Das Kabuki Theater
1. Einleitung
Jemand, der sich für's Theater interessiert und momentan vielleicht gerade einen Theaterbesuch in Betracht zieht und zu diesem Zweck verschiedene Theaterpläne studiert, wird in Hinblick auf diesbezügliche Veranstaltungsangebote möglicherweise auch Erkundungen mit Hilfe des INTERNET einholen. Es ist nicht auszuschließen, daß er dabei auf das Wort ,,Kabuki-Theater" stößt, falls er seine Suche nicht sowieso auf dieses besondere Stichwort ausgerichtet hat. Bei einer solchen Recherche dürfte er in einem überraschenden Ausmaß fündig werden, wie man selbst ausprobieren kann. (Ein kleiner Ausschnitt aus einer solchen Recherche ist im Anhang zu dieser Hausarbeit beigefügt.)
Vermutlich werden die aus dem INTERNET erhaltenen Angaben über das Kabuki-Theater dem einen oder dem anderen Theaterinteressenten auch vollauf genügen. Die INTERNET- Angaben werden aber ebenso dem gezielter Suchenden eine kurze und knappe Auskunft über diese Art von Theater vermitteln, etwa in der Weise, wie uns Schauwecker's Guide to Japan darüber unterrichtet:
,,Kabuki ist eine traditionelle Form von [japanischem] Theater mit seinen Ursprüngen in der Edo Periode.1 (...) Kabukistücke handeln von historischen Ereignissen, moralischen Konflikten in Liebesbeziehungen u.a."2
Stützt man sich allein auf diese Information, so scheint allerdings - abgesehen von der konkreten, regional-geschichtlichen Herkunft des Kabuki - kaum ein Unterschied zu den auch bei uns (d.h. im westlichen Kulturkreis) bekannten Theaterspielen erkennbar zu sein, die sich ja ebenfalls `historischer' oder `moralischer' Gegenstände annehmen können (Schillers `Die Räuber', Shakespeares `Hamlet' oder `Romeo und Julia' u.a.).3
Etwas anderes dürfte aber schon die folgende Auskunft bringen (falls wir nicht Shakespeares Sprache als `altmodisches Englisch' und die Musikinstrumente mancher älteren Stücke des europäischen Theaters als `traditionelle Instrumente' bezeichnen wollen): ,,Die Schauspieler sprechen in einem altmodischen Japanisch und mit monotoner Stimme. Sie werden von der Musik traditioneller Musikinstrumente begleitet."4
Und die (Theater-)Agentur Geist stellt das Kabuki in den Zusammenhang des japanischen Theaters überhaupt und vermittelt dem Interessierten somit zusätzliche Information:
,,In Japan gibt es (...) die (...) traditionellen Formen des No, Kabuki und Bunraku sowie deren Vorformen, einfache heilige Kagura-Tanzspiele an den Shinto-Schreinen und zeremonielle Bugaku-Tänze, die schon vor tausend Jahren am Hof des Kaisers aufgeführt wurden."5 Was so vermutlich für eine erste Bekanntschaft mit dieser Art von Theater zur Informierung des Theaterinteressenten ausreichen dürfte, kann aber wohl kaum für eine ausführlichere Beschäftigung damit genügen. Als (Grob- oder Vor-)Information können solchen Auskünfte dennoch nützlich sein, nämlich zum einen den weiteren Verweisen im INTERNET zu folgen, um damit einem eher `praktischen', das soll hier heißen: dem auf einen geplanten Theaterbesuch abzielenden Bedürfnis zu dienen, zum anderen, um damit zu einer eher `theoretischen', das meint an dieser Stelle: auf die vertiefte und systematische Beschäftigung mit dem Sach-verhalt als solchem überzugehen. Da im Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit das Letztere das Ziel ist, sollen die INTERNET-Angaben in erster Linie als `Ansatz- Punkte' für weitergehende Fragen aufgenommen werden. Diese Punkte sollen sich im Nachstehenden auf die folgenden (zunächst weitgehend offenen) Fragen, die im Vorhergehenden schon teilweise angeschnitten worden sind, richten:
- Was ist über die Geschichte des Kabuki-Theaters bekannt? Worin besteht seine ursprüngliche Bedeutung ?
,,Kabuki is a traditional form of Japanese theater. It was founded early in the 17th century by Okuni, a shrine maiden who brought her unique and lively dance style to the dry river beds of the ancient capital of Kyoto, and over the next 300 years developed into a sophisticated, highly stylized form of theater."6,,In seiner heutigen Form besteht es [also erst] seit dem 17. Jahrhundert."7,,In den Anfängen spielten sowohl Frauen als auch Männer Kabuki; allerdings wurde den Frauen das Schauspielen später von der Tokugawa Regierung verboten. Auch heute sind die Schauspieler ausschließlich Männer; und einige sind in [recte: auf] das Spielen von Frauenrollen spezialisiert."8
- Was für Inhalte und was für Formen zeichnet das Kabuki-Theater aus und mit welchen anderen Arten von Theater ist es (nicht) vergleichbar ?
