Referat: Inquisition im Mittelalter
Problemstellung: War die Inquisition vermeidbar?
1. Vornehmlich durch die vorherrschenden Mißstände in der Kirche entwickelte sich die Ketzerei in dem Maße, daß sie, da sie für die Kirche unerwartet kam, zu deren Überreaktion führte.
2. Es gab kirchliche Vertreter, sowie Konzile und Rundschreiben, die die Verhinderung des Aufkommens der Ketzerei zum Ziel hatten.
Quellen
- Henry Charles Lea, "Geschichte der Inquisition im Mittelalter", Band 1, "Ursprung und Organisation der Inquisition", Bechtermünz Verlag, Unveränderter Nachdruck der 1905 bei Georgi, Bonn erschienenen Ausgabe, S. 1-118
- ,,Geschichtsbuch. Die Menschen und ihre Geschichte in Darstellungen und Dokumenten", Band 2, Cornelsen Verlag, Berlin, 1993, S. 57-59
- ,,Schülerduden. Die Geschichte. Ein Sachlexikon für die Schule", Dudenverlag, 1988, S. 206f
- Johannes Schwarzkopf, Cornelia Witz, ,,Italien-Ploetz", Verlag Ploetz Freiburg/Würzburg, 1986, S.102
- www.referate.org, ,,Die Ketzer"
- Microsoft Encarta 98, Stichworte ,,Inquisiton", ,,Zisterzienser", ,,Kartäuser", ,,Ketzer", ,,Manichäismus", "Eucharistie"
19.06.2000
Leistungskurs Geschichte Klasse 12
Die Inquisition
"Die Inquisition war keine willkürlich ersonnene, der christlichen Welt von dem Ehrgeiz oder Fanatismus der Kirche aufgedrungene Organisation; sie war vielmehr eine natürliche, fast könnte man sagen unvermeidliche Entwicklung der verschiedenen, im dreizehnten Jahrhundert wirksamen Gewalten..."
Henry Charles Lea, Philadelphia, August 1887
1. Vornehmlich durch die vorherrschenden Mißstände in der Kirche entwickelte sich die Ketzerei in dem Maße, daß sie, da sie für die Kirche unerwartet kam, zu deren Überreaktion führte.
- Mißstände in der Kirche
- Wahl der Bischöfe
- Theorie: Wahl durch Klerus, Zustimmung der Einwohner der Diözese; Praxis: Domherr als Wahlkörper, während das vom König oder Papst beanspruchte Bestätigungsrecht die Wahl nur zu leerer Form machte; später Ernennungsrecht des Papstes Innozenz II: geistliche Würden als päpstliches Lehen
- Simonie und Nepotismus
- militärischer Charakter der Prälaten
- wenn Bannfluch nicht ausreichte, schnell irdische Waffen zur Hand
- Bischöfe dienen König im Krieg
Bsp: 1303/04 Aufforderung Philip des Schönen an alle Bischöfe und Geistliche, sich im Flandrischen Krieg unter seinen Fahnen zu scharen
- "gerechte" Kriege im Interesse der Kirche
- Volksglaube, kein Bischöf könne ins Himmelreich kommen
- Schwierigkeit, Übeltäter zu bestrafen
- einziger Gerichtshof: Rom
- Verkäuflichkeit der römischen Kurie
- Bsp: Erzbischof von Besançon, Gerhard von Rougemont
- angeklagt des Meineides, der Simonie, der Blutschande
- Ankläger in Rom wagten nicht, Beschuldigung aufrecht zu erhalten
- Entlassung des Angeklagten durch Innozenz mit Auflage der Reinigung und Absolvierung
- lange Reihe ungestörter Skandale; Religion in Diözese wird zum Gespött
- letzter Absetzungsversuch 1211
- Urteil: kanonische Reinigung
- Bürger von Besançon erhoben sich und vertrieben ihn
- Mißbrauch der päpstlichen/bischöflichen Jurisdiktion
- Clemens V. plünderte bei Reisen auf dem Weg liegende Kirchen und trieb sie in den Ruin
- Erpressungen des englischen Königshauses durch den Papst; bei
Nichtbefolgen Exkommunikation oder Betrug mit Urkundenfälschung ¬ päpstliche Briefe niemals ohne Bezahlung
- päpstliche Juridiktion als höchste Autorität; konnte jedem anderen
-bertragen werden; keine gewissenhafte Prüfung des Charakters der Personen, die Vollmacht erhielten
- Erzwingung von Urteilen durch Androhung der Exkommunikation
- keiner wagte es mögliche Folgen eines Widerstandes zu riskieren
- Fälschung solcher Briefe sehr beliebt Entstehung einer Fälscher-Industrie
- richterliche Funktion als Hauptwerkzeug
- Prälaten nahmen Abgabe Namens "cullagium", die es Priester erlaubte, sein Konkubine zu behalten
- Exkommunizierter mußte zahlen für Aufhebung der Exkommunikation, zzgl. Strafe
- reiche Streitende wurden von gütlicher Einigung abgehalten, da Gerichte teurer
- Verkäuflichkeit der Gerichtshöfe: Beweismittel der Gegner geklaut...
