INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
Hauptteil
1. Biographie des Autors
2. Werk
2.1 Hesse und der Osten
2.2 Entstehung und historische Bedingungen des Textes
2.3 Inhalt
2.3.1 Wiedergabe des Inhalts
2.3.2 Struckturelle Prinzip
2.3.3 Analyse des Inhalts
3. Deutung des Werkes
3. Die weltweite Wirkung von Hesses Werken
Schlußteil
Zitierteil
Anführung der verwendeten Sekundärliteratur
EINLEITUNG
Hesse erzählt den Lebensweg des Brahmanensohnes Siddhartha, der sein Elternhaus verlässt, ein Suchender wird, und den Lehren der Samanas und Buddhas begegnet. Durch eine Kurtisane und einen Kaufmann kehrt er dann zu den "Kindermenschen" zurück, womit jene gemeint sind, die sich am Leben erfreuen, und nicht die Erlösung suchen. Durch einen Traum findet er jedoch wieder auf den rechten Weg zurück, und erreicht nach langem Suchen das Nirwana, indem er sich über sämtliche Lehren hinwegsetzt und den Gegensatz zwischen Leben und Geist überwindet.
Damit werden die Voraussetzungen geschaffen für jene Überwindung des Ich, in der Hesse die gemeinsame psychologische Basis aller Weltreligionen und Weisheitslehren sah.
1. Biographie des Autors
Hermann Hesse wurde am 2. 7. 1877 in Calw (Württemberg) als Sohn des deutsch-baltischem Missionspredigers Johannes Hesse und der schwäbisch-schweizerischen Missionarstochter Marie Hesse geboren. 1890 besuchte er die Lateinschule in Göppingen, legte 1891 das "Landexamen" ab, entzog sich aber schon im nächsten Jahr der theologischen Laufbahn durch die Flucht aus dem Evangelisch-theologischen Seminar im ehemaligen Kloster Maulbronn. Der Aufenthalt in verschiedenen Sanatorien löste eine harte Auseinandersetzung mit dem pietistischen Elternhaus aus, die 1892 mit einem Nervenzusammenbruch und einem Selbstmordversuch endete.
1893 legte er seine Mittlere Reife ab und arbeitete bis 1903 als Gehilfe seines Vaters. In dieser Zeit schrieb er erste Werke, "Romantische Lieder", doch erst nach dem Erfolg seines ersten Buches "Peter Camenzind" beendete er seine Lehre und zog sich als freier Schriftsteller nach Gaienhofen zurück.
1904 heiratete Hesse die Fotografin Maria Bernoulli und schrieb das Werk "Unterm Rad", das jedoch erst 1906 veröffentlicht wurde. Ein weiteres Stück, welches während seiner Zeit in Gaienhofen entstand, war "Gertrud" 1910.
1911 unternahm er eine viermonatige Indienreise und ließ sich von der neuen Kultur inspirieren. Die Philosophie und die Religion des Landes veranlaßten ihn in der Zeit von 1919 bis 1922 zum Schreiben seines Werks "Siddhartha".
Weitere bekannte Stücke, die Hesse nach seiner Indienreise schrieb, sind "Knulp", "Demian ", "Roßhalde" und "Der Steppenwolf". Sein wohl bedeutendstes Werk ist jedoch ohne Zweifel das zeitkritisch-utopische Buch "Das Glasperlenspiel", das 1943 veröffentlicht wurde. Am 10. 12. 1946 wurde er dafür auch mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und 1955 folgte der Friedenspreis des deutschen Buchhandels, 7 Jahre später, am 9. 8. 1962, starb Hermann Hesse im Alter von 85 Jahren in Montagnola.
2.1 Hesse und der Osten
Indien war für Hesse ein Ziel auf das er sich lange vorbereitete. In vielen seiner Erzählungen und Betrachtungen beschreibt er seine Kindheit, umgeben von den Gegenständen, welche sein Großvater Gundert nach dreißigjähriger Missionsarbeit in Indien von dort mitgebracht hatte. Indien, so darf man mit Sicherheit annehmen, war einer der einflußreichsten Faktoren, die Hesse während seiner Kindheit geprägt haben. Sein Großvater war für den jungen Hesse ein beständiger Ansporn, denn noch in Deutschland führte er seine Forschungen über die indischen Dialekte weiter. Auch der Vater von Hesse veröffentlichte Schriften über die Jahre seines Aufenthalts im Orient. Hesse schreibt, dass er mehr als die Hälfte seines Lebens mit indischen und chinesischen Studien beschäftigt war und Hesse besaß eine erstaunliche Kenntnis von der orientalische Literatur und Philosophie. Es war daher verständlich, das er die Länder, die seine Einbildungskraft so lange genährt hatten, nun auch mit seinen eigenen Augen sehen wollte. Und in der Tat, er fand das Indien, das er im Traum vor sich gesehen hatte. Enttäuschung entstand nur aus der Erkenntnis, dass er als Abendländler nicht die Fähigkeit zur Teilnahme an diesem Paradies des Orients besaß.
Was er von seiner Reise mitnahm, war eine tiefe Ehrfurcht vor dem Geiste des Ostens, sei es nun in indischer oder chinesischer Gestalt.
