Eine der größten Herausforderung, vor der die Welt aktuell und auch in den kommenden Jahren steht, ist der Klimawandel. Die wirtschaftlichen Aspekte und Folgen sind deshalb Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Ein vielbeachteter Bericht in diesem Kontext ist, der Stern-Report, der unter der Leitung von Nicolas Stern (2006) entstand. Der Report zeigt, dass die globale Erwärmung zu wesentlichen Teilen durch das Emittieren von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) verursacht wird.
„There is now an overwhelming body of scientific evidence that human activity is causing global warming, with the main sources of greenhouse gases, in order of global importance, being electricity generation, land-use changes (particularly deforestation), agriculture and transport.“ (Stern 2006, 1)
CO2 entsteht beispielsweise, wenn zur Energieerzeugung fossile Energieträger wie Erdöl oder Kohle verbrannt werden. Die Energieerzeugung durch erneuerbare Energien verursacht zwar keine CO2 Emissionen, jedoch stehen diese Energien nicht dauerhaft zur Verfügung.
Die Herausforderung, vor der die Welt zukünftig steht besteht darin, den weltweit ansteigenden Energiebedarf mit der Reduktion von CO2 Emissionen zu verbinden.
Ein alternativer Energieträger, der CO2-frei hergestellt, aber trotzdem einfach zu lagern und transportieren ist, ist Wasserstoff. Als vielfältig einsetzbarer Energieträger kann er beispielsweise als Treibstoff für Autos und Flugzeuge, bei der Stahlherstellung oder beim Heizen von Gebäuden genutzt werden. Außerdem ermöglicht er die Speicherung erneuerbarer Energien. Aufgrund der Chance, die Klimaschutzziele gleichzeitig mit industrieller Wertschöpfung zu erreichen, gibt es weltweit viele Unternehmen, Konzerne und Länder, die in einer Wasserstoffwirtschaft Chancen für zukünftiges Wirtschaftswachstum sehen. Die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland wird im Rahmen dieser Arbeit genauer untersucht. Außerdem werden die verschiedenen, in diesem Zusammenhang relevanten Interessengruppen, die Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger nehmen, analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interessengruppen als Feld der Neuen Politischen Ökonomie
- Definition von Interessengruppen
- Einfluss von Interessengruppen
- Interaktion zwischen Interessengruppen
- Wettbewerb
- Kooperation
- Rolle von Interessengruppen in Industriestrategien
- Grundzüge von Industriestrategien
- Anwendung auf die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland
- Relevante Interessengruppen und deren Ziele
- Wechselwirkung zwischen Interessengruppen und Politikern
- Das Rentenstreben der Interessengruppen
- Politikempfehlungen für die Wasserstoffwirtschaft
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle von Interessengruppen im politischen System Deutschlands am Beispiel der Wasserstoffwirtschaft. Ziel ist es, die Bedeutung von Interessengruppen für die Gestaltung von Industriestrategien aufzuzeigen und deren Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse zu untersuchen.
- Definition und Einfluss von Interessengruppen im politischen System
- Analyse der Wasserstoffwirtschaft als zukunftsweisende Industriestrategie
- Identifizierung relevanter Interessengruppen und ihrer Ziele in der Wasserstoffwirtschaft
- Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Interessengruppen und Politikern
- Bewertung des Rentenstrebens von Interessengruppen und dessen Auswirkungen auf politische Entscheidungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz der Wasserstoffwirtschaft im Kontext des Klimawandels. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen Rahmen der Neuen Politischen Ökonomie und definiert den Begriff der Interessengruppen. Außerdem werden die verschiedenen Einflussmechanismen und Interaktionsformen von Interessengruppen im politischen System vorgestellt.
In Kapitel 3 wird die Rolle von Interessengruppen in Industriestrategien anhand der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland analysiert. Hierbei werden die relevanten Interessengruppen und ihre Ziele identifiziert sowie die Wechselwirkung zwischen Interessengruppen und Politikern untersucht. Abschließend werden Politikempfehlungen für die Wasserstoffwirtschaft formuliert und kritische Aspekte der Industriepolitik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Interessengruppen, Neue Politische Ökonomie, Industriestrategien, Wasserstoffwirtschaft, Klimawandel, politische Entscheidungsfindung, Rentenstreben, Politikempfehlungen und Kritik.
- Quote paper
- Magnus Kurz (Author), 2020, Interessengruppen im politischen System. Eine Analyse der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/981267