- Simonie: Verpachtung kirchlicher Ämter Recht, Volk zu quälen an Meistbietenden
- Anekdote:
Ein Geistlicher hatte beim Würfelspiel all sein Geld bis auf fünf Sols verloren. Er bot sie in gotteslästerner Frechheit demjenigen an, der ihn lehren würde, wie man Gott am kräftigsten beleidigen könne. Das Geld erhielt einer der Umstehenden für die Bemerkung: "Wenn ihr Gott mehr kränken wollt, als alle übrigen Sünder es tun, so werdet ein bischöflicher Beamter oder ein bischöflicher Einvernehmer."
- Kirchenbau fordert Opfer unter Bauern und Leibeigenen
- niederer Klerus nicht besser als Prälaten
- Häufung von Pfründen
- Abgabe an Kinder (Knaben von 7 bis 14 Jahren)
- Mißbrauch gute Einahmequelle für römische Kurie
- zum Teil von gelehrten Doktoren der Theologie verteidigt
- Pfründe Kapitalanlage
- Steuer ,,Zehnte" Teilung in vier Teile: Bischof, Pfarrer, Kirchenbau, Arme (Verteilung in dieser Reihenfolge)
- obligatorische Beichte als Einahmequelle, gegen Bezahlung Freisprechung von jeder Sünde
- sogar Bezahlung für Sterbesakramente
- Konzil von Tours: keiner hätte sich wegen Enterbung beschwert
- viele Priester unterhielten sich Konkubinen oder eine ganze Reihe von Liebschaften
- bis heute Zölibat nicht streng durchgeführt
- solange ein Priester nicht den kanonischen Gesetzen mit Heirat trotzte, konnte ihm alles vergeben werden
- unheilvoller Einfluß auf das Volk, da gegen den Zölibat verstoßende Priester z.T. selbst entscheiden konnten, ob sie im Amt bleiben wollten oder nicht
- Immunität der Geistlichen
- Geistliche hatten nur milde Strafen zu erwarten (kanonische Reinigung...)