,, kabuki (...) behandelt oft historische Stücke, beinhaltet Tanz und kann im tragischen Selbstmord der Hauptperson(en) enden. Wie im nô werden nur streng stilisierte Bewegungen benutzt, welche die geschminkten, ausschließlich männlichen Schauspieler zum Ausdruck ihrer Gefühle und Handlungen anwenden."9 Und: ,,[Auch] Bunraku und Kabuki sind sich sehr ähnlich mit dem grossen Unterschied, dass die Schauspieler in Bunraku Puppen sind."10 Ferner: ,,Im Verlaufe einer Kabukivorführung rufen fanatische Fans im Publikum die Namen ihrer Lieblingsschauspieler dazwischen - ein Phänomen, das im Westen eher an [recte: bei]
Sportveranstaltungen vorkommt."11
- Was hält das Kabuki-Theater überhaupt am Leben, oder auch: wie `zeitgemäß' ist es? ,,Kabuki ist eine eher volkstümliche Theaterform, die nicht aus dem Umfeld der Adeligen oder Machthabenden entstanden ist, sondern sich unter den Kaufleuten und Handwerkern entwickelte."12,,Für die oberen Schichten war es bis vor 100 Jahren nicht gesellschafts- fähig."13,,Im Gegensatz zu nô, bunraku und kyôgen muß kabuki nicht um seine Existenz und die Bewahrung seiner Tradition kämpfen. Immer noch werden Kabuki-Stücke verfasst und Männer in einer langwierigen Ausbildung zu kabuki -Schauspielern herangebildet."14,,Neben dieser Vielfalt des lebendigen, japanischen traditionellen Theaters gibt es seit der Meiji-Zeit westliches Theater in japanischer Form, das Shingeki, bei dem europäische Klassiker bis hin zu Brecht und Ionesco aufgeführt werden."15
Greifen wir diese Punkte zusammenfassend noch einmal auf und fragen: Ist Kabuki also (nur) aufgrund seiner angezeigten Traditionalität, seiner besonderen Schauspielkunst oder seiner offenbaren Volkstümlichkeit ein Theater, das neben der Vielfalt der anderen in Japan bestehen-den Formen des Theaters bestehen kann bzw. auf Interesse stößt? Ich will diese Frage ans Ende der folgenden Darlegungen stellen, in denen zunächst noch einmal - etwas ausführlicher als bisher - weitere Daten zur Geschichte Japans und des Kabuki, zu Inhalt und Form dieses Theaters sowie zusätzliche Angaben zu den Schauspielern und ihren Rollen aufgeführt werden sollen.
2. Das Kabuki-Theater
2.1 Kurze Notizen zur Geschichte Japans
Im Vorhergehenden (Kap. 1) sind an verschiedenen Stellen Daten der allgemeinen politischen Geschichte bzw. zur Kunst- und Kulturgeschichte Japans genannt worden, u.a. die Edo- Periode, die Meiji-Zeit, die Tokugawa-Regierung. Um diese Daten in den Zusammenhang der japanischen Geschichte überhaupt zu stellen und damit auch die speziellen Hinweise zur Geschichte des Kabuki-Theaters einordnen zu können, soll vorweg eine kurze Systematik der historischen Zeitenfolge, wie sie in einschlägigen Handbüchern zu finden ist, aufgeführt werden (bisher Erwähntes besonders gekennzeichnet).16
_ Asuka- und Hakuhô-Zeit (552-710)
Die über Korea einströmende Kultur des chinesischen Han-Reiches beeinflußt tief das Leben im frühen Japan.
_ Nara-Zeit (710-794)
Während dieser Periode höchster Einfluß Chinas. _ Heian-Zeit (794-1185)
Verlegung der Hauptstadt von Nara nach Kioto; die neue Residenz Kioto wurde die Pflegestätte aller schönen Künste und einer hohen Kultur, getragen vom Hof und von der Hofaristokratie.
_ Kamakura-Zeit (1185-1336)
Die Glanzepoche japanischen Rittertums. Die Kunst drängte nach realistischer Gestaltung und knüpfte an den bewegten Stil der Nara-Zeit an.
_ Muromachi-Zeit (1336-1573)
In dieser trübsten Periode der japanischen Geschichte wurden dennoch Wissenschaft und Literatur, besonders aber Künste und Gewerbe gepflegt.
_ Momoyama-Zeit (1573-1615)
Die Kunst löste sich aus den religiösen Bindungen und wurde zur diesseitigen repräsentativen Zweckkunst.
_ Tokugawa-Zeit (1603-1867) bzw. Edo-Zeit (1615-1868)
Die Epoche einer bürgerlichen Kultur und Kunst, die in der neuen Hauptstadt der Tokugawa-Machthaber in Edo (dem heutigen Tokyo) wurzelte. Bis 1700 (Genroku- Zeit) hatte die alte Kaiserstadt Kioto das kulturelle Übergewicht; doch wirkte der Geist der Momoyama-Zeit, getragen vom Großbürgertum, nachhaltig und fruchtbar weiter.
_ Meiji-Zeit (1868-1912), Taishô-Zeit (1912-1926) und Shôwa-Zeit (seit 1926)
Nach der Öffnung des Landes wurde mit (bestimmten Teilen) der Zivilisation des Westens begierig auch viel westliche Kunst übernommen.
