1. Biographie des Autors:
Jurek Becker wurde 1937 in Lodz/Polen geboren als Sohn eines jüdischen Angestellten .Er wächst in dem Warschauer Ghetto auf und wird später ins Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen inhaftiert .Nach 1945 zieht er nach Berlin .Dort studierte er eine kurze Zeit lang Philosophie.1969 veröffentlicht Jureck Becker seinen ersten Roman ,,Jakob der Lügner". Er erhielt für den Roman viele Preise wie z.B. den Heinrich Mann Preis der DDR oder den Schweizer Charles Veillon Preis .Becker schreib außer Romane noch Erzählungen, Kurzgeschichten, politische Gossen, Kommentare, Kabarett-Texte und Filmdrehbücher wie die deutsche Fernsehserie ,,Liebling Kreuzberg". Am 14.März 1997 starb Jurek Becker nach langem Krebsleiden in Berlin.
2. Literarische Entwicklung in der DDR (1949 - 1989)
Durch die Erhebung des sozialistischen Realismus waren die Schriftsteller erhebliche eingeschränkt in ihrer künstlerischen Freiheit .
Wenn ein Schriftsteller ein Buch in der DDR schrieb musste es einer Zensur unterlegt werden, falls dieses Buch dann nicht frei gegeben wurde, wanderten die meisten aus. Beliebtes Ziel war die BDR. Dort wurde dann ihr Buch veröffentlicht.
Der historische Hintergrund der Trivialliteratur lag in der Gründung der DDR aus der sowjetischen Besatzungszone (1949)
3.Inhalt :
In den Buch ,,Jakob der Lügner" von Jurek Becker geht es um den Juden Jakob, der zur Nationalsozialistischen Zeit in dem Warschauer Ghetto vor anderen Mitbewohnern zum Lügner wird, um anderen Hoffnung zu geben.
Als Jakob eines Abends spät die Straße indem Ghetto in dem er wohnt entlang läuft, wird er plötzlich von einem Wachposten angehalten. Dieser sagt ihm, dass er sich sofort beim Wachhabenden melden soll, da es schon nach acht Uhr ist und den Juden der Aufenthalt auf der Straße nach acht Uhr strengstens untersagt ist. Jakob geht sofort in das Hauptgebäude. Er weiß nicht genau hinter welcher Tür der Wachabende sein Büro hat und horcht deshalb an jeder. Hinter einer Tür hört er aus einem Radio, dass die Russen sich 20 km vor Bezanika befinden. Er weiß das Bezanika nicht all zu fern vom Ghetto entfernt liegt. Er geht weiter und findet das richtige Büro. Doch der Wachhabende schläft und auf dessen Uhr sieht er das es noch nicht acht Uhr, sondern erst fünf Minuten vor halb acht ist. ER schleicht sich aus dem Büro und beeilt sich vor acht zu hause zu sein. Am nächsten Tag geht er wie immer zur Arbeit auf den Bahnhof und erzählt gleich Mischa, der an diesen Tag mit ihm Kisten trägt, dass die Russen vor Bezanika sind. Mischa glaubt ihm nicht und Jakob kann ihm nicht die wahre Geschichte erzählen wie er zu dieser Information gekommen ist, weil sie zu ungläubig klingt. Als Mischa jedoch Kartoffeln von einem stehenden Eisenbahnwagen klauen will, ruft Jakob, dass er ein Radio besitzt, weil er glaubt, wenn Mischa die Kartoffeln klaut, könnte er von einem der Wachposten bemerkt und erschossen werden. Mischa bleibt sofort stehen und ist überglücklich, da sie somit eine Verbindung zur Außenwelt haben, obwohl er weiß, dass Radios im Ghetto strengstens verboten sind. Eigentlich will Jakob ihm später die Wahrheit sagen und er verpflichtet ihm zum Schweigen. Doch Mischa kann die Neuigkeit nicht für sich behalten und erzählt es den Eltern seiner Freundin Rosa und sogar den andern Bewohnern. Schon am nächsten Tag wissen es fast alle, die auf dem Güterbahnhof arbeiten. Jeder fragt Jakob nach Neuigkeiten von der Front und dieser kann ihnen nicht mehr Beichten, dass er gar kein Radio besitzt. Außerdem sieht er wie hoffnungsvoll sie geworden sind und ihre Zukunft darauf aufbauen. Einige Tage später, in denen Jakob ihnen immer neue Nachrichten erzählt, kommt es zu einem Stromausfall in Jakobs Straße, worüber er natürlich sehr glücklich ist, da er sich nun keine neuen Nachrichten ausdenken muss. Am nächsten Tag jedoch kommt Mischa zu ihm mit der Idee, man könnte das Radio doch in eine andere Straße bringen in der kein Stromausfall ist. Doch Jakob hat Glück und kann ihn davon überzeugen, dass der Transport des Radios zu gefährlich wäre. Am folgenden Tag wird der Strom repariert und Jakob muss sich irgendwoher Ideen für neue Nachrichten beschaffen. ER versucht eine Zeitung aus einem Toilettenhäuschen der Nazis zu klauen, wobei er nur nicht erwischt wird, weil sein alter Freund Kowalski rechtzeitig ein Ablenkungsmanöver startet. Leider geht aus der Zeitung keine brauchbaren Informationen hervor.