- Ausnutzung von vielen, die Straffreiheit brauchten
Bsp: Bischof Waldemar von Schleswig führt Aufstand gegen regierenden
König von Dänemark Waldemar II, wird eingekerkert, Papst Innozenz III sorgt für Freilassung und Wiedereinsetzung in sein Amt mit Rücksicht auf
Freiheiten der Kirche (Bischof des weiteren schuldig des doppelten Ehebruches, Meineides, Apostasie (Abkehr eines Christen vom Glauben. Im Kirchenrecht bezeichnet Apostasie den Austritt einer Ordensperson aus dem Ordensstand) und der Verschwendung)
- Innozenz III: Laien dürfen Geistliche, die sie bei einem schweren Vergehen erwischen, nur auf ausdrücklichen Befehl des zuständigen Prälaten bestrafen verhaftete Übeltäter bemühten sich zuerst nachzuweise, daß sie zum Klerus gehörte
- Geistlichen stand Recht zu, Entscheidungen vom Gerichtshof seiner Standesgenossen fällen zu lassen
- Immunität schützt Eigentum der Geistlichen
- Nonnenkloster glichen Bordellen, Männerklöster adligen Schlössern
- Mönche keine Erben, nach Tod eines Abtes Streitigkeiten um Nachfolger, die bis zur Vernichtung des Klosters führen konnten
- Caesarius von Heisterbach (Bewunderer der strengen Zisterzienserregeln): in Klöstern erzogene junge Knaben wurden schlechte Mönche; Ältere, die eintraten, taten dies aus selbstsüchtigen Motiven wie Armut, Gefangenschaft, Schande, Todesgefahr, Furcht vor der Hölle, Wunsch nach dem Himmel
- Erniedrigung zu einer Art von Strafanstalt/Gefängnis, da Verbrecher mit Eintritt ins Kloster der Strafe entgingen (Bsp: 1209 ein Raubritter wird wegen seiner Verbrechen vom Pfalzgrafen Heinrich zum Tode verurteilt und vom Abt Daniel von Schönau unter Bedingung, daß er Zisterzienserorden beitrete befreit)
- 1129 Konzil von Palencia: Frauenschänder und diejenigen, die Kleriker, Mönche, Reisende und Kaufleute überfielen, sollten verbannt oder ins Kloster gesteckt werden
- Diebstahl unter einander weit verbreitet
- Scharen von ,,Gyrovagi, Sarabaitae und Stertzern": wandernde Mönche, die von Bettel und Betrug lebten und Reliquien bei sich führten
- Wein wurde innerhalb der Mauern verkauft, Gaukler, Komödianten, Spieler und Dirnen hereingelassen, um Gäste anzulocken
- landläufige Meinung: auf Totenbett geübte Freigiebigkeit (Beute, für welche es keine Verwendung mehr gab, wird für Gründung eines Kloster oder Bereicherung eines Doms zur Verfügung gestellt), um Leben voll Grausamkeit und Habsucht wieder gut machen zu können oder Dienste von einigen Wochen gegen Feinde des Papstes, um alle Sünden abzuwaschen
- Ablässe als Loskaufung von der Buße Rechtfertigung, Lockmittel der Kreuzzüge (weiteres Lockmittel: Kreuzfahrer immun wie Kleriker); so wurden viele Kriege geführt, selbst bei kleinsten Privatstreitigkeiten der Päpste
- Bsp: Alexander IV gegen Ezzelino da Romano
Johann XXIII gegen Matteo Visconti, Markgrafen von Montefeltre, rebellische Bürger Osimo, Recanati in der Mark von Ancona, aufrührerisches Volk von Rom
- Ablasskrämer ziehen mit päpstlichen und bischöflichen Briefen durch das Land, die sie ermächtigten, Ablässe zu nehmen
- Fromme konnten durch Geldspenden ihr ewiges Heil sichern Opferkästen in der
Kirche (Bedauern der Bischöfe, Geldspenden ihrer Pfarrkinder nun an heiligen Stuhl gingen und nicht mehr an sie
- Tonsurenträger haben mehr Soldaten und Waffen als weltliche Mächte
- Kampf um Synode von 1059/1174: 1077 in Cambrai: ein Unglücklicher wird von der verheirateten oder im Konkubinate lebenden Priesterschaft auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er mit Entschiedenheit die Rechtmäßigkeit der päpstlichen Reskripte behauptet hatte
- Peter Cantor: ,,Laien sind in Gesamtheit besser als Klerus"
- Bildung und Erziehung fast ausschließlich auf geistlichen Stand beschränkt
