Die Märkte lassen sich in qualitative (homogene und heterogene) und quantitative aufteilen. Hier wird nun näher auf die Anzahl der Marktteilnehmer (quantitativ) eingegangen. Je nach Marktform lassen sich unterschiedliche Verhaltensweisen Unternehmen (Marktteilnehmer) beobachten. Die Zahl der Unternehmen bestimmt die Marktbeeinflussung.
Ein Monopol, bzw. Monopson liegt vor, wenn auf einer Marktseite nur ein Anbieter bzw. Nachfrager auftritt, der somit einen100% Marktanteilbesitzt undkonkurrenzlosist. Die Angebotsfunktion des Monopolisten ist zugleich diegesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion. Man unterscheidet staatlich geschützte und private Monopole.
Beim Oligopol, bzw. Oligopson, ist die Zahl der Anbieter bzw. Nachfrager so gering, jedoch der Anteil des einzelnen am Gesamtmarkt so hoch, daß die einzelnen Marktteilnehmer direkt auf das Marktgeschehen einwirken können.
Jeder Unternehmer, egal in welcher Marktform strebt nach Gewinnmaximierung. Der Monopolist kann entweder den Preis oder die Menge fixieren, wohingegen in vollständiger Konkurrenz der Anbieter nur die Menge variieren kann. Legt der Monopolist die Menge fest (Mengenfixierer), so muß er den Preis als gegeben hinnehmen. Er wird dann die für ihn gewinnmaximale Menge produzieren.
Es gibt zwei Möglichkeiten die gewinnmaximale Menge des Monopolisten zu ermitteln:
1. aus der größten Differenz von Gesamterlös und Gesamtkosten
2. aus der größten Differenz von Grenzerlös und Grenzkosten
[Erlös = Preis x Menge ; Kosten = variable + fixe ; Gewinn = Erlös - Kosten]
Inhaltsverzeichnis:
1. Einführung
2. Beschreibung der Marktformen
2.1 Monopol
2.2 Oligopol
3. Preisfindung
3.1 Preisfindung im (privaten) Monopol
3.1.1 Gesamterlös und Gesamtkosten
3.1.2 Grenzerlös und Grenzkosten
3.2 Preisfindung im Oligopol
3.2.1 Verdrängungsstrategie
3.2.2 friedliche Verhaltensweise / Preisführerschaft
3.2.3 Absprachen (Frühstückskartelle)
4. Beurteilung der beiden Marktformen
5. Literaturverzeichnis
1. Einführung
Die Märkte lassen sich in qualitative (homogene und heterogene) und quantitative aufteilen. Hier wird nun näher auf die Anzahl der Marktteilnehmer (quantitativ) eingegangen. Je nach Marktform lassen sich unterschiedliche Verhaltensweisen Unternehmen (Marktteilnehmer) beobachten. Die Zahl der Unternehmen bestimmt die Marktbeeinflussung.
2. Beschreibung der Marktformen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quantitatives Marktformenmodell nach W.Eucken
2.1 Monopol
Ein Monopol, bzw. Monopson liegt vor, wenn auf einer Marktseite nur ein Anbieter bzw. Nachfrager auftritt, der somit einen100% Marktanteilbesitzt undkonkurrenzlosist. Die Angebotsfunktion des Monopolisten ist zugleich diegesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion. Man unterscheidet staatlich geschützte und private Monopole.
2.2 Oligopol
Beim Oligopol, bzw. Oligopson, ist die Zahl der Anbieter bzw. Nachfrager so gering, jedoch der Anteil des einzelnen am Gesamtmarkt so hoch, daß die einzelnen Marktteilnehmer direkt auf das Marktgeschehen einwirken können.
3. Preisfindung
3.1. Preisfindung im (privaten) Monopol
Jeder Unternehmer, egal in welcher Marktform strebt nach Gewinnmaximierung. Der Monopolist kann entweder den Preis oder die Menge fixieren, wohingegen in vollständiger Konkurrenz der Anbieter nur die Menge variieren kann. Legt der Monopolist die Menge fest (Mengenfixierer), so muß er den Preis als gegeben hinnehmen. Er wird dann die für ihn gewinnmaximale Menge produzieren.
