Was wäre, wenn ein Experiment die erschreckende Macht des Konformismus enthüllen könnte? An einer kalifornischen Highschool im Jahr 1969 stellt sich Geschichtslehrer Ben Ross einer schwierigen Frage: Wie war es möglich, dass das deutsche Volk die Gräueltaten des Nationalsozialismus duldete? Um seinen Schülern die Mechanismen von Faschismus und Manipulation näherzubringen, initiiert er ein ungewöhnliches und zunehmend beunruhigendes Experiment namens „Die Welle“. Was als harmlose Lektion über Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich rasch zu einer unheimlichen Bewegung, die die gesamte Schule erfasst. Schüler schließen sich begeistert an, überzeugt von der Stärke und dem Zusammenhalt, den „Die Welle“ verspricht. Doch bald schon zeigen sich dunkle Seiten: Ausgrenzung, Einschüchterung und der Verlust individueller Denkfähigkeit. Laurie Saunders, eine engagierte Schülerin und Redakteurin der Schülerzeitung, beginnt als eine der Ersten, die Gefahren des Experiments zu erkennen. Sie sieht, wie „Die Welle“ ihre Freunde und ihre Beziehung zu ihrem Freund David verändert. Ihre kritische Haltung macht sie zur Zielscheibe der Bewegung, während Ben Ross zunehmend die Kontrolle über sein eigenes Experiment verliert. Kann er „Die Welle“ rechtzeitig stoppen, bevor sie irreparablen Schaden anrichtet? Oder wird der Sog der Bewegung alle mit sich reißen? Eine packende Geschichte über Gruppenzwang, Manipulation und die Bedeutung von Zivilcourage, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält und zum Nachdenken über die Anfälligkeit des Einzelnen für totalitäre Ideologien anregt. Ein erschreckend realistisches Gedankenspiel über die Macht der Verführung und die Notwendigkeit, kritisch zu hinterfragen. Die Geschichte beleuchtet die Mechanismen, die es einer Ideologie ermöglichen, sich in einer Gesellschaft zu verankern, und zeigt auf, wie schnell aus anfänglicher Begeisterung blinder Gehorsam werden kann. Die Welle ist ein aufrüttelndes Plädoyer für Individualität, kritisches Denken und die Verantwortung jedes Einzelnen, sich gegen Unrecht zu stellen.
Auslöser des Experiments
In der Geschichtsstunde sahen Ben Ross, ein junger, motivierter Lehrer an einer amerikanischen Highschool, der bei seinen Schülern sehr beliebt war, und seine Klasse einen Film, der vom 3. Reich handelte. Als der Film zu Ende war, sah Ben Ross, dass viele Schüler tief betroffen waren. Ein paar fingen aber schon wieder mit ihren oberflächlichen Spielereien an, sie waren von den vielen gewalttätigen Fernsehfilmen schon abgehärtet die betroffenen Schüler fragten, warum die Deutschen nichts gegen den Holocaust unternommen hatten. Ben Ross merkte, dass er die Fragen nicht richtig beantworten konnte. Das machte ihn sehr nachdenklich. Warum konnte er diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten? Am Nachmittag ging er in die Bibliothek und holte ein Bücher über die Hitler -Jugend und las den ganzen Abend darin. Aber er stellte fest, dass es keine richtigen Antworten auf diese Fragen gab. Deshalb beschloss er es den Schülern in Form eines Experiments zu zeigen.
Phase 1: Initialisierung des Experiments
Als erstes brachte Ben den Schülern bei, dass man Disziplin für Macht und Erfolg braucht. So hatten sie den ersten Grundsatz ,,MACHT DURCH DISZIPLIN". Dazu machte er mit ihnen Übungen, wie das Geradesitzen auf dem Stuhl, das Auf- und Abgehen im Raum und schnell wieder die steife Haltung einnehmen. Zu seiner Verwunderung machten die Schüler diese Übung mit. Sie trugen so eine Art Wettbewerb aus. Jeder versuchte besser als der Andere zu sein. Alle waren eingefangen sogar der Prügelknabe Robert. Nun stellte Ben drei Regeln auf, jeder musste einen Block und Kugelschreiber für Notizen bereit halten, wer eine Frage stellte oder beantwortete musste aufstehen und sich neben seinen Stuhl stellen und jede Frage und Antwort mit den Worten ,,Mister Ross" beginnen. Der Lehrer machte ein Frage- &Antwortspiel. Den Schülern machte das Spiel Spaß mit dem Aufstehen und der richtigen Anrede, manche fanden richtig Spaß Disziplin zu zeigen. Als es klingelte, rannten die Schüler nicht wie sonst einfach weg, sondern blieben an ihren Plätzen sitzen, bis der Lehrer sie verabschiedet hatte, und eilten dann in bemerkenswerter Ordnung heraus. Die Kritik an dieser Stunde war von den Schülern durchaus positiv.