2.2 Zur Geschichte des Kabuki
Die chinesischen Schriftzeichen, die das Wort Kabuki bilden, bedeuten ,,Lied, Tanz und künstlerisches Können", abgeleitet von dem ,,Wort kabuku, abwiegen, im übertragenen Sinn: übertreiben einer Neigung mit Erotik, Exzentrizität (...)".17
Die Tänze entwickelten sich aus frühgeschichtlichen Ritualen im Rahmen des Reisanbaus sowie aus Zeremonien zur Reisweihe.18 Einzeltänze, Akrobatik, Zauberei, Pantomime und musikalische Stücke bilden die Grundelemente (kagura) der Schaukunst in Japan.19 Diese wurde ab dem 7./8. Jh. durch den Einfluß aus China und Korea populär; die künstlerischen Elemente wurden jedoch nicht einfach nachgeahmt, sondern soweit wie möglich ,,japanisiert", also perfektioniert und als Kulturgut Japans geltend gemacht.20 Seit dem 11. Jh. waren an den großen Schreinfesten Szenen mit geschlossenen Handlungen und Dialogen zu sehen.21 Aus ihnen entwickelten sich verschiedene Gattungen, z.B. das nô - auch: Noh -. In den Pausen des eher feierlichen Noh wurden possenartigen Zwischenspiele (kyôgen) aufgeführt.22
Am Ende des 16. Jh. gab es regelrechte Massenveranstaltungen, welche ,,(...) an die allego-rischen, mythologischen Festzüge von der italienischen Renaissance bis zum Barock" erinnerten und als eine Reaktion des Volkes auf die ungerechten Zustände nach dem 100jährigen Bürgerkrieg beschrieben werden.23
Als Gründerin des Kabuki gilt, wie eingangs schon angeführt, die Shinto-Priesterin Okuni, die 1603 in Kyoto gemeinsam mit anderen Frauen kleine dramatische Szenen aufführte. Während das Noh die Gunst des Hofes und des Adels genoß, war das Kabuki ein Theater des Volkes.24 Es verbindet Teile all der vorausgehenden Gattungen des japanischen Theaters.25 Die Grundlage der als Okuni-kabuki bekannten Darbietungen bildeten buddhistische Gebet- Tänze.26 Diese Tänze galten damals aufgrund der Verbindung von religiösen Tänzen, einfachen Handlungen und der lebendigen Art der Darstellung als sehr innovativ und wurde von etlichen neugegründeten Schauspielerinnen-Gruppen übernommen. Die Schauspielerinnen des onna -(Frauen-) kabuki brachten erotische Einlagen auf die Bühne und übernahmen auch die männlichen Rollen wie z.B. die eines Samurai. Männer spielten, wenn überhaupt, unbedeutende Nebenrollen.27
Die weitverbreiteten sowie sehr populären Aufführungen der onna-kabuki oder kabuki-odori (kabuki- Tanz) wurden zu jener Zeit des öfteren von den Behörden untersagt, da diese zum einen offizielle Moralvorstellungen und die gesellschaftliche Rangordnung in Frage gestellt sahen.28 Zum anderen kam es während der Aufführungen öfter zu heftigen Auseinandersetzungen im Publikum.
Ab 1629 wurde Frauen das Bühnenschauspiel generell verboten.29 Der Grund lag (nach Angaben in der Literatur) darin, daß aufgrund der wachsenden Popularität des Kabuki viele der Schauspielerinnen die Aufmerksamkeit männlicher Verehrer auf sich zogen. Darin meinten die Regierenden einen Verfall der öffentlichen Sitten zu erkennen und untersagten offiziell Frauen das Auftreten auf der Bühne.30
Aus dieser Situation heraus wurde das sogenannte wakashu -(Knaben-) kabuki populär. Die Jungen brachten neue erotische Szenen auf die Bühne und verstanden es, sowohl mit Tanz, Gesang und Artistik als auch mit Satire und Komik das Publikum zu begeistern. Doch es dauerte nicht lange bis den Jungen untersagt wurde, in Frauenkleidern zu spielen. Des weiteren wurde ihnen verboten, hinter der Bühne Alkohol zu trinken und nach den Aufführungen Kontakt mit Zuschauern aufzunehmen; mit Hilfe dieser Maßnahmen wollten die japanischen Behörden Homosexualität unterbinden.31
Nach dem Verbot des wakashu-kabuki im Jahre 1652 gab es zwar weiterhin junge Darsteller auf der Bühne, jedoch waren die Handlungen wesentlich entschärft.
Aus dem Knaben- kabuki entwickelte sich das Männer-(yaro-)kabuki, eine neue Form der Theaterkunst, in der Wert auf anspruchsvolle Dramatik gelegt wurde. Mittlerweile war die Alterseinschränkung (vom 12. bis zum 16. Lebensjahr) für Schauspieler aufgehoben und damit eine professionelle Arbeit auf höherem Niveau möglich.32
Als Resultat der Verbannung von Schauspielerinnen aus dem Kabuki-Theater - ein Verbot, das über 250 Jahre wirksam war -, wurde die Übernahme der Rollen durch Männer derart wesentlich für das Kabuki, daß es seines Charakter verlustig ginge, falls diese Eigentümlichkeit aufgegeben würde.33
2.3 Inhalt und Form des Kabuki
Im Gegensatz zu den modernen Stücken, Oper, Ballett und Musical (im westlichen Stil) gilt das Kabuki neben Bungaku, Nô, Kyôgenund Bunraku -Puppenspiel als traditionelle oder klassische Theaterform.34
Es gibt drei verschiedene Kategorien von kabuki -Stücken:
1. Historische Dramen (jidaimono), jedoch ohne Anspruch auf Wahrhaftigkeit. Vielmehr diese Dramen als Mittel, aktuelle Ereignisse mit historischen Bezügen darzustellen.
2. Bürgerliche Dramen (sewamono) mit dem Bürgerlichen Trauerspiel vergleichbar, allerdings mit bekannten zeitgenössischen Inhalten.