- neuer Feind erwachtes Gewissen der Menschen, Zweifel und Kritik
- zeitgenössische Männer mit klarer Einsicht und reinem Streben sahen Mißstände der Kirche
- Menschen sahen Gegensatz zwischen Praxis und Lehre der Kirche
- Wissenschaft als Gefahr für die Kirche
- Wiederaufleben des römischen Zivilrechts
- Gefahr durch Ketzer
- Ketzerei unter armer, arbeitender Masse (Opfer der Feudalherrschaft) verbreitet
Unbekannte konnten der Kirche schwerere Schläge zufügen als eingebundener Adel
- Ketzerei in zwei Gruppen: Sektierer (hielten an wesentlichen Lehren der Kirchen fest, beschränken sich auf Verwerfung des Priestertums) und Manichäer
- priesterfeindliche Häresien gerichtet gegen Mißbräuche in Lehre und Praxis Erneuerung des donatistischen Satzes (Sakramente werden durch schmutzige Hände beschmutzt, ein in Todsünde lebender Christ ist unfähig diese zu verwalten) gleichbedeutend mit Aufhebung der Amtsbefugnisse fast des gesamten Klerus
- in Südfrankreich besonders guter Nährboden für Ketzer (Rassenmischung)
- besonders reich und gebildet, Geistlichkeit besonders nachlässig und vom Volk mehr verachtet als überall anders
- Glaubensfreiheit, da Geistlichkeit zu nachlässig für Verfolgungen
- keine Unterdrückung der Juden
- Bsp. Heinrich von Lausanne: Adlige wollten Prälaten nicht helfen, da sie
Kirche wie Volk haßten und Heinrichs Lehren ihnen Vorwände gaben, Kirchen zu berauben und zu bedrücken
- Ziele der Ketzerorden: hauptsächlich gegen Mißstände der Kirche
Zwischenfazit
- 1192 Alfons II. von Aragon gibt Zeichen zur Verfolgung der Ketzer, da Ketzer = Staatsfeinde
- 1197 Peter II. (Sohn) erneuert Gesetz und fügt Strafe des Scheiterhaufens hinzu ¬ 1231 Gregor IX. gibt Excommunicamus (Ketzerdekrete) heraus Beginn der Inquisition
2. Es gab kirchliche Vertreter, sowie Konzile und Rundschreiben, die die Verhinderung des Aufkommens der Ketzerei zum Ziel hatten.
- Simonie und Nepotismus Innozenz III.: "Krankheit der Kirche"
- Gottfried von Péronne: weigerte sich, Bischof zu werden; erscheint nach dem Tode einem Freunde und berichtet, daß die Dreifaltigkeit gesagt habe, als Bischof wäre er verdammt worden
- Innozenz III. unbestechlich und entschlossen
- Hildebert von Le Mans strebte ehrlich danach, den schlechten Lebenswandel seines Klerus zu verbessern
- Erzbischof Lukas von Gran verzichtete im Gefängnis auf durch Simonie erreichten Befreiungsbrief
- Innozenz III betrieb Nachforschung nach gefälschten Briefen
- Robert Grosseteste erklärte vor Innozenz IV und seinen Kardinälen, die Kurie sei eine Quelle aller Gemeinheit, welche das Priestertum zu einem Gegenstande des Spottes und der Schande für die ganze Christenheit mache
- entrüstete Geisltiche
- Mißbräuche laut kanonischem Recht verboten
- Sachsen wehrten sich unter Karl dem Grossen gegen Bekehrung wegen ,,Zehntem"
- Priester mit vielen Liebschaften konnten keine Achtung vom Volk erwarten
- immer neuere strengere Klosterregeln: Prämonstratenser, Karthäuser, Zisterzienser als Abschreckung
- Ablasskrämer erregten Hass bei allen Leuten
- hl. Bernhard klagte unentwegt über Mißstände
- ernste Ermahnungen durch Honorius III
- Bemerkung Wilhelms von Puy-Laurents: ,,Ich möchte lieber ein Priester sein als so etwas zu tun."
- Walther von der Vogelweide: Der Stuhl zu Rom ist jetzt so wohl besetzet,
Wie er durch Gerbert war, der ihn durch Zauberei verketzert;
Der hat gegeben nur der Höll` sein eigen Leben,
Doch dieser will sich ihr mit aller Christenheit ergeben.
Was ruft man nicht auf ihn herab des Himmels Strafen,
Und fraget Gott, wie lang er wolle schlafen?
Sie hintertreiben seine Werk` und fälschen seine Wort`,
Sein Kämmerer veruntreut seinen Himmelshort,
Sein Mittler mordet hier und raubet dort,
Sein Hirte wird zu einem Wolf ihm unter seinen Schafen.
