Frankreich im Umbruch: Zwischen Revolution und Kaiserreich entfaltet sich ein dramatisches Kapitel europäischer Geschichte. Nach dem Sturz Robespierres ringt das Direktorium mit inneren Unruhen, wirtschaftlicher Not und dem Aufstieg einer charismatischen Militärfigur. Erleben Sie, wie Korruption und politische Instabilität den Weg für Napoleon Bonaparte ebnen, dessen militärischen Erfolge ihn unaufhaltsam an die Machtspitze katapultieren. Von der Konsulatsverfassung, die ihm die Alleinherrschaft sichert, bis zur Krönung zum Kaiser der Franzosen – verfolgen Sie Napoleons Aufstieg, der die Ideale der Revolution verrät und gleichzeitig die Grundfesten des modernen Staates legt. Tauchen Sie ein in die Welt der Verwaltungsreformen, des Code Civil und der Versöhnungspolitik, die Frankreich nachhaltig prägen. Doch hinter dem Glanz des Kaiserreichs lauern die Schatten der Zensur und der Unterdrückung. Entdecken Sie, wie Napoleon die Kirche entmachtet, eine neue soziale Ordnung etabliert und sich über traditionelle Dynastien erhebt. Dieses Buch enthüllt die komplexen politischen Manöver, die Frankreich von den Wirren des Direktoriums in die Ära des napoleonischen Kaiserreichs führten, und zeichnet ein fesselndes Bild einer Zeit des Wandels, der Machtkämpfe und des unaufhaltsamen Aufstiegs eines Mannes, der Europa für immer verändern sollte. Eine Geschichte von Ehrgeiz, Verrat und dem Preis der Macht, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht. Napoleons Griff nach der Macht – ein Lehrstück über die Zerbrechlichkeit der Republik und die Anziehungskraft der Autokratie. Erleben Sie die Geburt eines neuen Europas aus dem Geist der Revolution, geformt durch den Willen eines einzigen Mannes.
Vom Direktorium bis zur Kaiserherrschaft Napoleons
Das Direktorium:
- nach dem Sturz Robbespierres gab es in Frankreich die dritte Verfassung seit 1791, die Direktorialverfassung vom 22. August 1795:
- Die Legislative bestand aus zwei Kammern, dem ,,Rat der 500"und der,,Versammlung der Alten". Der Rat der 500 hatte die Aufgabe, Gesetze vorzuschlagen, die Versammlung der Alten genehmigte oder verwarf die Vorschläge.
- Die Exekutive bestand aus dem fünfköpfigen Direktorium, dessen Mitglieder aus beiden Kammern der Legislative gewählt wurden. Ein Direktor war jeweils 3 Monate lang Staatsoberhaupt, ein Direktor wurde jährlich ausgewechselt.
- Die Judikative bestand aus vom Volk gewählten Gerichten.
- Gewählt wurde wieder indirekt nach dem Zensuswahlrecht, die wahlberechtigten Bürger wählten in Urversammlungen Wahlmänner (einen auf 200 Wähler), die in Wahlversammlungen Legislative, Departementverwaltung und bürgerliche Gerichte wählten.
- Diese Verfassung war ein Rückschritt, da die Volkssouveränität wieder stark eingeschränkt wurde und durch das Zensuswahlrecht wieder eine Klassengesellschaft entstand, in der das besitzende Bürgertum die herrschende Klasse war. Dies wurde damit gerechtfertigt, dass nur das besitzende Bürgertum das Land gut regieren könne, weil es ein besonderes Interesse an einer stabilen gerechten Regierung zum Schutz seines eigenen Eigentums habe.
- Einer der wenigen Erfolge war der Sonderfriede mit Preußen (1795), der Frankreich das linke Rheinufer sicherte.
- Probleme des Direktoriums waren: - Aufstände und Erstarkung der Royalisten 1795 und 1797, die nur durch die loyale Armee niedergeschlagen werden konnten. Das Direktorium konnte seine Macht nur durch das Militär aufrecht erhalten.
- die Wirtschaftskrise.
- die Religionsfrage, die es nicht lösen konnte.
- Korruption und Unfähigkeit einiger Direktoren.
- Anfang 1796 kam es zum Staatsbankrott. Napoleon Bonaparte, der sich 1795 bei der
Niederschlagung der Royalisten besonders hervorgetan hatte, wurde zum Oberbefehlshaber über das französische Heer in Italien berufen, um durch militärische Eroberungen die Staatskasse aufzubessern. Napoleon errang eine Reihe von Siegen, die sein Ansehen und seine Macht festigten, während das Direktorium immer mehr an Einfluss verlor.