Es gibt zwei Möglichkeiten die gewinnmaximale Menge des Monopolisten zu ermitteln:
1. aus der größten Differenz von Gesamterlös und Gesamtkosten
2. aus der größten Differenz von Grenzerlös und Grenzkosten
[Erlös = Preis x Menge ; Kosten = variable + fixe ; Gewinn = Erlös - Kosten]
3.1.1 Gesamterlös und Gesamtkosten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Die Nachfragekurve ist im Monopol auch die Preiskurve
- bei Mengenzunahme bewegt man sich auf der Preiskurve nach unten
- Der Gesamterlös steigt zunächst an, aber nur solange die Mengensteigerung den Preisverfall überkompensiert, danach ist der Preisverfall größer als die Mengensteigerung, so daß im Sättigungspunkt auch der Gesamterlös Null ist. Hat der Gesamterlös sein Maximum, ist der Grenzerlös Null.
- Der Monopolgewinn ist dort am größten, wo der Abstand der Gesamterlösfunktion von der Gesamtkostenfunktion am größten ist. Dies ist dort der Fall, wo die Steigung der Gesamtkostenkurve gleich der Steigung der Gesamterlöskurve ist. Fällt man das Lot durch diese beiden Punkte, so ergibt der Schnittpunkt mit der Nachfragekurve den Cournot`schen Punkt, die Verlängerung weiter nach unten ergibt die Monopolmenge, eine Senkrechte nach links vom Cournot`schen Punkt aus ergibt den Monopolpreis, bei dem der maximale Gewinn erwirtschaftet wird.
Das Gewinnmaximum ist im privaten Monopol erreicht, wenn die Differenz von Gesamterlös (E`) und Gesamtkosten (K`) am größten ist.
3.1.2 Grenzerlös und Grenzkosten
Grenzerlöse sind die zusätzlichen Erlöse durch den Verkauf einer zusätzlich produzierten Mengeneinheit (Mehrerlöse).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
hier aus vorheriger Abbildung:
Grenzkosten sind die zusätzlichen Kosten für die Produktion einer zusätzlichen Einheit eines Gutes (Mehrkosten).
Für den Monopolisten gilt: Grenzkosten gleich Grenzerlöse. Der Grenzerlös entspricht allerdings nicht dem Preis wie im Polypol. Grundsätzlich gilt, daß bei steigender Menge der Preis sinkt. Der Preis muß immer über dem Grenzerlös liegen, und damit auch über den Grenzkosten, da der Preisverfall noch abgezogen werden muß. Die gewinnmaximale Menge bestimmt sich durch den Schnittpunkt der Grenzerlös- und Grenzkostenkurve. Errichtet man im Schnittpunkt der Grenzerlös- und der Grenzkostenkurve eine Senkrechte, so schneidet sie die Preiskurve im Punkte C, den man alsCOURNOT´schen Punkt(Cournot, franz.Nationalökonom, *1801-_1877) bezeichnet. Aus dieser Monopolmenge wird der Monopolpreis abgeleitet, bei dem der Monopolist sein Gewinnmaximum erreicht.
Kurzgesagt: Die gewinngünstigste Situation liegt dann vor, wenn die Grenzkosten gleich den Grenzerlösen sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Graphisch läßt sich der Cournot´sche Punkt entweder mit Hilfe der Gesamtkosten- und Gesamterlöskurve oder mit Hilfe der Grenzkosten- und Grenzerlöskurve ermitteln.
Ein Monopolist wird allerdings sehr selten die volle Monopolmenge produzieren, um nicht durch zu hohe Gewinnmargen mögliche Konkurrenten auf den Markt zu rufen. Zudem ist der Ruf beim Verbraucher gefährdet, welcher zur Not - je nach Lebensnotwendigkeit des Produktes - darauf völlig verzichten oder boykottieren oder die Kartellbehörden aufmerksam machen könnte
Preisfixierer:
Der Monopolist könnte Preise künstlich hoch halten, um Gewinne zu maximieren. Dies lockt jedoch in einem staatlich nicht geschützten Monopolzusätzliche Konkurrentenan, so daß der Monopolist seine Preismacht nicht voll ausspielt.
3.2 Preisfindung im Oligopol
Je nach Verhaltensformen erhält man unterschiedliche Modelle. Sind nur 2 Anbieter auf dem Markt, spricht man von einem Dyopol.