3. Tanzorientiertes kabuki (shosagoto) ,,als durchchoreographierte Tanzstücke" mit ,,den Koloraturarien der europäischen Oper" vergleichbar.35
Kabuki ist eine Art theatralisches ,,Gesamtkunstwerk"; das vielfältige Schauspiel ist stark von Gesang und Tanz sowie von Mystik und Dramatik geprägt.36 Diese Elemente werden in Japan als mächtige Kräfte mit starker Wirkung und als Beitrag zur Bildung wahrgenommen.37 Eine klassische Handlung wird im Kabuki- Spiel revueartig aufgeführt; es wird als ,,märchenhaft" und eindrucksvoll beschrieben, da Poesie und Ästhetik wichtige Elemente sind.38
Die Sprache des kabuki (serifu) besteht aus Naturlauten und abstrahiert ,,ihren Mitteilungs-, ja Zeichencharakter (...)".39
Eine perfekte künstlerische Ausdrucksweise der Schauspieler steht im Vordergrund des farbenprächtigen Spiels, Handlung und Inhalt sind nebensächlich.40
Die Darstellung von Emotionen spielt eine wichtige Rolle; das Geschehen auf der Bühne kann durchaus zusammenhangslos sein.41 Die japanische Gesellschaft wird im Kabuki kaum reflektiert, die Stücke sind unrealistisch und beinhalten weder Logik noch Rationalität.42 Dies scheint mir nur zum Teil richtig zu sein, da verschiedentlich auf die geschichtlichen Inhalte des Kabuki-Spiels hingewiesen wird. Zutreffender dürften Aussagen sein, die ausdrücken, daß historische Geschehen in verallgemeinerter oder sinnbildhafter Weise in die Stücke aufgenommen sind.
Im Kabuki treten, damals wie heute, keine Schauspielerinnen auf; als Gründe hierfür werden in der Literatur neben der eher kleinen Körpergröße der Frauen in Japan die starke Belastung der Halswirbelsäule durch das Tragen sehr schwerer Perücken angeführt.43 Dies dürfte allerdings ein sehr `unhistorisches' Argument sein; denn wie oben angeführt wurde, lag der Grund für die Verbannung der Frauen aus dem Kabuki-Spiel vielmehr auf der gesellschaftlich-politischen Ebene. Es scheint eher so zu sein, daß die männlichen Schauspieler-Dynastien in Japan das Argument der `schwachen Frau' benutzen, um ihre eigenen Privilegien nicht zu verlieren.
Kabuki- Theater ist auch heutzutage in Japan sehr populär; die unterhaltsamen und aufwendigen Aufführungen werden als ,,erhaltenswürdiges Kulturgut"44 angesehen und finden in großen Theaterhäusern statt.45
2.4. Die Kabuki-Bühne
Der Bühnenbau der frühen Kabuki-Theater wurde von der Nô-Bühne übernommen, es handelte sich um eine Freiluftbühne welche, kaum dekoriert, von drei Seiten eingesehen werden konnte. Zunächst war nur die Spielfläche überdacht; Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sowohl der Zuschauerraum als auch die Bühne mit einem Dach versehen. Die Überdachung der Spielfläche wurde in der Kabuki-Bühne erst Anfang des 19. Jahrhundert beseitigt.
Neben der Einführung des sogenannten Blumenstegs (Hanamichi), der durch den Zuschauerraum führt, zusätzlichen Spielraum schafft und den Schauspielern ermöglicht, von drei Seiten her die Bühne zu betreten, wurde Mitte des 18.Jahrhundert die Bühnentechnik verfeinert. Durch den Einsatz einer Flugvorrichtung, der Drehbühne und der Versenkung kamen die mittlerweile etablierten Kulissen und Requisiten besser zur Geltung. Mit Hilfe spezieller Vorrichtungen können die Schauspieler, während sie auf der Bühne sind, sehr schnell ihre Kostüme wechseln. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Guckkastenbühne eingeführt.46
3. Die Schauspieler und ihre Rollen
Männliche Darsteller, die weibliche Rollen wie z.B. die von Prinzessinnen oder Kurtisanen spielen, werden als onnagata (auch: Onna-gata) oder oyama bezeichnet.47 Die onnagata werden von Kindheit an für diese Aufgabe vorbereitet,48 denn die Kunst, weibliche Rollen spielen zu können, erfordert ein spezielles Training.49 Bis 1868 begaben sich onnagata, um den Anspruch der realistischen Darbietung zu erfüllen, auch in ihrem Privatleben in die Rolle einer Frau.50
Das Ergebnis dieser ,,eigenartigen Verschmelzung von Leben und Rolle"51 ist ,,(...) ein - vom männlichen Standpunkt aus gesehen - ideales Bild der Frau".52
Onnagata ,,kopieren" zwar mit aller Sorgfalt die Verhaltensweisen einer Frau, sind allerdings in der Regel für die ZuschauerInnen als männlich erkennbar.53
Besondere Kostümierung und vollkommene Schminktechniken haben eine lange Tradition und dienen der Vollständigkeit des beabsichtigten Schönheitsideals.54 Daneben kommen aufwendig gestaltete Perücken zum Einsatz um bestimmte Charakteristika zu verdeutlichen.55 Onnagata übernehmen, um auf der Bühne möglichst realistisch zu wirken, einerseits ent- sprechend ihrer Rolle penibel Gestik, äußeres Erscheinungsbild und Körperhaltung japanischer Frauen und deren jeweiligen Status in der japanischen Gesellschaft. Andererseits dient die ei-genartige Darstellungsweise dazu, die ,,Kunst des Schwindels" zu betreiben.56 Der ,,manieristische Kodex"57 des onnagata bedeutet daher, daß dieser sich nicht nur mit seiner Rolle identifiziert, sondern darüber hinaus anstrebt, das Publikum zu täuschen.58 Der Anspruch des onnagata an sich selbst, eine illusionäre Wirkung erzeugen zu wollen, ist damit verbunden, eine ,,Ausarbeitung eines weiblichen Körpers mit Hilfe des eigenen Körpers" zu vollziehen.59