- hl. Bernhard erkannte Gefahr des römischen Zivilrechts
- Gerhoh von Reichersperg (gelehrter Theologe) sagte, daß er Messen von Priestern, die im Konkubinate lebten ebensowenig Beachtung schenkte wie denen von Heiden
- 811 Karl der Grosse hält in gesamtem Land Provinzialkonzile ab, um Frage aufzuwerfen, ob man von einem Manne sagen könne, er habe auf die Welt verzichtet, wenn derselbe unaufhörlich seinen Besitz zu mehren suche, und durch das Versprechen des Himmels und Drohungen mit der Hölle die einfachen ungebildeten Leute überrede, ihre natürlichen Nachommen zu enterben, so daß diese durch Armut zu Räuberei und Verbrechen gezwungen werden
- 813 Konzil von Châlon: Gesetz, daß solche Praktiken verbot und Erinnerung der Kirche daran, daß sie lieber Bedürftigen beistehen solle, als sie zu berauben
- 1031 Konzil von Limoges: Predigen nicht nur am Sitze des Bischofs, sondern auch in anderen Kirchen ausgeübt, falls der Wille Gottes einen befähigten Gelehrten hierzu inspiriere (Verhinderung der Ausbreitung der Ketzerei, da mächtige Quelle des Einflusses)
- 1059 Nikolaus II, Synode von Rom: jedem von dem man wisse, daß er eine Frau oder eine Konkubine halte wurde verboten der Messe eines Priesters bezuwohnen; 1074 von Gregor VII erneuert; 1131 Konzil von Rheims, Innozenz II; 1139 Laterankonzil; von Gratian in kanonisches Recht aufgenommen
- 1185 Lucius III befahl Verfolgung einer Fälscherbande in England, die Ansehen des Stuhl Petri erheblich geschmählert hatte
- 1188 Rundschreiben des päpstlichen Legaten Heinrich von Albano : ,,Der Sieg des Fürsten der Finsterheit steht bevor infolge der Verderbtheit des Klerus, seines Luxus, seiner Völlerei, seiner Vernachlässigung der Fasten, seiner Pfründenjägerei, seiner Hetz- und Falkenjagden, seines Spieles, seines Handels, seiner Streitigkeiten und vor allem infolge seiner Unhaltsamkeit, so daß der Zorn Gottes im höchsten Grade erregt ist und die schlimmsten Ärgernisse zwischen Klerus und Volk hervorgerufen werden."
- Hungersnot 1197: Kloster Heisterbach verteilt unter Abt Gebhard reichlich Almosen (z.T. verköstigte er 1500 Leute am Tag), obwohl noch jung und arm
- Mutterhaus Himmerode unterstützte alle Armen seines Bezirkes bis zur Ernte
- Zisterzienserabtei in Westfalen schlachtete ihre Herden und verpfändete ihre Bücher und heiligen Gefässe, um Notleidende zu speisen
- Beginn des 13. Jahrhunderts Synode von Köln: Verbot in ganzer Kölner Kirchen provinz einem fahrenden Mönch Gastfreundschaft zu bieten
- 1209 Konzil von Avignon: Bischöfe sollen häufiger und fleißiger beten und bei passender Gelegenheit durch ehrliche und verständige Personen predigen zu lassen
- 1215 großes Laterankonzil: Bischöfe seien wegen ihrer vielen dringlicheren Abhaltungen zur Ausübung des Predigeramtes nicht geeignet, deshalb: Sorge um geeignete Personen und diesselben zu bezahlen, damit diese Pfarreien besuchen und Volk durch Wort und Beispiel belehren könnten; keine Reaktion Ketzer behaupten Feld bis zum Auftreten der Predigermönche
- 1231 Konzil von Rouen gegen Verkäuflichkeit der Gerichte
- 1261 Lateranonzil: Verbot der Entfernung von Reliquien aus der Kirche (Mönche und Ablasskrämer überzeugten damit das Volk)
Zwischenfazit
es gab Ansätze auch unter den Geistlichen, ein Aufkommen der Ketzerei zu verhindern bzw. sie in den Keimen zu ersticken
allgemein
- Orden wegen Heiligkeit mehr Ansehen gewann durch Freigiebigkeit der Gläubigen an Reichtum mit Reichtum kam Verbrechen
- Problem: Priester als Vermittler zwischen Gott und Menschen
- Priester glaubten aufgrund der Zaubergewalt der Reliquien und Sakramente selbst an Zauberei
- im Geiste Feind bei Messeopfer verfluchen
- Wachsbilder der zu vernichtenden Feinde, davor zehnmal Messe zelebrieren, innerhalb von zehn Tagen sicherer Tod des Feindes
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema dieses Referats über die Inquisition im Mittelalter?