Die Bestimmung der Erlösfunktion im Oligopol ist schwierig, da man nicht nur die Reaktion der Nachfrager kennen muß, sondern auch die der anderen Oligopolisten, die versuchen die Nachfrage auf sich zu lenken.
3.2.1 Verdrängungsstrategie
Hier versucht ein Anbieter die Konkurrenten vom Markt zu verdrängen, um seine Unabhängigkeitsposition zu realisieren. Er baut seine eigene Kapazität aus und senkt anschließend den Preis, bis alle übrigen Anbieter aus dem Markt verschwunden sind. Er wird dann zum Monopolisten und kann anschließend den Preis wieder heraufsetzen. Allerdings ist der Ausgang eines solchen Preiskampfes meist ungewiß und nicht selten geht sogar der Verdränger vom Markt. Daher haben sich im Laufe der Zeit die Unternehmen auf eine friedliche Vorgehensweise eingelassen.
3.2.2 friedliche Verhaltensweise / Preisführerschaft / Preisstarrheit
Hier setzt ein Oligopolist einen Preis, die anderen folgen ihm, weil er einen hohen Nachfrageanteil und Bedeutung besitzt. Er wird als Preisführer akzeptiert. Es gibt auch eine wechselnde Preisführerschaft, nachdem jedes Unternehmen abwechselnd als Preisführer auftritt. Ein Beispiel: Mineralölkonzerne.
Eine Besonderheit ist die Preisstarrheit, die eintritt, wenn ein Unternehmen zwar als Preisführer angesehen wird, jedoch nicht einen so großen Nachfrageanteil besitzt, daß bei einer Preiserhöhung die Konkurrenten nicht mitziehen, um eine größere Nachfrage auf sich zu lenken. Andersherum wenn der Preisführer den Preis senkt. Die Konkurrenten ziehen sofort nach, um nicht einen Nachfrageverlust in Kauf nehmen zu müssen. Der Preisführer ist eigentlich kein richtiger Preisführer, so daß sich letztendlich die Preise nicht verschieben.
3.2.3 Absprachen / strategisch kooperatives Verhalten (Frühstückskartelle)
Durch das gegenseitige Preisunterbieten sinkt das Gewinnniveau der einzelnen Anbieter. Eine isolierte Preiserhöhung eines Anbieters macht allerdings auch wenig Sinn, da er dann Nachfrage verliert. Die Anbieter sprechen sich daher ab, um so eine gemeinsame Preiserhöhung durchzusetzen. Sie schließen dann in der Regel eine Kartellvereinbarung ab. Da diese Art des Zusammenschlußes jedoch verboten ist, müssen die Preisabsprachen versteckt durchgeführt werden.
4. Beurteilung der beiden Marktformen
Oligopole:
sind die anstrebenswerteste Marktform, da hier die meisten Wettbewerbshandlungen stattfinden, die auch für die Nachfrager von Vorteil sind; Oligopole kommen sehr häufig vor; aktueller Fusionstrend (z.B. Bankenfusionen, Chemie, Automobilindustrie) -Vorform der Monopole,
- bei nur noch sehr wenigen Anbietern sind Preisabsprachen wahrscheinlich (siehe Eingriff der Kartellbehörde bei Dumping-Lebensmittelpreisen bei Aldi Nord, Lidl und Wal-Mart) Monopole:
-private Monopole für Nachfrager durch teure Preise immer von Nachteil, nur sehr beschränkte Wettbewerbshandlungen (z.B. Forschung u. Entwicklung - um kosteneffizienter zu produzieren)
-daher gesetzliche Schutzfunktion durch Staat (Kartellamt, bzw. EU-Aufsichtsbehörde)
-staatliche Monopole dienen dazu die hohen Vorinvestitionen zu schützen, die erstmal aufgebracht werden müssen für ein umfassendes Versorgungsnetz (Telefonnetz, Gas- und Wasserleitungen).
