau, Klinger, politische Situation, soziale Ungerechtigkeit, Individualität, Empfindsamkeit, Freundschaftskult, Tyrannenhass, Vaterlandsliebe.
1. Einleitung
2. Politische und gesellschaftliche Situation
3. Schlagwörter des Sturm und Drang
4. Vorbilder der Stürmer und Dränger
5. 1. Literaten und ihre Werke bezüglich des Sturm und Drangs
5.2. Die Sprache in der Geniezeit
6. Bedeutung für die folgenden Epochen
1. Der Sturm und Drang, die auch als Geniezeit bezeichnete Epoche, stellt eine Auflehnung junger, deutscher Literaten gegen die strikt rationalen Gedanken der Aufklärung dar. Klinger, ein Jugendfreund Goethes hat dieser Epoche durch sein Drama ,,Sturm und Drang" den Namen gegeben. Begonnen hat diese Zeit mit der Herausgabe von Herders ,,Fragmenten"(1767), als Ende wird entweder Schillers Werk ,,Kabale und Liebe"(1784) oder aber Goethes fluchtartige Abreise nach Italien 1786 hergenommen. Diese rein deutsche Epoche hatte ihre Mittelpunkte in Straßburg, wo Goethe mit seinen Freunden lebte, und in Göttingen, wo es den Bund des Göttinger Hains gab, ein Zusammenschluss von sechs Dichtern 1772.
2. In fast allen Ländern Europas regieren absolutistische Herrscher. Nach Ende der österreichischen Erbfolgekriege, die 1763 enden, ist Deutschland noch mehr in viele kleine Fürstentümer zersplittert, in denen die Fürsten (fast) uneingeschränkte Macht besitzen und so ihre Willkürherrschaften ausüben können. Von dieser Herrschaftsform waren auch die Schriftsteller in großem Maße durch die strenge Zensur betroffen. Insbesondere am württembergischen Hofe von Herzog Karl Eugen; Dort war ein Eldorado von Mätressen- und Günstlingswirtschaft, Ausbeutung des Volks, und ungerechter ,,Justiz" anzutreffen. Auch Friedrich Schiller war davon betroffen, als er einen 14tägigen Arrest und Publikationsverbot verordnet bekam, da er sich unerlaubt ins Ausland begeben hatte(zu der zweiten Aufführung der Räuber nach Mannheim).In dieser Zeit entstand sein bürgerliches Trauerspiel ,,Kabale und Liebe", in dem all diese Probleme vertreten sind.
3. Schlagwörter des Sturm und Drangs
· Rousseaus Leitspruch ,,Zurück zur Natur · Freiheitsliebe
· Genie/Kraftmensch
· Vaterländische Begeisterung · Tyrannenhaß
· Schwärmerische Empfindsamkeit · Freundschaftskult
· Auflehnung gegen Unterdrückung und Bevormundung · Individualität
· Auflehnung gegen die Ständeordnung · Herz
· Idealismus
4. Vorbilder für diese Epoche war vor allem Shakespeare und nicht mehr wie früher die
französischen Dichter. Er galt als Dichtergenie und wurde insbesondere im Drama imitiert( seine natürliche Personengestaltung, keine festen Einheiten von Handlung, Ort und Zeit), Geschichtsdramen). So zeugt beispielsweise Goethes Rede ,,Zum Schäkespears-Tag"(1771) von dessen Verehrung für diesen. Auch sonst prägte die angelsächsische Literatur den Sturm und Drang. ,,Die ,,Ossian-Dichtungen" des Schotten Macpherson, in denen auf die keltische Tradition eingegangen wird, inspirierten Herder zu seinen ,,die Lieder alter Völker" aber auch Goethes und Schillers Werke bedienen sich der ,,natürlichen Sprache". Rousseau's Lehre ,,Zurück zur Natur" war eine der wenigen französischsprachigen Vorbilder der Stürmer und Dränger
5.1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das in der Literatur des Sturm und Drangs am häufigsten vorkommende Werk ist das Drama. Romane sind selten, und wenn, dann in Form eines Tagebuchs oder Briefes, so wie in Goethes ,,Die Leiden des Jungen Werthers". Sie beruhen oft auf Selbstanalysen, persönlichen Erlebnissen und Gefühlen des Autors. Im Drama wendet man sich vom aristotelischen Drama ab(d.h. gegen die Einheit von Handlung, Ort und Zeit). So entstehen Fetzen- und Massenszenen, der Handlungsort wird oft gewechselt und es entstehen Nebenepisoden. Bei Friedrich Schillers Dramen ,,Kabale und Liebe" und besonders bei den ,,Räubern" werden diese Merkmale, aber auch die Schlagwörter deutlich. Zahlreiche Nebenepisoden die von den Erlebnissen der Räuberbande, und der Liebe zu Amalie beispielsweise. Idealismus, Freundschaft und Freiheitsliebe sind die vorherrschenden Schlagwörter in den Räubern. In der Lyrik, die weit verbreitet ist, löst das freie Lied das Gedicht der Aufklärung ab. Das Volkslied wird wieder entdeckt. In einfacher, natürlicher Sprache wird der Leser in gewisser Weise in das Gedicht hineinversetzt. Auch hier spielt die Natur eine große Rolle, die oft für Stimmung steht(blühende Blumen, Sonnenschein für Heiterkeit, Nebel, Regen, Kälter für
schlechte, düstere Stimmung).