Das Referat untersucht die Frage, ob die Inquisition im Mittelalter vermeidbar war. Es argumentiert, dass Ketzerei aufgrund von Missständen in der Kirche eskaliert ist und zur Überreaktion der Kirche führte.
Welche Hauptursachen für das Aufkommen der Ketzerei werden genannt?
Das Referat nennt als Hauptursachen die vorherrschenden Missstände in der Kirche, wie z.B. Simonie (Ämterkauf), Nepotismus (Vetternwirtschaft), den militärischen Charakter der Prälaten, die Verkäuflichkeit der römischen Kurie und den Missbrauch der päpstlichen Jurisdiktion.
Welche konkreten Missstände in der Kirche werden beschrieben?
Es werden zahlreiche Beispiele für Missstände genannt, darunter die Wahl der Bischöfe durch Domherren statt durch Klerus und Volk, militärische Aktivitäten von Bischöfen, die Verkäuflichkeit des Gerichtshofs in Rom, Erpressungen des englischen Königshauses durch den Papst, die Verpachtung kirchlicher Ämter an Meistbietende, die Häufung von Pfründen, Abgaben an Kinder, obligatorische Beichte als Einnahmequelle, Priester, die Konkubinen unterhielten, und die Immunität der Geistlichen, die Missbrauch ermöglichte. Auch wird auf die Zustände in Klöstern hingewiesen, die teilweise Bordellen oder adligen Schlössern glichen.
Welche Rolle spielt die Wissenschaft und Bildung beim Aufkommen der Ketzerei?
Das Referat betont, dass die Kirche Wissenschaft und Bildung als Gefahr ansah, da das Wiederaufleben des römischen Zivilrechts und das erwachte Gewissen der Menschen zu Zweifeln und Kritik führten. Es wurde auf den Gegensatz zwischen Praxis und Lehre der Kirche hingewiesen.
Welche verschiedenen Arten von Ketzern werden unterschieden?
Es werden zwei Hauptgruppen unterschieden: Sektierer, die an wesentlichen Lehren der Kirche festhielten, sich aber auf die Verwerfung des Priestertums beschränkten, und Manichäer.
Gab es Versuche, das Aufkommen der Ketzerei zu verhindern?
Ja, das Referat argumentiert, dass es kirchliche Vertreter, Konzile und Rundschreiben gab, die die Verhinderung des Aufkommens der Ketzerei zum Ziel hatten. Genannt werden unter anderem Innozenz III., Hildebert von Le Mans und Robert Grosseteste, sowie immer neuere und strengere Klosterregeln. Allerdings waren diese Versuche nicht ausreichend, um die Ausbreitung der Ketzerei zu verhindern.
Welche Beispiele für Versuche zur Verhinderung der Ketzerei werden genannt?
Genannt werden u.a. das Eintreten gegen Simonie und Nepotismus, das Streben nach Verbesserung des Lebenswandels des Klerus, Nachforschung nach gefälschten Briefen, Verbote gegen Missbräuche laut kanonischem Recht, die Gründung neuer und strengerer Klosterorden, Ermahnungen durch kirchliche Würdenträger, und die Veranstaltung von Provinzialkonzilien zur Aufdeckung von Missständen.
Welche Quellen werden für das Referat verwendet?
Zu den Quellen gehören Henry Charles Lea's "Geschichte der Inquisition im Mittelalter", Geschichtsbücher, Schülerduden zur Geschichte, Italien-Ploetz, Referate.org und Microsoft Encarta 98.
- Citar trabajo
- Carolin Latze (Autor), 2000, Die Inquisition, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98294