5. Literaturverzeichnis
Baßler / Heinrich / Koch Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaftslehre 14.Auflage; Koten 1995
Henrichsmeyer / Gans / Evers Einführung in die Volkswirtschaftslehre 9.Auflage; Stuttgart 1991
Siebert, Horst Einführung in die Volkswirtschaftslehre 11.Auflage; Stuttgart, Berlin, Koten 1992
Varian Mikroökonomie
2. Auflage; München, Wien, Oldenburg 1985 Wagenblaß, Horst Volkswirtschaftslehre, öffentliche Finanzen und
Wirtschaftspolitik;
3. Auflage; Heidelberg 1986
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptthemen dieser Abhandlung über Marktformen?
Diese Abhandlung behandelt die Beschreibung und Beurteilung verschiedener Marktformen, insbesondere Monopole und Oligopole. Sie analysiert die Preisfindung in diesen Marktformen und die strategischen Verhaltensweisen der Unternehmen.
Was ist ein Monopol laut dieser Abhandlung?
Ein Monopol liegt vor, wenn auf einer Marktseite nur ein Anbieter oder Nachfrager existiert, der einen 100% Marktanteil besitzt und konkurrenzlos ist. Die Angebotsfunktion des Monopolisten ist zugleich die gesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion.
Was ist ein Oligopol?
Beim Oligopol ist die Anzahl der Anbieter oder Nachfrager gering, aber der Anteil jedes einzelnen am Gesamtmarkt ist so hoch, dass die einzelnen Marktteilnehmer das Marktgeschehen direkt beeinflussen können.
Wie erfolgt die Preisfindung im Monopol?
Der Monopolist kann entweder den Preis oder die Menge fixieren. Er kann die gewinnmaximale Menge entweder durch die größte Differenz von Gesamterlös und Gesamtkosten oder durch die größte Differenz von Grenzerlös und Grenzkosten ermitteln.
Was bedeutet der Cournot'sche Punkt?
Der Cournot'sche Punkt ist der Punkt auf der Nachfragekurve, der sich ergibt, wenn man vom Schnittpunkt der Grenzerlös- und Grenzkostenkurve eine Senkrechte zur Preiskurve zieht. Er hilft bei der Bestimmung des Monopolpreises, bei dem der maximale Gewinn erwirtschaftet wird.
Welche Strategien werden im Oligopol zur Preisfindung angewendet?
Im Oligopol gibt es verschiedene Strategien, darunter die Verdrängungsstrategie, friedliche Verhaltensweisen/Preisführerschaft und Absprachen (Kartelle).
Was ist die Verdrängungsstrategie im Oligopol?
Bei der Verdrängungsstrategie versucht ein Anbieter, die Konkurrenten vom Markt zu verdrängen, indem er seine Kapazität ausbaut und den Preis senkt, bis die Konkurrenten aus dem Markt ausscheiden. Dies führt potenziell zu einer Monopolstellung.
Was versteht man unter friedlicher Verhaltensweise/Preisführerschaft im Oligopol?
Hierbei setzt ein Oligopolist einen Preis, dem die anderen folgen, weil er einen hohen Nachfrageanteil und Bedeutung besitzt. Er wird als Preisführer akzeptiert.
Was sind Frühstückskartelle?
Frühstückskartelle sind Absprachen oder strategisch kooperatives Verhalten zwischen Anbietern, um durch gemeinsame Preiserhöhungen das Gewinnniveau zu steigern. Solche Kartellvereinbarungen sind in der Regel verboten und müssen versteckt durchgeführt werden.
Wie werden Monopole und Oligopole beurteilt?
Oligopole werden als anstrebenswertere Marktform angesehen, da sie mehr Wettbewerbshandlungen ermöglichen, die für die Nachfrager von Vorteil sind. Private Monopole sind für Nachfrager oft von Nachteil aufgrund teurer Preise. Staatliche Monopole dienen dazu, hohe Vorinvestitionen zu schützen.
Welche Rolle spielt das Kartellamt bei der Beurteilung der Marktformen?
Das Kartellamt und die EU-Aufsichtsbehörde haben eine gesetzliche Schutzfunktion, um Monopole zu überwachen und sicherzustellen, dass Wettbewerbshandlungen nicht eingeschränkt werden. Sie greifen ein, wenn Preisabsprachen oder andere wettbewerbsbeschränkende Praktiken festgestellt werden.
- Quote paper
- Henning Helldobler (Author), 2001, Preisfindung im Monopol und Oligopol, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98214