Hesses Einstellung zum Osten ist während dieser Zeit nicht die einer begeisterten Anhängerschaft, sondern eher die einer kritischen Beurteilung. Die Magie des Ostens, die er deutlich als eine Vision eines verlorenen Paradieses erkennt, hat eine unerklärliche Anziehungskraft auf sein Denken und seine Vorstellungskraft. Aber dennoch studiert er die Lehre und die Weisheit des Ostens sehr skeptisch und versucht Elemente, die für seine eigenen Fragen von Bedeutung sind, herauszufiltern. Dies drückt sich im folgenden Zitat aus:
"Meine Beschäftigung mit Indien, die nun bald zwanzig Jahre alt ist, scheint mir nun an einem neuen Entwicklungspunkt angelangt zu sein. Bisher galt mein Lesen, Suchen und Mitfühlen fast ausschließlich dem philosophischen, dem rein geistlichen, dem vedeantischen und buddhistischen Indertum, die Upanishaden und die Reden des Buddhas standen im Mittelpunkt. Erst jetzt nähere ich mich mehr dem eigentlichen religiösen Indien der Götter, des Vishnu und Indra, Brahma, Krishna etc".(1)
Verschiedene Gedanken des Hinduismus und Buddhismus treten in Siddhartha nebeneinander auf und spiegeln das Indienbild von Hesse wieder. Diese ,,Indische Dichtung" enthält auch einige Begebenheiten aus dem Leben Buddhas. Siddhartha ist nur einer aus der langen Reihe von Personennamen, unter denen Buddha bekannt war.
2.2 Entstehung und historische Bedingungen des Textes
Mit Vorstudien und ersten Notizen zu "Siddhartha" begann Hesse im Dezember 1919. Die Arbeit an "Siddhartha" bereitete Hesse große Mühe, weil er, wie er selbst schreibt, sich vorgenommen hatte, mit diesem Buch eine klare Einstellung zu Indien zu erlangen. "Demian" entstand 1917 innerhalb von zwei Monaten wie in einem Guß. "Siddhartha," erforderte nahezu vier Jahre intensiver Arbeit, obwohl das Buch ein Viertel weniger umfangreich ist als Demian. Hesse begann die Niederschrift 1919 und schrieb die ersten vier Kapitel sehr rasch. Sie erschienen 1920 als Vorabdruck. Die Weiterarbeit dieser Dichtung stockte im August 1920 beim Kapitel "Am Flusse". Mit Hilfe philosophischer Studien, Meditationen, Yoga- Übungen und zahlreicher psychoanalytischer Sitzungen bei Carl Gustav Jung bereitete sich Hesse auf die Vollendung seines Werkes vor. Im März 1922 nahm er die Arbeit am Siddhartha-Manuskript wieder auf . Ende Mai sandte er die Reinschrift seinem Verleger und im Oktober erschien in dessen Verlag die erste Buchausgabe.
"Siddhartha" ist das Ergebnis der andauernden Auseinandersetzung Hesses mit der Philosophie und Religion Indiens, die in seine Kindheit zurückreicht, sich fortsetzt in seiner Indienreise von 1911 und in Gedichten, Betrachtungen sowie Erzählungen von dieser Reise einen ersten literarischen Niederschlag findet.
Der Text verbindet legendäre Fragmente aus dem Leben Buddhas mit fiktivenHandlungselementen zu einem psychologisch-religiösen Entwicklungsroman, der in Indien zur Zeit des Religionsstifters Buddha spielt.
Nach seinen eigenen Worten versuchte Hesse in seiner Dichtung "[...] die alte asiatische Lehre von der göttlichen Einheit für unsere Zeit und in unserer Sprache zu erneuern, und dabei das zu ergründen, was allen Konfessionen und allen menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist".(2)
2.3.1. Wiedergabe des Inhalts
I Teil
Der Sohn des Brahmanen
Siddhartha, der Sohn eines Brahmanen, entwickelt sich sehr zur Freude seines Vaters, seiner Mutter und seines Freundes Govinda. Er eignet sich ein hohes Maß an Weisheit und Verstand an, aber seine Seele ist dadurch nicht befriedigt. Er fühlt deutlich, dass das was der Vater und der Priester ihm zu geben haben, ihm nie genügen könne. Er erkannte, dass all das Wissen um die Dinge dieser Welt, um die Entstehung, um die Götter, die Ordnungen der Sinne, dass all dies nicht dorthin führen kann, wo er hinzielt, ins Innerste, ins Ich. Govinda, sein Freund, liebt und verehrt Siddhartha über alles. Er weiß, dass Siddhartha keiner von diesen Brahmanen wird und glaubt zu spüren, dass Siddhartha sie bald alle verlassen wird, Govinda behält recht, hat aber nicht vor von der Seite seines Freundes zu weichen, sondern er will Siddhartha auf seinem Weg begleiten.
Siddhartha selbst, der um Weisheit und Zufriedenheit ringt, ist jedoch sehr unzufrieden mit seinem Leben, denn er weiß, dass seine Lehrer ihm nichts mehr beibringen können, was ihm auf seinen Lebensweg weiterhelfen könnte. Siddhartha, vom Gefühl geleitet, dass die Lehre des Brahmismus nicht zur Weisheit und zur Erlösung führen kann, fasst den Entschluss andere Wege zu suchen.