Es gibt Schauspieler, die wesenhafte Eigentümlichkeiten einer Frau anstreben, ,,indem sie das Feminine an sich quasi analytisch in Körperhaltung und Bewegungsabläufen"60 ausdrücken. Eine typische Rolle des onnagata ist beispielsweise die der geisha; die Darstellung kann ,,sogar die Geisha des wirklichen Lebens an Schönheit und der kultivierten Gebärden" übertreffen.61
Onnagata sind in ihrem Streben nach kunstvoller Perfektion sogar in der Lage, ein idealisiertes Bild der (japanischen) Frauengestalt zu ,,materialisieren".62
Die Identifikation der onnagata mit weiblichen Eigenschaften kann bei diesen bis zum Zustand einer sogenannten gespalteten Persönlichkeit führen: ,,Wenn ich spiele, weiß ich nicht mehr, ob ich Mann oder Frau bin", so der onnagata Tamasaburo.63
Die eigene Identität des Schauspielers verliert sich somit im ,,Nebeneinander des Maskulinen und des Femininen".64
Onnagata, die ,,(...) es in der Beherrschung der feinen Formen des femininen Lebensstils so weit bringen, daß selbst Frauen ins Theater gehen, um von ihm feine Lebensart und weiblichen Charme zu lernen",65 genießen in Japan hohes Ansehen.66
Jeder Kabuki-Schauspieler besitzt, neben seinem eigenen Namen, als spezielles Kennzeichen einen sog. Hausnamen (yago). Eine der traditionellen Funktionen dieses speziellen Namens ist, daß er von enthusiastischen Besuchern des Theaters beim Auftreten oder sogar während des Auftritts des Schauspielers gerufen werden kann.67 Die besondere Verehrung, die Onagata-Schauspielern in der Geschichte zukam und noch heute zukommt, findet sich auch in Holzschnitten wieder, die zur Erinnerung an berühmte Künstler und ihre meisterhafte Schauspielkunst entstanden.68
Die Erhaltung einer jugendlichen Ausstrahlung ist neben der Annäherung an die ,,Verkörperung" einer weiblichen Rolle wesentliches Merkmal eines onnagata; denn auch ,,wenn der Onnagata über vierzig Jahre alt ist, trägt er immer noch den Namen `junger Onnagata'."69
4. Schlußbetrachtung
Die bisherigen Betrachtungen sollen zum Schluß mit der Frage verbunden werden, was das Kabuki-Theater am Leben erhält, bzw. wie zeitgemäß es überhaupt ist. Eine Beantwortung kann sicherlich nicht `von außen', und schon gar nicht allein auf Basis der vorausgegangenen knappen Ausführungen erfolgen. Daher sollen noch einmal, vorwiegend anhand von einigen Zitaten, etwas über das Bild bzw. zur möglichen Bewertung dieses japanischen Theaters angezeigt werden. Auch zu diesem Zweck scheint mir wiederum ein Blick ins INTERNET hilfreich zu sein: Unter der Annahme, daß das, was im World Wide Web dokumentiert ist, vermutlich auch von einer gewissen `Aktualität' - nicht unbedingt gleich: von einem gewissen `Wert' - ist, könnte es sein, daß wir in Bezug auf die oben gestellte Frage möglicherweise sogar fündig werden.
(1) Von mancher Seite wird dem Kabuki-Theater eine Entwicklung zu einer `klassischen' Form von Theater zugesprochen. Vorausgesetzt, wir akzeptieren eine Vorstellung von `klassisch' als das, was sich für eine bestimmte und in einer bestimmten Periode als `typisch', `charakteristisch' o.ä. erweist, dann könnte in einer solchen Bestimmung des Kabuki-Theaters ein Grund für sein Überdauern liegen.
,,Kabuki is one of Japan's traditional arts (...), it has now been perfected into a state of classical refinement. Though not as flourishing as it once was, the kabuki theater retains a wide popularity among the people, and is in fact drawing quite large audiences even now."70
(2) Vielleicht ist es auch der in den Inhalten der Stücke angesprochene oder zumindest angedeutete Gegensatz zwischen den machthabenden Klassen und dem gemeinem Volk, ein Gegensatz, der auch die `Moderne' und nicht nur die `Geschichte' durchzieht, und der die Besucher der Kabuki-Stücke maßgeblich anzieht. ,,(...) the fundamental themes of kabuki plays are conflicts between humanity and the feudalistic system. It is largely due to this humanistic quality of the art that it gained such an enduring popularity among the general public of those days and remains this way today."
(3) Und schließlich dürfte es das für das Kabuki-Theater bezeichnende Element des Onnagata-Schauspielers sein, was es von anderen Theater-Formen abhebt. Auch wenn, wie wir wissen, es gewiß einzelne Theater-Stücke (oder vergangene Theater-Epochen) gibt, in denen zuweilen Geschlechterrollen getauscht (worden) sind: Für das Kabuki sind die onnagata ein integrierender Bestandteil und somit für das Publikum ein fortdauernder Anziehungspunkt.
