Die vorliegende Hausarbeit befasst sich konkret mit der Fragestellung: Inwieweit kann ein traditionelles Märchen der Grimms, welches vor 200 Jahren erstmals schriftlich fixiert worden ist, durch eine filmische Adaption weiterhin als Märchen kategorisiert werden? Damit die Beantwortung dieser Frage gelingt, wird zunächst der Begriff des Märchens näher erläutert. Dabei wird darauf eingegangen, woher das Wort stammt und die wesentlichen Eigenschaften der Märchen werden herausgearbeitet.
Bei der Herausarbeitung der Stilmerkmale der Märchen wird auf den Literaturwissenschaftler und bedeutendsten Märcheninterpreten des 20. Jahrhunderts Max Lüthi bezogen. Anschließend wird der Fokus auf ein spezifisches Märchen, nämlich Schneewittchen und die sieben Zwerge gelegt. Dieses Märchen wird anhand zwei Medien veranschaulicht, dem Originaltext von den Brüdern Grimm und der ersten Verfilmung von Walt Disney. Ein exemplarischer Vergleich beider Werke in Hinblick auf den Inhalt wird durchgeführt. Aufbauend darauf wird überprüft, ob es Walt Disney gelungen ist die typischen Stilmerkmale eines Märchens nach Max Lüthi in seiner Adaption zu übertragen, sodass dieser als Märchen klassifiziert werden kann. Im letzten Kapitel werden alle wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammengefasst und mit einem Fazit, das einen Beitrag zu der Fragestellung gibt, schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinition
- 2.1 Herkunft des Volksmärchens
- 3. Stilmerkmale des Volksmärchens nach Max Lüthi
- 3.1 Eindimensionalität
- 3.2 Flächenhaftigkeit
- 3.3 Isolation und Allverbundenheit
- 3.4 Abstrakter Stil
- 3.5 Sublimation und Welthaltigkeit
- 4. Exemplarischer Vergleich
- 4.1 Inhaltlicher Vergleich des Märchens mit der filmischen Adaption
- 4.2 Einhaltung der Stilmerkmale nach Max Lüthi
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwieweit eine filmische Adaption eines traditionellen Grimmschen Märchens dessen Kategorisierung als Märchen aufrechterhält. Die Analyse fokussiert auf die Übertragung der Merkmale des Märchens in das filmische Medium. Die Arbeit vergleicht dazu den Originaltext mit einer filmischen Adaption.
- Definition des Begriffs "Märchen" und dessen Herleitung
- Analyse der Stilmerkmale des Volksmärchens nach Max Lüthi
- Inhaltlicher Vergleich zwischen Märchentext und Filmadaption
- Untersuchung der Übertragung der Lüthischen Stilmerkmale in die Filmadaption
- Bewertung der filmischen Adaption als Märchen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Kategorisierbarkeit einer filmischen Adaption eines Grimmschen Märchens als Märchen. Sie betont die Anpassungsfähigkeit von Märchen an verschiedene Medien und die Bedeutung der Grimmschen Sammlung als europäisches Kulturgut. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz: Begriffsklärung, Analyse der Stilmerkmale nach Max Lüthi und exemplarischer Vergleich von Originaltext und Filmadaption (z.B. Schneewittchen).
2. Begriffsdefinition: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Märchen" etymologisch, von mittelhochdeutsch "maere" bis zur heutigen Bedeutung. Es differenziert zwischen Volks- und Kunstmärchen, wobei der Fokus auf dem Volksmärchen liegt, betont dessen anonyme Urheberschaft und mündliche Tradition. Die Bedeutung des Beitrags der Brüder Grimm zur kanonischen Fixierung des Märchens wird hervorgehoben.
3. Stilmerkmale des Volksmärchens nach Max Lüthi: Dieses Kapitel beschreibt die von Max Lüthi identifizierten Stilmerkmale des Volksmärchens: Eindimensionalität (Verschmelzung von Diesseits und Jenseits), Flächenhaftigkeit, Isolation und Allverbundenheit der Figuren, abstrakter Stil und Sublimation/Welthaltigkeit. Die Eindimensionalität wird dabei als Verschmelzung der realistischen und phantastischen Welt erklärt, die für den Märchenhelden keine Überraschung darstellt.