Bei den Samanas
Zusammen mit Govinda verlässt er sein Dorf und somit seine Eltern und schließt sich den Samanas an, die Asketen sind und im Wald leben. Durch das Leben bei den Samanas lernt Siddhartha die Wahrheit über die Entstehung des Leidens kennen. ,,Er ging durch den Weg der Entselbstung, durch den Schmerzes, durch das freiwillige Erleiden und Überwinden des Schmerz, des Hungers, des Durstes, der Müdigkeit."(3) Die beiden lernen zu fasten, zu warten und zu denken. Durch verschiedene Meditationen können sie ihren Geist vom Körper lösen, in der Hoffnung so dem Nirwana näher zu kommen. Siddhartha taucht in andere Seelen ein, er kommt aber immer ins Ich zurück. Siddhartha erkennt bald, dass Askese und Yoga nur ein Entrinnen vor dem Ich sind, eine kurze Betäubung gegen den Schmerz des Lebens und beginnt an der Richtigkeit seines Weges zu zweifeln. Ebenso gut wäre es sich zu betrinken, man flüchtet vor dem Ich-Sein, vor der Unsinnigkeit des Lebens. Erstmals kommt Siddhartha der Gedanke, daß man die wahre Weisheit nicht lernen kann, man muß sie erfahren.
,,Es gibt ein Wissen, das ist in mir, das ist in dir, das ist überall. Ich glaube dieses wissen hat keinen ärgeren Feind, als das Wissenwollen, das Lernen."(4)
Nach drei Jahren erfahren die beiden durch verschiedene Leute von einem Buddha, dem Gotama, der angeblich dass Nirwana erreicht haben soll. Er soll das Leid des Lebens überwunden haben und an alle, die es hören wollen, verkündet er seine Lehre. Sie beschließen die Samanas zu verlassen um Gotama zu suchen. Der Abschied von den Samanas wird ihm schwer gemacht, weil der Älteste der Samanas böse über das Vorhaben der Beiden ist. Doch nicht umsonst hat Siddhartha gelernt, wie man jemanden willenlos macht und wendet diese Fähigkeit an dem Ältesten an. So verlassen Govinda und Siddhartha die Samanas und ziehen los.
Gotama
Schon sehr bald treffen die beiden auf den Buddha. Sie erkennen Gotama an der Vollkommenheit seiner Ruhe, an der Stille seiner Gestalt, in welcher kein Suchen, kein Wollen, kein Nachahmen, kein Bemühen zu erkennen war, nur Licht und Frieden.
Sie begleiten ihn einen ganzen Tag bei seinem Bettelgang und hören am Abend seine Lehre vom Leiden, von der Herkunft des Leidens und vom Weg zur Aufhebung des Leidens. Govinda beschließt, dem Buddha zu folgen und ein Jünger zu werden. Doch Siddhartha kann diese Lehre nicht annehmen, obwohl er überzeugt ist, daß Gotamas Lehre richtig ist. Siddhartha ist der Ansicht, dass jeder seinen eigenen Weg gehen soll; daher lehnt er Lehre und Lernen ab. Buddha erlangte sein Wissen aus eigener Kraft und nicht durch die Offenbarung Gottes, durch die Studien der heiligen Schriften oder durch die Unterweisung eines Lehrers. Siddhartha erkennt, dass Buddhas Lehre nur eine Anregung sein kann und setzt seine Wanderung fort, doch nicht um eine andere bessere Lehre zu suchen, sondern um alleine sein Ziel zu erreichen. Traurig trennen sich die zwei Freunde, aber Siddhartha ist auch erleichtert, dass Govinda nun seinen eigenen Weg gefunden hat und nicht nur ein Schatten von ihm ist.
Erwachen
Das Verlassen des Hains, in dem Govinda als Jünger Buddhas zurückbleibt, gibt Siddhartha das Gefühl, als ob er sein bisheriges Leben verlassen habe. Er grübelt über das nach, was ihm kein Lehrer und keine Lehren vermitteln konnten und kommt zum Schluss, er kenne sein eigenes Ich zu wenig. Gerade weil seine Gedanken immer um dieses Ich kreisen, ist es seine Absicht von diesem Ich loszukommen und er hat nur noch einen Wunsch: ,,Nicht Yoga-Veda mehr soll mich lehren, noch Atharva-Veda, noch die Asketen, noch irgendwelche Lehre. Bei mir selbst will ich lernen, will ich Schüler sein, will ich mich kennenlernen, das Geheimnis Siddhartha".(5)
II Teil
Kamala
Im Boot eines Fährmannes, der ihm ein wiederholtes Zusammentreffen prophezeit, überquert er einen Fluss und gelangt in eine große Stadt, wo er gleich darauf der berühmten Kurtisanin Kamala begegnet und um deren Zuneigung wirbt. Er erfährt, dass Kamala keine Angst vor den Samanen habe. Er gewinnt ihre Zuneigung, doch bevor er sie wiedersehen darf, muss er gut gekleidet sein, Geld haben und ihr Geschenke machen können. Siddhartha lernt bei dieser jungen Frau zum ersten Mal, dass jeder Mensch und jeder Beruf ihren eigenen Wert haben. Schon beim Abschied von Govinda, der als Buddhas Jünger zurückbleibt, weiß Siddhartha, dass es verschiedene Wege gibt, um zum Ziel zu gelangen.