,,A unique feature of the kabuki art, and perhaps the most signifikant (...) is the fact that it has no actresses whatsoever. (...) the art of onnagata had become such an integral part of kabuki that, if deprived of this element, the traditional quality of kabuki could be lost forever."
Dazu soll noch ein Kabuki-Schauspieler selbst, der Onnagata Ichimura Manjiro II, Sohn des ,,Living National Treasure" Ichimura Uzaemon XVII, zu Wort kommen.71 Seine Einschätzung der kulturellen Bedeutung dieser Theaterform, verbunden mit einer Werbung für seine eigene `Performance', dem ,,Kabuki for Everyone", mag auch ein Schlaglicht auf das Kabuki-Theater insgesamt werfen. ,,Kabuki for Everyone", 1992 von ihm ins Leben gerufen, sollen bisher (1999) über 10.000 Personen besucht haben.
,,As I grew older, I had the opportunity to appear in overseas performances. I travelled to eight countries, including China and Brazil, and I began to understand the importance not just of the vague concept of cultural exchange, but for the link established between people. (...) I began to think of the large number of foreigners who live in Japan and came up with the idea for `Kabuki for Eyveryone' in 1992 to provide them with an inexpensive, easy to understand and enjoyable introduction to Kabuki in the hopes that they would come to understand Japan better. (...) Having gained a position as an economic superpower, Japan is being asked by the global community what contribution it can make to the world. I have also wondered what I may do as a Kabuki actor. It is not my place to change the traditions of Kabuki, but I can try to create a new feeling for a play based on the techniques and efforts of the playwrights and great actors of the past. Yet before that, before Kabuki becomes nothing more than just another dying folk art of the east, I would like to show the world of its greatness, and the warmness of the Japanese heart." (Hervorhebung von mir; S.B.)
(4) Man kann dieser Einschätzung auch andere Bewertungen zur Seite stellen, solche aus der Sicht eher akademischer oder rein persönlicher Art. Zwei davon mögen zum Schluß hier angeführt werden. Zunächst ein Statement der University of Texas, und danach ein ,,Erlebnisbericht" einer deutschen Besucherin in Japan.
,,Kabuki in Present-Day Japan: A review of theatrical history of the world shows that an ancient dramatic art, once its form has been stabilized in a near perfect state, has been capable of surviving the test of time even when ist literary elements were no longer contemporary. The truth of this statement is borne out by the present state of kabuki. It does not depict contemporary life in Japan, a country whose whole civilization has undergone a great degree of Westernization. Yet it enjoys wide popularity. A principal reason for this lies in the fact that it is now a crystallized form. Kabuki has thus retained, and seems to retain, a place in the nation's pride and affection."72
,,In den Genuss von Kabuki-theather (sic!) werde ich wohl nicht mehr kommen.
Erstens ist es furchtbar teuer und zweitens wird es nur selten gespielt. (...) Aber auch das kann man ganz gut im Fernsehen anschauen, um mal einen Eindruck zu bekommen. Alles ist sehr bunt mit tollen Kostümen und Masken, aber von der Geschichte verstehen selbst die Japaner nichts, ausser sie haben vorher brav die Stücke gelesen."73
Literatur und Quellen:
- Akademie der Künste, Berlin (Hg.) (1985): ,,... Ich werde deinen Schatten essen" - Das Theater des fernen Ostens. Berlin: Fröhlich und Kaufmann
- Brauneck, Manfred; Schneilin, Gérard (Hg.) (1992): Theaterlexikon. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt
- Brockhaus Enzyklopädie (1970): Stichworte ,,Japanische Geschichte", ,,Japanische Kunst" sowie ,,Japanisches Theater und [japanischer] Tanz". 17. Aufl., Bd. 9, Wiesbaden: Brockhaus,S. 390-396, 397-402, 408-409
- Brockhaus Enzyklopädie (1973): Stichwort ,,Schiller, Johann Christoph Friedrich". 17. Aufl., Bd. 16, Wiesbaden: Brockhaus, S. 658-665
- Bau, George (1990): Der Schauspieler kehrt nicht wieder - Japanisches Theater heute. Berlin: Alexander
- Dietrich, Magret (1978): Japanisches Theater - Europäisch gesehen. In: Stummvoll, Josef (Hg.): Japanisches Theater, Austellungs-Katalog. (Biblios-Schriften, Bd. 100) Wien. Jasper
- Kindermann, Heinz (Hg.) (1966): Fernöstliches Theater. Stuttgart: Kröner
- Mayer, Fred; Immoos, Thomas (1975): Japanisches Theater. Zürich: Orell Füssli
- Miyake, Shutaro (1965): Kabuki - Japanisches Theater. In: Schimming, Wolfgang (Hg.). Berlin: Safari
- Shigetoshi, Kawatake (1958): Kabuki, Japanese Drama. Tokyo: The Foreign Affairs Association of Japan
- URL: http://asnic.utexas.edu/countries/japan/kabuki.html (25.07.99)
- URL: http://sysiphos.chemie.uni-stuttgart.de/OPPM/BRIGITTE/JAPAN/Erlebnis14.html (26.07.99)
- URL: http://www.fix.co.jp/kabuki/kabuki.html (24.07.99)
- URL: http://www.fix.co.jp/kabuki/manjiro.html (25.07.99)
- URL: http://www.geist.de/japan/tokyo/tips_h3.html (24.07.99)
- URL: http://www.japan-guide.com/d/d2090.html (24.07.99)
- URL: http://www.japan-guide.com/d/d2092.html (24.07.99)
- URL: http://www.japanlink.de/kultur/kabuki.html (24.07.99)
- URL: http://www.uni-koeln.de/phil-fak/thefife/home/vmm/theater/ausstellungen/ on.../ erlaeute.ht[ml] (24.07.99)
[...]