Als er nach Hause kommt sitzt Lina in seinem Zimmer. Lina ist ein 9jähriges Mädchen, deren Eltern von den Nazis getötet wurden und auf die Jakob seit dieser Zeit aufpaßt. Als es plötzlich an der Tür klopft versteckt sich dieses schnell hinter dem Schrank aus Angst es könnten die Nazis sein. Doch es ist Kowalski, der sofort ein Gespräch mit Jakob über das Radio anfängt. Als das kleine Mädchen erfährt das Jakob das Radio haben soll, springt sie aus ihrem Versteck hervor. Kowalski ist erschrocken, denn niemand aus ein gewisser Professor Dr.Kirchbaum wußten von Lina. Dann schickt Jakob Kowalski nach Hause. Kaum ist er aus der Tür, will Lina das verbotene Radio sehen, doch Jakob erklärt ihr, dass es zu gefährlich sei, es ihr zu zeigen. So kommt er zum Entschluß, dass er allen mitteilt, dass das Radio kaputt gegangen sei und es nun nicht mehr funktioniere.
Schon am nächsten Tag wissen es die anderen. Als sie wie jeden Tag Kisten am Bahnhof stapeln , sehen sie ein Waggon stehen aus dem sie Stimmen hören. Sie vermuten Juden in dem Zug, die ins Lager gebracht werden sollen. Plötzlich geht einer der Arbeiter zum Zug und erzählt ihr von der Nachricht aus dem Radio. Doch da sieht ihn ein Wachposten, der ihn sofort erschießt. Jakob ist von diesem Vorfall sehr betroffen und denkt das er schuld an dem Mord ist .Am selben abend geht er wie immer nach Hause und erwischt Lina beim Durchsuchen seines Zimmers. Auf dem Tisch hat sie eine Petroleumlampe gestellt, die sie für das Radio hält. Jakob erklärt ihr das es nur eine Lampe ist, beschließt jedoch beim nächsten vermeintlichen Radio, das sie findet im Glaube zu belassen, damit sie ihre Suchaktion nach dem Radio beendet.
Am nächsten Tag sucht ein Rundfunktechniker Jakob auf um die Informationsquelle wieder in Betrieb zu setzten. Doch Jakob erklärt diesem, dass das Radio wieder funktionstüchtig sei. Zukunftspläne werden wieder geschmiedet. Bei Jakob zu hause kommt es soweit, dass er im Keller seines Hauses Radiosender für Lina imitiert muss, damit er nicht als Lügner da steht. Lina bemerkt den Betrug nicht. Am nächsten abend wird Jakobs Nachbar, der Herzspezialist Kirschbaum von der Gestapo abgeführt, denn er soll deren General Hardloff heilen, denn dieser hatte einen Herzschlag. Da aber Kirschbaum weiß, wenn er ihn heilen sollte, dass ihn die Juden hassen werden und falls er sich weigert den General zu behandeln würde er von den Nazis erschossen. Kirschbaum begeht Selbstmord. Zur selben Zeit werden zwei Straßen im Ghetto deportiert, in der auch die Eltern von Mischas Freundin wohnten. Jakob verliert an Kraft und erzählt nun aus diesem Grund Kowalski die Wahrheit. Kowalski glaubt ihm nicht, sagt aber das er verstehen kann, dass Jakob den Druck der Anderen nicht mehr aushält und deshalb behauptet, er hätte nie ein Radio besessen.
Am darauf folgenden Tag findet er Kowalski aufgehangen. Er denkt sich nun, dass sein Freund ihm geglaubt hat, aber nun ohne Radio keine Hoffnung in diesem schlimmen Alltag hat .Dann finden die Arbeiter auf dem Weg zum Bahnhof ein Schild auf dem steht, dass sie sich dort alle mit maximal fünf kg Gepäck sammeln sollen. Lina und Jakob packen ihre Sachen, denn alle wissen sofort wo es hingeht. 17.10.00
4.Intention des Autors:
Für seinen Roman ,,Jakob der Lügner" recherchierte er das Ghettoleben genau, um es bewußt anders zu schildern, es soll sich um eine absichtliche Produktion handeln. Sein Vater lieferte ihm die Grundlage für den Roman, doch dieser war über das Ergebnis enttäuscht. Jurek Becker möchte in seinen Büchern das Unsichtbare sichtbar machen, in dem er die Situation aus einer andern Perspektive zeigt.
5.Eigene begründete Stellungnahme:
Ich finde das Buch sehr gut, da es die schwierige Situation in der sich Jakob befindet glaubhaft bekriegter selbst wollte die anderen nie belügen um ihn zu schaden, sondern ihnen Hoffnung zu geben. Eigentlich wurde er durch die anderen in eine solche Position gedrängt. Außerdem ist Jakob nicht der einzige, der in der Geschichte lügt, denn jeder der Charaktere hat seine eigene kleine Lüge, um die er sich Gedanken macht, wie z.B. Mischa, der seiner Verlobten Rosa, erzählt das sein Zimmermitbewohner taub ist, damit sie die Nächte mit ihm verbringt. Oder auch Kowalski, der Jakob vorspielt, dass er nicht daran glauben würde, dass Jakob kein Radio besitzt, um sich am nächsten Tag in seinem Zimmer zu erhängen. Dennoch lügt keiner der Personen, um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen, sondern nur um den anderen zu helfen.
Das Buch selbst wird aus einer Perspektive einer Person geschrieben, die selbst mit im Ghetto lebte und über die Ereignissen ein Buch schreibt. Sie greift zwar nicht aktiv in die Handlung ein, erklärt aber manchmal, wie er zu bestimmten Informationen gekommen ist, die er erzählt. Seine Kommentare, die meist wenig mit der eigentlichen Handlung, sondern mehr mit seiner Stellung zur jeweiligen Situation zu tun haben, machen es manchmal schwer dem roten Erzählfaden zu folgen. Dies kommt aber nur selten vor und ansonsten ist das Buch durch leicht verständliche und nicht zu lange Sätze sehr angenehm zu lesen.
- Arbeit zitieren
- Maraike Stamann (Autor:in), 2000, Becker, Jurek - Jakob der Lügner #, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98239
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