Bei den Kindermenschen
Kamala hatte ihm ein Gespräch mit Kamaswami, einen reichen Geschäftsmann arrangiert. Siddharthas Gabe zu denken, zu warten und zu fasten kommt ihm hier sehr zu Gute. Durch seine glückliche Hand für Geschäfte wird er schnell des Kaufmanns geschätzter Mitarbeiter. Doch seine Weisheit trennt ihn auf gewisse Weise von den "Kindermenschen". Er findet ihre Art zu leben, wie das meiste an ihnen, lächerlich. Er ist nicht mit dem Herzen bei seiner Arbeit, sein einziger Lebensinhalt besteht aus den wenigen Stunden bei Kamala. Da Siddhartha jetzt sehr viel Geld verdient, kann er es sich leisten, Kamala jeden Tag zu besuchen und wird so ihr Liebhaber und Schüler. Kamala lehrt ihn die Kunst der Liebe. Immer noch denkt er wie ein Samane und er verachtet die "Kindermenschen", wie er sie nennt, für ihre alltäglichen Sorgen und Nöte. Siddhartha glaubt, er stehe über solchen Lappalien, denn er ist nie enttäuscht über einen Fehlschlag und nie überaus glücklich über ein gutes Geschäft, das er getätigt hat.
Sansara
So lebt Siddhartha viele Jahre in der Welt des Geschäfts und wird mit der Zeit sehr reich. Er besitzt sein eigenes Haus und seine eigene Dienerschaft. Er hat auch die Freude beim Gewinnen und den Kitzel beim Spielen erkannt. Niemand steht ihm nahe außer Kamala. Allmählich geht seine Weisheit verloren und er wird immer mehr zum "Kindermenschen" und wird reizbar und unzufrieden mit seinem Leben. Er hat die Gelassenheit bei Verlusten, beim Verleihen von Geld und die Lust am Verschenken verloren. Unzufriedenheit, Spott, Verachtung, Angst, Müdigkeit, Dumpfheit und Lieblosigkeit überkommen ihn, weil indem er die negativen Eigenschaften der "Kindermenschen" annimmt und die Fähigkeiten sich einer leidenschaftlichen naiven Liebe hinzugeben,gehen ihm verloren. Das und die Gier und Wollust machen ihn alt und müde. Das Sansara, das Spiel der "Kindermenschen" nimmt er nun ernst. Es ist nicht sein Spiel und auch die Sorgen, die er fühlt, sind nicht seine Sorgen, aber es ergeht ihm elender als ihnen, weil er sich dessen bewußt ist. Durch einen Traum von einem gefangenen Vogel, der einsam stirbt, wird er an seine Suche nach der Erlösung erinnert und an Gotama, dem er ja nachstrebt. Er erkennt sein jetziges Leben als wertlos und sinnlos und er hat große Angst sein Ich zu töten. Kamala bemerkt diese Änderung, daher sucht sie ihn auch nicht nach seinemVerschwinden, auch nicht als sie erkennt, dass sie von ihm schwanger geworden ist.
Kamala läßt ihren Vogel aus seinen Käfig, läßt keine Männer mehr zu sich und empfängt das Kind von Siddhartha.
Am Flusse
Siddartha geht in den Wald und will sich in einem Fluß ertränken. Er fühlt unendliche Scham vor sich selbst und will sterben. Plötzlich denkt er an die heilige Silbe, das Wort aller Worte, an das Wort "OM" und ihn überkam wieder Neugierde und Freude am Leben. Er erkennt , daß ihm der Tod nichts bringen würde, denn bei der nächsten Wiedergeburt wäre ja alles wieder genau gleich. Mit dem Gedanken an das Wort "OM" schläft er ein und als er wieder aufwacht, sitzt ein Mönch, der Gotama angehört, vor ihm. Es ist Govinda, der Siddhartha erst nach einer Weile erkennt und sehr erstaunt über dessen teure Kleidung und guten Schuhe ist. Nach einer kurzen Unterhaltung pilgert Govinda weiter. Siddhartha erkennt, dass ihn bislang zuviel Wissen gehindert hatte, seinen Frieden zu finden. Nun sieht er ein, dass ihm kein Lehrer helfen konnte. Er hat seine eigenen Erfahrungen in der Welt machen müssen und beschließt, den Fluß nicht mehr zu verlassen. ,,Ich habe nur durch Erfahrung gelernt".
,,Ich habe Spieler, Trinker und Händler sein müssen, Lust und Macht an Weib und Geld haben müssen um dieses alte Ich in diesem Fluß ertränken zu können. Ich werde auf den Fluss hören können und ich werde alles lieben".(6)
Der Fährmann
Er wird von dem Fährmann Vasudeva aufgenommen, der schnell erkennt, dass Siddhartha von dem Fluß das Zuhören lernen will. Siddhartha wird zum Fährmann und lernt die Handwerksarbeit und vor allem das Zuhören von Vasudeva. So gehen die Jahre dahin und viele halten die beiden für Brüder. In dieser Zeit am Fluß vollzieht sich der Wandel von Siddhartha zum Buddha. Als die Nachricht umhergeht, dass der Tod des Buddhas sehr nah sei, machen sich viele Mönche und auch Reisende, unter ihnen auch Kamala mit ihrem Sohn von Siddhartha auf den Weg zu Gotama. Kamala wird von einer Schlange gebissen und Vasudeva, der sie findet, bringt sie mit ihrem Sohn zu der Hütte. Kamala und Siddhartha erkennen sich wieder, doch jede Hilfe kommt zu spät und Kamala stirbt an dem Schlangenbiss.