1 Unterstreichung (hier wie in anderen Zitaten aus dem INTERNET) original. - Unterstreichungen verweisen im INTERNET ja bekanntlich auf `related topics', d.h. verwandte Stichworte bzw. weitere Bezugspunkte.
2 URL: http://www.japan-guide.com/d/d2090.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
3 Zur Ergänzung bzw. zum Vergleich dazu allein eine andere informative Quelle, die der am Theater Interessierte vielleicht bei dieser Gelegenheit zur Hand hat (nämlich die Brockhaus Enzyklopädie 1973, Artikel ,,Schiller", S. 662): ,,S[chiller]s erste, noch dem `Sturm und Drang' angehörende und ihn abschließende Dramen sind weitgehend bestimmt von der Begeisterung für die große Tat, zu der Willensstärke und Seelengröße gehören. Aber bereits in den >Räubern< verbindet sich mit dieser Begeisterung für die `regellose' Größe das Motiv der sittl[lichen] Bestimmung des Menschen und seiner in ihr allein gewährleisteten metaphys[ischen] Freiheit, ohne daß dadurch die Dialektik von Mensch, Gott und Welt aufgegeben würde. Karl Moor, der nicht in erster Linie aus kraftgenialischem Übermut, sondern aus ethischer Verzweiflung Räuber wurde, um das Verratene Göttliche an der Welt zu rächen, erkennt schon bald, daß ihn das angemaßte Amt in immer tiefere Schuld verstrickt. Deshalb gibt er der sittlichen Weltordnung (nicht der menschlichen Gesetzgebung) ihr Recht zurück, indem er, Leben und Liebe aufopfernd, einem namenlosen Hungerleider das auf seine Ergreifung gesetzte Kopfgeld zu verdienen gibt."
4 URL: http://www.japan-guide.com/d/d2090.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
5 URL: http://www.geist.de/japan/tokyo/tips_h3.html (24.07.99): Artikel ,,Theater"
6 URL: http://www.fix.co.jp/kabuki/kabuki.html (24.07.99): Artikel ,,Ichimura Manjiro Presents Kabuki for Everyone"
7 URL: http://www.geist.de/japan/tokyo/tips_h3.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
8 URL: http://www.japan-guide.com/d/d2090html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
9 URL: http://www.japanlink.de/kultur/kabuki.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
10 URL: http://www.japan-guide.com/d/d2092.html (24.07.99): Stichwort ,,Bunraku"
11 URL: http://www.japan-guide.com/d/d2090html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
12 URL: http://www.japanlink.de/kultur/kabuki.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
13 URL: http://www.geist.de/japan/tokyo/tips_h3.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
14 URL: http://www.japanlink.de/kultur/kabuki.html (24.07.99): Stichwort ,,Kabuki"
15 URL: http://www.geist.de/japan/tokyo/tips_h3.html (24.07.99): Artikel ,,Theater"
16 Überwiegend nach Brockhaus Enzyklopädie 1970, Stichworte ,,Japan. Geschichte", S. 390-396, und ,,Japanische Kunst", S. 397-402.
17 Kindermann 1966, S. 447
18 Brauneck/Schneilin 1992, S. 458
19 Ebd., S. 457
20 M. Dietrich 1978, S.13
21 Brauneck/Schneilin 1992, S. 458
22 URL: http://asnic.utexas.edu/asnic/countries/japan/kabuki.html: Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Art"
23 Kindermann 1966, S. 450 f.
24 Brockhaus Enzyklopädie 1970, Stichwort ,,Japanisches Theater und [japanischer] Tanz", S. 408
25 URL: http://asnic.utexas.edu/asnic/countries/japan/kabuki.html: Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Art"
26 Kindermann 1966, S. 450 f.; Miyake 1965, S. 22; Mayer/Immoos 1975, S. 144
27 Kindermann 1966, S. 451 f.
28 Ebd., S. 452 f.
29 Ebd., S. 453
30 URL: http://asnic.utexas.edu/asnic/countries/japan/kabuki.html: Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Art"
31 Brauneck/Schneilin 1992, S. 482
32 Kindermann 1966, S. 454
33 URL: http://asnic.utexas.edu/asnic/countries/japan/kabuki.html: Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Art"
34 Kawateke, T. 1978, S.18
35 Vgl. Brauneck/Schneilin 1992, S. 483
36 Mayer/Immoos 1975, S. 143
37 Dietrich,M. 1978, S. 17
38 Miyake 1965, S. 19
39 Brauneck/Schneilin 1992, S. 483
40 Miyake 1965, S. 19
41 Brauneck/Schneilin 1992, S. 483
42 Miyake 1965, S. 22
43 Vgl. Miyake 1965, S. 25
44 Vgl. Brauneck/Schneilin 1992, S. 484
45 Vgl. Miyake 1965, S. 19
46 Vgl. T. Kawatake, S. 23 ff
47 Vgl. Shigetoshi 1988, S. 38
48 Vgl. Miyake 1965, S. 25
49 Vgl. Shigetoshi 1988, S. 38
50 Vgl. Miyake 1965, S. 25
51 Kindermann 1966, S. 446
52 Akademie der Künste 1985, S. 180
53 Bau 1990, S. 17
54 Vgl. Miyake 1965, S. 25
55 Ebd., S. 28
56 Bau 1990, S. 23
57 Ebd., S. 20
58 Ebd., S. 21
59 Ebd., S. 21
60 Akademie der Künste 1985, S. 180
61 Vgl. Miyake 1965, S. 28
62 Ebd., S. 17
63 Ebd., S. 24
64 Ebd., S. 17
65 Mayer/Immoos 1975, S. 144
66 Brauneck/Schneilin 1992, S. 482
67 URL: http://asnic.utexas.edu/countries/japan/kabuki.html Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Arts"
68 URL: http://www.uni-koeln.de/phil-fak/thefife/home/vmm/theater/ausstellungen/on.../erlaeute.ht: Artikel ,,Erläuterungen zu Onnagata"
