Die vorliegende Bachelorarbeit widmet sich einer tiefgreifenden Analyse des Antisemitismus im Kontext des Islam, mit einem Fokus auf die historischen Wurzeln im Mittelalter bis hin zur gegenwärtigen Erscheinungsform. Der Antisemitismus, der sich in der Gegenwart unter vielen Muslimen manifestiert, bildet eine komplexe Thematik, die eine differenzierte Betrachtung erfordert.
Der Begriff Antisemitismus wird oft mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten und dem Holocaust in Verbindung gebracht. Jedoch reicht diese Form der Judenfeindlichkeit weit zurück und findet auch im Kontext des Islams ihre historischen Ursprünge. Um ein umfassendes Verständnis zu schaffen, wird diese Arbeit im Mittelalter ansetzen, genauer gesagt, im Zeitraum von 622 n. Chr. bis 627 n. Chr. Die Offenbarung und der Schreibprozess des Korans spielen dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere in Bezug auf die Begegnungen zwischen dem Propheten Muhammad und den jüdischen Gemeinschaften in Medina.
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Ursprünge des Antisemitismus im Islam zu beleuchten und zu untersuchen, wie sich diese Motive bis in die Gegenwart fortgesetzt haben. Durch die Darlegung von historischen Ereignissen, wie den Begegnungen Muhammads mit den jüdischen Stämmen Banu Qaynuqa‘, Banu Nadir und Banu Qurayza, sowie der Analyse antisemitischer Stereotypen im 7. Jahrhundert, soll ein umfassendes Bild entstehen.
Dabei wird auch die Frage aufgegriffen, inwieweit die judenfeindlichen Motive des Mittelalters in der gegenwärtigen Erscheinungsform des Antisemitismus bei Muslimen weiterleben oder in ihnen wurzeln. Die Arbeit stützt sich auf die Quellen von Johan Bouman und die Übersetzung des Korans durch Rudi Paret, um die Auseinandersetzung zwischen Muhammad und den jüdischen Gemeinschaften in Medina eingehend zu erfassen.
Diese Untersuchung grenzt sich bewusst auf den Antisemitismus, der von Muslimen ausgeht, und bezieht den modernen Antisemitismus in die Betrachtung ein. Zur Klärung von Begrifflichkeiten werden zu Beginn die Termini "Antisemitismus", "Antijudaismus" und "moderner Antisemitismus" differenziert definiert, um eine klare Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Definitionen
2. Ursprung der Judenfeindlichkeit im Islam von 622 n. Chr. bis 627 n. Chr
2.1. Die Entstehung des Korans und Parallelen zum Judentum
2.2. Ereignisse undBegegnungen zwischen Muhammad und den Juden von 622 n. Chr. bis 627 n.Chr
2.2.1. Muhammad und derjüdische Stamm Banu Qaynuqa'
2.2.2. Muhammad und derjüdische Stamm Banu Nadir
2.2.3. Muhammad und der jüdische Stamm Banu Qurayza
2.3. AntisemitischeStereotype im 7. Jahrhundert
2.3.1. Juden als Ungläubige
2.3.2. Juden als Verräter
3. Antisemitismus bei Muslimen in der Gegenwart
3.1. AntisemitischeStereotype in der Gegenwart
3.1.1. Juden als Zionisten
3.1.2. Juden als Herrscher über die Finanz- und Wirtschaftssysteme
3.1.3. Juden als Ungläubige und Verräter
3.1.4. Juden und die Ritualmordlegende
3.2. Ausgewählte Beispiele von Antisemitismus in der Gegenwart
4. Antisemitische Motive unter Muslimen in der Gegenwart und deren Wurzeln im Mittelalter von 622 n. Chr. bis 627 n. Chr.
4.1. DasMotiv desAntizionismus
4.2. Das Motiv der Juden als Ungläubige und Verräter
5. Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Özcan Kutlu (Author), 2020, Der Ursprung des Antisemitismus im Islam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/981228
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