Der Sohn
Siddhartha versucht die Liebe seines 11-jährigen, Sohnes der verwelkt und lieblos ist, zu gewinnen, was ihm jedoch missglückt. Auch nach Monaten bei den beiden Alten liebt er seinen Vater noch immer nicht. Vasudeva rät ihm, seinen Sohn zurück in die Stadt, in seine Welt, zu bringen. Aber Siddhartha will seinen Sohn nicht aufgeben und will ihn vor dem Sansara schützen. Vasudeva erinnert Siddhartha an seine eigene Weisheit, dass man leben nicht lernen kann, sondern dass man es selber erfahren muss. Eines Morgens, nach einem Streit, ist sein Sohn verschwunden. Er will leben und nicht so sein wie sein Vater. Er verachtet die Lebensweise seines Vaters geradezu. Fromm, weise, wartend und leidend will er nicht werden.
OM
Vasudeva versucht Siddhartha davon abzubringen seinen Sohn zu suchen, aber Siddhartha zieht trotzdem los. Am früheren Haus von Kamala erkennt er, dass es unnütz sei seinen Sohn zu suchen. Siddhartha ist untröstlich über diesen Verlust, doch nach einer Weile erkennt er, daß er nun wie die "Kindermenschen" ist und auch Trauer über etwas empfinden kann, was zum Leben dazu gehört und nichts Schlechtes ist. Er redet mit dem Fährmann über seine Gefühle und der rät ihm nochmals auf den Fluß zu hören. Siddhartha hört genau hin und er hört viele verschiedene Stimmen die sich nach einer Weile zu einer einzigen Stimme vereinigen: der des Gottes. Seitdem geht in Siddhartha eine Wandlung vor und er hört auf zu leiden. Nach dieser Erkenntnis verläßt der Fährmann Siddhartha, um in den Wald zu gehen und ins Nirwana einzutreten.
Govinda
Nun ist Siddhartha allein am Fluß. Der alte Mann wirkt auf die Reisenden sehr wunderlich, aber es wird gemunkelt, er hätte den Weg gefunden und wäre einer der Vollendeten. Auch Govinda, sein Freund, hört davon. Er sucht die Furt auf und erkennt Siddhartha wieder nicht. Siddhartha klärt ihn auf, daß Suchen falsch ist, denn dann hat man ein Ziel, das einen zu stark beeinflussen könnte. ,,Du kommst vor lauter Suchen nicht zum Finden".(7) Da erkennt Govinda seinen alten Freund, und bittet ihn, von seiner Lehre zu erzählen. Govinda kann ihn nicht verstehen und fragt immer wieder nach einer Lehre. Siddhartha versucht Govinda deutlich zu machen, dass Weisheit nicht zu vermitteln ist: ,,Weisheit, die ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit".(8) Siddhartha erklärt, dass er die Welt lieben und nicht sie verstehen oder sogar hassen möchte: ,,Die Zeit ist unwirklich, Worte und Gedanken einseitig, Liebe allem gegenüber sei das größte".(9) Govinda sieht darin einen Widerspruch zu Gotamas Lehre und ist damit nicht einverstanden. Als er sich dann verabschieden will, bittet ihn Siddhartha um einen Kuss auf die Stirn. Während Govinda noch an die Worte Gotamas und Siddharthas denkt, geschieht plötzlich etwas Eigenartiges. Er sieht den Fluss voll von Gesichtern, die sich ständig verändern und doch alle Siddhartha sind. Er erkennt, es kann nur Gut und Böse zusammen geben, niemals getrennt.
Es existiert keine Zeit, jeder soll den anderen um dessen lieben, was er ist, nicht um das, was er einmal sein wird, denn alle Fähigkeiten sind zu jedem Zeitpunkt in einem Menschen vorhanden.
Nun küsst er Siddhartha auf die Stirn, verneigt sich und dankt dem Lächeln, das ihn an alles erinnert, was er jemals geliebt hat. Tief bewegt verläßt Govinda seinen Freund, der nun ebenso wie Gotama zu Buddha geworden ist.
2.3.2 Das strukturelle Prinzip
Oberflächlich gesehen, scheint der Roman aus zwei Teilen und diese wiederum aus vier bzw. acht Kapiteln zu bestehen. Es zeigt sich aber ganz deutlich, dass das Werk in drei Abschnitte gegliedert werden kann: Siddhartas Leben zu Hause, bei den Samanas, beiBuddha und bei den "Kindermenschen" in der Stadt und sein Leben bei Vasudeva am Fluss. Es gibt also drei Teile von annähernd gleichem Umfang, von denen jeder einem bestimmten Abschnitt in Siddharthas Entwicklung gewidmet ist.