Phase 2: Es entsteht ,,Die Welle"
Die zweite Phase verlief total ohne Planung. Als Ben Ross am nächsten Tag zum Unterricht kam, erwartete er, eine Art Irrenhaus vorzufinden, doch alle saßen an ihrem Platz und hatten einen Block und Kugelschreiber bereit gelegt, wie er es gestern befohlen hatte. Alle wollten das Experiment fortführen. Bei Ben siegte die Versuchung des Unbekannten. Er brachte den Schülern bei, dass man eine starke Gemeinschaft braucht um Macht zu bekommen. Nun gab er ihnen den zweiten Grundsatz bekannt: ,,MACHT DURCH GEMEINSCHAFT". Die Schüler standen auf und wiederholten die beiden Grundsätze: ,,MACHT DURCH DISZIPLIN -MACHT DURCH GEMEINSCHAFT", wie Ben es befohlen hatte. Nun führte er ein Symbol für das Experiment ein. Ein Kreis mit einer Wellenlinie darin. Dazu sagte er, dass eine Welle Veränderung bedeutet, in ihr vereinen sich Bewegung, Richtung und Wucht. Dann gab er den Namen des Experimentes bekannt: ,,DIE WELLE". Und dann noch den Gruß, man wölbte die rechte Hand wie eine Welle, führte sie an die linke Schulter, nach oben geöffnet. Alle Schüler grüßten und wiederholten die Grundsätze. Wie in einem Regiment von Soldaten, dachte Ben. David und Eric zwei Footballspieler in der Schulmannschaft, die auch in Bens Geschichtskurs gingen, machten die anderen Spieler der Schulmannschaft auch zu Mitgliedern der Welle.
Denn in der Footballmannschaft waren alle Spieler auf einem großen Egotrip und so wollten die Beiden die Gemeinschaft durch die Welle in dem Footballteam wiederherstellen. Das waren somit die ersten geworben Mitglieder der Welle. Doch als Laurie, eine Musterschülerin und Chefredakteurin der Schülerzeitung ihren Eltern von dem Experiment erzählte, war ihre Mutter nicht so begeistert, ihr kam das alles so militärisch vor und sie meinte, dass Mister Ross sie manipulierte.
Phase 3: Das Experiment kontrolliert sich selbst
Als die Schüler am nächsten Morgen in die Geschichtsstunde von Ben kamen, sahen sie an der hinteren Wand ein Poster mit dem Zeichen der Welle. Ben Ross war heute anders gekleidet als sonst. Sonst trug er immer lässige Kleidung, doch heute trug er einen blauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Ben teilte gelbe Mitgliedskarten der Welle aus. Auf manchen Karten war hinten ein rotes X abgebildet auf andern nichts. Ben erklärte, dass jeder Schüler, bei denen ein rotes X auf der Rückseite der Karte war, ein Helfer der Welle sei, und dass er ihm jeden Verstoß gehen die Regeln der Welle von einem andern Mitglied melden müsste. Die Schüler lächelten, die ein X auf der Rückseite hatten, die Anderen schienen eher nicht angenehm berührt zu sein. Nun tauchte die Frage auf welchen, Zweck diese Karten erfüllen sollten. Ben erklärte, dass die Karten nur ein Beispiel dafür wären, wie sich eine Gruppe selbst verwalten kann. Nun brachte Ben den Schülern noch bei, dass Disziplin und Gemeinschaft im Grunde sinnlos sind, wenn sie nicht zum Handeln führen. Der 3.Grundsatz wurde ,,MACHT DURCH HANDELN". Nun sagte er ihnen auch, dass es keinen Konkurrenzkampf zwischen den Schülern mehr geben sollte und dass sie sich wie ein Team benehmen sollten, dass jeder füreinander da sei und die neue Aufgabe der Welle wäre es, neue Mitglieder zu werben. David und Eric fühlten sich bestätigt, die Footballmannschaft zu Mitgliedern der Welle zumachen. Viele Schüler äußerten sich positiv vor der ganzen Klasse über die Welle. Dann machte die Klasse nochein paar mal den Gruß der Welle und wiederholte die Grundsätze. Alle waren eine Gemeinschaft geworden, niemand wurde mehr ausgeschlossen, auch nicht der Prügelknabe Robert. Die Schüler fühlten sich jetzt alle gleichberechtigt. Ihnen gefiel die demokratische Idee an der Sache.