Eine andere Art der Lyrik sind die Hymnen. Besonders Goethe war diesen Gedichten, die in freien Rhythmen und ohne Formbeschränkung geschrieben sind sehr zugeneigt. Die beschriebenen Helden stammen hauptsächlich aus der Antike; So wie Ganymed und Prometheus. Prometheus gilt als mythische Leitfigur des Sturm und Drangs. Bei Goethe rebelliert er gegen Bevormundung und Unterdrückung durch die Obrigkeit und fordert Freiheit.
5.2. Die Sprache der Geniezeit ist ekstatisch, pathetisch, schwärmerisch, spontan, voll mit Emotionen, viele Stilmittel(va. Ellipsen, Rhetorische Fragen, Inversionen, Kraftausdrücken), individuell, dynamisch.
Oft stellt sich in der Sprache die Rebellion gegen die Obrigkeit dar, was die vielen Fragen und Ausrufe bezeugen. Kraftausdrücke sind häufig um dies alles zu unterstreichen; ob positiv oder negativ. Es herrscht keine Einheit mehr; in den Gedichten haben die Hebungen und Senkungen unterschiedliche Reihenfolgen, die Satzteile sind unterschiedlich lang. Insgesamt ist die Sprache des Sturm und Drang sehr gefühlsbetont und enthusiastisch.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Sturm und Drang?
Der Sturm und Drang, auch Geniezeit genannt, war eine Epoche, in der sich junge deutsche Literaten gegen das rationale Denken der Aufklärung auflehnten. Klinger gab der Epoche durch sein Drama ,,Sturm und Drang" den Namen. Die Zeit begann mit Herders ,,Fragmenten"(1767) und endete entweder mit Schillers ,,Kabale und Liebe"(1784) oder Goethes Abreise nach Italien (1786). Mittelpunkte waren Straßburg und Göttingen.
Welche politische und gesellschaftliche Situation herrschte während des Sturm und Drang?
In fast allen europäischen Ländern regierten absolutistische Herrscher. Deutschland war in viele kleine Fürstentümer zersplittert, in denen die Fürsten uneingeschränkte Macht ausübten. Schriftsteller waren von Zensur betroffen. Der württembergische Hof unter Herzog Karl Eugen war ein Beispiel für Mätressenwirtschaft, Ausbeutung des Volkes und ungerechte Justiz. Schillers ,,Kabale und Liebe" thematisiert diese Probleme.
Welche Schlagwörter sind typisch für den Sturm und Drang?
Typische Schlagwörter sind: "Zurück zur Natur" (Rousseau), Freiheitsliebe, Genie/Kraftmensch, vaterländische Begeisterung, Tyrannenhaß, schwärmerische Empfindsamkeit, Freundschaftskult, Auflehnung gegen Unterdrückung und Bevormundung, Individualität, Auflehnung gegen die Ständeordnung, Herz, Idealismus.
Wer waren die Vorbilder der Stürmer und Dränger?
Vor allem Shakespeare, aber auch die angelsächsische Literatur und Rousseaus Lehre ,,Zurück zur Natur" waren Vorbilder. Shakespeare galt als Dichtergenie und wurde im Drama imitiert. Goethes Rede ,,Zum Schäkespears-Tag"(1771) zeugt von dessen Verehrung. ,,Die ,,Ossian-Dichtungen" inspirierten Herder.
Welche literarischen Formen und Werke waren im Sturm und Drang verbreitet?
Das Drama war die häufigste Form. Romane gab es selten, meist in Form von Tagebüchern oder Briefen (z.B. Goethes ,,Die Leiden des Jungen Werthers"). Im Drama wandte man sich von aristotelischen Prinzipien ab. Schillers Dramen ,,Kabale und Liebe" und ,,Die Räuber" zeigen diese Merkmale. Die Lyrik löste das Gedicht der Aufklärung ab; das Volkslied wurde wiederentdeckt. Goethe schrieb Hymnen, oft über Helden der Antike wie Ganymed und Prometheus.
Wie war die Sprache im Sturm und Drang beschaffen?
Die Sprache war ekstatisch, pathetisch, schwärmerisch, spontan, emotional, und individuell. Sie war reich an Stilmitteln (Ellipsen, rhetorische Fragen, Inversionen, Kraftausdrücken) und dynamisch. Rebellion gegen die Obrigkeit kam oft durch Fragen und Ausrufe zum Ausdruck. Kraftausdrücke unterstrichen die Gefühle. Die Sprache war gefühlsbetont und enthusiastisch.
Welche Bedeutung hatte der Sturm und Drang für die folgenden Epochen?
Obwohl der Sturm und Drang eine kurze Epoche war, hatte er großen Einfluss auf spätere Epochen. Goethe und Schiller, die sowohl Vertreter des Sturm und Drang als auch der Weimarer Klassik waren, brachten Einflüsse der Geniezeit in klassische Werke ein (z.B. Schillers Dramen ,,Don Carlos", ,,Die Jungfrau von Orleans", ,,Wilhelm Tell"). Die Romantik übernahm das Naturgefühl. Es gab auch Verwandtschaft zu Vormärz-Literaten wie Büchner und Nietzsche, besonders in Bezug auf politische Intention, Geniekult und antirationalistische Tendenzen.
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- Alex Schmidt (Author), 2000, Sturm und Drang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98320