Zeitlich und räumlich werden diese Abschnitte durch Siddharthas erste Überquerung des Flusses und später durch seine Rückkehr an denselben Ort begrenzt. Unter Berücksichtigung des Flusses lässt sich feststellen, dass drei gleich lange Zeitabschnitte vorliegen. Und der Fluss ist auch das natürliche Symbol der Synthese. Man kann sagen, dass jeder der drei Abschnitte ungefähr zwanzig Jahre in Siddharthas Leben umfasst. Für eine noch genauere Einteilung gibt es sehr wenige Anhaltspunkte.
Hesse arbeitet hauptsächlich mit Zwei-Tages- Phasen in allen drei Abschnitten und diese Phasen fallen im allgemeinen auf Anfang und Ende der jeweiligen Epoche.
2.3.3 Analyse des Inhalts
Das Buch lässt Siddhartha solange sechs verschiedene Charaktere durchleben bis er letztendlich sein Ziel, ein Ganzes zu werden, erreicht. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, tatsächlich muss es in drei Abschnitte geteilt werden.
Siddharthas Aufbruch ist als Zweifel an den überlieferten Praktiken der Religion und der Tradition zu verstehen. Das Beten und die Meditation mit Hilfe des Wortes "Om" zu Hause bei den Brahmanen, geben Siddhartha aber nicht das Gefühl, dass er dem Göttlichem, der Wahrheit näher komme.
Siddharthas Beziehung zu seinem Vater, der aus ihm einen guten Priester machen will und seine Ablehnung der überlieferten Tradition des Elternhauses, erinnern mich an den jungen Hesse selbst und an seine Zeit im Theologischem Seminar und seinen Widerstand gegen die Eltern. Man begleitet Siddhartha auf der Suche nach der Weisheit des Lebens und deshalb haben die anderen Charaktere eine geringere Bedeutung. Govinda, der treu und gutmütig, aber auch einfältig ist, dient hauptsächlich dazu, eine Alternativ zu Siddharthas Denken zu zeigen. Siddharthas Vater ist ein beherrschender, ruhiger und frommer Mann, der von seinem Sohn vor eine sehr schwierige Situation gestellt wird, da er von ihm verlassen wurde. Auch der alte Samana ist nach Siddharthas erneutem Aufbruch zornig auf ihn, da er dessen Ziel nicht verstanden hat. Vor Buddha hat Siddhartha große Achtung, denn er weiß um dessen Weisheit, doch er erkennt, dass er seinen Weg selbst finden muss um zur Erlösung zu kommen. Die Gespräche mit Govinda und Buddha zeigen uns Siddhartha als einen jungen Mann, der fähig ist, mit dem klügsten Kopf seines Zeitalters zu diskutieren.
Viel abwechslungsreicher als der erste ist der zweite Teil des "Siddhartha", da Siddhartha eine noch stärkere Entwicklung durchlebt.
Vasudeva, der Fährmann, tritt am Anfang nur sehr kurz in Erscheinung, aber er hinterlässt den Eindruck eines einfachen frohen Menschen.
Siddharthas erste Begegnung mit der schönen und klugen Kurtisane Kamala überwältigt ihn. Sie ist eine angesehene, geachtete und auch wohlhabende Frau, die die Entwicklung von Siddhartha beeinflusst. Früher als Siddhartha selbst erkennt sie, dass Siddhartha nach einem anderen Leben als dem bei den Geschäftsleuten trachtet und sie daher früher oder später verlassen wird. Kamala ist eine großartige Gestalt, denn gleich bei ihrer ersten Begegnung respektiert sie Siddhartha, obwohl der noch lange Haare hat und zerrissene Schamtücher trägt. Die beiden stelten bald ein perfektes Paar dar, da er die Begabung zum Denken und sie die Begabung zum Lieben besaß. Wie Siddhartha ist auch sie eine zu starke Persönlichkeit um sich mit dem ,,sinnlichen Leben" ganz zufrieden zu geben. Sobald Siddhartha sie, schwanger mit seinem Sohn, verlässt, hört sie auf, eine Kurtisanin zu sein.
Hesse verwendet viel Zeit auf die Darstellung dieser letzten Phase vor der völligen Verzweiflung. Siddhartha, der sich aufgrund seiner Entwicklung bei den "Kindermenschen" verabscheuungswürdig vorkommt, will sein Leben beenden. Aber durch den Klang des Wortes "Om" wird er in einen Gefühlsaufschwung versetzt. Das darauf folgende Gespräch mit Govinda ist entkrampft und heiter. Von Kindheit an hatten ihn die Brahmanen gelehrt, dass dieses Leben bei den Geschäftsleuten schlecht ist, doch Siddhartha musste es selbst herausfinden.
Im letzten Teil des Buches findet Siddhartha nun seine wirkliche Identität. Abgesehen von der Beziehung zu seinem Sohn besteht der dritte Teil hauptsächlich aus den Dialogen mit Vasudeva oder aus inneren Monologen.
Im letztem Kapitel gibt es keine Weiterentwicklung von Siddharthas endlich erreichtem geistigen Stand.
Zum Schluss versucht er Govinda zu erklären, dass das Geschehene verständnismäßig nicht zu erfassen ist, dass es daher für ihn vergeblich wäre, verstehen zu wollen, was nur erlebt werden kann.