69 Bau 1990, S. 24 f.
70 URL: http://asnic.utexas.edu/countries/japan/kabuki.html: Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Arts"
71 Hier und im Folgenden nach URL: http://www.fix.co.jp/kabuki/manjiro.html: Stichwort ,,Kabuki for Everyone"
72 URL: http://asnic.utexas.edu/countries/japan/kabuki.html. Artikel ,,Kabuki: Traditional Theatrical Arts"
Häufig gestellte Fragen zu Das Kabuki Theater
Was ist Kabuki-Theater?
Kabuki ist eine traditionelle Form des japanischen Theaters, die ihre Wurzeln in der Edo-Periode hat. Es beinhaltet historische Ereignisse, moralische Konflikte in Liebesbeziehungen und mehr. Es zeichnet sich durch altmodisches Japanisch, monotone Stimmen der Schauspieler und die Begleitung durch traditionelle Musikinstrumente aus.
Woher stammen die Informationen über das Kabuki-Theater in diesem Dokument?
Die Informationen stammen aus verschiedenen Quellen, darunter Internetrecherchen, Reiseführer (z.B. Schauwecker's Guide to Japan) und Beschreibungen von Theateragenturen (z.B. Geist). Sie dienen als Ausgangspunkt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema.
Welche Fragen werden im Zusammenhang mit dem Kabuki-Theater aufgeworfen?
Die Arbeit untersucht folgende Fragen: Die Geschichte des Kabuki-Theaters und seine ursprüngliche Bedeutung, die Inhalte und Formen des Kabuki-Theaters im Vergleich zu anderen Theaterformen sowie die Frage, was das Kabuki-Theater am Leben erhält und wie zeitgemäß es ist.
Was sind einige wichtige historische Daten im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kabuki?
Wichtige historische Daten sind unter anderem die Asuka- und Hakuhô-Zeit, die Nara-Zeit, die Heian-Zeit, die Kamakura-Zeit, die Muromachi-Zeit, die Momoyama-Zeit, die Tokugawa-Zeit (Edo-Zeit) und die Meiji-Zeit.
Wer gilt als Gründerin des Kabuki-Theaters?
Die Shinto-Priesterin Okuni gilt als Gründerin des Kabuki-Theaters. Sie führte 1603 in Kyoto gemeinsam mit anderen Frauen kleine dramatische Szenen auf.
Warum wurden Frauen im Kabuki-Theater verboten?
Ab 1629 wurde Frauen das Bühnenschauspiel generell verboten, da die Behörden einen Verfall der öffentlichen Sitten sahen, weil viele Schauspielerinnen die Aufmerksamkeit männlicher Verehrer auf sich zogen.
Was sind die drei verschiedenen Kategorien von Kabuki-Stücken?
Es gibt drei verschiedene Kategorien: Historische Dramen (jidaimono), bürgerliche Dramen (sewamono) und tanzorientiertes Kabuki (shosagoto).
Was ist ein Onnagata?
Onnagata sind männliche Darsteller, die weibliche Rollen spielen. Sie werden von Kindheit an für diese Aufgabe vorbereitet und streben ein ideales Bild der Frau an.
Was ist die Bedeutung des Hausnamens (yago) eines Kabuki-Schauspielers?
Jeder Kabuki-Schauspieler besitzt einen Hausnamen (yago), der von enthusiastischen Besuchern des Theaters beim Auftreten des Schauspielers gerufen werden kann.
Wie zeitgemäß ist das Kabuki-Theater?
Das Kabuki-Theater wird von manchen als eine klassische Form des Theaters angesehen, die Konflikte zwischen Menschlichkeit und dem feudalistischen System thematisiert. Das Element des Onnagata-Schauspielers ist ein Alleinstellungsmerkmal. Es gibt verschiedene Meinungen über die gegenwärtige Bedeutung und den Wert des Kabuki, von akademischen Bewertungen bis hin zu persönlichen Erlebnissen.
Was ist der Hanamichi?
Der Hanamichi ist der Blumensteg, der durch den Zuschauerraum führt, zusätzlichen Spielraum schafft und den Schauspielern ermöglicht, von drei Seiten her die Bühne zu betreten.
Welche Elemente beeinflussen die Arbeit eines Onnagata Schauspielers?
Ein Onnagata ahmt nicht nur sorgfältig die Verhaltensweisen einer Frau nach, sondern nutzt auch Kostümierung, Schminktechniken und Perücken, um ein Schönheitsideal zu erreichen und das Publikum zu täuschen.
- Quote paper
- Stefan Beck (Author), 2000, Das Kabuki-Theater, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98055