Phase 4: Das Experiment entwickelt sich zu einer Bewegung
Die Welle hatte sich zu einer Bewegung entwickelt, die sich auch außerhalb der Klasse fortentwickelte. Die Werbung neuer Mitglieder war offenbar erfolgreich verlaufen. Die Zahl der Teilnehmer am Geschichtsunterricht nahm zu, manche Schüler schwänzten die Stunden um am Geschichtsunterricht von Mr. Ross teilzunehmen. Zu Bens Verwunderung blieben sie nicht etwa mit dem Stoff zurück, weil viel Zeit für die Welle verwendet wurde, sondern sie bewältigten den Stoff eher schneller als zuvor, aber die Schüler gingen weniger nachdenklich an den Stoff heran. Der Grundgedanke der Welle färbte jetzt auch langsam auf die Footballmannschaft ab. Die Welle jedoch verwirrte viele Schüler von den andern Klassen, weil sie nicht wussten was sie davon halten sollten oder was es damit auf sich hatte. Aber das Experiment veränderte von vielen Schülern den Charakter, vor allem von Robert, er war nun kein Außenseiter mehr in der Klasse. Er fühlte sich integriert in die Gemeinschaft und das wollte Mr. Ross nicht zerstören, in dem er das Experiment jetzt enden ließ. An der Welle waren jetzt auch Schüler anderer Klassen beteiligt und sogar Schüler anderer Klassenstufen. Der Footballtrainer der Schulmannschaft war jetzt auch ganz begeistert von der Welle, denn seine Mannschaft hatte einen Teamgeist gewonnen. Ben Ross wurde zum Direktor gerufen. Insgeheim hoffte er, dass er das Experiment abbrechen müsste, weil das Experiment größere Ausmaße angenommen hatte, als er sich je erhofft hatte. Er hatte Angst das Experiment könnte ihm außer Kontrolle geraten. Doch es geschah anders, der Direktor war recht zufrieden mit dem Experiment. Weil Ben bei dem Direktor sehr beliebt war, willigte der Direktor ein, das Experiment weiter laufen zu lassen.
Phase 5: Das Experiment gewinnt sein eigenes Leben
Alles in der Welle geriet etwas aus den Fugen. Ein Schüler schrieb einen anonymen Brief an die Schülerzeitung, in dem er berichtete, dass er sich weigerte in die Welle einzutreten und deshalb von einem Wellemitglied bedroht wurde. Ben Ross wurde ein Leibwächter quasi aufgezwängt, obwohl er gar keinen wollte, willigte er trotzdem ein. Weil in dem Experiment er der unumstrittene Führer sein musste, kam ihm ein Leibwächter nur recht. Überall wurden Sachen für die Welle gemacht, wie Werbung neuer Mitglieder, Aufhängen von Welleplakaten und vieles mehr. Die Schüler redeten immer von Befehlen, die Ben Ross aber nie gegeben hatte. Es schien so, als wären sie in den Gedanken der Schüler entstanden und hätten sich fast automatisch der Welle zugeschrieben. Die Welle hatte ihr eigenes Leben gewonnen und ihn und die Schüler mit sich fortgeschwemmt. Jetzt prügelten sich auch noch zwei Schüler wegen der Welle. Man musste sich verstecken, wenn man nicht dazu gehörte, wie Laurie Saunders, sie ging nicht zur Versammlung, weil sie den anonymen Brief als Chefredakteurin erhalten hatte. Deshalb wurde sie die ganze Zeit fast vorwurfsvoll gefragt, warum sie nicht bei der Versammlung war. Die ersten Gegner der Welle gab es. Das Team der Schülerzeitung beschloss, eine Sonderausgabe über die Welle zu machen, die auch die andere Seite der Welle zeigt.