3. Deutung des Werkes
Bei Hesse handelte es sich, wie er selbst schreibt, um die Sehnsucht nach Leben, ,,nach einem wirklichen, persönlichen, intensiven, nicht nominierten und mechanisierten Leben".(10) Er war davon überzeugt, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte hat. Hesse hat sich ein Leben lang dagegen gewehrt sich irgendwelchen Normen unterzuordnen, die ihm die Suche seines eigenen Weges untersagten. Hesse versuchte die Einmaligkeit jedes menschlichen Wesens zu verteidigen: ,,Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, göttlich, darum ist jeder Mensch, solange er irgend lebt und den Willen der Natur erfüllt, wunderbar und jeder Aufmerksamkeit würdig, in jedem ist der Geist Gestalt geworden".(11)
Hesse ist ein Individualist gewesen, der alles Überlieferte in Frage gestellt und versucht hat seine Persönlichkeit weitmöglichst zu entfalten. Hesse unternahm den Versuch, die Jugend darauf aufmerksam zu machen, dass es darauf ankommt sich zu entfalten und selbst zu verwirklichen. In der indischen Religion scheint er einiges gefunden zu haben was diesen Vorgang unterstützt. Diese Erzählung sollte aber keineswegs eine Art von Anweisung zur Weisheit und zum richtigen Leben sein.
Sinn und Aussage dieser Dichtung könnte man in Hesses eigenen Worten so zusammenfassen: ,,Sie ist das Bekenntnis eines Mannes von christlicher Herkunft, der schon früh die Kirche verließ und sich viel um das Verstehen anderer Religionen bemüht hat, besonders um indische und chinesische Glaubensformen. Ich suchte das zu ergründen, was allen Konfessionen und allen menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist, was über allen nationalen Verschiedenheiten steht, was von jeder Rasse und von jedem einzelnen geglaubt und verehrt werden kann."(12)
In der indischen Glaubensform scheint Hesse das gefunden zu haben, was er lange suchte. Sei es Buddhismus oder Hinduismus, in beiden Richtungen wird jedem Menschen die Gelegenheit gegeben, seinen Weg zu gehen, um am Ende zur Wahrheit zu gelangen. Dieser Selbstverwirklichungsprozess gelingt auch in Asien nur sehr Wenigen, aber im Denken dieser Völker ist die Möglichkeit potentiell vorhanden.
Der indische Philosoph Radhakrishnan charakterisierte die Stellung des einzelnen im technischen Zeitalter treffend: ,,Die Bedeutung eines Individuum hängt nicht von seinen Besitztümern ab, sondern davon, wie es lebt. Indien hat die Werte der Genügsamkeit und Selbstdisziplin im Hinblick auf materielle Bedürfnisse hochgehalten. In einem technischen Zeitalter ist es nicht leicht, die unendlichen Werte des Individuum, die Würde und Rechte des Menschen, die Freiheit des Geistes zu bewahren."(13)
Nach Hesse gab es nur einen einzigen Weg: Jeder Mensch sollte über sich selbst, über seine Begabungen und Möglichkeiten Klarheit suchen. Diese Art Selbstverwirklichung und Selbstwerdung bildet für Hesse den Grundstein aller kulturellen Werte.
Dieser Individualismus, den Hesse würdigt, hat aber mehr mit Selbstbewußtsein zu tun, als mit Egoismus.
Hesse fand diese Gedanken nicht nur im Indischen. Er verwies die jungen Leute die Rat suchten, auf die Werte des alten China, aus der Antike, aus der Bibel und dem Christentum.
4. Die weltweite Wirkung von Hesses Werken
Die Werke, die Hermann Hesse verfaßt hat, sind bis jetzt in fast jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden, beispielsweise ins Arabische, Aserbaidschanische, Baskische, Birmanesische, Bulgarische, Chinesische, Dänische, Englische, Estnische, Finnische, Französische, Georgische, Hebräische, in 15 indische Sprachen, ins Japanische, Katalanische, Koreanische, Thailändische, Ukrainische und Vietnamesische. Dies sind nur wenige der Übersetzungen, denn um alle aufzuzählen, würde ich mehr als eine Seite benötigen.
Die Sprachen, in die man seine Stücke noch nicht übersetzt hat sind nur die zahlreichen afrikanischen Sprachen, das Albanische, das Mongolische, die Sprachen der Indianer und der Eskimos.
Mit "Siddhartha" gewann Hesse eine ganz neue Gruppe von Lesern für sich, nämlich die Jugend. Nach der ersten Buchausgabe wählten viele "Teenager", wie man sie heute nennt, Hermann Hesse zu ihrem Guru.
Schlussteil
Für mich ist die wichtigste Mitteilung von Hesses Werk an die Leser, dass man nicht einfach den Weg, den irgendeine Heilslehre vorgibt, nachgehen kann um den wahren Selenfriedene zufinden.. Die Aussage des Buches verhält sich kritisch gegenüber jeder absoluten vorgegebenen Wahrheitslehre. Jeder muss selbst erleben wie er seinenWeg für sich persönlich finden kann. Hinduismus, Buddhismus und die anderen fernöstlichen Religionen und auch für das Christentum, das Judentum, usw. müssen aufgefasst werden als blose Möglichkeit des Weges zur Vollkommenheit, aber nicht als unbedingtes Mittel. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Zitierteil
Anführung der verwendeten Sekundärlitteratur
Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage
Sekundärlitteratur
Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage
Kindler Literatur Lexikon, Band 6 - Weinheim: Zweiburger Verlag 1984
Hemann Hesse mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten dargestellt von Bernhard Zeller, Rowohlt Taschenbuchverlag 1963, 29. Auflage
[...]