4. Exemplarischer Vergleich: Dieses Kapitel würde einen detaillierten Vergleich des gewählten Märchens (z.B. Schneewittchen) in seiner Textform und in einer filmischen Adaption (z.B. Disney-Version) vornehmen. Der Vergleich würde sich auf inhaltliche Aspekte und die Einhaltung der von Lüthi definierten Stilmerkmale konzentrieren. Es wird untersucht, inwieweit die filmische Umsetzung die spezifischen Merkmale des Märchens beibehält und ob sie somit weiterhin als Märchen klassifiziert werden kann.
Schlüsselwörter
Märchen, Grimms Märchen, Filmadaption, Max Lüthi, Stilmerkmale, Volksmärchen, Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, Schneewittchen, Medienwandel, Kulturgut.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse einer Filmadaption eines Grimmschen Märchens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, ob eine filmische Adaption eines traditionellen Grimmschen Märchens weiterhin als Märchen kategorisiert werden kann. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen dem Originaltext und seiner filmischen Umsetzung, insbesondere hinsichtlich der Übertragung spezifischer Märchenmerkmale.
Welche Märchenmerkmale werden analysiert?
Die Analyse basiert auf den Stilmerkmalen des Volksmärchens nach Max Lüthi. Dazu gehören Eindimensionalität (Verschmelzung von Diesseits und Jenseits), Flächenhaftigkeit, Isolation und Allverbundenheit der Figuren, abstrakter Stil und Sublimation/Welthaltigkeit. Die Arbeit untersucht, inwieweit diese Merkmale in der filmischen Adaption erhalten bleiben.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet einen exemplarischen Vergleich. Ein Grimmsches Märchen (z.B. Schneewittchen) und seine filmische Adaption werden detailliert verglichen. Dieser Vergleich umfasst sowohl inhaltliche Aspekte als auch die Einhaltung der von Lüthi definierten Stilmerkmale. Die Analyse beginnt mit einer Begriffsklärung des "Märchens" selbst.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsdefinition (inkl. der Herkunft des Volksmärchens), Stilmerkmale des Volksmärchens nach Max Lüthi, exemplarischer Vergleich (inhaltlicher Vergleich und Überprüfung der Lüthischen Stilmerkmale in der Adaption) und Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Übertragung von Märchenmerkmalen in das filmische Medium zu analysieren und zu bewerten, ob die filmische Adaption weiterhin als Märchen klassifiziert werden kann. Sie untersucht die Anpassungsfähigkeit von Märchen an verschiedene Medien und die Bedeutung der Grimmschen Sammlung als europäisches Kulturgut.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Märchen, Grimms Märchen, Filmadaption, Max Lüthi, Stilmerkmale, Volksmärchen, Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, (Beispiel: Schneewittchen), Medienwandel, Kulturgut.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden geboten?
Die Arbeit bietet Zusammenfassungen für jedes Kapitel. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Das Kapitel zur Begriffsdefinition beleuchtet den Begriff "Märchen" etymologisch und differenziert zwischen Volks- und Kunstmärchen. Das Kapitel zu Lüthis Stilmerkmalen beschreibt diese detailliert. Der exemplarische Vergleich analysiert ein konkretes Märchen und seine Adaption. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welches Märchen wird exemplarisch untersucht?
Als Beispiel wird (z.B. Schneewittchen) und eine seiner filmischen Adaptionen (z.B. die Disney-Version) genannt. Die konkrete Auswahl des Märchens und der Adaption wird im Haupttext der Arbeit genauer erläutert.
- Quote paper
- Vesile Güner (Author), 2020, Mediale Formen von "Schneewittchen". Inwieweit kann ein traditionelles Märchen der Brüder Grimm durch eine filmische Adaption weiterhin als Märchen kategorisiert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/980713