Phase 6: Das Experiment gerät außer Kontrolle
Ein Junge wurde von Mitgliedern der Welle zusammengeschlagen, wahrscheinlich weil er Jude ist. Die Welle schirmte ihre Mitglieder ab, zum Beispiel hatte beim Footballspiel der Schulmannschaft die Welle ihren eigenen Block im Stadion. Die Schülerzeitung veröffentlichte eine Sonderausgabe, in der die Welle und ihre Methoden heftig kritisiert wurden. Viele der Mitglieder wussten nichts von dem zusammengeschlagenen Jungen. Bald gingen Gerüchte von Bedrohung und Erpressung umher. Der Schulrat fing an Schüler über die Welle zu befragen. Die meisten Wellemitglieder waren sauer auf die Schülerzeitung, sie hielten die Geschichten für Lügen und hatten Angst, dass sich dadurch weniger Leute der Welle anschließen würden. Andere bedankten sich sogar bei der Zeitung, dass auch mal das andere Gesicht der Welle gezeigt worden war. Ein paar distanzierten sich sogar von der Welle. David, Lauries Freund, und Eric wollten Laurie zur Vernunft bringen und lauerten ihr nach der Schule auf. David versuchte dann, Laurie davon zu überzeugen, dass sie keine weiteren Artikel über die Welle schreiben sollte. Doch Laurie wimmelte ihn ab. Da wurde David sauer und stieß sie zu Boden. Doch nun sah er, was die Welle aus ihm gemacht hatte und hob Laurie auf.
Phase 7: Das Ende des Experiments
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Experiment?
Das Experiment, initiiert von Ben Ross, einem Geschichtslehrer, soll Schülern die Mechanismen des Nationalsozialismus und die Frage, warum die Deutschen nichts gegen den Holocaust unternahmen, näherbringen.
Was waren die Phasen des Experiments?
Die Phasen umfassten: 1) Initialisierung durch Disziplin, 2) Entstehung der "Welle" durch Gemeinschaft, 3) Selbstkontrolle der Bewegung, 4) Entwicklung zu einer Bewegung außerhalb des Unterrichts, 5) Verselbstständigung und 6) Kontrollverlust bis 7) zum Abbruch des Experiments.
Welche Grundsätze wurden innerhalb der "Welle" etabliert?
Die Grundsätze waren "MACHT DURCH DISZIPLIN", "MACHT DURCH GEMEINSCHAFT" und später "MACHT DURCH HANDELN".
Was war das Symbol und der Gruß der "Welle"?
Das Symbol war ein Kreis mit einer Wellenlinie darin, was Veränderung, Bewegung, Richtung und Wucht repräsentierte. Der Gruß bestand darin, die rechte Hand wie eine Welle zu wölben und sie an die linke Schulter zu führen.
Wie verlief die Rekrutierung neuer Mitglieder für die "Welle"?
Schüler wurden aktiv angeworben, darunter Mitglieder des Footballteams. Die Welle gewann schnell an Zulauf und beeinflusste das Verhalten und die Einstellungen vieler Schüler.
Welche Rolle spielte Laurie Saunders und die Schülerzeitung?
Laurie Saunders, die Chefredakteurin der Schülerzeitung, wurde skeptisch gegenüber der "Welle" und veröffentlichte eine Sonderausgabe, in der die Bewegung kritisiert wurde, was zu Konflikten führte.
Wie geriet das Experiment außer Kontrolle?
Es kam zu Bedrohungen, Erpressungen und sogar Gewalt gegen Schüler, die nicht Teil der "Welle" sein wollten oder diese kritisierten. Die Bewegung spaltete die Schülerschaft.
Wie wurde das Experiment beendet?
Ben Ross enthüllte auf einer Versammlung, dass die Schüler manipuliert worden waren und dass sie, wenn sie in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt hätten, wahrscheinlich gute Nazis gewesen wären. Ein Bild von Adolf Hitler wurde gezeigt, um die Schüler zu schockieren und ihnen die Augen zu öffnen. Das Experiment wurde abgebrochen und die Schüler waren erschüttert.
Welche Lehre zog man aus dem Experiment?
Das Experiment diente als Lektion über die Gefahren von blinder Autoritätsgläubigkeit, Gruppendruck und den Verlust individueller Freiheit zugunsten vermeintlicher Gleichheit.
- Quote paper
- Tim Zander (Author), 2000, Über Rhue, Morton - "Die Welle", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98240