1 ) Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, S 135
2 ) Kindler Literatur Lexikon, Band 6 - Weinheim: Zweiburger Verlag 1984
3 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 17
4 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 20
5 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 35
6 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 73
7 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 111
8 ) Hermann Hesse: Siddhartha - Frankfurt am Main: Surkamp Verlag 1974, Erste Auflage, S. 113
9 ) Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, S 115
10 ) Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, S. 247
11 ) Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, S. 247
12 ) Hermann Hesse: Materialien zu Hermann Hesses Siddhartha, zweiter Band, S 247
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt von "Siddhartha" von Hermann Hesse?
"Siddhartha" erzählt die Geschichte des Brahmanensohnes Siddhartha, der sein Elternhaus verlässt, ein Suchender wird und verschiedene Lehren kennenlernt. Er erlebt das Leben als Asket, durchläuft Erfahrungen mit einer Kurtisane und einem Kaufmann, bevor er durch einen Traum zurück auf seinen Weg findet und schließlich das Nirwana erreicht, indem er alle Lehren überwindet und die Gegensätze des Lebens vereint.
Wer war Hermann Hesse?
Hermann Hesse (1877-1962) war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler. Er gewann den Nobelpreis für Literatur im Jahr 1946 und ist bekannt für Werke wie "Steppenwolf", "Demian" und "Das Glasperlenspiel". Sein Werk ist oft von östlicher Philosophie und spirituellen Themen beeinflusst.
Was war Hesses Beziehung zum Osten, insbesondere zu Indien?
Indien hatte einen grossen Einfluss auf Hesses Leben und Werk. Er beschreibt seine Kindheit, umgeben von indischen Gegenständen, die sein Grossvater aus Indien mitbrachte. Hesse beschäftigte sich intensiv mit indischer Philosophie und Religion und unternahm 1911 eine viermonatige Indienreise. Diese Erfahrungen prägten sein Denken und inspirierten ihn zu "Siddhartha". Hesse sah im Osten eine Vision eines verlorenen Paradieses.
Wie entstand "Siddhartha"?
Hesse begann im Dezember 1919 mit Vorstudien und Notizen zu "Siddhartha". Die Arbeit dauerte fast vier Jahre. Das Werk ist das Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit der Philosophie und Religion Indiens, die bis in seine Kindheit zurückreicht und durch seine Indienreise vertieft wurde. Er bereitete sich auf die Vollendung des Werkes mit philosophischen Studien, Meditationen, Yoga- Übungen und psychoanalytischer Sitzungen bei Carl Gustav Jung vor. Die erste Buchausgabe erschien im Oktober 1922.
Was sind die Hauptthemen in "Siddhartha"?
Zu den Hauptthemen gehören die Suche nach dem Selbst, die Bedeutung individueller Erfahrung, die Überwindung des Ich, die Einheit aller Dinge und die Verbindung zwischen Leben und Geist. Das Werk befasst sich mit der Kritik am blinden Glauben an Lehren und der Notwendigkeit, den eigenen Weg zu finden.
Wie ist "Siddhartha" strukturiert?
Oberflächlich betrachtet scheint der Roman aus zwei Teilen mit acht Kapiteln zu bestehen, kann aber tatsächlich in drei Abschnitte unterteilt werden: Siddhartas Leben zu Hause, bei den Samanas und bei Buddha, sein Leben in der Stadt bei Kamala und den "Kindermenschen" und schliesslich sein Leben am Fluss mit Vasudeva.
Welche Charaktere sind in "Siddhartha" wichtig?
Wichtige Charaktere sind Siddhartha (der Protagonist), Govinda (Siddharthas Freund), Siddharthas Vater, die Samanas, Gotama (Buddha), Kamala (die Kurtisane), Kamaswami (der Kaufmann) und Vasudeva (der Fährmann). Jeder Charakter spielt eine Rolle in Siddharthas Entwicklung und repräsentiert verschiedene Lebenswege und Philosophien.
Was bedeutet der Fluss in "Siddhartha"?
Der Fluss symbolisiert den Fluss des Lebens, die Einheit aller Dinge und die ständige Veränderung. Siddhartha lernt vom Fluss das Zuhören und die Akzeptanz des Lebens in all seinen Facetten.
Was ist die Botschaft von "Siddhartha"?
Die Botschaft von "Siddhartha" ist, dass der wahre Frieden und die Erleuchtung nicht durch das Befolgen von vorgegebenen Lehren oder Wegen gefunden werden können. Jeder Mensch muss seinen eigenen individuellen Weg gehen und durch eigene Erfahrung lernen, um zur Wahrheit zu gelangen. Die Liebe zum Leben und die Akzeptanz aller Aspekte der Existenz sind essentiell.
Was ist die weltweite Bedeutung von Hesses Werken?
Hesses Werke sind in viele Sprachen übersetzt und haben ein breites Publikum auf der ganzen Welt erreicht. "Siddhartha" gewann insbesondere bei der Jugend an Popularität und beeinflusste eine ganze Generation von Lesern, die nach Sinn und Selbstverwirklichung suchten.
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- Trettler Michael (Author), 1999, Hesse, Hermann - Siddharta, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98250