- Aufgrund der Wiedererstarkung der Jakobiner bei den Wahlen 1799 nach einigen Niederlagen im Ausland und der Furcht vor einer neuen Schreckensherrschaft sah das Bürgertum als einzige Möglichkeit der Erhaltung seiner Macht einen erneuten Staatstreich, der am 9. November 1799 zur Entmachtung des Direktoriums führte und gemäß dem Ruf nach einer starken Führungsperson Napoleon an die Spitze Frankreichs stellte. Dieser Putsch ging unter der Bezeichnung ,,Staatsstreich vom 18. Brumaire des Jahres VIII" in die Geschichte ein (nach dem 1793 eingeführten rebublikanischem Kalender, der das Jahr 1791 als Jahr 0 ansah und in 12 Monate zu je 30 Tagen einteilte. 1805 wurde er von Napoleon wieder abgeschafft).
- Die Regierungsphase des Direktoriums war geprägt von Korruption, Unfähigkeit im Umgang mit Problemen wie der Wirtschaftskrise, dem ständigen Konflikt mit der Legislative und der Angst und Unzufriedenheit der Bevölkerung, die am Ende eine starke Führungsperson forderte, die sie mit Napoleon auch bekam..
Der Konsul Napoleon:
- Rat der 500 und Versammlung der Alten setzten militärisch die Bildung einer neuen Exekutive durch: das Konsulat, in dem Napoleon erster Konsul wurde und dadurch den Vorsitz und die Entscheidungsgewalt hatte.
- Volksabstimmung bestätigte Napoleon mit erdrückender Mehrheit (3 Millionen zu 2000)
- am 15.12.1799 trat die Konsulatsverfassung in Kraft, sie wurde von Konsul Sieyes unter dem Einfluss Napoleons entwickelt und sicherte ihm alleinige Exekutivgewalt.
- durch dreistufiges Wahlverfahren geringer Einfluss des Volkes, außerdem eine geringe Berücksichtigung seiner Rechte, die in der Revolution errungenen Rechte blieben jedoch unangetastet.
- Napoleon erklärt die Revolution für beendet.
- Artikel 41 sicherte Napoleons Allmacht: er verkündete Gesetze, ernannte Mitglieder von Legislative und Judikative und die Führungskräfte des Militärs.
- Stärkung seiner Macht durch Besetzung der wichtigsten Positionen mit seinen Anhängern.
Die Verwaltungsreform:
- Einleitung einer Verwaltungsreform, die die Zentralisierung jeglicher Regierungsgeschäfte zur Folge hatte (Einteilung in 98 Departements und Paris als zentraler Stelle).
- In jedem Departement wurde ein Präfekt eingesetzt, der direkt Napoleon unterstand.
- Dadurch Scheitern des Wunsches nach Selbstregierung in den Departements, Napoleon konnte seine Pläne ohne Probleme durchsetzen, die eigene Meinung der Bürger wurde nicht berücksichtigt und die Presse zensiert.
- Napoleon suchte die Versöhnung mit der kath. Kirche, da die meisten Franzosen während der Revolution an ihrem Glauben festhielten => Katholizismus wird als Religion der meisten Franzosen akzeptiert.
- Abschaffung diskriminierender Gesetze gegen den Adel, um den inneren Frieden in Frankreich wieder herzustellen.
- Aus der alten Adelsschicht und Aufsteigern aus dem Bürgertum entstand eine neue soziale Schicht, deren Mitglieder nicht mehr nach Herkunft, sondern nach Leistung und Funktion bewertet wurden.
Der Code Civil:
- Das amtliche Ende der Priviligierten erfolgte, als 1804 der 1801 entwickelte Code Civil (auch Code Napoleon genannt) veröffentlich wurde.
- In diesem bürgerlichen Gesetzbuch ermöglichte man die Rechtsgleichheit aller Bürger, z.B. erhielten die Juden das Bürgerrecht
- Von 1806-1810 kamen weitere Gesetzbücher hinzu, die sich schnell über ganz Europa verbreiteten und die Grundlage unserer heutigen Justiz bilden.
Napoleon der Kaiser:
- 1802 Ernennung zum 1. Konsul auf Lebenszeit.
- Sein Ziel: die Institution einer kaiserlichen Erbmonarchie.
- Nach einem erneuten Aufstand der Royalisten kam es zu einer erneuten Volksabstimmung, die Napoleon wieder die Unterstützung der Bevölkerung sicherte.
- obwohl sie gegen den Geist der Revolution war träumte Napoleon von der Kaiserwürde.
- Am 2. Dezember 1804 krönte Napoleon sich in Notre-Dame nach der Salbung durch Papst Pius VII. eigenhändig zum Kaiser der Franzosen, er stellte sich dadurch über die Kirche.
- Dadurch verlor die Kirche ihren weltlichen Einfluss.
- 1805 krönte er sich selbst zum König von Italien.
Häufig gestellte Fragen
Was war das Direktorium und wann existierte es?
Das Direktorium war die Regierung Frankreichs nach dem Sturz Robespierres, gemäß der Direktorialverfassung vom 22. August 1795. Es bestand aus einer Legislative mit zwei Kammern (Rat der 500 und Versammlung der Alten) und einer Exekutive (fünfköpfiges Direktorium).
Wie funktionierte das Wahlsystem unter dem Direktorium?
Es wurde indirekt nach dem Zensuswahlrecht gewählt. Wahlberechtigte Bürger wählten in Urversammlungen Wahlmänner, die dann Legislative, Departementverwaltung und bürgerliche Gerichte wählten. Dies schränkte die Volkssouveränität ein und bevorzugte das besitzende Bürgertum.
Welche Probleme hatte das Direktorium?
Das Direktorium hatte mit Aufständen der Royalisten, einer Wirtschaftskrise, der Religionsfrage, Korruption und Unfähigkeit einiger Direktoren zu kämpfen. Es war auf die Armee angewiesen, um seine Macht zu erhalten.
Welche Rolle spielte Napoleon Bonaparte während des Direktoriums?
Napoleon zeichnete sich bei der Niederschlagung der Royalisten 1795 aus und wurde zum Oberbefehlshaber des französischen Heeres in Italien ernannt. Seine militärischen Erfolge stärkten sein Ansehen, während das Direktorium an Einfluss verlor.
Wie kam es zum Sturz des Direktoriums?
Aufgrund der Wiedererstarkung der Jakobiner und der Furcht vor einer neuen Schreckensherrschaft sah das Bürgertum als einzige Möglichkeit der Erhaltung seiner Macht einen Staatstreich am 9. November 1799, der Napoleon an die Spitze Frankreichs stellte.
Was war das Konsulat und wie kam Napoleon an die Macht?
Das Konsulat war die neue Exekutive nach dem Sturz des Direktoriums. Napoleon wurde erster Konsul und hatte dadurch die Entscheidungsgewalt. Die Konsulatsverfassung vom 15. Dezember 1799 sicherte ihm alleinige Exekutivgewalt.
Wie war Napoleons Einfluss auf die Konsulatsverfassung?
Die Konsulatsverfassung wurde von Konsul Sieyes unter dem Einfluss Napoleons entwickelt und sicherte ihm die alleinige Exekutivgewalt.
Welche Verwaltungsreformen führte Napoleon durch?
Napoleon leitete eine Verwaltungsreform ein, die zur Zentralisierung jeglicher Regierungsgeschäfte führte. Frankreich wurde in 98 Departements eingeteilt, mit Paris als zentraler Stelle. In jedem Departement wurde ein Präfekt eingesetzt, der direkt Napoleon unterstand.
Was ist der Code Civil (Code Napoleon)?
Der Code Civil ist ein bürgerliches Gesetzbuch, das 1804 veröffentlicht wurde. Es ermöglichte die Rechtsgleichheit aller Bürger und verbreitete sich schnell über ganz Europa.
Wie wurde Napoleon Kaiser?
1802 wurde Napoleon zum 1. Konsul auf Lebenszeit ernannt. Am 2. Dezember 1804 krönte er sich in Notre-Dame eigenhändig zum Kaiser der Franzosen.
Welche Ziele verfolgte Napoleon mit seiner Kaiserkrönung?
Napoleon wollte den revolutionären Ursprung seines Kaisertums in den Hintergrund stellen und seine Regierung gegenüber anderen europäischen Dynastien legitimieren.
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- Kerstin; Troßbach Klee (Author), 2000, Vom Direktorium bis zur Kaiserherrschaft Napoleons, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98014